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Geschrieben von: Jens Spannungsproblemchen - 09/01/2015 05:50
Da Problem stellt sich wie folgt da:

[Linked Image von up.picr.de]

L1 gegen N siehe Bild

L2 - 190V

L3 - 180V

Ungleichmaessige Netzbelastung im Dorf, unzureichende Auslegung des Trafo, lange Leitungswege (35qmm Alu, ca. 600-800m), Desinteresse des Versorger etc.

Maximale Belastung im Haus sind etwa 25kW, halbwegs Verteilt, vielleicht etwas mehr Belastung auf L2 und L3.

Idee ist, einen (3-Phasen) 36kVA Spannungsregler zu installieren. Nun meine Frage, kann man 3 Einzel-Spannungsregler (12kVA) nehmen, jeweils 1x L und N Eingang, 1x L und N Ausgang, oder muss ein 3-Phasen Regler gekauft werden?

1-Phasen Regler:

[Linked Image von up.picr.de]

Geschrieben von: TiTaTest Re: Spannungsproblemchen - 09/01/2015 09:17
Hast Du dann Drehstromverbraucher (also 3-Phasige) daran angeschlossen?
Dann könnte es schwiereig werden bei unsymetrischer Last, wenn der Sternpunkt verschoben wird.
Geschrieben von: Jens Re: Spannungsproblemchen - 09/01/2015 12:49
Eine 18kW Wandtherme, wobei die einzelnen Heizkreise (9x 2kW) jeweils gegen N geklemmt sind.
Geschrieben von: Rainer4x4 Re: Spannungsproblemchen - 10/01/2015 10:59
Elektronische Konstanter kenne ich nur so, das sie aus der Drehspannung eine Gleichspannung erzeugen, die dann elektronisch wieder zu einer neuen Drehspannung geformt werden. Aber bei einer so ungleichmäßigen Spannungsverteilung würde nur die Phase mit der höchsten Spannung belastet. Siehe Drehstrom Brückengleichrichtung:
[Linked Image von joretronik.de]

Bei einer derartigen Schieflast würde ich deswegen einzelne Konstanter verwenden, sonst wird das nix. (Ob man allerdings aus einzelnen Geräten wieder eine richtige Drehstromversorgung machen kann entzieht sich meiner Kenntnis. Willst Du die Therme wirklich über einen Konstanter betreiben?)
Allerdings musst Du bedenken, das der resultierende Strom im Verhältnis von (Beispiel oben)230V zu 161V (Faktor 1,43) steigt. Dazu muss man noch die Wirkungsgradverluste addieren.
Braucht Dein Gerät zB 10A an 230V, so wird es aus der 161V Versorgung min. 14,3A ziehen.
Geschrieben von: grijo_110 Re: Spannungsproblemchen - 10/01/2015 12:40
Was passiert denn wenn du die Therme einfach anschliesst?
Geschrieben von: Handtuch Re: Spannungsproblemchen - 11/01/2015 22:25
Original geschrieben von Jens
Eine 18kW Wandtherme, wobei die einzelnen Heizkreise (9x 2kW) jeweils gegen N geklemmt sind.
So lange sie funktioniert und es warm genug wird, würde ich die Therme nicht über die Spannungswandler laufen lassen. Das würde nur die Verluste erhöhen.

Wenn du wie beschrieben keine echten Drehstromverbraucher hast, könnte es mit drei einzelnen Geräten funktionieren. Wenn du den Versorger und deine Nachbarn ärgern willst, nimm nur zwei. wink
Ne, besser drei und immer schön vorsichtig. Im Fehlerfall hast du auch mal über 500 V auf einer Phase. Voraussetzung ist, dass die Geräte sich nicht gegenseitig stören. Die Regelung muss damit klar kommen, dass sie am gleichen N hängen. Je nach Netzform ist da eine gute Erdung wichtig.

Tolle Werte hast du da gemessen. Sollen das normaler Weise 220 V sein? Die Spannung hat bestimmt keine Sinusform mehr. Wenn du genaue Werte messen möchtest, solltest du ein True-RMS-Messgerät verwenden.

