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Geschrieben von: hotelzulu W461, die Gretchenfrage: Turbo oder nicht Turbo? - 07/11/2012 19:14
Hallo G-Fans,

ich muss leider nochmal die alte Gretchenfrage aufwärmen. Uralt-Threads habe ich dazu schon gelesen.

Ich will meinen 290er Sauger (1995) abgeben, weil es ein Dreitürer ist, mit nur noch zwei Sitzen wegen kompletter Reiseausstattung (Zusatztank, Ladefläche, Scheiben hinten durch Bleche ersetzt etc.). Da passt absolut kein Kindersitz rein, und der wird in absehbarer Zeit benötigt! Und außerdem wollen wir notfalls auch mal drinnen schlafen können, deshalb macht Rückbau auch keinen Sinn.

Normalerweise würde ich das Auto für immer behalten, weil es optisch, technisch und vom Equipment her TOP ist. Zudem ist er als Lkw versteuert.

Fest steht für mich:
Es soll wieder ein G, wieder der 461er her, halt nur als Fünftürer. Am liebsten würde ich mit jemandem tauschen, der für sich die krasseste Geländekatze sucht (Zuzahlung je nach dem, klar).

Kasten scheidet natürlich leider wegen der Familienplanung aus, wobei das für mich meine Lieblingskarosse ist. Aber ich will auch nicht erst Bastelei mit Sitzen und Eintragung anfangen müssen. Mit Flügelhecktür wäre mein absoluter Traum, wegen besserer Ersatzradhalterung / Möglichkeit für Fahrradträger, aber das scheint beim 290er die blaue Mauritius zu sein.

Es wird wieder unser Reisewagen sein.

Mein jetziger G ist relativ langsam. Meine Freundin z.B. stresst das. Punkt. Reisegeschwindigkeit echte 105-115 (das Dachzelt bremst auch noch mit, klar). Ob jetzt auch das "ganz kurze" Getriebe stark dazu beiträgt, blicke ich nicht (es ist dieses 711er "Militärgetriebe" mit Kriechgang). Reifen sind 255/85 16 MT. In Zukunft würden mir ATs auch reichen.

Die Motortechnik dieses Autos scheint dafür der Inbegriff der Haltbarkeit zu sein. Was ich an meinem VW-Bus TD dagegen schrauben musste...mein G hat vom Vorbesitzer schon die größere Wasserpumpe und einen stärkeren Kühler.

Ich beobachte den Markt - die 290er Turbos werden halt grundsätzlich teurer gehandelt.

Lohnt sich der Griff nach mehr Drehmoment und 25 Mehr-PS?

Thema Umweltplakette ist ja auch nicht ganz von der Hand zu weisen. Für viel Geld geht der Turbo ja wohl sogar auf Grün.

Ich habe dann mal alte Threads durchgesehen - der 290er Turbo scheint ja keineswegs elektronikfrei zu sein?!? Die Rede ist da von Kurbelwellensensoren, Fehlerspeicher etc.!!! Da kriege ich schon wieder PURE Angst...

Ich will ja eigentlich weiter ein Hardcore-Puristen-Auto. Ohne EFHs, Sitzheizung etc. . Auch wenn es dann schon wie ein Trecker anmutet.

Aber ABS wäre für 100er-Anhänger von Vorteil. Klima für die Freundin. Auch die Automatik wäre für ein Reisefahrzeug eigentlich nicht so verkehrt. Das muss jeder zugeben, der z.B. vorm Gotthardtunnel im Stau 500x gekuppelt hat. Im Gelände? Habe ich damit keine Erfahrung.
Sind die Automatik-Getriebe im Turbo denn so haltbar wie die Motoren?

Würde mich über Ansagen freuen: Z.B. "Bleib einfach beim Sauger, sind beide lahm" oder "der Turbo ist schon ein großer Sprung".

Grüße,

Henning
Hallo Henning

es ist alles eine Frage der Wartung und Pflege.

Kaufst Du einen 290er Turbo bei dem regelmäßig das Öl im Motor gewechselt wurde, der warm und kalt gefahren wurde, dann kann der Motor lange halten.

Das Gegenteil fördert den frühen Motortod.

Ich persönlich würde mir, wenn es denn ein 461er sein soll, einen DELA also 290er Turbo holen.

Das Automatikgetriebe wird Dir die geringsten Probleme bereiten, deren Robusheit habe ich seit 20 Jahren kennen gelernt, aber auch die lieben Pflege, also alle 60 tkm frisches Öl und einen neuen Filter. Im Gelände geht nichts über ein Automatikgetriebe.

