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Geschrieben von: landybehr Auslegung einer USV - 03/01/2016 22:38
Moin,

mein Server hatte eine USV, die aber aufgrund von Wärme- und Geruchsentwicklung von mir flugs entfernt wurde. Ich müsste nochmal auf den Typ gucken, Hersteller war APC und das Ding hat schon mind. 2x einen Akku gewechselt bekommen.

Wo jetzt aber sowieso eine neue USV herkommen soll, wollte ich in jedem Fall diese dem Leistungsbedarf angemessen dimensionieren. Vielleicht könnt Ihr mir meine Unsicherheit nehmen.

Auf dem Typenschild vom Server steht irgendwo 240V und darunter 4,5A. Das wären 1080"Watt". (Als VA-Leistung. Google sagt, das ist was anderes als Watt).

Ins Auge gefasst habe ich diese:
APC BR1500-GR.
(Leistung soll 1500VA undd 865Watt sein)

Passt die ?
Geschrieben von: Kuno_CH Re: Auslegung einer USV - 05/01/2016 11:00
Moin auch,

Ja sicher passt die.
Auf keinen fall passt die.

Was willst du denn damit können?
Den server noch für X stunden am leben erhalten?
Den server nach X minuten geordnet runter fahren?
Wie häufig soll denn ein Stromausfall überbrückt werden können? Passiert das alle stunden oder eher nur alle paar wochen oder monate einmal?

Das würde die beantwortung deiner frage schon erleichtern ;-)

Oder gib deine Angaben mal beim APC selector ein. Bezweifle aber dass dein server wirklich 1080 VA benötigt, das ist vermutlich eher der allerschlechteste fall.

kuno
Geschrieben von: DaPo Re: Auslegung einer USV - 05/01/2016 13:02
Hallo,

in der Tat kommt es auf den Anwendungsfall an.

Mal zum Vergleich:
Ich habe bei mir eine Fortress LI675 (675Va), an der vorher mal eine IBM AS400 hing

Diese schafft es, meinen Haupt-Rechner samt Bildschirm, 16-Port-Switch und 2 NAS-Server (4+5 Festplatten) knapp 10 Minuten am Leben zu halten, ja nachdem, was ich gerade am Rechner mache (früher hingen da 2 PCs dran, ohne NAS). Das gibt dann zumindest genug Zeit, die Geräte kontrolliert runter zu fahren (oder den Sicherungsautomaten wieder einzuschalten, sofern es nur das war).

Verbaut sind zwei 12V 7,2AH Batterien, die Laufzeit wäre mit Batterie-Packs erweiterbar (natürlich dauert dann auch das Laden länger!)
Geschrieben von: Kuno_CH Re: Auslegung einer USV - 06/01/2016 06:08
Damit dir doch noch etwas geholfen wird (klugscheissmodus aus)........

In meinem fall will ich bei einem stomausfall den server einfach geordnet unter fahren, was ja die APCs mit der mitgelieferten sw können.

Ich habe bei mir mit einem leistungsmesser den spitzenverbauch beim booten betreiben und herunterfahren aller an die USV angeschlossenen geräte gemessen, dazu dann 20% addiert. Wenn du mal einfach 1000 VA nimmst, liegst du da sicher schon mal nicht schlecht falls nicht noch anderes angeschlossen werden soll.
Dann habe ich die zeit gemessen, wie lange die kiste braucht zum runterfahren, aufgerundet auf die nächste minute, 10% adiert und nochmal aufgerundet. Das herunterfahren des servers soll erst nach einer minute stromausfall passieren, also nochmal eine minute adiert
Diese daten bei APC in den rechner eingegeben und die vorgeschlagene USV gekauft und bin seither zufrieden.
Ich habe den server so 'aufgestellt' dass ich den mit einem fernschalter ausschalten kann, dann fährt die USV den server runter. Server ist so konfiguriert, dass beim anlgen der netzspannung automatisch gestartet wird. Die USV funktion ist also des öfteren im einsatz.

kuno
Geschrieben von: Handtuch Re: Auslegung einer USV - 06/01/2016 21:36
Original geschrieben von landybehr
Auf dem Typenschild vom Server steht irgendwo 240V und darunter 4,5A. Das wären 1080"Watt". (Als VA-Leistung. Google sagt, das ist was anderes als Watt).

Ins Auge gefasst habe ich diese:
APC BR1500-GR.
(Leistung soll 1500VA undd 865Watt sein)

Passt die ?
Es wäre gut, wenn du die maximale Leistung messen könntest. Dafür reicht ein günstiges Steckergerät. Auf den Messwert sicherheitshalber etwa 50% drauflegen und eine USV auswählen. Achte darauf, "W" und "VA" nicht zu verwechseln.
Vermutlich liegt die Leistung deutlich unter den 1080 VA. Es dürfte eine 1000 VA oder 750 VA USV reichen. Allerdings bietet eine größere USV in der Regel eine größere Pufferbatterie. Denke auch an den Stromverbrauch und dass es 8 Stunden dauert, die leere Batterie aufzuladen.

