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Geschrieben von: 130er Wie stark soll die Winde / Kettenzug sein? - 17/10/2006 05:59
Moin an die Physiker und Ingenieure,

ich will mir einen Kettenzug zulegen mit dem ich ggf. auch meinen Wagen z.B. bergen kann.
Nun stellt sich die Frage wie stark muss eine Winde/Kettenzug/Greifzug ausgelegt sein damit er ein Fahrzeug aus einer Misslichen Situation bergen kann.
Wenn ich eine Last heben möchte habe ich das Gewicht plus eine Reserve aber wie berücksichtigt man das Fahrzeuggewicht und den Widerstand z.B. bis zur Achse oder Bodenblech im Schlamm? Wenn ich senkrecht nach oben heben würde hätte ich das Fahrzeuggewicht plus einen Reibungswiderstand oder Sogwirkung des Schlamms oder des Untergrundes, aber wie siehts aus wenn ich nach vorne z.B. gegen eine Geländestufe / Spurrille ziehe?
Reicht max. Fahrzeuggewicht als max. Hublast und den Rest muss ich im Gelände mit dem Spaten richten?

Danke für eure Erfahrungen und Tips
Bernd
Geschrieben von: Selbermacher Re: Wie stark soll die Winde / Kettenzug sein? - 17/10/2006 06:42
als faustregel kann 1,5fache fahrzeuggewicht als mindestgrösse für eine festeingebaute winde annehmen.
in deinem fall würde ich einen 1,6t greifzug empfehlen. mit umlenkrolle kommst du auf 3t, wenn du dann noch die scherstifte frisierst (stahl statt messing) und das rohr verlängerst, geht noch mehr. natürlich nur für das ziehen von lasten über ebenem boden, niemals zum heben von lasten!
kettenzüge kannst du für die fahrzeugbergung vergessen. ratschenzüge sind zu schwach, richtige kettenzüge sind in der horizontalen nicht zu handeln.
Geschrieben von: Troll Re: Wie stark soll die Winde / Kettenzug sein? - 17/10/2006 07:18
Zitat
als faustregel kann 1,5fache fahrzeuggewicht als mindestgrösse.....



Jo <img src="/forum_php/images/graemlins/graem-thumbsup.gif" alt="" />

Wobei ich den 1,6to Greifzug beim 130CC, (wir erinnern uns; ZGG 3,5to X 1,5 = 5,25to min.Zuglast) als zu klein einstufe.
Geschrieben von: Selbermacher Re: Wie stark soll die Winde / Kettenzug sein? - 17/10/2006 08:00
bei fest installierter winde.

greif- oder ähnliche züge sind immer ein absoluter notbehelf. da sollte man schon mal unterstützend eingreifen (zweite person, die die räder mitdrehen lässt, schaufeln, unterbauen, etc.) dann sollte es mit dem 1,6er schon klappen (wie gesagt, er lässt sich noch was frisieren, der hält das aus, er hat schließlich als hebezeug 6-fache sicherheit.)
der 3,2t-greifzug ist einfach zu schwer.
Geschrieben von: DaPo Re: Wie stark soll die Winde / Kettenzug sein? - 17/10/2006 08:44
Ein 1,6to Greifzug sollte in 99% der Fälle ausreichen. Der 3,2to Greifzug reicht sogar bei nem voll ausgeladenen Unimog...

Du kannst beim Greifzug immer noch umlenken (bei den meisten Winden ist dafür i.d.R. das Seil zu kurz), notfalls mehrfach (zwei Seile, ein kurzes, leichtes für die einfachen Fälle und ein langes, dafür schwereres Seil sind da sehr praktisch).


Bedenke aber bei den ganzen Tips wie "Scherstifte tunen", daß einerseits die Sicherheit massiv abnimmt (die Dinger haben schon einen Zweck...), und andererseits das Auto auch nur bis zu einem bestimmten Punkt belastbar ist.