Vielleicht schaust Du ja auch mal nach einem 463er, ich denke es ist eine Frage nach Deiner Jahresfahrleistung und wo Du mit dem G hin fahren willst, welcher Motor sinnvoll ist.

Gruß
Thomas
Gut, dann sind damit die Getriebezweifel ausgeräumt. Kriechen wie im Lastgang reguliert man also dann per Bremse?

Die 463er sind leider einfach nicht mein Geschmack - Interieur, permanenter Allrad, Exterieur...halt der Boulevard-G. Der 350er TD wäre allerhöchstens noch preislich interessant. Ist aber eigentlich kein Thema.

Ich will mich ruhigen Gewissens mit schlammigen Trekkingklamotten, nasser Badehose und sandigem Spielzeug dem Auto nähern dürfen, ohne dass dieses schnell runtergewirtschaftet aussieht.


Jahreslaufleistung: Es ist vor allem ein Spaß- und Urlaubsfahrzeug, dass zu Hause allenfalls mal für Anhängerfahrten gebraucht wird. Meinen täglichen Weg zur Arbeit bestreite ich anders. Es kommen so allenfalls 5-9 Tsd km im Jahr zustande. Verbrauch scheint ja bei den 461ern nicht mehr zu unterbieten zu sein.
Hallo

also wenn Du nicht mehr an Fahrleistung hast hol Dir einen 500er.

Wenn Du die Ledersitze pflegst dann vertragen die auch Feuchtigkeit und egal wo der Sand drin liegt aussaugen musst Du ihn so oder so.

Das Kriechen erledigst Du mit dem Fahrfußhebel und ggf der Untersetzung.
Der permanente Allrad ist perfekt.

Gruß
Thomas
Ja, den Ansatz mit dem 500er kann ich schon verstehen, übersteigt aber wohl mittelfristig mein Budget, auch wenn die Dinger scheinbar schon ab 16 Tsd Euro drinstehen. Ein Benziner mit fünf Litern Hubraum und irgendwas an die 300 PS ist mir nicht Low-Tech genug. Klingt auch einfach nicht nach Globetrotter-/Afrikaauto...

Und wie gesagt, ich kann den 463ern innen und außen einfach gar nichts abgewinnen.
...und wenn Du keine Lust auf Extremtipps a la g500 hast dann schau doch mal nach einem frühen 463 300GD - robuster gehts kaum. Habe meinen gerade erst abgegeben und flenne ihm schon nach.

Grüsse
Thomas
Geschrieben von: Seb Re: W461, die Gretchenfrage: Turbo oder nicht Turbo? - 07/11/2012 21:56
Besorg dir den 290er Turbo - pimpe das Kühlsystem und gut...
Gruß
Seb

Geschrieben von: rodion Re: W461, die Gretchenfrage: Turbo oder nicht Turbo? - 07/11/2012 23:20
290er Turbo hat auch den Vorteil der Direkeinspritzung = sparsamer als der Vorkammer 290er.

Aber die Abenigung ggü W463 kann ich nicht verstehen.
Wenn du ihn so chic nicht magst, kannst du ja den ganzen Boulevardkrempel abbauen.
Dann hast du wieder einen puren G aber mit Permanentallrad.
Hi,

der Mann gefällt mir;)

Geht nix über 460/461,hatte auch schon 2 463iger(lang) war mir zu viel schicki/micki..

Desshalb würde ich Dir auch den Sauger empfehlen.

Der fährt überall hin wo die "Feinen" auch hinfahren und hat nur das Notwendigste dran/drin.

Wenn ich in den DeLa Motorraum schon reinschaue:

Turbo,elekt.geregelte Pumpe, die ganzen Schläuche und Leitungen unterdruckseitig wegen der Regelung des eigentlich "einfachen"auth.Getriebe....

da fahr ich lieber etwas langsamer ohne diesen ganzen Kram...

