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Geschrieben von: W&E Sturz - 29/01/2021 12:09
Gemeint ist nicht der Treppensturz, sondern die Neigung der Radmittenebenen aus der Vertikalen. Positiver Sturz: die Räder stehen unten enger, negativer Sturz: die Räder stehen oben enger, neutraler Sturz (= 0°) die Räder stehe parallel. Der Sturz kann sich beim Ein- und Ausfedern ändern, z.B. beim Haflinger und Pinzgauer mit ihren Pendelachsen, aber auch gewollt, z.B. für forsches Kurvenfahren...

Zur Frage: Die Landgurke hatte vor dem Wechsel der Drehstabgummis und der Kugelköpfe deutlich unterschiedliche Stürze vorne. Ich habe das auf die sichtbar defekten Drehstabgummis geschoben. Aber jetzt mit neuen Gummis sind die Stürze vorne noch immer ungleich, weniger, aber doch deutlich sichtbar.
Ich habe dann noch die untere Querlenker-Gummilager verdächtigt, aber eine Probedemontage gestern hat ergeben, daß die wie neu sind.

Der Vorbesitzer war mit dem Auto forsch im Gelände (da gibts sogar ein Video auf YT) (offensichtlich war er mit der Handhabung von Allrad und Sperren überfordert), ist es denkbar, daß dabei etwas verbogen wurde?
Eigentlich wirkt das Zeug da unten ziemlich stabil...

Hat jemand selber schon derartiges gehsehen, gehört, erlebt...wenn ja, bitte umgehend posten. Und wie wurde das Problem gelöst? Ich gehe vorsichtshalber NICHT davon aus, daß der Umbauer die Achse schon schief eingebaut hat...

Mit Dank schon im Voraus - der "wir kriegen das hin!" - Landgurker
Wolfgang
Geschrieben von: juergenr Re: Sturz - 29/01/2021 13:00
Hallo Wolfgang,

ich kann mich hier im Forum an ein solches Problem nicht erinnern.

Sind die Drehstäbe li/re gleich eingestellt, d.h. die Abstände von oberen Q-Lenker zum Anschlaggummi sind gleich?

Die Anbindung der VA an den Rahmen ist ja recht massiv, wenn da etwas nachgegeben hätte, dann ggf der untere Lenker außen oder die Aufnahmen der Lenker am Achsschenkel, wobei die auch recht massiv sind ...
Geschrieben von: W&E Re: Sturz - 29/01/2021 13:43
Original geschrieben von juergenr
Hallo Wolfgang,

ich kann mich hier im Forum an ein solches Problem nicht erinnern.

Es gibt ja in diesem Forum auch kein solches Auto :-) :-)) :-)))

Original geschrieben von juergenr
Sind die Drehstäbe li/re gleich eingestellt, d.h. die Abstände von oberen Q-Lenker zum Anschlaggummi sind gleich?

Ja, sind sie, das habe ich gestern eigentlich als Hauptarbeit durchgeführt.

Original geschrieben von juergenr
Die Anbindung der VA an den Rahmen ist ja recht massiv, wenn da etwas nachgegeben hätte, dann ggf der untere Lenker außen oder die Aufnahmen der Lenker am Achsschenkel, wobei die auch recht massiv sind ...

Ja eben, die L-, Q- und andere Lenker und deren Gelenke sind wirklich sehr massiv. Meinen ersten Gedanken, daß der Rahmen verbogen sein könnte, habe ich gleich verworfen - da sind ja genug Querversteifungen drin, die dann ja gestaucht oder gedehnt worden sein müßten...

Sehr mysteriös, das Ganze

Danke für die schnelle Antwort!

