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Geschrieben von: DSE Probleme auf Tour mit G Fernreisemobil - 02/04/2013 23:55
Hallo zusammen,

auf unserer ersten Tour Richtung Sahara sind wir leider nur bis Südfrankreich gekommen.
Bei meinem Fahrzeug handelt es sich um einen G 290 mit 212 Sprintermotor(OM 602984 DELA). Dieser lief schon zu Beginn der Fahrt nicht sauber, da der Turbo nicht korrekt angesprochen wurde. Wir sind trotzdem losgefahren, da der Motor im Prinzip lief und das Zeitfenster gerade optimal war. Der Boschdienst hatte ein fehlerhaftes Steuergerät diagnostizieren können. Nun hat auf der Tour auch noch der Turbolader aufgegeben und auf 4 von 5 Zylindern ist die Kompression zu niedrig. Auto steht noch in der Camargue bei einer Offroad Werkstatt.


Gesucht sind nun Tips von Technikfreaks, die mir einen Rat zum weiteren Vorgehen können. Für mich gibt es folgende Optionen:

1. 212 Sprinter Motor und ECU kaufen und nach Frankreich
schicken wird nach meinen Recherchen um die 3500€ kosten
2. E290TD (W210)Motor kaufen und herunterschicken ~2500€ und
besseres Drehzahlband als Sprintermotor und k.A.
ob das vom Kabelbaum alles passt.
3. Motor vor Ort Instandsetzen lassen. Wird vermutlich auch
mindestens 3000 der sauer verdienten Euronen
verschlingen, wobei noch nicht einwandfrei geklärt ist wo
genau das Problem des nicht richtig angesteuerten
Turbos lag
4. Originalmotor (2,9l Saugdiesel)organisieren und einsetzten
~2300€ aber zu wenig Drehmoment
ein 300D ist etwas größer aber hat auch nicht wirklich viel
mehr Power.
5. moderneren CDI Motor einbauen >4000€ LEistung und Verbrauch
etwas besser, aber für Touren nach Afrika eher
ungeeignet.

Wer kennt sich mit G`s bzw. Mercedes Motoren gut aus und kann uns helfen.

Wir würden sehr gerne diesen Sommer nochmal versuchen und hoffentlich dann auch in der Sahara ankommen

Beste Grüße

Laura und Daniel
Geschrieben von: 461.334 Re: Probleme auf Tour mit G Fernreisemobil - 03/04/2013 06:09
Guten Morgen Laura und Daniel,

Respekt für Eure Entscheidung, mit einem defekten Fahrzeug loszufahren. Und Glückwünsche dafür, daß Euch der Motorenausfall noch auf europäischem Festland und nicht in der Sahara ereilt hat. Darüber hinaus ist es natürlich schade, daß die Reise vorerst vobei ist.

"Tips von Technikfreaks" werden ohne genaue Diagnose des Motorschadens im qualitativen Bereich von Kaffeesatzlesen zu erwarten sein, fürchte ich. Die von Euch aufgezeigten Optionen sind sicher alle irgendwie begründbar und auch schon hinsichtlich "pro" und "contra" abgewogen.

Ich persönlich würde mir in Frankreich keinen Motor einbauen lassen, egal welchen. Ich würde mich nach ein paar Tagen in der Camargue dank Auslandsschutzbrief nach Hause schaffen lassen und dann dort die Optionen prüfen und diskutieren. Und zum Schluß würde ich mit einem technisch einwandfreien Fahrzeug wieder losfahren. Das ist im übrigen eine marken- und technikunabhängige Grundregel ;-)