Ich erinnere mich da an einen Pickup in Gelsenkirchen vor etlichen Jahren, der nach so einer Bergeaktion (mit drei Winden, glaube ich) total im Eimer war, da war alles krumm dran... <img src="/forum_php/images/graemlins/trau27.gif" alt="" />
Geschrieben von: 130er Re: Wie stark soll die Winde / Kettenzug sein? - 17/10/2006 12:07
Danke für eure Antworten,

also kommt man mit einem vergleichsweise leichtem Gerät aus wenn mans nicht übertreibt und vorallem mal die Schaufel auspackt. Ich hab mich für den Kettenzug entschieden da der doch erheblich preiswerter ist auch wenn ich natürlich gewisse Einschränkungen im Handling habe. Aber die meiste Zeit setz ich ihn für andere Tätigkeiten in der Beruflichen Praxis ein und mit dem Spaten kann ich glaube ich ganz gut umgehen - so als Landschaftsgärtner haben wir den Wagen doch schnell ausgebuddelt <img src="/forum_php/images/graemlins/grin.gif" alt="" />

Grüsse Bernd
Geschrieben von: Anonym Re: Wie stark soll die Winde / Kettenzug sein? - 17/10/2006 17:20

Ich habe in meinem 110er auch nen Kettenzug <img src="/forum_php/images/graemlins/grin.gif" alt="" />
Nicht ganz so praktisch, funzt aber und als ich den gekauft habe wusste ich es noch nicht besser.
Der Zug hat ne Hublast von 2to und ist noch einigermasen handlich. Bergung aus Schlammlöchern klappt damit prima.
Ich wage sogar zu behaupten, besser wie mit ner elektrischen Winde. Man zieht nämlich sehr langsam, so hat der Schmodder genug zeit um die Räder herumzulaufen <img src="/forum_php/images/graemlins/grin.gif" alt="" />
Geschrieben von: Troll Re: Wie stark soll die Winde / Kettenzug sein? - 17/10/2006 17:52
Zitat
Man zieht nämlich sehr langsam, so hat der Schmodder genug zeit um die Räder herumzulaufen <img src="/forum_php/images/graemlins/grin.gif" alt="" />

Wir essen zeitig <img src="/forum_php/images/graemlins/wink.gif" alt="" /> <img src="/forum_php/images/graemlins/nana.gif" alt="" />
Geschrieben von: rovervirus Re: Wie stark soll die Winde / Kettenzug sein? - 17/10/2006 20:09
ich weiss ja nicht, was ihr so unter schlammlöchern versteht,
aber wenn ich mal aus einem raus muss und soll das mit nem
greifzug machen.... nee danke.

nicht zum falsch verstehen, die dinger sind wirklich klasse.
aber dieses gerödel mit dem gedrillten zwirn, diese elende
pömpelei mit dem hebel, das alles im dreck.... nee lass mal.

und, ich hab die winde vorne dran, weil ich DURCH den dreck
will. sonst fahre ich da garnicht erst rein.
Geschrieben von: Anonym Re: Wie stark soll die Winde / Kettenzug sein? - 18/10/2006 07:02
Zitat
und, ich hab die winde vorne dran, weil ich DURCH den dreck
will. sonst fahre ich da garnicht erst rein.

Tja, das gemeine an den Drecklöchern ist ja das man ihnen oft nicht ansieht wie fies die sein können <img src="/forum_php/images/graemlins/grin.gif" alt="" />
Wenns dann aus eigener Kraft mal nicht mehr weitergeht ist es doch beruhigend nen Ketten oder Greifzug dabeizuhaben.
Ist ein schönes rumgerödel bis man sein Auto dann von Hand wieder herausgewühlt hat <img src="/forum_php/images/graemlins/longtom072.gif" alt="" />
Das nächste Mal überlegt man sich dann 2X ob man die Suhle auch noch versucht <img src="/forum_php/images/graemlins/grin.gif" alt="" />

Ne Winde is ne feine Sache, aber für die paarmal Abenteuer Fahrgelände für mich einfach zu teuer.
Geschrieben von: lralfi Re: Wie stark soll die Winde / Kettenzug sein? - 20/10/2006 07:21
Das ist ja ein weites Thema <img src="/forum_php/images/graemlins/smile.gif" alt="" />

Prinzipiell ist für mich eine hydraulische oder mech. Winch das einzige ernstzunehmende Bergegerät. Dabei kommt es eher nicht so auf Speed an, es sei denn man ist auf der Rallye oder Flucht.
Wie DAPO aber schon sagt, in 90 % der Fälle ist ein Greifzug völig ausreichend, ich rede vom 1,6t, Scherstifte tunen, toller Tip, wenn man einen Arzt dabei hat. Der 3,2 t ist was für Bodybuilder. Das, was der zug/die Winch nicht schafft regelt der Spaten ode andere Bergehilfen. Umlenkrollen

Prinzipiell ist das mit dem 1.5 fachen der Fahrzeugmasse aber o.k. Es macht keinen Sinn mit 10 und mehr tonnen an einem Auto zu ziehen, der Defender und der G überleben das noch, aber der Rest dürfte Rahmenschäden riskieren.

