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Geschrieben von: Valpdriver Kugelköpfe ölen - 10/11/2011 19:55
Hallo wissende G-ler,
ich habe jetzt meinen 290GD auf dem Hof stehen und damit fängt die Arbeit an.
Beim Fahren ist mir aufgefallen, dass es im Antrieb raschelt und schleift wie in einem Sack Muscheln. Die Geräusche sind geschwindigkeitsabhängig(ab 40km/h deutlich zu h�ren, auch draussen) und nicht drehzahlabhängig, treten sowohl im Schubbetrieb als auch im Lastbetrieb auf und gehen auch beim Auskupplen nicht weg.
Ausserdem �lt es aus den Kugelk�pfen stark...
Gibt es da m�glicherweise einen Zusammenang?

Schalt- und Verteilergetriebe sind dicht und wohl auch mal abgedichtet.

Sonst ist erstmal Alles sch�n. Wie immer zu Beginn.

Der Motor �lt zwar oben hinter der WaPu, abe das st�rt mich jetzt (noch) nicht.

K�nnt ihr mir helfen?

Frank

PS: sobald sich dieser verflixte Nebel verzieht, mache ich auch mal ein Foto.
Geschrieben von: DieselTom Re: Kugelköpfe ölen - 10/11/2011 20:37
Hi Frank,
wenn an den Kugelköpfen Fett austritt (da gehört Fett rein, kein Öl) dann ist das erstmal ok - denn dann ist da auch noch was drin. Wieviel und was da austritt und ob das so sein darf kann man später überlegen.
Wenns geschwindigkeitsabhängig rauscht dann hast Du irgendwo ab Verteilergetriebe auswärts einen Lagerschaden. Wenn Du Glück hast dann schleift nur die Bremse oder die Scheiben oder Trommeln sind arg rostig (Du schriebst nicht wieviel km Du scon gefahren bist). Erstmal also fahren und bremsen und gucken ob die Bremse ohne zu bremsen nicht heiss wird.
Ansonsten nimm Dir jemanden mit G Kenntnis dazu der mal schnell mit Dir zusammen die Basics durchgeht.
Viel Spaß !
Thomas
Geschrieben von: tasso Re: Kugelköpfe ölen - 11/11/2011 08:16
grüß dich,

hatte auch mal so ein phänomen: schleifgeräusch war kaum zu orten, irgendwie 'von unten'. im endeffekt ein lagerschaden im verteilergetriebe - abgangswelle zur vorderachse.

zur diagnose die gelenkwelle zur va ausbauen, die abgangswelle wird dann nicht angetrieben (und auch nicht der tacho) - fahren und lauschen ...

viel erfolg auch an den anderen schauplätzen.

tasso



Geschrieben von: Racingpotato Re: Kugelköpfe ölen - 11/11/2011 15:16
Hallo,

wenn an den Kugeln Öl austritt sind aller wahrscheinlichkeit nach die Simmerringe zum Achsrohr hin fertig.
Sollte man zügig richten da das Öl die Faltenbälge der
Gelenke zur Antriebswelle schädigen soll.

Grüße

Ralf
Geschrieben von: Patroler Re: Kugelköpfe ölen - 11/11/2011 15:40
Und das nicht vorhandene Öl im diff gleiches tötet....und wenn da was rauskommt kommt auchas rein...aber hoffentlich nicht das was nicht reingehört....nämlich Wasser...
Geschrieben von: A.T. Re: Kugelköpfe ölen - 11/11/2011 16:23
Hallo,
also ich würde sagen das die vorderen Radlager hinüber sind und dadurch die Antriebswelle in der Achse nicht mehr in der Mitte läuft. Der Simmerring läßt dann Achsöl Richtung Achskugel durch wo es zusammen mit dem Fett herraussifft. Dieser Schaden muß unbedingt sofort behoben werden sonst wird es richtig teuer!
Das schleifen kam bei mir davon das die Bremsscheibe im Bremssattel schon am Metall scheuerte!
Achsschenkel Kegelrollenlager ist auch möglich!
Ache anheben und am Rad wackeln, zweite Persohn schaut wo Spiel ist oder fühlt es mit dem Finger.
Radlager vorne gibt es im Zubehör recht günstig ca. 70€.
Achsmanschette als Rep Satz von Spidan auch für 15€ .
Gleichlaufgelenke sind bei eBay zur Zeit für 63€ zu bekommen.
Den defekten Simmerring gibts nur bei Mercedes für ca. 25€ .
Alles Stückpreis pro Seite!
Zusätzlich müßt ihr euch noch den Zapfenschlüssel für die Radlager Mutter besorgen, da gibt es leider 3 verschiedene für 50 - 100€.
Ich würde erst mal nicht alle in Frage kommenden Dichtungen und Sicherungsbleche bei Mercedes neu bestellen, die meisten lassen sich bei vorsichtiger Demontage wieder verwenden!
Also zerlegen prüfen und beschädigte Teile erneuern.