Beste G-rüße und bon voyage!
Geschrieben von: Hasi Re: Probleme auf Tour mit G Fernreisemobil - 03/04/2013 06:18
Jaaaaaaaahhhhhneinnnnn. Mir ist jeder der losfährt und nicht sicher ist als jeder der nicht losfährt weil nicht sicher und nie loskommt. Versucht für euch die beste lösung zu finden. Leider kann ich euch bei Sternenmotoren so leider gar nicht helfen.
Ich finde es trotzdem klasse das Ihr unterwegs seit. Weiterberichten ist ganz wichtig...
Geschrieben von: fmt58744 Re: Probleme auf Tour mit G Fernreisemobil - 03/04/2013 07:45
Das Thema mit den Motoren Sprinter vs. W210 hatten wir gerade:
http://www.viermalvier.de/ubb_portal/ubbthreads.php/topics/553138/Prufgerat_fur_MSG#Post553138

Für ein problemlose weiterfahrt ist wohl eher ein eher "mechanischer"

OM 602 D 29 besser, falls ihr den OM 602 DE 29 LA (Turbo) verbaut, schaut gleich nacj ausreichender Kühlung...
Grundsätzlich findet man hier in D die Teile meist etwas billiger als in F, mit Schutzbrief zurück ist also gar keine schlechte Idee...

Viel Glück und Erfolg
Geschrieben von: 110hannes Re: Probleme auf Tour mit G Fernreisemobil - 03/04/2013 07:47
Zitat:
"Ich persönlich würde mir in Frankreich keinen Motor einbauen lassen, egal welchen. Ich würde mich nach ein paar Tagen in der Camargue dank Auslandsschutzbrief nach Hause schaffen lassen und dann dort die Optionen prüfen und diskutieren. Und zum Schluß würde ich mit einem technisch einwandfreien Fahrzeug wieder losfahren. Das ist im übrigen eine marken- und technikunabhängige Grundregel ;-)

"
Hier möchte ich voll zustimmen ! Nach hause mit dem Auto, nur dann kann man richtig entscheiden und hat alle möglichkeiten, mit "Motor runterschicken nach Frankreich" sind die Probleme definitiv vorprogrammiert !!! Das kann gar nix werden !!!

Trotzdem noch viel Glück
und Gruß aus Wien
vom Hannes

Geschrieben von: DSE Re: Probleme auf Tour mit G Fernreisemobil - 03/04/2013 13:01
Hmm. Vielen Dank für Eure Antworten, insbesondere für den Link. Da werd ich mich erstmal einlesen.
Zu dem Franzmann-Schrauber wäre noch zu erwähnen, dass dieser ein guter Freund von unseren Bekannten ist und über viel Erfahrung in der Rally Marokko verfügt und schon häufig mit G`s unterwegs war.
Dazu kommt das ein Rücktransport nicht von meinem Schutzbrief übernommen wird, sondern lediglich der Leihwagen für die Hinfahrt zur Abholung. Und der G ist momentan natürlich icht fahrfähig. Mir wärs auch lieber das Auto hier zu haben, aber unterm Strich wirds deutlich teurer durch den Transport.
Der Plan war mit dem reparierten Auto aus Südfrankreich gleich weiter Richtung Marokko zu fahren. Obgleich ich da ein enormes Maß an Vertrauen mitbringen muss...
Geschrieben von: Kongo-Otto Re: Probleme auf Tour mit G Fernreisemobil - 03/04/2013 16:25
Hallo Ihr zwei,

es ist ja recht unwahrscheinlich, daß die Fehler unabhängig voneinander gekommen sind.

So, wie es beschrieben ist, ist der Wagen auf den OM 602 DE 29 LA umgebaut worden. Lief er jemals einwandfrei?

Könnt Ihr präzisieren, was am Steuergerät defekt gewesen sein soll, warum der Lader kaputt ist und die Kompression fehlt? Vielleicht kann man eine Kausalkette herstellen, damit nach einer Reparatur nicht genau dasselbe Problem wiederkommt.

Andere hier im Forum helfen sicher fundierter als ich mit meinen Fragen. Ich habe nur einen 290 GD T ab Werk, den ich auber auch lange nicht mehr gefahren habe.