Aber, ich bezweifle eh, dass die Mehrzahl der GW Fahrer das wirklich braucht. <img src="/forum_php/images/graemlins/smile.gif" alt="" />

Der Greifzug ist deutlich vielseitiger als jede Winch, eine Bergung damit ist allerdings nichts für Schlaffis. Wenn man das mal gemacht hat, überlegt man sich evtl. doch, ob es ausgerechnet dieses Loch sein muss. Ausser bei Rallyes gibt es fast immer einen anderen, besseren Weg, die Zeit für die Suche ist sicher gut angelegt, zumindest wenn man es eilig hat. Aussenrumzufahren geht deutlich flotter als sich mittendurch zu winchen, selbst mit der schnellsten Winch <img src="/forum_php/images/graemlins/smile.gif" alt="" />

Es sei denn, man will da unbedingt aus Jux .... mittendurch. If nothing breaks, it's not a real trip <img src="/forum_php/images/graemlins/smile.gif" alt="" /> Habe ich ja grösstes Verständnis dafür.

Wenn es um einen Fahrgelände Ausflug geht, reicht ein 1,6er Greifzug, ein Snatchie und ne Schaufel. Nimm was zum Trinken mit, das macht durstig <img src="/forum_php/images/graemlins/smile.gif" alt="" />
Geschrieben von: Troll Re: Wie stark soll die Winde / Kettenzug sein? - 20/10/2006 15:24
Ich verstehe nicht warum hier alle die 1,5 Fache Zugkraft empfehlen,
in diesem Fall also zGG 3,5to x1,5= 5,25to Zugkraft,
aber dann sagen das der 1,6to Greifzug reicht!???
Selbst mit Umlenkrolle und dem damit vermutlich nötigen langen Drahtseil komme ich nur auf 3,2to (real~3to), da fehlen immer noch 2,25to bis zur 1,5er Empfehlung.

Nur zum klar gucken;
Der 1,6to Greizug entspricht nur seiner Zuglast dem 0,3Fachen und mit Umlenkrolle nur 0,6
<img src="/forum_php/images/graemlins/conf44.gif" alt="" />
Geschrieben von: Selbermacher Re: Wie stark soll die Winde / Kettenzug sein? - 20/10/2006 17:35
ich hatte den greifzug als notlösung empfohlen. in verbindung mit mit anderen hilfsmitteln, zb.schaufel, etc.
von einer festangebauten winde erwarte ich, das sie mich in den meisten fällen ohne weitere massnahmen aus dem schlamassel zieht.
Geschrieben von: DaPo Re: Wie stark soll die Winde / Kettenzug sein? - 20/10/2006 18:47
Dazu kommt, daß -speziell die elektrischen- Winden im Schlamm, wenn sie die ganze Zeit unter Volllast laufen, auf dem letzten Loch pfeifen.

Beim Greifzug gibst Du Spannung auf´s Seil, und wartest notfalls einfach ein wenig, bis sich der Wagen bewegt. Und das tut er, wenn Zug drauf ist. Der Schlamm braucht halt eine Weile, bis er fließt. Ganz vereinfacht gesprochen.

Und, wie gesagt, man kann halt beim Greifzug notfalls noch ein langes Seil einsetzen, so lang, daß mit mehr als einer Umlenkrolle gearbeitet werden kann. Bei der Winde ist die Seillänge durch die Trommel begrenzt...
Geschrieben von: Selbermacher Re: Wie stark soll die Winde / Kettenzug sein? - 21/10/2006 07:07
ausserdem zieht ne trommelwinde nur auf der 1.lage das was draufsteht. und wer arbeitet schon nur auf der 1.lage? in der regel spielt sich das winchen doch im mittleren bereich ab.
Geschrieben von: Troll Re: Wie stark soll die Winde / Kettenzug sein? - 21/10/2006 10:46
Es geht mir nicht um den Ursprung der Zugkraft sondern um die Größe.

Es geht mir um die Empfehlung mind.1,5/-Zugkraft und im gleichen Satz das 0,3/-Zugkraft reichen.




Es geht mir (hier) nicht darum das empfohlen wird die Sicherheitseinrichtungen einer Zugvorrichtung absichtlich ausser Funktion zu setzten und als ob das noch nicht reicht, die Gefahr der ruckartigen Belastung heraufbeschworen wird...wechselnde Last wärend der Arbeit mit dem Greifzug...sollte man mal lesen.