...um dem Ganzen noch die Krone aufzusetzen:

Behalt deinen Kurzen,schlafen kannst Du im Dachzelt wenn es sein muss geht es auch im Fzg,hatte auch Kindersitze drinne,
konnte die 45 Mehrcentimeter gut verschmerzen und jetzt beim restaurieren bin ich über die 2 fehlenden Türen und den kürzeren Schweller mehr als dankbar....

puristische G-rüsse

haro

Geschrieben von: femo Re: W461, die Gretchenfrage: Turbo oder nicht Turbo? - 08/11/2012 05:48
also wenn ich das alles lese...tztztztz

um was fuer krempel geht es denn beim 463er ? ich bin da etwas ratlos,
ich kann euch nicht folgen....ein 98er oder 99er hat doch so gut wie nix drinne.
das einzige was als luxus zu empfinden ist, sind elektrische fensterheber, elektr.
sitze, sitzheizung und das ist es.....und all das tut in meinem seid 13 jahren seinen
dienst, ohne zu streiken.....der fensterheber machte mal laerm, aber da war nur ein schlauch
abgerutscht in dem die welle lief, ansonsten sind die autos grundsolide.

der 500er ist wohl der beste motor, den db je in den G gebaut hat, meiner laeuft
absolut problemlos seid 13 jahren ! und wenn du den bewegst wie nen 290er, dann
ist er auch sparsam.....soweit man bei nem g davon reden kann.

ich kann euch echt nicht verstehen....muss ich aber wohl auch nicht...
Nochmal zum 500er:
Klar hab ich auch mal Bock auf Kickdown und totalen Alarm an der Ampel oder am Hügel.

Ich bin aber eingefleischter Diesel-Fan. Kein Zündsystem, kein explosiver Kraftstoff...

Ich möchte einfach den "Charme" des Treckers haben. Die Innenausstattung des 463 ist im Vergleich nicht mein Fall: Cockpit, Mittelkonsole, Sitze, Teppiche, Holz(imitat?), Verkleidung der Säulen etc. pp.. Hinzu kommen Stoßstangen mit integrierten Leuchten und die lackierte Front.

Ist wohl einfach Geschmackssache.

@haro:
In meinen Kurzen geht wirklich nix mehr rein. Mal abgesehen davon, dass ich die originale Innenausstattung nicht besitze (hat der Vorbesitzer behalten), wäre es schade um die gut gemachten und sinnvollen Einbauten.
Ein (Kinder-)Sitz ist so wirklich nicht realisierbar.
Macht keinen Sinn mehr, selbst wenn ich nen Wohnanhänger holen würde. Sitze für bis zu vier Personenüssen sein.


DELA Motor:
Also, wenn ich das richtig verstehe - diese Variante läuft mit verbessertem Kühlsystem auch völlig problemlos und noch sparsamer, KANN aber im Problemfall schon deutlich mehr Rätsel aufgeben. "Steuergerät auslesen" z.B. ist für mich echt ein Reizbegriff. Die Kiste muss im Urlaub einfach fahren. Immer, so lange Diesel drinnen ist und die Batterie geladen wird.
Moin

Ich bin auch dem Charme des 290 Dela erlegen, fernreisetechnisch bin ich am liebsten mit dem 461er unterwegs, das erschließt sich aber erst, wenn man schon einige Touren abseits von Autobahnen hinter sich hat. Aber man sollte dem Motor schon die größere Wapu mit kleinerer Riemenscheibe und einen größeren Kühler gönnen, gerade bei Klima. Beim Kühlwasserölkühler würde ich auch auf den Luftölkühler vom 300td/350er wechseln. Das gleiche beim ATG-Ölkühler. Vom Auspuff sollte man sich bei Gelegenheit auch trennen und größer verrohren. Ansonsten wenns noch nicht gemacht wurde, nach zehn Jahren oder 180000km, die ZKD wechseln, besonders vor einer größeren Tour. Ab und an mal nen Schluck Öl in Tank und dann lübt das Fuhrwerk. Gehe ich jedenfalls von aus...

Gruß
Petroliumkocher
Ach so, Steuergerät ist simpel Technik und von Bosch, eigentlich läuft das problemfrei. Eine Achilles-Ferse hat der Dela denn doch noch: der Kabelbaum zum Motor, am besten gleich durch geschlitztes Well-Rohr zusätzlich vor Scheuern und Bruch schützen.
Düse mit Nadelhubgeber und die zwei Sensoren am LLK kann man ja lose mitnehmen....

Gruß
Petroliumkocher
Geschrieben von: aettl Re: W461, die Gretchenfrage: Turbo oder nicht Turbo? - 08/11/2012 11:13
...habe seit 3 Wochen auch einen kurzen 290TD (Dela). Bin bis jetzt damit 2000km unterwegsgewesen. bin bis jetzt sehr zufrieden!! grin
Hoffe das bleibt auch so..
An dem Umbau von Sauger auf Turbo ist doch nichts Gravierendes... oooder confused2

Mein ex-mil 290er hat übrigens genau 3 Relais. Ein Blinkrelais ein LAstschaltrelais und das Vorglührelais. Der Rest ist mechanisch geregelt. Kein E-Gas, kein Motorsteuergerät, kein ABS, keine Sensoren, nüscht.

