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Geschrieben von: Hartwig Wer kennt sich mit Rüttelplatten aus? - 11/06/2020 10:18
Ich hatte mir ja vorgenommen eine Rüttelplatte selber zu bauen. Aber ich denke mittlerweile im semiprofessionellen Segment lohnt sich das nicht.

Baumax scheint ein brauchbarer Hersteller zu sein. Ich hatte mir eine Betonrüttelflasche von denen gekauft, klare Kaufempfehlung:

https://www.ebay.de/itm/R%C3%9CTTEL...MEBIDX%3AIT&_trksid=p2057872.m2749.l2649

Achtung: es gibt bei ebay die Billigversionen davon (nicht von Baumax) für um die 125.-€, die waren mit einem silbernen Motor. Diese funktionieren wesentlich schlechter, sind nur für die Tonne!! Ich hatte 2 Stück von denen, die taugen nichts im Gegensatz zu der gelben oben von Baumax.

Der Baumax-Kram scheint recht gut zu sein, daher die Ãœberlegung eine reversierbare Rüttelplatte in der >200Kg-Klasse von denen zu kaufen.


https://www.baumax-baumaschinen.de/Reversierbare-Ruettelplatten

"Hochwertige" Gebrauchtmaschinen anderer Hersteller sind schlecht zu bekommen (auch defekt). Daher die Ãœberlegung zu einer Neumaschine.

Auf welche Größen/Merkmale muß ich achten bei der LEISTUNG der Maschine?? Ich denke das Gewicht alleine ist nicht ausschlaggebend?
Geschrieben von: Ozymandias Re: Wer kennt sich mit Rüttelplatten aus? - 11/06/2020 16:14
Das Problem ist dass du eigentlich Zwei verschiedene Vibroplatten bräuchtest.
Du brauchst etwas in der 450Kg Klasse für den Unterbau, verdichtung der Tragschicht, und Eine in der 30Kg Klasse zum abglätten der Beton Verbundsteine.

Mit einer in der Mitte kommst nicht zum Ziel, du verdichtest die Tragschicht zu wenig - aber du schlägst die Verbundsteine kaputt.

Ich habe 11 Jahre im Strassenbau/Tiefbau gearbeitet, wir hatten immer Beide auf den Baustellen aus genau dem Grund.
Generell achte darauf dass du die Breite der Platte eher schmal nimmst, sonst werden sie zu unhandlich bei der Arbeit, vorallem in Gräben.

Und da du ja gerne "schneller" arbeitest, vergiss es die Drehzahl des Motors über die Voreingestellte zu heben, die Amplitude ist wichtig und nicht die Drehzahl.
Geschrieben von: Hartwig Re: Wer kennt sich mit Rüttelplatten aus? - 11/06/2020 19:14
Ja, das weiß ich. Eine leichte habe ich ja. Die hier ist so ein 100Kg-Ding, würde reichen für die Steine, Matte ist dabei.

[Linked Image von up.picr.de]



Taugt aber wirklich nicht zum verdichten. Mein Vater hat damit letztes Jahr eine kleine Fläche vor meiner Werkstattfest gerüttelt, unten drunter ist allerdings Sand! Schon nach dem ersten Befahren mit dem Reisemobil (6,5T) waren Dellen im Pflaster.

[Linked Image von up.picr.de]

[Linked Image von up.picr.de]

[Linked Image von up.picr.de]



Gestern habe ich mit dem Stapler etwas abgeladen das kleine Rad hat einen Stein über 1cm nach unten gedrückt.

[Linked Image von up.picr.de]


Ich reiße irgendwann den ganzen Mist wieder raus und mache einen vernünftigen Unterbau, dann ist Ruhe!


Generell zum Sand als Unterbau: mein ganzes gepflastertes Werkstattgelände ist nur mit Sand unterbaut, das hält seit fast 40Jahren, wurde aber mit großem Rüttler abgerüttelt. Einzig da, wo täglich schwere Fahrzeuge drüber rollen, sieht man eine leichte "Fahrspur".
Da ich künftig mein Recyclingmaterial vom Brecher zum unterbauen nutzen werde, möchte ich einen entsprechend schweren Rüttler, aber wie eingangs erwähnt, benötige ich die Eckdaten dazu worauf zu achten ist. Das Gewicht alleine machts ja auch nicht aus.







Geschrieben von: Troll Re: Wer kennt sich mit Rüttelplatten aus? - 11/06/2020 19:32
Die taugt auch nur für den Gehweg am Eigenheim.
Geschrieben von: Ozymandias Re: Wer kennt sich mit Rüttelplatten aus? - 11/06/2020 19:35
Schau dir die "Verdichtungsleistung" an, fang bei Wacker an dann hast du einen Richtwert.