Das die 1/2 den Unterschied zwischen fester und loser Rolle nicht kennen ist mir auch egal <img src="/forum_php/images/graemlins/graem-snore.gif" alt="" />



Die Ausgangsfrage;
Zitat
das Gewicht plus eine Reserve aber wie berücksichtigt man das Fahrzeuggewicht und den Widerstand z.B. bis zur Achse oder Bodenblech im Schlamm? ..wie stark muss eine Winde/Kettenzug/Greifzug ausgelegt sein damit er ein Fahrzeug aus einer Misslichen Situation bergen kann.

Sorry, aber da kann keine 0,3 als Ergebnis stehen <img src="/forum_php/images/graemlins/graem-thumbsdown.gif" alt="" />

Eine Zugkraft von 0,3 kann nur unterstützend wirken, ist einfache Physik <img src="/forum_php/images/graemlins/conf44.gif" alt="" />
Einen Greifzug im Grenzbereich unterstützend bei wechselnder Last einzusetzten ist lebensgefährlich es zu empfehlen zeugt von Unwissen <img src="/forum_php/images/graemlins/trau27.gif" alt="" />
Geschrieben von: peko Re: Wie stark soll die Winde / Kettenzug sein? - 21/10/2006 15:46
Zitat
Beim Greifzug gibst Du Spannung auf´s Seil, und wartest notfalls einfach ein wenig, bis sich der Wagen bewegt. Und das tut er, wenn Zug drauf ist. Der Schlamm braucht halt eine Weile, bis er fließt. Ganz vereinfacht gesprochen.

Bei meiner elektr. Winde (Warn 8000) ist serienmäßig ein Schalter dabei, den ich nach Gutdünken ein- und ausschalten kann. D.h., ich ziehe z.B. etwas Seil ein - schalte aus, die Seilspannung bleibt ja bestehen - Schlamm kann fließen, wohin er will - wenn er mit Fließen fertig ist, betätige ich den erwähnten Schalter erneut und ziehe wieder ein bisschen Seil ein - u.s.w.

Wo liegt da der Nachteil gegenüber dem Greifzug, bei dem man notfalls ein wenig warten kann? Oder gibt's elektrische Winden, die - sobald einmal eingeschaltet - das gesamte Seil erbarmungslos aufwickeln, ohne vom Benützer gestoppt werden zu können?

Zitat
Bei der Winde ist die Seillänge durch die Trommel begrenzt...

Da gibt's nach meiner Erfahrung eigentlich nur eine einzige Situation, wo das wirklich zutrifft: wenn ich einen zu steilen Steilhang rauf (runter) muß, der länger ist als die 30 Meter meiner Windenseils, was aber beim Nicht-Trophy-Fahren fast nie vorkommt.
In allen anderen Fällen geht es eigentlich immer nur um kurze Stücke im Bereich von einigen Metern (Schlammloch, oder zB beim langen Radstand meines Pickup viel häufiger Aufsitzer auf spitzen Kuppen). In all diesen Fällen kann ich das Windenseil (auch für den Umlenkrolleneinsatz) beliebig mit Stahlseilen, Bergegurten oder notfalls Abschleppseilen verlängern, solange die Belastbarkeit paßt und die Verlängerungsstücke nicht elastisch sind.
Auf diese Weise habe ich schon Ankerpunkte erreicht, die mehr als 60 Meter entfernt waren (30m Windenseil + 30 Meter Verlängerung).
Ich hab halt die Erfahrung gemacht, daß die el. Winch zwar teurer, aber dafür auch wesentlich kräftesparender und letztlich - durch die gleichmäßige, nie ruckartige Kraftentfaltung - auch beträchtlich fahrzeugschonender ist als jedes andere Bergegerät - sowohl bei Eigen- als auch bei Fremdfahrzeugbergungen.

LG
peko

PS: mein Pickup hat ein Gesamtgewicht von knapp 3t, ist aber nie voll beladen, hat also normalerweise ca 2 - 2,3t. Zugkraft der winch: 3,6t. Das hat bislang noch immer gereicht, auch bei schwierigen Bergungen, z.B wo ich mein festsitzendes Auto mit der winch um 90° seitwärts drehen mußte...
Geschrieben von: DaPo Re: Wie stark soll die Winde / Kettenzug sein? - 21/10/2006 20:10
Zitat
Zitat
Beim Greifzug gibst Du Spannung auf´s Seil, und wartest notfalls einfach ein wenig, bis sich der Wagen bewegt. Und das tut er, wenn Zug drauf ist. Der Schlamm braucht halt eine Weile, bis er fließt. Ganz vereinfacht gesprochen.