W

P.S.: Virtuos zitiert, oder? laugh
Geschrieben von: oldie Re: Sturz - 29/01/2021 21:52
Hallo Wolfgang

Was kannst du denn außer den Spurstangen noch in der Länge verstellen? Zugstrebe oben, unten?
Im Rep Handbuch sind auch Distanzscheiben angeführt , die Einfluss auf Nachlauf/Sturz haben.
Good. Luck

Oldie, starrachser
Geschrieben von: W&E Re: Sturz - 30/01/2021 19:59
Die Querlenker und die "Gegendruckschubstangen" vulgo Längslenker sind formschlüssig zusammengeschraubt und bilden somit je einen Dreieckslenker. Diese Dreieckslenker sind hinten oben im Drehstab und unten ebenfalls in Gummi/Metallbuchsen unverrückbar gelagert. Vorne sind beide in Kugelköpfen gelagert, die eingeschraubt sind. Man könnte jeden der Kugelköpfe um immer eine ganze Umdrehung weiter- oder zurückdrehen (jeweils 1,5mm). Das hat aber keinen Sinn, weil damit die jeweilige Lagerung vergewaltigt wird. Außerdem verstellt man dabei nicht den Sturz, sondern nur die Richtung der Lenkachse und damit den Nachlauf. Sonst sehe ich keine Verstellmöglichkeiten...
Was theoretisch möglich wäre: den gesamten Lagerbock des oberen Querlenkers (der von unten an den Rahmen geschraubt ist) mittels Langlöchern im Rahmen unten und einem Unterlegblech am vertikalen Rahmenblech etwas nach außen zu distanzieren. Das Distanzblech müßte in der Gegend von 3 - 5 mm dick sein, vielleicht mehrere dünnere übereinander zwecks Feinabstimmung. Das ergäbe eine wirksame Verstellmöglichkeit - aber viel Arbeit mit erst rechnen, dann einbauen, dann messen.....
Möglich isses. Und stören tut mich der ungleiche Sturz auch. Hmmmmm

Ich werde mir diese Distanzscheiben einmal ansehen!


W
Geschrieben von: W&E Re: Sturz - 01/02/2021 12:59
Angesehen und als unmöglich befunden: Der Kardanflansch für den vorderen Antrieb geht - nachdem er aus dem Diff herauskommt, gleich so weit auseinander, daß man den (leider) dahinter liegenden Flansch von der Lagerung um nicht einmal zwei Millimeter nach außen rücken könnte. Und das ist um mindestens zwei Drittel zu wenig.
Weiterdenken......

Betrübte Grüße
Wolfgang
Geschrieben von: W&E Re: Sturz - 01/02/2021 13:07
Original geschrieben von oldie
Hallo Wolfgang

Im Rep Handbuch sind auch Distanzscheiben angeführt , die Einfluss auf Nachlauf/Sturz haben.

Könnte mir bitte jemand diese Passage(n) des Handbuches hier hereinstellen, ich selbst habe leider keines...

W
Geschrieben von: MaxeAufAchse Re: Sturz - 01/02/2021 14:07
Hallo Wolfgang,

davon ausgehend, dass in dem Aspekt deine Vorderachse mit der zivilen identisch ist, könntest du hier im Reparaturhandbuch 40.10 nachsehen. PDF Seite 74, Druck Seite 56.

Hier steht allerdings beim Absatz bezüglich der Distanzscheiben "mit Ausnahme der Fahrzeuge 59.12 und 4x4".

Viele Grüße
Max
Geschrieben von: W&E Re: Sturz - 01/02/2021 17:38
Vielen Dank Max für das einstellen!

So wie ich das sehe, sind die genannten Scheiben nur zur Einstellung der Vorspur gedacht, wobei ich der Meinung bin, daß man die Vor-(oder Nach-)Spur doch mit Hilfe der Spurstangen (die heißen ja eh schon so!) durchführen sollte.

Ãœber den Sturz finde ich nur Sollwert-Angaben zwischen einem halben und 2 Grad, eine Einstellungsvorschrift konnte ich nicht finden.

Na ja, die Qualität der italienischen Betriebs-, Wartungs- und Reparaturanleitungen hat mich noch nie vom Sessel gehauen (Fahre IVECO seit 5 Jahren, Fiat seit 12 Jahren und Ducati seit 1975, vor meiner jetzigen hatte ich schon 5 andere)

Grüße aus Ö
W
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