Ich habe mir einen DELA-Motor gekauft und werde den jetzt für den Plug-and-play-Umbau vorbereiten.

Frank
In der Zeitschrift "Gelaendewagen und Freizeit" Heft 4 1997 (die konnte man bis vor kurzem ja im Internet downloaden) ist auf Seite 14 eine ganz gute Gegenüberstellung der technischen Daten von GD 290 mit und ohne Turbo. Der Artikel ist auch recht nett zu lesen, natürlich stark pro GD 290 Turbodiesel.

Ich fahre seit 2 Jahren den GD 290 Turbo und bin sehr zufrieden. Das Automatikgetriebe, gegen das ich am Anfang Bedenken hatte, möchte ich nicht mehr missen. Gerade wenn ich mit schwerem Anhänger im Gelände unterwegs bin ist das eine ganz entspanntes Fahren. Verbrauch um 11 Liter ist realistisch. Ein Nachteil sind die hohen Steuern, wenn man ihn nicht als LKW zulassen will.

Gruß

Jens
Ich kann 'hotelzulu' gut verstehen, habe das gleiche Anforderugsprofil nur ohne den schweren Geländeanteil. Nach 2,5 Jahren GD 290 habe ich schon öffer gedacht "ein bischen mehr wäre jetzt nett". Wenn ich mir dann wieder den Wartungsaufwand vor Augen führe (was nicht da ist geht auch nicht kaputt) sind die Mehrkosten für die KFZ Steuer auch schnell reingeholt. Der Betrag ist es der zählt, nicht an wehn oder für was man zahlt...

Scheinbar ist der Trend zum Turbo allgegenwärtig. Freut mich ;-) dann werde ich 20 Jahren den letzten GD290 im Serienzustand fahren denn der hat jetzt erst 105.000 km runter und die paar Verschleißteile nach 19 Jahren sind durch. yahoo
Alles , was über 205R16 hinaus geht , mindestens 1 Turbo , besser 4 . Als Sauger kommt nur ein 8 Liter aufwärts in Frage . Es gibt kaum ein Fzg. , das so viel Energie in Wärme umwandelt wie ein G . Die Fahrleistungen mit 31er Reifen aufwärts und einem Serien Saugdiesel sind kaum zu ertragen . Der G muss ja nicht besonders schnell sein , sind HZJ`s auch nicht ; aber die Trägheit beim anfahren , bedingt durch die meist kurzhubigen Hilfsantriebe , ist schon zum kotzen .
Original geschrieben von petroliumkocher
Düse mit Nadelhubgeber ....

Hat der 290TD einen Nadelhubgeber ? Hab ich nicht richtig geschaut ?

Ich finde den 290TD konstruktiv und von der Papierform her toll. Sparsam und langlebig und sehr beherrschbar für den Selberschrauber.
Nach einer ausgiebigen Probefahrt war ich aber eines besseren belehrt - so eine Rüttelplatte kommt mir nicht ins Haus. Die Fünfzylinder Diesel vom Stern muß man mögen.

Grüsse
Thomas
Original geschrieben von Fendtfahrer
In der Zeitschrift "Gelaendewagen und Freizeit" Heft 4 1997 (die konnte man bis vor kurzem ja im Internet downloaden) ist auf Seite 14 eine ganz gute Gegenüberstellung der technischen Daten von GD 290 mit und ohne Turbo. Der Artikel ist auch recht nett zu lesen, natürlich stark pro GD 290 Turbodiesel.

Ich fahre seit 2 Jahren den GD 290 Turbo und bin sehr zufrieden. Das Automatikgetriebe, gegen das ich am Anfang Bedenken hatte, möchte ich nicht mehr missen. Gerade wenn ich mit schwerem Anhänger im Gelände unterwegs bin ist das eine ganz entspanntes Fahren. Verbrauch um 11 Liter ist realistisch. Ein Nachteil sind die hohen Steuern, wenn man ihn nicht als LKW zulassen will.

Gruß

Jens

Falls jemand den Artikel suchen sollte:

http://mb-offroad.com/magazin-archiv/

Gruß

KiloBravo
Super, danke.
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