Bei meiner elektr. Winde (Warn 8000) ist serienmäßig ein Schalter dabei, den ich nach Gutdünken ein- und ausschalten kann. D.h., ich ziehe z.B. etwas Seil ein - schalte aus, die Seilspannung bleibt ja bestehen - Schlamm kann fließen, wohin er will - wenn er mit Fließen fertig ist, betätige ich den erwähnten Schalter erneut und ziehe wieder ein bisschen Seil ein - u.s.w.

Wo liegt da der Nachteil gegenüber dem Greifzug, bei dem man notfalls ein wenig warten kann? Oder gibt's elektrische Winden, die - sobald einmal eingeschaltet - das gesamte Seil erbarmungslos aufwickeln, ohne vom Benützer gestoppt werden zu können?
Hmm, OK, so gesehen hast Du natürlich Recht. Aber die Meisten ziehen halt so lange, bis der Motor anfängt zu schmelzen...

Zitat
Zitat
Bei der Winde ist die Seillänge durch die Trommel begrenzt...

Da gibt's nach meiner Erfahrung eigentlich nur eine einzige Situation, wo das wirklich zutrifft: wenn ich einen zu steilen Steilhang rauf (runter) muß, der länger ist als die 30 Meter meiner Windenseils, was aber beim Nicht-Trophy-Fahren fast nie vorkommt.
In allen anderen Fällen geht es eigentlich immer nur um kurze Stücke im Bereich von einigen Metern (Schlammloch, oder zB beim langen Radstand meines Pickup viel häufiger Aufsitzer auf spitzen Kuppen). In all diesen Fällen kann ich das Windenseil (auch für den Umlenkrolleneinsatz) beliebig mit Stahlseilen, Bergegurten oder notfalls Abschleppseilen verlängern, solange die Belastbarkeit paßt und die Verlängerungsstücke nicht elastisch sind.
Auf diese Weise habe ich schon Ankerpunkte erreicht, die mehr als 60 Meter entfernt waren (30m Windenseil + 30 Meter Verlängerung).
Habe selbst mit ´nem Unimog schon mit 50m Windenseil plus Gurte gestanden, ohne einen Ankerpunkt erreichen zu können. Waren alle zu weit weg. Vielleicht kommt daher der Hang, eher ein zu langes Seil zu wollen <img src="/forum_php/images/graemlins/wink.gif" alt="" />

Zitat
Ich hab halt die Erfahrung gemacht, daß die el. Winch zwar teurer, aber dafür auch wesentlich kräftesparender und letztlich - durch die gleichmäßige, nie ruckartige Kraftentfaltung - auch beträchtlich fahrzeugschonender ist als jedes andere Bergegerät - sowohl bei Eigen- als auch bei Fremdfahrzeugbergungen.

Sehe da nicht so den Unterschied zwischen den einzelnen Windentypen...

Zitat
PS: mein Pickup hat ein Gesamtgewicht von knapp 3t, ist aber nie voll beladen, hat also normalerweise ca 2 - 2,3t. Zugkraft der winch: 3,6t. Das hat bislang noch immer gereicht, auch bei schwierigen Bergungen, z.B wo ich mein festsitzendes Auto mit der winch um 90° seitwärts drehen mußte...
Unser U411 hat eine mechanische 3,5to-Winde. Die zieht ihn notfalls mit Anhänger aus dem Schlamm. Über die vollen 70m Seil. Am Stück... <img src="/forum_php/images/graemlins/wink.gif" alt="" />



@Troll:
Die 1,5 sind wohl einfach Erfahrungswerte vieler unter Berücksichtigung der o.g. Punkte...
Geschrieben von: peko Re: Wie stark soll die Winde / Kettenzug sein? - 21/10/2006 21:07
Zitat
Sehe da nicht so den Unterschied zwischen den einzelnen Windentypen...

Da hab ich nicht die Windentypen (elektr., mech., hydr.) gemeint, sondern Winde im Gegensatz zu Greifzug, Kettenzug oder ähnliches.

Zitat
Habe selbst mit ´nem Unimog schon mit 50m Windenseil plus Gurte gestanden, ohne einen Ankerpunkt erreichen zu können. Waren alle zu weit weg.