Als nicht Mechaniker/Hobbyschrauber solltet ihr aber besser die Finger davon lassen. Als Laie kann man da sehr teure Nachfolge Schäden mit einbauen. Wer es aber schon mal gemacht hat wird es auch wieder machen.

Wenn ihr einfach weiter fahrt geht die Radnabe und das Achsgehäuse außen mit kaputt, und dann seit ihr pro Seite mit mindestens 500 € extra dabei!

Das soll eigentlich alles, alle 80000 Km, zerlegt werden und eine neue Fettfüllung bekommen. Bei der Gelegenheit wird auch meist etwas vorsorglich erneuert.

Gruß AT
Geschrieben von: Valpdriver Re: Kugelköpfe ölen - 11/11/2011 17:53
Herzlichen Dank schonmal für die Antworten und auch darin enthaltenen Hilfen.
Ich bin bisher kein ausgewiesener G-Spezi, kenne mich "nur" mit Lappländern von Volvo aus, das aber auch schon seit 12 Jahren. Ums Schrauben bin ich daher nicht bange, aber ich weiß halt vorher gerne, was auf mich zu kommen kann.

Zum Thema Zapfenschlüssel:
ich bin in unserem elterlichen Betrieb für die Metallverabeitung(Stanzen, Lasern, Kanten,...) zuständig.
Wenn jemand Maße hat könnte ich mal nebenbei ein paar Zapfelschlüssel machen (lassen) und hier "verteilen".

Gibt es empfehlenswerte Reparaturhandbücher oder -leitfäden zum G?

Frank
Geschrieben von: Patroler Re: Kugelköpfe ölen - 11/11/2011 18:22
Buchtip # 1: Hirn einschalten.
# 2 : Hans Hehl seine Seite
# 3:Selbstvertrtauen und Selbsteinschätzung.
# 4: Hier posten wenn es nicht weiter geht.....
Zumal du ja am Valp geschreubt hast.....alle Schrauben haben so weit Rechtsgewinde...

Ansonsten für die Eingemachten Dinger hier fragen. Ich mein Klaus hat die Rep Anleitungen auch mal gehabt...
Geschrieben von: A.T. Re: Kugelköpfe ölen - 12/11/2011 14:13
Hallo,
ich könnte dir eine gebrauchte Radlager Mutter zuschicken und die Nuß ausmessen.
Sie muß aber aus gutem Werkzeugstahl sein ST 37 reicht sicher nicht "lange" aus.
Meiner ist von HAZET ohne Hazet Nr. , nur mit DB Nr. 460 589 00 07 00 .
Er passte aber bei meinem W 461 auch nicht da die Zapfen etwas zu breit waren, ich habe sie also vorsichtig "passend" geschliffen bis die Radlager Mutter saugend rein ging.
Ich denke wenn der Preis unter 40 € bleibt wirst du sie gut verkaufen können.
Hans Hehl hat sicher die Maße aller möglichen 3 Zapfenschlüssel.
Geh mal auf seine Web Seite, da sind sie alle abgebildet.
Für neue und alte G Modell Fahrer ist diese Seite absolute Pflicht Lektüre, erweiterte Fragen stellst du dann hier.
Das Mercedes G Modell Schrauber Handbuch benutzt viele Bilder von seiner Seite.

Gruß AT
Geschrieben von: hehlhans Re: Kugelköpfe ölen - 13/11/2011 09:46
Original geschrieben von A.T.
Das Mercedes G Modell Schrauber Handbuch benutzt viele Bilder von seiner Seite.

Gruß AT

Hallo,

Der Autor Jörg Sand bekam damals die Bilder und Texte auf der Webseite von mir kostenlos, da sie sowieso im Internet veröffentlicht waren.