Als unterbau für Beton Verbundsteine nimmt man heute 4/8 Splitt, nichts anderes.
Wenn es besonders belastbar sein soll nimmst du Sand/Zement (80/20), Trocken gemischt und eingebaut.
Nach dem Einbau und dem Abrütteln wässerst du den Platz. Schichtstärke 5cm, nicht mehr.
Das Verdichten der Tragschicht ist Elementar. Normalerweise nimmt man dafür 0/22 Kies.
Und je nach Untergrund brauchst du ein Vlies zwischen Kies und Untergrund damit sich über die Zeit nicht Kies und Dreck vermischen, sprich der Dreck sich hocharbeiten zur Deckschicht.
Staunässe mag keine Strasse/Platz. Das Wasser muss abfließen können, an diesem Punkt scheitern die meisten Hobbystrassenbauer.
Geschrieben von: Hartwig Re: Wer kennt sich mit Rüttelplatten aus? - 11/06/2020 20:20
Kies? Kein Mineralbeton als Unterbau?
Ich kenne es so: etwa 30cm Mineralbeton (gewässert und fest gerüttelt). Dann dünne Schicht Splitt zum ausgleichen (alternativ Vlies drunter), darauf dann die Steine.

Daß das Wasser weg muß ist klar.
Geschrieben von: Troll Re: Wer kennt sich mit Rüttelplatten aus? - 11/06/2020 21:15
Original geschrieben von Ozymandias
0/22 Kies.

Bei uns 0-56 Schotter
Kies kippt man hier in Beton aber niemals die runden Steine in die Tragschicht.

Als Splitt nehmen wir dann 2-5er ...hier in der Gegend.

Keine Ahnung warum, bei anderen sieht das gerne mal anders aus und komischerweise funktioniert es trotzdem.
Erschreckend waren mir hier die NL, setzten doch alles in Sand, fand ich nicht gut und wurde dann auch geändert. Später kam dann raus das die wissen das es nicht hält, machen sie halt alle paar Jahre dann neu wenn es stört, geht ja immer schnell. confused2
Geschrieben von: Ozymandias Re: Wer kennt sich mit Rüttelplatten aus? - 11/06/2020 23:33
Ja ist interessant, 0/56 ist ein Körnung die es in CH nicht gibt.
Wir nehmen tatsächlich Rundkies.
Schotter ist in der Anwendung nur gefragt wenn der Kunde es will und bezahlt. Das wäre dann 0/63.
Beton niemals, ausser eben mal als 50mm Unterlage für Verbundsteine, aber auch da äusserst selten.

Was gar nie mehr genommen wird ist Sand für Verbundsteine, wäscht zu schnell aus, das Unkraut sprießt wie Blöd und die Ameisen haben ihre helle Freude daran, darum der 4/8er Splitt.
Ausserdem setzt der sich viel weniger wie generell alle Schotter Arten. Schotter kann man quasi nicht verdichten, das macht er beinahe schon in loser Schüttung.
Wir haben ihn verwendet bei Wasserleitungsbrüchen zum auffüllen nach der Reparatur da man direkt danach Asphaltieren kann ohne Setzungen befürchten zu müssen.
Geschrieben von: Ozymandias Re: Wer kennt sich mit Rüttelplatten aus? - 11/06/2020 23:39
Original geschrieben von Hartwig
Kies? Kein Mineralbeton als Unterbau?
Ich kenne es so: etwa 30cm Mineralbeton (gewässert und fest gerüttelt). Dann dünne Schicht Splitt zum ausgleichen (alternativ Vlies drunter), darauf dann die Steine.

Daß das Wasser weg muß ist klar.

Du meinst Magerbeton, nein das brauchst nicht.
Du kannst dein Betonrecycling in 0/50 planieren und verdichten, so rund 40-50cm müssten für deine Anwendung reichen. Fahren ja nicht täglich 40 Tonner drüber.
Darauf die 5cm Splitt und gut ist.

Aber - wenn bei euch das mit Magerbeton gemacht wird hat es ja vielleicht einen Grund - den Untergrund.
Was sagt denn dein Strassenbauer vor Ort dazu?
Geschrieben von: Hartwig Re: Wer kennt sich mit Rüttelplatten aus? - 12/06/2020 06:13
Original geschrieben von Ozymandias
[quote=Hartwig]

Aber - wenn bei euch das mit Magerbeton gemacht wird hat es ja vielleicht einen Grund - den Untergrund.
Was sagt denn dein Strassenbauer vor Ort dazu?

Wir scheinen unterschiedliche Bezeichnungen für die Materialien zu haben grin

Mineralbeton hat bei uns kein Zement enthalten:

https://www.haus-sanierung-info.com/eine-langlebige-terrasse-mit-mineralbeton-bauen/#1

Alternativ wird oft solch Recyclingmaterial genutzt, so wie ich es herstellen möchte. Das hat zwar nicht die Qualität wie Mineralbeton, aber es kostet mich nur den Sprit für den Brecher.