Für alles, was ich trotz Zusammenknüpfen sämtlicher Schnürln nicht erreichen kann, hab ich so einen auf der Ladefläche liegen:

[Linked Image von pekoat.hl-users.com]

Aber halt nicht mit 1,5kg wie am Bild, sondern mit 10kg (hält eine 10-Meter-Yacht, was ist dagegen mein 5-Meter-Auto?), nicht verchromt, sondern rostig, und um 30 € irgendwann mal im Bootshafen von Lignano gekauft. Funktioniert tadellos, man muß nur das Ankerblatt ein bißchen eingraben. Oder in einem Felsspalt verkeilen, je nach Untergrund.

Generell möcht ich nicht mehr ohne die Winch ins Gelände fahren - man fährt einfach entspannter, wenn man weiß, daß man sich aus den meisten Situationen auch ohne Fremdhilfe und ohne tagelangen Muskelkater wieder rauswurschteln kann.

Zur Titelfrage: mit knapp 1,5 x Gesamtgewicht liegt man, glaub ich, für den Offroadalltag (Grubenspielereien & Urlaube) ganz gut.

LG
peko
Geschrieben von: DaPo Re: Wie stark soll die Winde / Kettenzug sein? - 22/10/2006 00:22
Hmm, ich glaube, es hätte MÄCHTIG Ärger gegeben, da zu graben. Und für 7,5to brauchste etwas mehr als ´nen 10Kg Anker...

Und ich glaube auch nicht, daß ´ne Winde ruckärmer arbeitet als ein machanischer Zug.

Aber letztendlich ist die Frage nach dem Bergemittel ja auch eine Frage des Bedarfs und des Geldbeutels. Glaube kaum, daß es Sinn macht, für gelegentliche Geländeausritte ´ne Seilwinde anzubauen. Aber das muß halt jeder selbst entscheiden...
Geschrieben von: Becks Re: Wie stark soll die Winde / Kettenzug sein? - 22/10/2006 08:13
Zitat
... und als ob das noch nicht reicht, die Gefahr der ruckartigen Belastung heraufbeschworen wird...wechselnde Last wärend der Arbeit mit dem Greifzug...sollte man mal lesen.

Rucken am Greifzug? Selbst mit manipulierten Scherstiften (was ich für gefährlichen Irrsinn halte) kann ich mir das nicht recht vorstellen. Erklärst du uns, was du meinst?

Gruß,

Norbert
Geschrieben von: Rainer4x4 Re: Wie stark soll die Winde / Kettenzug sein? - 22/10/2006 08:22
Zitat
Ein 1,6to Greifzug sollte in 99% der Fälle ausreichen. Der 3,2to Greifzug reicht sogar bei nem voll ausgeladenen Unimog...
Jo, im Prinzip ja. Aber es macht feucht unterm Arm <img src="/forum_php/images/graemlins/graem-fuck_you.gif" alt="" />
Geschrieben von: Troll Re: Wie stark soll die Winde / Kettenzug sein? - 22/10/2006 08:56
Zitat
Zitat
... und als ob das noch nicht reicht, die Gefahr der ruckartigen Belastung heraufbeschworen wird...wechselnde Last wärend der Arbeit mit dem Greifzug...sollte man mal lesen.

Rucken am Greifzug? Selbst mit manipulierten Scherstiften (was ich für gefährlichen Irrsinn halte) kann ich mir das nicht recht vorstellen. Erklärst du uns, was du meinst?

Gruß,

Norbert

Klar
Es geht nicht um "ruckeln am Greifzug" sondern um die "ruckartige Belastung".



In diesem Fall basierend auf dem Tipp den Greifzug mit manipulierten Scherstiften über der Belastungsgrenze einzusetzten und
wärend der Arbeit am Greifzug das Fahrzeug unterstützend aus eigener Kraft zu bewegen.

Wenn das Fahrzeug vorschub entwickelt wird das Greifzugkabel lastfrei durchhängen,
ein nun ins Kabel rutschender 130er kann dabei leicht die max. Sicherheit vom 1,6er Greifzug überschreiten (1,6to x 5Fache Sicherheit =8to)
In der Folge wird der Greifzug brechen und schwungvoll durchs Unterholz bzw. Körperteile fliegen.

Ja der Greifzug bricht, nicht das Drahtseil.
Geschrieben von: lralfi Re: Wie stark soll die Winde / Kettenzug sein? - 22/10/2006 15:59
Alles recht theoretisch, so scheint mir ?????