Handtuch
Geschrieben von: landybehr Re: Auslegung einer USV - 07/01/2016 22:41
Oh,hmm,ja, da habt Ihr recht, ich muss mehr Info mitgeben. Stromausfall ist selten. Es ist das Haus, in dem ich arbeite, von einer Kraftwärmekopplung versorgt, seinerseits mit einem großen Batterierack (klingt mir noch im Ohr). Gerade die letzten Tage kam es immer mal zu ganz kurzem, minimalem Flackern von den Leuchtstoffröhren in verschiedenen Zimmern. Ich weiß nicht, ob eine USV sowas für den Server stabilisieren hilft - aber in jedem Fall ist der zusätzliche Blitzschutz und das kontrollierte Herunterfahren ein Thema. Der Server wird nur tagsüber vom Menschen gebraucht, nachts macht er, was er will mit seinen SQL Dateien. Nun aber tagsüber bekomme ich halt mit, wenn der Strom ausfällt und will dann in Ruhe zum Server gehen können. Für die "unbemannte" Zeit weiß ich auch nicht .. bisher war da keine "Runterfahrautomatik" mit Trigger ausgehend von der USV installiert gewesen. Wenn also die Batteriezeit bei nächtl. Stromausfall reicht, bis der Strom wieder da ist, dann ist das wohl Glück. Wenn nicht, dann Pech (kann das den Server bzw. die Datenbank beschädigen?)

Geschrieben von: Kuno_CH Re: Auslegung einer USV - 08/01/2016 06:26
kann das den Server bzw. die Datenbank beschädigen?

JA, genau darum macht man ja USV, im besten fall passiert gar nix, im dümmsten fall GAU. Datenrettung von gecrashten festplatten und oder wiederherstellen von gecrashten SQL datenbanken macht ehrlich gesagt keine freude. Selbst wenn ein sauberer backup existiert, dauert das ewig und einen tag bis die systeme wieder oben sind und gearbeitet werden kann.
So kurzes flackern wie das du im licht siehst, wird meist von der pufferkapazität im netzteil des servers selber abgefangen, bzw. den eingebauten filtern.
Für alles was darüber hinaus geht wäre dann die USV zuständig. Für einen 'richtigen' server würde sich eine on-line USV empfehlen, dann ist der server IMMER sauber vom Netz getrennt und alles geflackere auf dem Netz wird ausgefiltert und der server hat eine saubere stromversorgung.

Selbst meine 'kleine' USV hat bei einem angekündigten Stomausfall (hausbau und netzanschluss in der nachbarschaft), bei der wiedereinschaltung die zusammenarbeit verweigert, da 'falsch' zugeschaltet wurde. In der nachbarschaft wurden dann diverse rechner in heizungen ersetzt, deren netzteile mit der 'falschen' wiedereinschaltung nicht zurecht kamen. Im protokoll meiner USV stand einfach überspannung.

Rechne einfach den möglichen ausfall in EUR um und wäge das gegen den preis einer USV ab. Lohnt sich auf jeden fall.
kuno
Geschrieben von: Rainer4x4 Re: Auslegung einer USV - 08/01/2016 08:16
Original geschrieben von Kuno_CH
bei einem angekündigten Stomausfall (hausbau und netzanschluss in der nachbarschaft)
Was habt Ihr fürn EVU? Sowas geht normalerweise abschaltungsfrei!
Geschrieben von: Kuno_CH Re: Auslegung einer USV - 08/01/2016 12:08
Wurde nicht nur das eine haus angeschlossen, wurde noch mehr gemacht, darum war alles für ca 30 minuten ausgeschaltet. Leitungen wurden ausgetauscht, da schon vorher mal unerwartet ausfälle waren, da schächte zerstört waren. Ein paar häuser wurden dann so eine woche lang überidisch mit 'verlängerungskabeln' versorgt. War und ist sicher immer noch teilweise recht alte installation.
Geschrieben von: frajosi Re: Auslegung einer USV - 08/01/2016 15:21
Hi, ich kann dir anbieten das wir beide uns beim nächsten Stammtisch einmal darüber austauschen. Ich hab ja bekanntlich mit den Strömen die in alle Richtungen fließen etwas zutun. Mein Nachbar mit dem 78er HZJ ist von der gleichen Fakultät und wahrscheinlich beim Stamtisch dabei.