Gruß Hans

Geschrieben von: Patroler Re: Kugelköpfe ölen - 13/11/2011 11:06
die schlüssel werden aber auch in der Bucht angeboten......ich weiß aber nicht was die für einMaterial verwendet haben. Es sollte aber schon etwas zäheres Material sein. ich habe mir eine 32 mm sechskannuß aufgearbeitet... das funktioniert so weit ganz gut.
Geschrieben von: Valpdriver Re: Kugelköpfe ölen - 15/11/2011 20:50
So, hab' mal der Kälte getrotzt und mich an die Ursachenfindung der Leckage gemacht.
Folgendes hat mich bei der Demontage stutzig gemacht. Eine Nutmutter ist mir nicht über den Weg gelaufen. Wohl aber eine "normale" Sechskantmutter M41 mit Kragen zur Sicherung gegen die Achswellennut.
Gibt es da unterschiedliche Entwicklungsstufen?

Weiter bei der Demontage:
-Radnabe abgezogen, sah unauffällig aus
-Die Lager der Achsschenkelbolzen zeigen keine Laufspuren(Bei der Demontage des unteren Achsschenkelbolzens kamen jedoch einige Tropfen Wasser heraus...aber die Kugel war wasserfrei, das Achsrohr auch)
Die Schrauben waren wohl schon das eine oder andere Mal los, etwas vergnabbelt...

-Die gesamte Welle inkl. Gleichlaufgelenk liessen sich ohne Kraftaufwand herausziehen.
-Die Achsmanschetten sehen jungfräulich aus, ist sogar noch Talkum in den Falten
-Das Achsgelenkgehäuse(Kugel) war übrigens nicht mit fett geflutet, aber alle Lager gut mit Fett versorgt.

Weiteres habe ich mit Fotos dokumentiert zur Diskussion:

Bild 1: Achswelle im Bereich des Dichtrings eingelaufen...Warum?
[Linked Image von up.picr.de]

Bild 2: Von dem Dichtring ist fast nichts übrig...Warum nicht?
[Linked Image von up.picr.de]

Bild 3: Bläuespuren am Achsstummel(dahinter sitzt das Gleichlaufgelenk)...Warum?
[Linked Image von up.picr.de]

Bild4: Radnabe zeigt leicht Rostspuren...Woher?Warum?
[Linked Image von up.picr.de]

Fazit bislang:
Ich würde nach derzeitigem Stand nur den Dichtring zum Achsrohr tauschen, die Befestigungsschrauben der Achsschenkelbolzen neu besorgen... aber sonst...

Nichts gefunden, was die fiesen Laufgeräusche begründen könnte...

Aber... Schrauben am G macht Spaß smile
Frank
Geschrieben von: Valpdriver Re: Kugelköpfe ölen - 15/11/2011 20:51
Nachtrag:
irgendein G-Schraube hatte mir gesagt, die Achsrohre müssten zur Hälfte mit Öl gefüllt sein. Stimmt das?
Wenn ja, wäre das in meinem Fall nicht schön. Mir kam nämlich keines entgegen...
Frank
Geschrieben von: pape Re: Kugelköpfe ölen - 15/11/2011 22:57
Ölstand im Achsrohr: Einfüllschraube am Vorderachsdifferential aufmachen, ggf. Öl nachfüllen. Öl kommt aus dem Rohr nach ziehen der Welle nur wenn Auto zu beschraubten Seite hin geneigt steht. (Grade steht ein G nie)

Rost an Nabe, Reibrost aus Verzahnung?

Manschette mit Talkumspuren und kein Fett in den Achsschenkelgehäusen sowie keine Nutmutter: Hat eine drann rumrepariert und mit falschen Teilen und ohne Fett zusammengebaut, wohl nicht lange her...

Laufspuren hinter Lauffläche für Dichtring, Dichtring defekt, diverse Bastelspuren wie die falsche Mutter(Hypothese): Nutmuttern hatten sich gelockert, dementsprechend hat das Vorderrade Spiel von etlichen Millimetern zwischen den Lagern gehabt (soviel Millimeter wie die Bremse hergibt) bedingt dadurch läuft Nabe nicht zentrisch in den Radlagern, Welle weicht aus der Mitte ab und schlägt an der Fläche mit den Laufspuren im Achsgehäuse an, zerstört Dichtring.