Das wichtigste Bergegerät ist noch gar nicht genannt worden, das HIRN !!!

Was habt Ihr eigentlich vor ? Es ist ein Unterschied, ob ich auf ner Trophy, auf Reisen oder mit Kumpels aus Jux im Fahrgelände rumgurke.

Seid Ihr allein oder zu zweit unterwegs ? Gibt es stabile Anschlagpunkte ?

Grundsätzlich gibt es gegen die 1,5 fach Regel mal wenig einzuwenden.
Einen 5t Greifzug habe ich noch nie gesehen, mir hat der 3,2tonner gereicht,nicht von der Zugkraft sondern vom Gewicht. Der 1,6er ist deshalb so oft genannt worden, weil der größere zu schwer ist.
Der Greifzug ist einfach das universellste Teil, in Vebindung mit einer Umlenkrolle und einer Schaufel, geht fast alles, es dauert halt etwas länger und macht "Feucht unterm Arm" wie Rainer schon korrekt angemerkt hat. <img src="/forum_php/images/graemlins/smile.gif" alt="" />
Bei vollem Zug ruck da nix mehr, wenn doch, dann ist der Hebel zu lang oder Schwarzenegger am Werk.

Zu zweit ist der Snatchie das Mittel der Wahl, da kommt keine Winch ran. Ne Winde ist recht bequem, aber schwer und teuer und oft an der falschen Stelle.

Hab auch eine so ist das nicht, aber das optimale Bergegerät für alle Fälle ist das nicht.

Gruss Ralf
Geschrieben von: beckdava Re: Wie stark soll die Winde / Kettenzug sein? - 22/10/2006 18:10
jau, kann mich dem nur anschließen,

diese diskusion kommt immer wieder und die entscheidungen sind letztendlich eher emotional.
man muss wirklich erst entscheiden, was man denn will. ne trophy? das sind wohl die wenigsten hier. und dann ist rein subjektiv ne seilwinde auch schon wieder überflüssig.
irgendwann wollen wir alle doch auch gerne einmal wieder rückwärts aus dem schlamassel und wer hat nun die heckwinde?

mir persönlich reicht der greifzug 1,6 vollkommen aus (fahrzeuggewicht 4,0t). Schaufel und Sandbleche sind in 99% nach dem Rückwärtsgang eh das Bergemittel erster Wahl.

Ok, der greifzug ist halt nur schwer permanent sichtbar spazierenzufahren. <img src="/forum_php/images/graemlins/grin.gif" alt="" />

gruß,
Stephan
Geschrieben von: rovervirus Re: Wie stark soll die Winde / Kettenzug sein? - 23/10/2006 18:20
lralfi kann ich nur zustimmen.

trotzdem ist mir persönlich die keulerei mit so nem greifzug
einfach zu wieder.
daher hab ich ne winde. die war garnicht mal so teuer,
tut prima ihren dienst und sieht zudem noch total supi
aus.

ich mach das lieber nach dem altbekannten song:
"ohne scheurern, ohne bücken, einfach nur aufs knöpfchen
drücken..." *flöt*

wenn ich mich körperlich anstrengen will, lieg ich halt mal abends
nicht unten. aber greifzug pömpeln? nee, lass mal...
<img src="/forum_php/images/graemlins/grin.gif" alt="" /> <img src="/forum_php/images/graemlins/grin.gif" alt="" />
Geschrieben von: Troll Re: Wie stark soll die Winde / Kettenzug sein? - 23/10/2006 19:05
@Ralf & Co
Zitat
Alles recht theoretisch, so scheint mir ?????

Das wichtigste Bergegerät ist noch gar nicht genannt worden, das HIRN !!!

Was habt Ihr eigentlich vor ?. .....usw
[/quote]

Greifzüge knacken ist leider kein Theoretie, ich habe drei bei der Arbeit und einen in der Ausbildung ..getötet <img src="/forum_php/images/graemlins/schild11.gif" alt="" />

Vollkommen und 100% richtig <img src="/forum_php/images/graemlins/graem-thumbsup.gif" alt="" />

was er vor hat ist klar geschrieben,
[color:"red"] . das Gewicht plus eine Reserve ... und den Widerstand z.B. bis zur Achse oder Bodenblech im Schlamm? [/color]
nur wird es sich hier passend zurecht gelegt <img src="/forum_php/images/graemlins/mad.gif" alt="" />

Für Ottonormaleinsatz ist ein 1,6er Greifzug sicherlich das Mittel der Wahl, dummerweise aber immer noch die falsche Antwort.
Geschrieben von: lralfi Re: Wie stark soll die Winde / Kettenzug sein? - 24/10/2006 09:08
Jetzt sag doch mal, was Du genau vor hast !! So pauschal würde ich das nicht beantworten wollen. Was nützen 10 t Zugkraft, die bei einer brauchbaren Winch mit Umlenkrolle zusammenkommen, wenn Dein Rahmen beschädigt wird oder Dir die Anschlagpunkte vor den Schädel fliegen.

