"Ich finde es schade eine ganze Gattung Mensch (DC-Mitarbeiter) zu der ich mich auch zähle in den Schmutz zu ziehen!"
@Kristina:
Wenn ihr (du) meinen Bericht aufmerksam gelesen hättet, und nichts hineininterpretiert hättet, was dort nicht geschrieben steht, würdest du nicht zu solch einer Aussage kommen. Ich ziehe in keinster Weise "eine ganze Gattung Mensch" in den Dreck, sondern beschreibe lediglich MEINE Erfahrungen innerhalb der Niederlassung Stuttgart. Nicht mehr und nicht weniger. Dies versuche ich (trotz zugegebenermassen oftmals emotional angespannter Situation) objektiv zu tun - ich habe NIE einzelne Mitarbeiter - wenn was schief lief - namentlich genannt (zum Schutz derselben), habe mir aber erlaubt, Einzelne namentlich zu nennen, wenn mal was positiv lief. Was ist daran auszusetzen? Fairer geht's wohl kaum.
Alle von mir dargestellten Situationen sind exakt so vorgefallen, und werden 1:1 wiedergegeben. Ich muss in keinem Punkt ein schlechtes Gewissen haben, übertrieben zu haben.
"Es ist sicher so dass es Ausnahmen gibt aber im Allgemeinen wird z.B. in unserer DC-NDL jeder Kunde zuvorkommend und korrekt bedient."
Ich habe mich nie darüber beschwert, dass ich nicht korrekt behandelt wurde, lediglich wurden Dinge entweder schlampig ausgeführt (technisch) oder wurden Dinge, die ich als Premium-Kunde erwarten darf (z.B. einen Leihwagen zähle ich dazu), einfach nicht angeboten. Nicht mehr und nicht weniger schreibe ich.
"Was hätte der Annahmemeister davon ihn Dir nicht anzubieten."
Weiss ich nicht, interessiert mich auch nicht - er hat es schlichtweg nicht getan. Professionelle Kundenbetreuung sieht anders aus! Wenn ich dann als dummer Kunde noch feststellen muss, dass nach einer grossen Inspektion KEINE Probefahrt durchgeführt wurde, erfüllt dies nüchtern mit juristischer Brille betrachtet den Tatbestand des Betrugs (weil Dinge berechnet wurden, die nicht erfüllt wurden), da dies auch kein Einzelfall zu sein scheint. Ich empfehle als als Lektüre in diesem Zusammenhang den ams-Werkstättentest aus Ende 2004: Ndl. Stuttgart (schlechtester im Test).
"ER wird schließlich mittlerweile auch nach Kundenzufriedenheit bewertet und letztlich auch bezahlt und nicht etwa danach wie viele Kunden er vergrault hat."
Korrekt - vielleicht solltest du es ihm mal sagen: FON Ndl. Stuttgart: 0711/2590-0
"Wie auch „HANS“ aus Bayern schon mal irgendwo schrieb soll man den alten Grundsatz nicht vergessen „wie man in den Wald hereinruft, so schallt es heraus“"
Korrekt. Ich bin da mit Hans auf einer Wellenlänge, da darfst du sicher sein - wir stehen in regelmässigem Kontakt. :-)
"wer einen Meister z.B. nur anmeckert der kann halt schon mal dienst nach Vorschrift „ernten“."
Korrekt - ich habe noch nie einen Meister angemeckert. Unterstelle mir also bitte keine Dinge, die nicht der Wahrheit entsprechen. Ich pflege zum einen oder anderen Meister persönlich recht gute Kontakte.
"Grundsätzlich sind aber bei uns und ich denke das gilt für die meisten echten DC-NDL die Kunden das höchste Gut und ich reisse mir förmlich jeden Tag den Ars… dafür auf es jedem recht zu machen!!!"
Schön. Ich habe mich vertrieblich bisher auch nicht schlecht aufgehoben gefühlt - hättest du meinem Bericht entnehmen können, wenn du alles gelesen hättest.
"Wie viele G-Fahrer mit recht neuen Autos evtl. mit Garantie gibt es in Deutschland und wie viele unzufriedene schreiben hier??? Mal ehrlich, - wer zufrieden ist oder gar begeistert der wird sich nur selten hinsetzen und hier schreiben!!!"