Viel Glück bei der Fehlersuche
Geschrieben von: DSE Re: Probleme auf Tour mit G Fernreisemobil - 04/04/2013 13:56
Laut Vorbesitzer lief der Wagen einwandfrei. Bei der Probefahrt hat er auch sauber Druck aufgebaut und subjektiv gut beschleunigt, war allerdings nur in der Stadt.

Der Lader war wohl einfach verschlissen und die Zylinder auch nehme ich an. Obwohl der Motor laut Vorbesitzer lediglich 136tkm gelaufen haben sollte. Reicht aber vermutlich, wenn der Turbo nicht richtig angesteuert wird, teilweise überdreht und die ganze Bastelei mehr im Notlaufprogramm läuft als regulär, weil ständig irgendwo falsche Werte ankommen.

:(((

Der Franzmann, Brünoo heißt er, schien aber recht versiert, ich hoffe so n bißchen auf den...
Geschrieben von: Kongo-Otto Re: Probleme auf Tour mit G Fernreisemobil - 04/04/2013 14:37
Hallo,

vielleicht meldet sich hier ja noch Leute, die sich gut auskennen bei Dieseln. Spontan fallen mir da DaPo oder Thomas "Oelmotor" ein.

Auf jeden Fall:
"laut Vorbesitzer" würde ich damit übersetzen, dass Du selbst ihn nie einwandfrei hast laufen sehen, was dann die Angaben des Vorbesitzers fraglich macht.

"einfach verschlissen" passt nicht in Sachen Lader und Motor, denn ein Turbolader in einem einwandfrei laufenden Motor mit nicht zu altem Öl und korrekter Behandlung hat im Grunde keine verschleissbedingte Lebensdauergrenze in dem Sinne (der Lader meines Alltagsautos mit 320.000 km funktioniert z. B. noch einwandfrei).

Darüber hinaus ist der "DELA" als sehr standfest bekannt, der sogar Tuning durchaus verträgt.

Es dürfte ein verschleppter Defekt vorliegen (der natürlich durch Eure Fahrt nicht besser wurde und wieder auftreten könnte, da die "Peripherie" des Motors ja immernoch den auslösenden Defekt hat).
Was genau sagt der Fehlerspeicher?

> da der Turbo nicht korrekt angesprochen wurde

woher weisst Du das?
Geschrieben von: DSE Re: Probleme auf Tour mit G Fernreisemobil - 04/04/2013 16:38
Der Lader wurde vom Bosch Dienst in Arles(Sautecoer) zerlegt und mir gezeigt. Der hatte Spiel und hatte Schleifspuren.
Ich bin kein Fachmann und kann nur sagen was mir gesagt wurde bzw. was ich selbst wahrgenommen habe. Zwischenzeitlich auf unserer nicht so ruhmreichen ersten Tour auf der Autobahn beispielsweise, wenn man diesen ominösen Unterdruckschlauch zuhielt ist der Ladedruck bis auf 1,5 bar angestiegen.
Leistung war so lala, bei Steigungen ist er auf 65km/h gefallen.

Vorbesitzer=fraglich. Mittlerweile ja. Wie gesagt bei der Probefahrt in der Stadt war es durchaus ok. Den Lader habe ich vor Kauf geprüft, indem ich meine Freundin schnell Gas geben ließ und dabei den Druckschlauch vom Turbo kommend zusammendrückte und dieser wurde erwartungsgemäß auseinandergedrückt.
Die ersten Leistungseinbußen, stellte dann meine Freundin bei der Abholung nach Kauf fest.
Der Wagen schwankte zwischen ~100 und ~160km/h Spitzengeschwindigkeit. Verbrauch lag so bei 22l/100km...
Bosch in Deutschland sagte mir dann nach einer 10 stündigen Diagnose durch den Meister, dass das Steuergerät defekt sein müsse. Magnetventil(e) seien in Ordnung, würden aber nicht angesteuert und daher läuft der Motor größtenteils im Notlauf. Das zweite Magnetventil wurde auf die ausgebaute AGR zurückgeführt.