Handtuch
Geschrieben von: Jens Re: Spannungsproblemchen - 12/01/2015 18:51
Ich hab im deutschsprachigen Netz ein wenig gesucht, es gibt, mangels Bedarf, einfach kaum Lesestoff.

Die einfachen Geraete haben 1 oder 3 Trafos, siehe Bild. In Abhaengigkeit von der Eingangsspanung wir der Abnehmer mittels Servo verschoben. Preiswerte, robuste Technik aus Mitte des vorigen Jahrhunderts. Genauigkeit 3 bis 5 %. Hoher Kohlenverschleiss bei den 100% China Modellen. Ein 30kVA Geraet, Made in Russia (zumindest die Montage), liegt bei etwa 1500 EUR.

Alternativ gibt es Relais gesteuerte Systeme. Meist 5- Stufig. An den Trafos sind also 5 fix Abgaenge. Genauigkeit sinkt rapide (+/-10%), Unterbrechung beim Umschalten sind unvermeidlich, ich weiss nicht, in wie weit das die Technik im Haus auf Dauer mitmacht. Vom Preis her aehnlich den Elekto-Mechanischen Modellen.

Die Top-Modelle sind meist Made in Russia, 100% elektronisch gesteuert. Kosten steigen in Regionen, in der man sich eine Ausgabe genau Überlegt. Pro Trafo sind +10 Abgaenge, Genauigkeit +/- 5%.

Hier mal 2 Bilder

[Linked Image von up.picr.de]

[Linked Image von up.picr.de]
Geschrieben von: Jens Re: Spannungsproblemchen - 12/01/2015 19:20
Zitat
Was passiert denn wenn du die Therme einfach anschliesst?

Was soll passieren. Nix grossartig. Problematisch wird es ab minus 25. Unter normalen Verhaelnissen faehrt die Therme bei dieser Temp. mit 10 bis 12kW. Sinken die Spannungen, laeuft die Therme mit 16 bis 18kW. Leistungsgrenze. Wird es noch kaelter, reichts also nicht mehr.

Ausserdem laeuft mit 160V der Toaster nicht mehr, noch viel schlimmer, die Pumpe der Kaffee-Maschine hat kaum noch Leistung. kickout
Geschrieben von: JoergG Re: Spannungsproblemchen - 12/01/2015 20:25
wieviel Volt hast du denn zwischen L1 und L2, bzw. L2-L3, L3-L1?

Kannst du nicht einfacher von den höheren Voltzahlen L1-L2 nach 230V runtertransformieren als von 160 auf 230V raufzugehen?

Gruß
Jörg
Geschrieben von: Rainer4x4 Re: Spannungsproblemchen - 13/01/2015 16:16
Original geschrieben von Jens
Hoher Kohlenverschleiss bei den 100% China Modellen.
Hier mal 2 Bilder:
[Linked Image von up.picr.de]
[Linked Image von up.picr.de]
Der hohe Kohlenverschleiss ist Systembedingt. Egal ob Schleif- oder Rollkohlen. Und der Verschleiss - Abrieb - muss irgendwo bleiben!!!! Wenn die Trafos, so wie in den Bildern zu sehen, mit der Schleif-/Reibfläche nach oben montiert werden, dann bleibt der leitfähige Kohlenstaub zwischen den Trafowindungen liegen. Und das ist im wahrsten Sinne brandgefährlich!
Bei uns wurden nach dem zweiten Stationsbrand alle Geräte umgebaut und Zug um Zug gegen elektronische Geräte umgerüstet.
Geschrieben von: TiTaTest Re: Spannungsproblemchen - 13/01/2015 18:30
Original geschrieben von Jens
Ich hab im deutschsprachigen Netz ein wenig gesucht, es gibt, mangels Bedarf, einfach kaum Lesestoff.
...
Ein türkischstämmiger Bekannter hat in der süd-ost Ecke des Landes ähnliche Problem und die auch so gelöst.
Dort ist so etwas völlig normal.
Geschrieben von: Handtuch Re: Spannungsproblemchen - 13/01/2015 21:39
Original geschrieben von Jens
Alternativ gibt es Relais gesteuerte Systeme. Meist 5- Stufig. An den Trafos sind also 5 fix Abgaenge. Genauigkeit sinkt rapide (+/-10%), Unterbrechung beim Umschalten sind unvermeidlich, ich weiss nicht, in wie weit das die Technik im Haus auf Dauer mitmacht. Vom Preis her aehnlich den Elekto-Mechanischen Modellen.
So ein Relais-Gerät würde doch gut ausreichen für die Therme. Den Widerständen sollte die Genauigkeit egal sein. Für empfindlichere Geräte nimmst du dann bessere Geräte.