Bis denne

Gruss Frank
Geschrieben von: landybehr Re: Auslegung einer USV - 08/01/2016 23:30

drauf eingeschlagen !
smak1
Geschrieben von: frajosi Re: Auslegung einer USV - 09/01/2016 15:31
Is ja gut is ja gut mit der wilden küsserei...
Mach bitte noch ein paar Bilder von den Geräten die du an deine USV anschließen möchtetst. Bitte auch jedes Typenschild auf dem du Hinweise über entweder Strom bzw. Leistung finden kannst. Ob ich dir dann Final weiterhelfen kann werden wir dann sehen.

Bis Freitag

Gruss Frank
Geschrieben von: Kuno_CH Re: Auslegung einer USV - 17/01/2016 09:57
Was ist nun draus geworden? eine USV dimensioniert oder ist es bei der 'bieridee' geblieben?
mich würden die überlegungen wirklich interessieren
Geschrieben von: Rainer4x4 Re: Auslegung einer USV - 17/01/2016 10:53
Bei mir zu Hause habe ich im Keller eine 1,5kW USV mit Spannungskonstanter für die Heizung, Solaranlage und das VDSL Modem nebst Router installiert. Im OG sind noch zwei kleinere 300W USVen für den NAS und einen weiteren Router sowie für die Telefonzentrale aufgebaut. Die zwei USVen im OG nur weil ich keine weiteren Strippen ziehen wollte, eigentlich hätte eine 600W USV gereicht.
Geschrieben von: landybehr Re: Auslegung einer USV - 21/01/2016 23:01
Nach Typenschild wurde die Belastung des Servers auf knappp 1100VA gerechnet.

Ich habe da nun einfach mal eine APC BR1500G Back-UPS Pro erworben.

Gerade heute habe ich sie zum ersten Mal in die Steckdose getan, daß sie ihre 16 Stunden Aufladezeit bekommt. Ob dann der Server mit ihr "dieselbe Sprache" spricht und sich auf Trigger hin zum Schlafen begeben möchte, das muss ich halt noch abwarten. Bei so einer aktuellen USV baue ich da mal drauf.

Bieridee keinesfalls. Wenn´s um die Maloche geht, soll es Hand und Fuß haben. Sozusagen.
Ehrlichen Dank für die Beiträge.

Geschrieben von: neo Re: Auslegung einer USV - 25/01/2016 09:15
Original geschrieben von landybehr
Ob dann der Server mit ihr "dieselbe Sprache" spricht und sich auf Trigger hin zum Schlafen begeben m�chte, das muss ich halt noch abwarten. Bei so einer aktuellen USV baue ich da mal drauf.

Du bist dir aber schon bewusst, dass das nicht nur an der USV liegt, sondern auch der server die "Sprache" der USV sprechen muss. Auf die Aktuallität der USV zu bauen ist da fast irrelevant. Eher, ist die USV gegenüber dem server so neu, das der server die "Sprache" der USV noch garnicht versteht?
Ich halte das zwar für relative unwahrscheinlich, aber nur um den Denkprozess richtig rum zu haben. Wenn sich die beiden nicht verstehen, dann nicht weil das USV nicht aktuell genug ist, sondern weil das entsprechende Stückchen software am server noch nicht so up-to-date ist.

Noch besser ist, nicht abwarten, ob die sich verstehen, sondern am server alle Dienste und Programme manuell ausschalten, die nicht gebraucht werden. Sicherung, an der das Ding hängt pflücken (ähm, schauen was sonst noch da mit am Stromkreis hängt...) und schauen ob das alles funktioniert, wie gewünscht.
Idealerweise hat man dazu natürlich einen identischen test-server um nicht am live system zu testen. Aber wer hat diesen Luxus schon, die meisten werden wohl dieses Risiko am live system eingehen müssen. Weil schliesslich hat man (im Spiegel schaun und ernsten, bösen Blick an mich sebst richten...) ja auch ein gutes und aktuelles backup. Natürlich kann man die grundsätzliche Funktionsprüfung vom USV auch an einem beliebigen Rechner machen. Dann kann man zumindest schonmal sicher sein, dass das USV funktioniert, before man dem Ding seinen server blind und im dunklen Kämmerlein anvertraut.
Geschrieben von: landybehr Re: Auslegung einer USV - 02/02/2016 23:10
Nochmal Danke für die weiteren Tips. An die "Fahr-jetzt-besser-mal-runter-Funktion" bin ich noch nicht rangekommen. DAs hole ich aber nach, wenn die EDV in ein paar Wochen sowieso etwas geändert wird.
Die USV, die ich jetzt habe, hat ja eine Anzeige, bei der man Last, Spannung etc. mittels Durchklicken angezeigt bekommt. Wie genau die ist, weiß ich ja nicht. Wenn ich "Watt" einstelle, dann zeigt sie mir etwa 90Watt an, wenn nur der Server läuft und knapp 110Watt, wenn der Monitor zugeschaltet ist. Die EDV nutzt damit 20% der möglichen Last aus. Scheint wohl seitens der Auslegung zu passen.
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