Passt in den G nicht auch ein OM602982 aus dem E290TD? Die werden günstiger gehandelt.

Der Werkstattmeister, wo der Wagen jetzt steht(Brünoo), hat den Motor abgedrückt und gesagt, dass der Motor schon vorher fertig war, da nur noch ein Zylinder von fünf korrekte Kompression vorweist.
Geschrieben von: Kongo-Otto Re: Probleme auf Tour mit G Fernreisemobil - 04/04/2013 17:26
Schau mal in die Suchfunktion. Da wurde viel zu dem Sprintermotor geschrieben, auch mit den beiden Laderversionen und welches Spenderfahrzeug die geeignetere Elektronik hat. Damit müssten Deine Fragen beantwortet sein.

Wahrscheinlich liegt die mangelnde Teilnahme hier daran, dass es noch nicht so lange her ist mit dem Thema.

Viel Erfolg!
Geschrieben von: Oelmotor Re: Probleme auf Tour mit G Fernreisemobil - 04/04/2013 18:50
Hallo

na ja eigentlich wollte ich mich nicht melden.
Denn wenn einer einen Ladedruckschlauch zu hält um einen Turbo zu testen, dann kann er auch gleich einen Sach Knochen werfen.

Mal im Ernst, der Boschdienst wird mit der Diagnose MSG defekt wohl auch nicht richtig liegen.

Ich würde hier in zwei Richtungen suchen.
Erstens klassische mechanische Motordiagnose, also Steuerzeiten, Verdichtung, Druckverlusttest.
Dann die Einspritzanlage, elektrische Diagnose und den Spritzbeginn.

Und bei der Bastelei würde ich mir die Verkabelung anschauen ist die denn richtig, kan das MSG überhaupt die Sensorsignale empfangen und die AKtoren ansteuern?

Gruß
Thomas
Geschrieben von: Anonym Re: Probleme auf Tour mit G Fernreisemobil - 04/04/2013 19:54
ich lese ja die Diesel G'schichten wirklich gerne. Das wird nie langweilig, da gibt's immer irgendwas. Es gibt einfach keine bessere Möglichkeit mit dem G zu verschmelzen (Mensch-Maschine) als bei einem Selbstzünder vom Daimler. Stell dir mal vor, wenn das irgendwo weitab der Zivilisation passiert wäre.
Man sollte den 5km Umkreis einer bewohnten Oase eigentlich nicht überschreiten....
Glück auf und finde jemanden, der eine echte Peile hat. Am besten eine MB Werkstatt.
Geschrieben von: DSE Re: Probleme auf Tour mit G Fernreisemobil - 04/04/2013 21:34
Der Wagen war wie gesagt über 10 Stunden in Meisterhand und der hat alles durchgecheckt, gemessen und getan und kam zu dem Schluss, dass das MSG defekt ist.
Verdichtung und Druckverlusttest hat dann der Franzose gemacht. Ergebnis 4Zylinder mangelhafte Kompression.
Der Test mit dem Laderdruckschlauch war durch mich zwischendurch, weil kaum noch Leistung anlag und es sich anfühlte als fahren wir ohne Turbo. Ich wollte wissen, ob die Ladedruckanzeige spinnt und ob überhaupt Druck aufgebaut wird. Dafür erschien mir das ein probates Mittel, aber wie gesagt: Ich bin Leihe.
Kabelage kann ich nicht viel zu sagen, habe das ein oder andere Kabel nachvollziehen können und der Bosch Meister hatte auch keine Anmerkungen zur Kabelage. Das scheint wohl in Ordnung zu sein.

