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Geschrieben von: reinhard Reduktion – was macht noch Sinn? - 20/01/2014 14:32
Hallo,

ich hatte wieder mal am WE etwas Zeit übrig (sch.... Wetter) und ich überlegte, ob ich nicht wieder was Sinnvolles an meinem Wagen verändern soll. Dabei kam mir die Übersetzung in den Sinn. Dachte mir die könnte man doch mal verändern, aber nur im Reduktionsgetrieben 4L. 4H und 2H sollen davon unberührt bleiben!!!

Nun wollte ich mal nachfragen, wie so die landläufige Meinung ist, ab welchen „Punkt“ eine Verkürzung der Gesamtübersetzung in der Praxis keinen Sinn mehr macht. Ich meine damit, dass eine kurze Übersetzung ja ganz praktisch ist, aber wenn irgendwann im Gelände der notwenige Schwung fehlt, es vielleicht doch nicht so gut ist? Oder kann man sagen, je höher die Gesamtübersetzung, desto weniger Schwung wird benötigt? Wie sieht das im schlammigen Gelände aus? Erhöht sich der Drehmoment an den Rädern und wenn ja, im welchen Verhältnis?

Die Gesamtübersetzung bei meinem 4x4 beträgt 42,59:1 (22,36:1 im 2. Gang) ich denke so an eine Änderung im Bereich von um die 60:1, oder evtl. höher = 2. Gang so übersetzt, wie „alter“ 1. Gang....


Viele Grüße
Reinhard
Geschrieben von: TGB_11 Re: Reduktion – was macht noch Sinn? - 20/01/2014 15:49
Moin,

da hängt ganz entscheidend davon ab, wie dein Verteilergetriebe kontruiert ist. Bei diversen Landrover- oder einigen Jeep-VTG tauscht man zwei Zahnräder und schon ist die Untersetzung im "Low" eine ganz andere.

Der Jeep Wrangler Rubicon hat glaube eine 4:1-Untersetzung in Low, das übliche bei GW ist 1,9 bis 2,7.
Ein sehr kurzer 1.Gang (wie beim neuen LR) oder beim G für die Bundeswehr hilft auch, die möglich Gesamtuntersetzung zu drücken.

Ob man das braucht ?
Nun, der Jeep Wrangler Rubicon ist für den Moab-Trial konstruiert, da braucht man sowas. Also wenn man ganz langsam über verworfenes Gelände crawlen will, dann ist es nützlich. Halbwegs gute Traktion ist erforderlich.
Im Schlamm oder bei schlüpfrigem Untergrund braucht man es definitv nicht.

Ein Schlepper bräuchte es noch, um Zugleistung zu haben, aber das ist nicht Thema für ein GW, dem würden bei Mißbrauch als Schlepper der Antriebsstrang platzen.

Gruß
Jens

Geschrieben von: Rainer4x4 Re: Reduktion – was macht noch Sinn? - 20/01/2014 16:14
Original geschrieben von TGB_11
Ein Schlepper bräuchte es noch, um Zugleistung zu haben, aber das ist nicht Thema für ein GW, dem würden bei Mißbrauch als Schlepper der Antriebsstrang platzen.
Ich brauche die Reduktion ständig beim Anhänger rangieren, um mir nicht die Kupplung zu verbrennen!
Ach ja, ein Automatikgetriebe mit Wandler ersetzt kein Reduktionsgetriebe!
Geschrieben von: reinhard Re: Reduktion – was macht noch Sinn? - 20/01/2014 16:20
Original geschrieben von TGB_11
...das hängt ganz entscheidend davon ab, wie dein Verteilergetriebe kontruiert ist. Bei diversen Landrover- oder einigen Jeep-VTG tauscht man zwei Zahnräder und schon ist die Untersetzung im "Low" eine ganz andere.....
Verbaut ist ein Borg Warner 4402. Ich gehe mal davon aus, dass man hier mit einem Wechsel der Zahnräder (3?) und des Hilfsrades die Untersetzung relativ "einfach" verändern kann.

Original geschrieben von TGB_11
Im Schlamm oder bei schlüpfrigem Untergrund braucht man es definitv nicht.
Danke für diese Einschätzung, hab ich mir auch schon fast gedacht, bzw. konnte mir nicht recht vorstellen, dass es in diesem Fall etwas bringt.