Wenn man die Faustregel 1,5 * Gewicht anwendet, dann muss man konsequenterweise von voll beladenen Fahrzeugen ausgehen . Damit fallen die 9000er/9500er und auch die 8274 durch.
Soll es mal etwas mehr Strecke sein, dann fällt elektrisch durch.

Wie willst Du das im Griff haben, das die Karre nur bis zur Achse oder Bodenplatte versackt ?

Du schreibst "Das Gewicht + eine Reserve" Wie gross soll die sein ?

Ich habe auch nicht gesagt, dass man mit dem Greifzug allein rupfen soll, bis alles auseinanderfällt, wenn damit Schluss ist, konmmt eben eine Rolle, der Spaten, Sandblech, Gurte Zweitfahrzeuge usw. ins Spiel und vor allem das H I R N !!

Der Einsatzzweck ist auch entscheidend, für ne Trophy benutze ich völlig andere Ausrüstung als auf Reisen oder im Steinbruch.

;-) Ralf
Geschrieben von: 130er Re: Wie stark soll die Winde / Kettenzug sein? - 27/10/2006 21:05
Also - dank an alle Teilnehmer der Diskusion. Hab ja bisher einige Werte herauslesen können. <img src="/forum_php/images/graemlins/graem-thumbsup.gif" alt="" />
Den Pauschalwert mit 100%iger Sicherheit gibt es sehr wahrscheinlich nicht, da es zu unterschiedliche Faktoren in der Gleichung gibt.
Nur um die Ausgangsfrage noch einmal zu konkretisieren: Wenn ich irgendwo auf einer Reise mal versacken sollte - nicht <img src="/forum_php/images/graemlins/party48.gif" alt="" /> so , sondern mit dem Wagen, Urlaub - Frau zur rechten, also keine Trophy oder Hardcoregelände und bleibe trotz Allrad, Untersetzung und Mitteldiffsperre mal im Schlammloch, Spurrille oder feuchter Wiese hängen will ich nicht unbedingt den Bauern mobilisieren müssen sondern mich selber aus dem Sumpf ziehen. 1. ich hab Zeit 2. ich hab starke Arme, dann will ich meinen Kettenzug anspannen und die Fuhre rausziehen - sprich bergen.
Eine elektrische Winde ist eigendlich ein mehr oder weniger schlechter Kompromiss und ne mechanische bzw. hydraulische Winde ist mir schlicht zu teuer,die elektrische aber auch - ich bin schliesslich auch Unternehmer so eine Winde fahr ich ja nur spazieren. Obendrein komm ich bei uns in der Gegend mit dem Wagen nicht in die Gärten hinein. Einen Kettenzug kann ich aber jederzeit über die Schulter nehmen. Und selbst bei der Bergeaktion des Landys ist ein Kettenzug oder Greifzug variabeler einzusetzen, vorwärts - rückwärts, mal einen Baumstamm zur Seite rücken.
Ansonsten hol ich die Wurzeln im Garten damit raus oder hebe 0,5 t schwere Steine in Positionin Gärten in die man nur mit der Schubkarre herein kommt. Das war heuer der Anlass für meine Frage.
Nun würd ich mal sagen, solange ich halbwegs in Reichweite der Zivilisation unterwegs bin, nehm ich den kleinen Kettenzug mit längerer Kette oder/und ausreichend Gurten mit und wenn ich auf grosse Tour gehe nehm´ ich eine Nummer grösser mit für die Reserve bzw. fahr in einer Gruppe.
Sonntags an´e Eisdiele berge ich mich dann mit´n Taxi <img src="/forum_php/images/graemlins/party48.gif" alt="" />

Aber wie immer im Leben - jeder hat seine eigene Perspektive! Und das ist die Meinige. <img src="/forum_php/images/graemlins/thankx.gif" alt="" />

Grüsse Bernd
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