Klar - das ist nun mal der Segen und die Krux des Internet - gemeckert wird schnell, gelobt wenig. Du wirst meinen Zeilen jedoch auch positives entlocken können, wenn du diese objektiv liest.
"Ich verkaufe zwar nur Fzg. mit dem Stern aber weh tut´s trotzdem wie hier geschimpft wird."
Ich habe viel geredet und viel geschrieben - bisher hat es nicht geholfen.
So, nun noch zum allgemeinen Part:
Liebe Kristina,
du darfst ganz sicher sein, dass ich niemand bin, der MB etwas Böses will. Wir sind hier ganz nüchtern betrachtet ohne jede Emotion im Mittleren Neckarraum so abhängig vom "Daimler", dass es fatal wäre, wenn es MB eines Tages nicht mehr gut ginge. Aber genau dies sehe ich in der Entwicklung der letzten circa 10 Jahre auf euer Unternehmen zukommen. Glaube mir, ich bin sehr nahe an MB dran (in manchen Bereichen vielleicht sogar näher dran als du, obwohl ich dort nicht meine Brötchen verdiene).
Seit fühester Jugend blicke ich durch die MB-Brille, habe mir in der Zwischenzeit eine nette kleine Sammlung (in erster Linie 126er) Fahrzeuge aufgebaut, welche den Stern noch verdient haben.
WACH MAL AUF(!) und höre dich ein der Szene um!
Ich bin doch nicht der einzige, der diese Erfahrungen macht. Ihr könnt euch vertrieblich noch so abstrampeln - wenn das Produkt nicht mehr passt, habt ihr in spätestens 5 Jahren dasselbe Problem, das andere "Premium"-Marken heute bereits haben, und ihr könnt nur noch über den Preis verkaufen. Das wollt ihr nicht, viele andere und ich auch nicht. Der Mythos Mercedes bröckelt langsam aber sicher weg, wenn euer Herr Cordes nicht ganz schnell eine Handbremswende zum Thema durchgängige Qualitätssicherung durchführt.
Ich empfehle den Zweiflern die Lektüre der
http://www.w211.de (Unter my car / Werkstatt-Bericht).
Ich bin weiterhin im 126-Club tätig, und meine engen Kontakte zu vielen MB-Mitarbeitern aus dem technischen Bereich (auch Entwicklung) bestätigen leider meine Eindrücke.
Mir tut es in der Seele weh, weil ich live mitbekommen muss, was aus dem einstigen Vorzeigeunternehmen MB durch Globalisierung und dem Wahn nach Shareholder-Value in den letzten Jahren geworden ist - ihr lebt momentan nur noch vom Design eurer Fahrzeuge sowie dem Image der letzten 100 Jahre. Wie lange dies noch gut geht, wird MB meines Erachtens in spätestens 5-10 Jahren ganz deutlich zu spüren bekommen.
Hör mal genau hin, was euer Herr Schrempp auf der Bilanz-Presse-Konferenz in der letzten Woche mitgeteilt hat: Man bittet um Verständis dafür, dass es bei MB gerade nicht so toll läuft und dass viel Geld benötigt wird, um eine Qualitäts-Offensive zu starten. Ist bei euch noch nicht angekommen? Schade.
Mein Erfahrungs-Bericht und meine diversen Briefe an den ehemaligen Vorstand Prof. Hubbert sollen dazu beitragen, deinen Arbeitgeber mit berechtigter Kundenkritik wieder "auf Kurs" zu bringen. Nicht mehr und nicht weniger.
Geh mal auf euren Meetings auf Techniker zu und spreche sie im stillen Kämmerlein auf die wirklichen Probleme an (oder geh einfach nach nebenan in eure Werkstatt und such dir den ersten Meister raus, den du triffst). Du wirst danach als Vertrieblerin jedoch nicht mehr gut schlafen können.
Ozymandias hat es schön ausgedrückt:
"Scheinbar kochen die aber auch nur mit Wasser, allerdings zum nouvelle cuisine Preis."
Das Wasser bei MB scheint momentan lauwarm zu sein. Hoffen wir, dass es bald wieder kocht.
So long,
Oli