Grüße
Reinhard
Geschrieben von: TGB_11 Re: Reduktion – was macht noch Sinn? - 21/01/2014 13:13
Ich habe keine Ahnung, wie ein BW4402 von innen aussieht, es hat eine Kette als Primärtrieb, richtig ?
Der Austausch von Zahnrädern setzt voraus, dass man überhaupt passende auftreiben kann. Selber machen geht sicherlich, ist aber weder trivial noch günstig. Die Einzelfertigung (incl. Konstruktionszeichnung) zweier Zahnräder, die auch halten, dürfte vierstellige Eurobeträge verschlingen.

Da sind Landrover- oder Jeep-Fahrer im Vorteil, da gibt es einen unendlichen Markt für Spezialteile und Tuning.
Geschrieben von: reinhard Re: Reduktion – was macht noch Sinn? - 21/01/2014 14:38
Original geschrieben von TGB_11
...es hat eine Kette als Primärtrieb, richtig ?
Kette ist korrekt! boing

Original geschrieben von TGB_11
Die Einzelfertigung (incl. Konstruktionszeichnung) zweier Zahnräder, die auch halten, dürfte vierstellige Eurobeträge verschlingen.
Wenn nicht zufällig irgendein Getriebehersteller was ähnliches im Programm hat, wirds auf eine Einzelanfertigung, wie bisher für fast alles, hinauslaufen, hab auch schon was von ~1,5 T Euro nur für Teile gehört.apollo Vielleicht frage ich hier mal den Getriebebauer (ZF) um die Ecke?

Original geschrieben von TGB_11
Da sind Landrover- oder Jeep-Fahrer im Vorteil, da gibt es einen unendlichen Markt für Spezialteile und Tuning.
Ja, da hast Du vollkommen recht. LR, Toyota, usw. –Fahrer haben es da wesentlich einfacher. Anderseits ist es doch langweilig nur in irgendeinen Katalog / ins Internet zu schaun und dann zu bestellen. Das ist ja schon fast so aufregend wie eine Pauschal-All-Inklusiv-Reise zu buchen! grin

Viele Grüße
Reinhard


Geschrieben von: Yankee Re: Reduktion – was macht noch Sinn? - 21/01/2014 15:05
Bei ZF wirst du wohl nur Glück haben wenn das Getriebe auch von denen kommt.
Geschrieben von: reinhard Re: Reduktion – was macht noch Sinn? - 21/01/2014 15:49
Original geschrieben von Yankee
Bei ZF wirst du wohl nur Glück haben wenn das Getriebe auch von denen kommt.
Könnte ja sein, dass die in ihrer großen Zahnradkiste was haben, was passen könnte und sicherlich geschickter ist persönlich voreizuschen, als zu telefonieren. Da die auch eine eigene Werkstatt haben, der Nissan/Hyundaihändler sich mit denen den Hof teilt, habe ich ein wenig die Hoffnung, dass die evtl. auch jemanden kennen, der Zahnräder "baut" und bei ihrer Nähe zu Getrieben sollten die doch eigentlich die Maße der Konkurenz haben, oder von Hyundai gegenüber bekommen können. Wäre halt nervig den Wagen mal wieder mehrere Wochen nicht nutzen zu können, nur weil erst alles zerlegen werden muss, bevor man überhaupt weiss, was man braucht.

Grüße
Reinhard

PS
den Ferry Overdrive in meinem Toyota haben die mal vor gefühlten 100 Jahren repariert, deshalb vielleicht mein Optimusmus. Aber ich möchte halt dort nicht die Pferde scheu machen, wenn ich nicht genau weiss, was ich möchte, bzw. was Sinn macht, deshalb die Eröffnung dieses Threats.
Geschrieben von: TGB_11 Re: Reduktion – was macht noch Sinn? - 22/01/2014 08:52
Naja, wenn du jemanden persönlich kennst, der bei ZF an passender Stelle schafft, könnte der vielleicht für dich in der Mittagspause was recherchieren.
Meine Erfahrung zu solchen Großunternehmen:
Keine Beziehung = keine Info = kein Finger gekrümmt

Außerdem hast du doch ein Borg-Warner-Getriebe eingebaut, d.h. DA ist doch dein Adressat.
Die Koreaner werden nichts über das VTG wissen, das wird nach Spezifikation zugekauft und fertig.
Und dem deutschen Importeur spreche ich jedwede Kompetenz ab, die kann er auch gar nicht haben.

Borg-Warner hat ein Baukastensystem, da wäre ein Ansatz zum Wühlen in der Grabbelkiste. Vorher du die richtigen Infos bekommst ? Keine Ahnung ...

Bei einer Kraftübertragung mit Kette ist es theoretisch denkbar, nur ein neues Zahnrad zu benötigen aber wie gesagt, ich habe so ein Teil noch nie von Innen gesehen.

Hast du eine Explosionszeichnung vom VTG ?

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