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Geschrieben von: Hilti Absicherung - Denkfehler? - 12/05/2014 11:16
Hallo zusammen



Ich habe über das Wochenende gebastelt und möchte Euch um Eure Meinung bitten.


Ausgangslage:
Ich habe eine Starterbatterie (Optima Yellow Top mit 75 Ah) und eine Zusatzbatterie (Running Bull mit 105 Ah), die über das IBS-Trennrelais getrennt/geladen werden. Die Zusatzbatterie speist diverse Verbraucher (u.a. einen Konverter mit einer Spitzenleistung von 900 W). Ich habe eine Sicherung von 100 A eingebaut.

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Frage:
Wenn der Motor läuft und der Konverter auch läuft, dann habe ich meiner Logik nach bis zu 200 A, die über die Sicherung fliessen. Mein Kollege meinte, das sei nicht der Fall. Ich frage mich, ob es nicht sinnvoller ware, zwischen Haupt- und Zusatzbatterie eine separate 100-A-Sicherung einzubauen (und wenn ja, vor oder nach dem IBS), so dass über die eine Sicherung die Verbraucher gespeist werden und über die andere Sicherung die Zusatzbatterie geladen wird. Was denkt ihr? Wie würdet Ihr die Sicherung(en) setzen?

[Linked Image von www11.pic-upload.de]

Ach ja, die Kabel haben alle einen Durchmesser von 25 mm2.


Vielen Dank für Euren Input!


Hilti
Geschrieben von: Volkerd Re: Absicherung - Denkfehler? - 12/05/2014 13:30
Wenn der Motor läuft und der Konverter auch läuft, dann habe ich meiner Logik nach bis zu 200 A, die über die Sicherung fliessen.
Warum?

Deine Lima liefert beispielsweise 120 A, d.h. wenn die Batterie (Optima)voll ist, wird der Rennende Bulle geladen, ansonsten verteilt das Trennrelais die Ladung auf beide Batterien.

Wenn Du jetzt einen starken Verbraucher hast wie z. B. den Konverter, dann lädt die Lima über das IBS Relais den Konverter mit der max möglichen Leistung.
Absichern solltest Du mit einer starken (hier 100 A) Sicherung alle Abnehmer vom Bullen.
Logischerweiße sollten dann alle anderen Verbraucher nach der 100 A Sicherung schon mit kleineren Sicherungen abgesichert sein, oder?

Die Starterbatterie (Optima) muss nicht abesichert werden, es sei denn, Du hast dort auch noch einige größere Verbraucher angeschlossen.
Eine Sicherung zw. Optima und Bulle macht keinen Sinn, (ist eher Kontraproduktiv) da ja hier eine Steuerung über das IBS system erfolgt.
Gruß


Geschrieben von: wildcatf50 Re: Absicherung - Denkfehler? - 15/05/2014 04:43
Aus der Skizze geht nicht hervor, WO Was an welcher Sicherung angeschlossen wird. Vor der Sicherung abgreifen macht ja keinen Sinn, dadurch wird sie wirkungslos.

Wenn beide Batterien direkt neben einander montiert sind, müssen zwischen den Batterien gar keine Sicherungen verbaut werden.
Sonst MUSS unmittelbar nach JEDEM Pluspol BEIDER Batterien eine Sicherung entsprechend des Querschnitts bzw. der Belastbarkeit des IBS eingesetzt werden.
Angeschlossene Verbraucher müssen wiederum entsprechend ihres Nennstroms bzw. nach dem Querschnitt abgesichert werden. Alles Andere ist falsch.

[Linked Image von up.picr.de]

Evtl vorhandene Steuersicherungen müssen gemäss der Anleitung des IBS natürlich vorgesehen werden, in der Regel am Pluspol der Starterbatterie.
Geschrieben von: Hilti Re: Absicherung - Denkfehler? - 15/05/2014 06:14
Vielen Dank Wildcatf50

Bis auf die Sicherung zwischen Startbatterie und IBS habe ich es so gemacht. Eine Frage noch: Weshalb braucht es zwischen Starterbatterie und IBS nur dann eine Sicherung, wenn das Batteriekabel über 50 cm lang ist?


Hilti
Geschrieben von: wildcatf50 Re: Absicherung - Denkfehler? - 15/05/2014 11:03
Die Sicherungen beiderseits des IBS dienen dem Schutz der Leitungen bei Kurzschluss, deshalb müssen sie auch jeweils am Anfang der Leitungen montiert sein. Die 50 cm sind ein Daumenwert, also nicht darauf festnageln. Es können auch 67,5cm sein. Man geht davon aus , dass bei kurzen und geschützt verlegten Leitungen kein Kurzschluss entstehen kann. Also immer dann, wenn beide Batterien in unmittelbarer Nähe montiert sind.
Den Anlasser z.B. sichert man in der Regel auch nicht ab, auch hier sind die Leitungswege kurz und die Leitung geschützt verlegt.
Wenn die Zweite Batterie irgendwo hinten im Fahrzeug sitzt, muss unbedingt wie beschrieben beiderseits eine Sicherung hin, damit die Verbindung geschützt ist.
Geschrieben von: otto1 Re: Absicherung - Denkfehler? - 16/05/2014 04:07
Meine Batterie ist serienmäßig im Kofferraum und da gibt es auch keine Sicherung nach vorn zum Anlasser (bzw. zum Verteiler mit NotstartAnschluß).
Geschrieben von: wildcatf50 Re: Absicherung - Denkfehler? - 16/05/2014 05:08
Mit diesem Einwand hab' ich gerechnet, allerdings eher aus der Landrover Ecke, da sitz die Batterie, wie im Wildcat auch, ja unter dem Sitz.
Wenn die Anordnung serienmässig ist, dann hat der Hersteller dafür gesorgt, dass die Verlegung besonders geschützt ist.
Dafür gibt es wie immer in der Technik klare Normen und Vorschriften.
In solchen klar definierten Fällen kann überall in der E-Technik auf Absicherung verzichtet werden.
Ausserdem haben mache Polklemmen integrierte Sicherungen, die von aussen nicht direkt als solche zu erkennen sind.
Anlasser und Seilwinden sind wegen der hohen Anlaufströme ohnehin schwierig abzusichern.
Da wir die Verlegung der Leitungen nicht kennen, macht es wenig Sinn, über theoretisch mögliche Alternativen nachzudenken.
Eine nachträglich im Fahrzeuginnenraum verlegte Leitung muss abgesichert werden oder, in diesem Fall nach Gutdünken, anderweitig geschützt werden. Die Sicherungen dürften der einfachere und sichere Weg sein.
Andernfalls hat man z.B. nach einem Fahrzeugbrand gewisse Schwierigkeiten, dem Gutachter mit netten Beispielen die ordnungsgemäße Verlegung zu erklären.
Geschrieben von: Hilti Re: Absicherung - Denkfehler? - 16/05/2014 05:34
Alles klar, vielen Dank für die Infos!


Hilti (der eine weitere Sicherung einkaufen geht...)
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