Das Zeug gut wird gut verdichtet, dann hält das auch. Das mit dem Wässern scheint zu funktionieren, ich weiß aber nicht warum.

Darüber 2-3cm Splitt (nur zum ausgleichen), darüber die Pflastersteine.

Straßenbauer kenn ich keinen, halte ich mal Ausschau...


hallo



Geschrieben von: Ozymandias Re: Wer kennt sich mit Rüttelplatten aus? - 12/06/2020 06:36
Seltsame Bezeichnungen habts ihr, Beton der keinen Zement enthält.... witzige Sache.

Nein aber im Ernst, das Zeug was du selber machst, wir nennen es Betonrecycling, ist hervorragend geeignet als Unterbau für Wege und Plätze.
Das Zeug kannst perfekt verdichten und es verzahnt sich extrem ineinander da es gebrochen ist.
Mit die besten Baupisten haben wir mit unserem eigenen B-Rc erstellt von dem unsere Firma jährlich tausende Tonnen selber hergestellt hat.

Magerbeton ist zb. 0/16er mit 150-200Kg Zementzuschlag pro 1000Kg Endprodukt.
Kostet wenig und ist ideal zb für deine Zaunpfähle, Leitungen im Boden oder Randsteine. Auch als Hangsicherung ist er ideal, da auch mal als 250er.
Ausserdem ist er wasserdurchlässig auch nach dem Verdichten.
Geschrieben von: DaPo Re: Wer kennt sich mit Rüttelplatten aus? - 12/06/2020 07:15
Hallo zusammen,

wie schon im anderen Thread geschrieben, scheint es vor allem von der Region abzuhängen, was wo verbaut wird. Vermutlich auch Abhängig von Verfügbarkeit und Preis. (Das Argument mit den Ameisen ist allerdings gut!)

Und auch die Begriffe sind teils verschieden. Niemand nennt Kalkstein-Schotter hier in der Praxis "Mineralbeton", offiziell wird er aber als Solcher verkauft. Daß Manche, vor Allem aus dem Norden, Sand 0/2 als Kies bezeichnen, war für uns seinerzeit auch neu (und verwirrend)...

@Troll: Bei Euch gibt es echt noch 0/56? Hier schon seit Jahrzehnten nicht mehr. Wenn der beim Ausbaggern irgendwo auftaucht, ist immer Alarmstimmung, denn dann ist sicher, daß der Straßenbelag darüber kontaminiert ist (weil damals noch echter Teer verbaut wurde).
Hier gängig ist 0/45 oder 0/22.
Geschrieben von: Troll Re: Wer kennt sich mit Rüttelplatten aus? - 12/06/2020 07:55
Original geschrieben von DaPo
@Troll: Bei Euch gibt es echt noch 0/56?

Die ganzen kleinen Steinbrüche um mich herum sieben das noch.
Auf belasteten (LKW-) Plätzen wird das vom den kleinen Krautern noch gerne verbaut.
Im Straßenbau wird überwiegend 0-45 verwendet, die Alten sagen das es zwar ‎einfacher einzubauen wäre, die Belastbarkeit aber hinten ansteht.
Ein ziemlich gr. Hoch und Tief-Bauunternehmen am Ort hat vor 1-2J. ein neues Außenlager gebaut, auch da haben sie 0-56 eingebaut.
Letztendlich denke ich das die Antwort nicht Kriegs-entscheidend ist, deutlich wichtiger ist wohl der richtige Einbau und Verdichtung.
Geschrieben von: Hartwig Re: Wer kennt sich mit Rüttelplatten aus? - 12/06/2020 12:20
womit wir wieder beim Thema wären grin
Geschrieben von: Troll Re: Wer kennt sich mit Rüttelplatten aus? - 12/06/2020 13:45
Grober Anhalt auf S.4;
https://1n000s1caj2j2lxh39vxh8l5-wp...ction_brochure_mpb-1577-07-de_200129.pdf

Zu wenig ist zu wenig und zu viel macht Wackelpudding ...schrieb ich glaub vor langer Zeit schon mal piek
Geschrieben von: Hartwig Re: Wer kennt sich mit Rüttelplatten aus? - 12/06/2020 21:12
Das mit dem Wackelpudding habe ich aber immer noch nicht geblickt was du damit meinst. kratz
Geschrieben von: Ozymandias Re: Wer kennt sich mit Rüttelplatten aus? - 12/06/2020 22:22
Ãœberverdichtung, du "rührst" den Untergrund auf.
Wenn du zu lange an einer Stelle arbeitest wird als erstes deine Maschine einsinken, und auf lange Sicht dort alles.

Das sieht dann so aus...

Ist direkt neben meinem LKW fotografiert.

[Linked Image von up.picr.de]

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