Original geschrieben von Jens
Ausserdem laeuft mit 160V der Toaster nicht mehr, noch viel schlimmer, die Pumpe der Kaffee-Maschine hat kaum noch Leistung. kickout
Für kleine und mittlere Leistungen kannst du auch USVen verwenden. Die Batterie muss nicht mehr viel Kapazität haben, aber der Bereich der Eingangsspannung muss groß genug sein für dich.

Handtuch
Geschrieben von: Jens Re: Spannungsproblemchen - 14/01/2015 03:55
Hi,

Danke fuer die Beitraege!

@Rainer, die Brandgefahr ist schon mal ein Problem. Also wird es Richtung elektronisches Geraet gehen. Nur sind die Dinger zum Erbrechen teuer.

Zitat
Für kleine und mittlere Leistungen kannst du auch USVen verwenden.

Stimmt, daran hatte ich noch gar nicht gedacht. dafuer
Geschrieben von: DaPo Re: Spannungsproblemchen - 14/01/2015 05:27
USV wollte ich auch vorschlagen.

Die Kleinen sind durchaus bezahlbar, die Großen für Drehstrom kosten schon etwas mehr... wink
Geschrieben von: 109er Re: Spannungsproblemchen - 14/01/2015 11:03
Wenn du für einen Dreiphasenverbraucher Drehstrom brauchst, dessen Phasen genau gleiche Spannung haben, kannst du einen Motor-Generator-Satz nehmen. Der macht dann Strom mit den richtigen Spannungen und der richtigen Frequenz. Ist halt aufwändig und macht etwas Lärm.

Im Prinzip so

Wenn die Eingangsfrequenz passt, ist dem Synchronmotor relativ egal, wenn die einzelnen Phasen nicht die gleiche Spannung haben. Ein Durchlauferhitzer mit rein ohmscher Last braucht so etwas aber wohl nicht.

Gruß,
Andreas
Geschrieben von: bella_b33 Re: Spannungsproblemchen - 03/02/2015 23:10
Original geschrieben von Jens
die Pumpe der Kaffee-Maschine hat kaum noch Leistung. kickout

Ist sie dadurch dann leiser, wenn Du morgens halb 5 da 20 mal drauf drückst? wink laugh

BTT: Die Spannung bei Dir ist echt sehr niedrig, Mist frown. Ich hoffe, daß Du das einigermaßen in Griff bekommen kannst.

Gruß
Silvio
Geschrieben von: Jens Re: Spannungsproblemchen - 05/02/2015 18:38
Momentan gehts. Zwischen 180 und 200. Die Temp's sind mit minus 10/12 aber eher sehr mild... von daher lauft die Therme nur mit 8 kW. Was soll noch kommen, naechste Woche sind noch mal minus 20 angesagt, im Maerz werdens dann schon fruehlingshafte -5.
Ich hab fuer die Pumpen erst mal eine USV gekauft, so laufen die wenigstens mit 220V. Den Stabi will ich wegen der Brandgefahr am liebsten draussen aufstellen, ist mir irgendwie sicherer. Habe in Moskau einen Anbieter gefunden, der eine Arbeitsbereich von -40 bis + 40 angibt. Bei den meisten Anderen ist min. Temp. +5.
Geschrieben von: bella_b33 Re: Spannungsproblemchen - 09/02/2015 22:18
Original geschrieben von Jens
eine USV gekauft
was gabs denn Schönes?
Geschrieben von: Jens Re: Spannungsproblemchen - 13/02/2015 20:54
nur was kleines.... jedoch aufruestbar...))
Geschrieben von: bella_b33 Re: Spannungsproblemchen - 13/02/2015 23:06
da steh ich nun ich dummer Thor......

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