Hallo zusammen,

kann mir bitte jemand sagen, wohin die Schwungscheibennut verschwunden sein kann?

Ausführlich: Beim 2.8l-Motor gibt es in der Kupplungsglocke beifahrerseitig eine Bohrung, durch die man per 8mm-Stift den Motor in OT blockieren kann - in der Schwungscheibe ist eine entsprechende Nut. Ist ganz hilfreich, wenn man an der Steuerkette rumbastelt, denn die Zahnräder für ESP und Nockenwelle können ähnlich blockiert werden, dann stimmen die Einstellungen zueinander:



Problem: ich finde die Nut nicht. Der 8mm-Stift geht soweit rein, wie ich anhand der Gehäusedicke erwarten würde, und ein kleinerer Stift, schräg reingesteckt, findet auch nirgends einen Anhaltspunkt für eine Vertiefung.

Im Werkszustand war das kein Problem, aber:
zwischenzeitlich hab ich die Kupplung wechseln lassen.
Besteht da die Möglichkeit, daß das Zeug "beliebig" zusammengebaut werden kann und die Nut jetzt "irgendwo" steht?

180 Grad verdreht kann doch nicht sein?
Nach meiner Vorstellung läuft der Motor 2x komplett rum, während ESP/Nockenwelle je 1x rum laufen. Müsste also in jedem Fall die Kurbelwelle treffen, wenn die beiden vorderen Zahnräder auch treffen(?).

kann eigentlich nur in einer Position montiert werden, da die Schrauben asymmetrisch verteilt sind.

hier Scheibe für die große Kupplung, bei der kleinen ist es auch so.

diese abgeschrägte Nut unten sehe ich durch's "Fenster" - muß ich ggf. nochmal versuchen mit 'ner zweiten Person, die vorn vorsichtig die KW dreht ...
Danke!

[Evtl. hat sich die Kette "gelängt", die beiden oberen Zahnräder sind auch nur mit Mühe gleichzeitig abzustecken. Werde also erstmal unten "suchen" und dann sehen, was oben "rauskommt".]

... nachdem ich dank Jürgens Bestätigung wußte, daß das theoretisch gehen muß, hab ich nachgedacht und mich dann nochmal an die Arbeit gemacht.
Ergebnis:
Nach 100.000km Laufleistung ist die Verlängerung der Kette bereits soweit fortgeschritten, daß die Toleranzen der Stifte zu gering sind, als daß im Betriebszustand der Kette (also sauber justierter Kettenspanner) alle drei Stifte gleichzeitig zu stecken wären. "Unten" ist der "Weg" aufgrund des Durchmessers der Schwungscheibe am größten, deshalb hab ich da nix gefunden.
Entweder passen die Stifte für Nockenwelle und ESP - dann paßt KW nicht, oder eben KW, dann paßt ESP gerade noch, aber Nockenwelle nicht.
Wenn der Kettenspanner etwas Spiel hat, dann geht's wieder.

Nachdem das geklärt ist, kann's jetzt ganz normal weitergehen ...

wir haben hier und hier über gebrochene Gleitschuhe gelesen und weil ich gerade beim Wechsel der Kette bin, hab ich mir das mal angeschaut.



Auf der Rückseite des Gleitschuhs ist eine kleine Vertiefung zu sehen, hier: 100.000km, mechanischer Kettenspanner. Der Vorgänger-Gleitschuh sah ähnlich aus, 2/3 seiner Laufzeit mit automatischem, 1/3 mit mechanischem Spanner.
Aus den alten Beschreibungen lese ich, daß dort wohl der Bruch erfolgt sein muß (?). Das kann m. E. nur ein Schwingungsbruch sein, die Belastung nimmt natürlich zu, wenn das Teil zu viel Spiel hat und die Schwingungsamplitude dadurch groß wird. Also: immer schön nachstellen - dazu Deckel auf und mit Fühlblattlehre arbeiten wie auf meiner Seite beschrieben, keinesfalls "blind-von-außen".

servus bernhard,

immer wieder sehr informativ deine ausführungen, besonders für mich, da ich mich erst langsam dieser materie annähere...das musste ich jetzt einfach mal loswerden.

vielen dank!!!

vg
thom

danke

Hallo Bernhard,
Dem möchte ich mich anschliessen. Nicht nur bezüglich obigen Themas, herzlichen Dank für das Teilen Deiner Erkenntnisse (z.B. dass Kühlwasserschwund füllstandsbedingt auftreten kann, darauf wäre ich wohl nicht gekommen).

Der Kettenspanner steht bei mir auch ganz oben auf der Agenda. Warum willst Du gleich die Kette mit wechseln, wegen empfohlenen Wartungsintervall, der Längung oder anderem offensichtlichem Verschleiss? Ich frage weil meine Kette erst 50tsd auf der Uhr hat, aber wenn man alles schonmal offen hat...

weil ich sehen will, ob sich das kaufmännisch rechnet.
Hatte letztes Mal _alles_ gewechselt, waren damals rund 500 EUR Material (netto).

Hab vor einiger Zeit eine Kette gekauft, damals noch für knapp 100 EUR. Ãœberlegung: wenn ich die Kette früher tausche, hält der Rest länger.
So wie es aussieht, trifft das zumindest für die Zahnräder zu, die haben jetzt deutlich weniger Auswaschungen.
Die untere Gleitschiene gucke ich mir die nächsten Tage an, wenn ich die neue daliegen habe. Die ist jedenfalls ein Tauschkandidat, soweit ich das im eingebauten Zustand beurteilen kann. Könnte aber noch deutich besser aussehen als letztes Mal. Und der Rest bleibt erstmal drin.
Wenn ich also alle 100.000km die Kette tausche, dann kann ich das mind. 3x machen für dasselbe Geld. Ist'n Versuch, und so richtig wild darauf, die Aktion mit dem Kurbelwellenzahnkranz zu wiederholen, bin ich auch nicht (war'n Sch..., und ohne Hilfe hätte ich an der Stelle auch aufgeben müssen).