Weshalb die Nutmuttern akribisch nach WHB montiert sich doch spontan mal lockern und auch das Sicherungsblech zerreissen wüsste ich auch gerne...
Geschrieben von: JohannesJ Re: Kugelköpfe ölen - 16/11/2011 07:36
Hallo,
Deine Achswelle ist neben dem Laufring für den Simmerring nicht nur eingelaufen, sondern zeigt auch Fressspuren.
Das dazugehörige Gleitlager, das normal im Achsgehäuse sitzt ist vollständig weggearbeitet!
Daher ist auch der Simmering total zerstört.
Normal würde man eine neue Achswelle, neuen Simmering und ein neues Gleitlager verbauen müssen.
Als Sparversion könntest Du die Achswelle soweit auf Drehbank bearbeiten, bis wieder eine vernünftige Oberfläche entsteht und für das dann erreichte Mass ein entsprechendes Gleitlager selbst herstellen (Lagerbronze o.ä.).
Deine Laufgeräusche sind halt durch das Nichtvorhandensein der Achswellenlagerung innen entstanden, dadurch kann sich die Welle aufschwingen und hat evtl. auch die Nutringe gelockert.
Bau halt mal alles richtig zusammen und berichte wieder.

Gruß Johannes
Geschrieben von: A.T. Re: Kugelköpfe ölen - 17/11/2011 17:42
Hallo,
in diesem Fall muß unbedingt das Vorspannmaß der Achsschenkel Kegelrollen Lager neu ermittelt werden!
Diese Lager oben und unten werden beide mit je 0,15 mm Vorspannung eingebaut und mit den Ausgleichsblechen unter den Achschenkelbolzen Lagerungen eingestellt!
Dabei muß natürlich die Achswelle danach absolut Mittig laufen sonst geht das kaputte Gleitlager und der Simmerring in der Achse gleich wieder kaputt.
Auch das Gleichlaufgelenk wird dann stark überbelastet weil es diese Kräfte übertragen muß.
Ich gehe davon aus das deine Vorschrauber die Einstellbleche vertauscht haben und dadurch der Schaden entstanden ist.

Gruß AT




























i
Geschrieben von: Valpdriver Re: Kugelköpfe ölen - 28/02/2012 20:17
Ich habe ja einige Zeit hier nichts Neues über mein Achsenproblem geschrieben.
Jetzt gehts weiter:
Ein befreundeter Fachbetrieb für industrielle Antriebstechnik fertigt mir neue Hochleistungsstützlager aus PAN-Bronze mit Exenternut, die Antriebswelle wird feingewuchtet und -gedreht, anschließend geschliffen.
Alles wird auf fünfhundertstel-mm Spiel eingestellt. Dann sollten Geräusch und Spiel zumindest an der Stelle vorbei sein.
Das Achsrohr habe ich vermessen lassen -ist gerade.
Die neuen Achsschenkellager vom Mercedes warten auch auf den Einbau.
Dann bin ich gespannt, ob die Vorderachse immer noch so fiese Antriebsgeräusche macht sneaky
Ausserdem experimentiere ich gerade am seitlichen Auspuff a la W463 und an dem Selbstbau einer Kanada-Stoßstange(die Zeichnungen für die Laserteile sind bereits fertig).
Wenn der G dann wieder auf seinen Rädern steht, muß ich dringend mal Fotos machen.

Frank
Geschrieben von: Wolfgang300GD Re: Kugelköpfe ölen - 29/02/2012 15:41
Original geschrieben von A.T.
Das soll eigentlich alles, alle 80000 Km, zerlegt werden und eine neue Fettfüllung bekommen. Bei der Gelegenheit wird auch meist etwas vorsorglich erneuert.

Gruß AT

Bin ich der Einzige, der alle 80 tkm das Zerlegen unterläßt? Ich kontrolliere nur das Radlagerspiel und gebe parallel zu jedem Motorölwechsel neues Fett in die Kugelköpfe.

Gruß
Wolfgang
Geschrieben von: G-Main Re: Kugelköpfe ölen - 29/02/2012 20:21
Nein,

wahrscheinlich gehörst Du sogar zu den Wenigen, die die Kugelgelenkköpfe abschmieren.
Vom Rhythmus her kommt das hin, hab das Auto jetzt seit 8/2010 und 3x MÖW und 3x abschmieren bei insgesamt 15.ooo km.

MfG vom Main
Geschrieben von: femo Re: Kugelköpfe ölen - 29/02/2012 21:07
nee, ich gehoere auch dazu ;-)
ich fuelle das fett einfach alle 10'000 km auf und schmiere den antriebsstrang ab.
bisher alles gut.

gruesse
Geschrieben von: DaPo Re: Kugelköpfe ölen - 01/03/2012 08:25
Ich fülle das Fett nur dann auf, wenn sichtbar was ausgetreten ist.
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