Für solche Einkäufe lohnt sich ggf https://www.dutchengineparts.nl (Preise ohne Steuer)

Mal wieder eine leichte Variation des Themas:
Für die neuen PTFE-Simmeringe wird empfohlen:
Eine der Quellen

Wie sieht das bei den "alten", also "normalen" Radialdichtringen aus?
Auf dem Kurbelwellen-Zahnkranz ist eine deutliche Laufspur zu sehen ... den Ring da wieder hinsetzen oder ein paar mm davor?

Ich würde den etwas weiter nach vorne setzen, damit er auf dem gerechneten Durchmesser sitzt und nicht in einer ggf rauhen Rille läuft.

* aber unbedingt darauf achten, dass der nicht schief sitzt ...

Und trocken einbauen, dann mindestens 4 Stunden ruhen lassen...

Das habe ich nicht gewußt, und wahrscheinlich 99% aller Hobbyschrauber und 95% aller Profis auch nicht

W

SKF u.a. zum Thema Austausch eines Wellendichtrings https://www.skf.com/de/products/sea...adial-shaft-seals/replacement/index.html

OK, der Simmering kommt ja mit Montagehülse, brauche also nur den Deckel auf eine plane Platte legen, eine runde Scheibe mit passender Dicke einlegen und dann den Ring mit Hülse bis zum Anschlag einklopfen => plan und leicht nach vorne versetzt. Und vorher außen wohl leicht ölen, und vor der Montage des Deckels mit Ring die Welle ebenfalls ölen ...

Klingt schlüssig, danke.

Eher nicht. Laut Bernhards Seite ist das die Kette für den 2.5er Motor, hier original zum halben Preis:
http://truckparts-online.de/truck_e..._Hose_00555_Iveco--STEUERKETTE+--4836627

Das wäre mir neu, hab bis jetzt alle Wellendichtringe vor dem Einbau etwas eingeölt.

ist ja auch ok, wenn's nicht die neuen PTFE-Dinger sind.

P.S.: hier die Laufspur, die ich erwähnte:



scheint 'n Ladenhüter zu sein, den der loswerden will (hat genau 1 Stck.).
Neu kostet das Teil um die 265,- brutto in D, wer also 'nen passenden Motor hat - ich würde mir das Teil auf Lager legen.

Danke, diesbezüglich muss ich mich einlesen.

Interessant was schnödes Gummi dem Metall über die Jahre abringt.

War mir auch suspekt. Die Kette ist zum Glück schon bestellt.

Hallo Bernhard,

ich habe von Deiner Aktion mit der Demontage des Kurbelwellenzahnkranzes gelesen. Ich hatte in Sibirien 2016 einen Komplettschaden im Steuergehäuse. Gleitschuhe abgerissen und gebrochen; die Kette ließ sich verwinden wie eine Fahrradkette. Der automatische Kettenspanner drückte direkt gegen die Steuerkette und war stark eingelaufen. Ein sehr kompetenter Mechaniker wechselte die Kette ohne Ausbau des Zahnkranzes. Er fädelte diese ins Gehäuse ein.

Gruß
Manfred

hab ich beim zweiten Wechsel der Kette letztes Jahr auch so gemacht.
Beim ersten Mal waren mir die Zähne zu "haifischartig", deshalb hab ich damals _alle_ Räder mit getauscht.

Is das mit dem Zahnkranz wechseln nicht der Paarung Kette-Zahnkranz geschuldet? Will sagen, wenn die Kette verschlissen ist, ist es der Kranz auch?

Wobei Bernhard ja oben schreibt, dass er das durch regelmäßigen Kettentausch etwas weiter ausreizen will.

Grüße
Raphael

(Der gerade feststellt, dass seine gegenwärtige Gleitschuh- und Kettenkontrollaktion besser in diesem Faden aufgehoben gewesen wäre.

Meine Festschuhe sehen bei Kilometerstand 85000 so aus:

Sorry, meine fotografischen Künste sind nach wie vor erbärmlich. Die Riefen auf dem im Bild mittleren Schuh (es ist der zweite von oben im Kettenkasten) sind ca. 0,4 mm tief, die anderen Schuhe haben weitgehend nur sehr oberflächliche Spuren; beim Untersten ist leicht ungleichmäßiger Verschleiß feststellbar, stärker auf der vom Motor abgewandten Seite)

Das Zahnrad - ich kann keinen Verschleiß erkennen:


Parallele Montage á la Albicker (ich habe den oberen Schuhen ca. 0,8 mm gegeben, dem ganz Unteren 0,5 mm):


Die Räder an Nockenwelle und ESP lassen sich bei gespannter Kette (ebenfalls im Albicker-Verfahren) mit zwei 4,5mm-Bohrern problemlos abstecken; die Kette kann deshalb noch nicht nenneswert gelängt sein:


Ich habe beschlossen, beides drinzulassen. Falls jemand eine andere Meinung hat, bitte zügig melden, morgen will ich wieder zumachen.... :))

Zähne sehen gut aus.
Wenn die Flanken alle glatt sind, dann noch besser ...
(ich hatte damals bei einigen einen gewissen Lochfraß ... oder wie immer man das bezeichnen will).