Weitere Tests sind aus meiner Bewertung hinfällig, da der Turbo definitv defekt ist und durch die fehlende Kompression macht eine Instandsetzung des Motors keinen Sinn. Gerade, weil da eh irgendwo der Wurm drin war...


Wie ist denn Eure Meinung zu den Ein-/Umbaupreisen? 1500€ plus Flüssigkeiten, is das nich n bißchen viel?


Beste Grüße und vielen Dank!
Geschrieben von: Oelmotor Re: Probleme auf Tour mit G Fernreisemobil - 04/04/2013 22:04
Hallo Namenloser,

wenn der Meister nichts zum Leitungssatz gesagt hat, kann das zweierlei bedeuten.
Auf welcher Basis hast Du denn die Kabel des Motorleitingssatzes nachvollzogen?

Wie wenig Kompression ist denn für unseren westlichen Nachbarn wenig? Oder aber wer hat definiert, was hier wenig ist?

Wenn denn gemessen wurde, welche Messergenisse wurden ermittelt und wo sind diese?
Messen ist das Vergleichen eines Sollwertes mit einem Istwert!!!!!

Und wenn der mechanische Schaden am Motor besser beschreiben werden würde, dann könnte man auch eher auf andere Ursachen tippen.

Aber ich denke mal wer mit einem teilweise defekten Motor auf Reisen geht, der wird sich um die Wartungsintervalle der Filter keine Gedanken machen.

Wozu braucht ein Motor auch Luft und Kraftstoff.

Gruß
Thomas
Geschrieben von: fmt58744 Re: Probleme auf Tour mit G Fernreisemobil - 04/04/2013 22:05
Original geschrieben von Ludo
ich lese ja die Diesel G'schichten wirklich gerne. Das wird nie langweilig, da gibt's immer irgendwas. Es gibt einfach keine bessere Möglichkeit mit dem G zu verschmelzen (Mensch-Maschine) als bei einem Selbstzünder vom Daimler. Stell dir mal vor, wenn das irgendwo weitab der Zivilisation passiert wäre.
Man sollte den 5km Umkreis einer bewohnten Oase eigentlich nicht überschreiten....
Glück auf und finde jemanden, der eine echte Peile hat. Am besten eine MB Werkstatt.

Naja, von defekten Benzinern auf reisen hört man ja nichts weil die aus der heimischen Garage nie wirklich rauskommen...höchstens mal ans Boulevard oder in die Werkstatt...
Geschrieben von: DSE Re: Probleme auf Tour mit G Fernreisemobil - 05/04/2013 12:19
Thomas, was los? Mit dem falschen Fuß aufgestanden, oder hat Dich wer geärgert?
Ich bin wirklich sehr dankbar und merke auch, dass Du einer der Versierteren bist.
Aber, ich bin kein Blödi.
Namenlos übrigens auch nicht, wie sich aus dem ersten Beitrag entnehmen lässt.

Mit meinen Mitteln habe ich das Fahrzeug bestmöglichst vorbereitet und alle Flüssigkeiten und Filter vorher getauscht, sowie die Kreuzgelenke abgeschmiert, Bremsen und Lager geprüft. Außerdem umfangreiche Ersatzteile organisiert und nebenbei bemerkt auch schon vor dem Motorproblem nutzen müssen, als ich auf halber Strecke ein Radlager wechseln mußte.

Der Boschmeister konnte es nicht genauer differenzieren und durch den Kabelwirrwarr steige ich als Leihe bestimmt nicht durch. Der Meister hatte einen Pneumatikplan und Schaltplan vom Sprinter vorliegen. Die Aussage war, das Steuergerät hat Aussetzer und müßte getauscht werden, der Wagen ist aber grundsätzlich fahrbereit.
Da ich neben meiner einnehmenden Arbeit nur wenig Freizeit habe und zu diesem Zeitpunkt Urlaub hatte, sind wir trotzdem losgefahren. Das gewisse Risiko wurde hierbei bewusst in Kauf genommen. Das alles so kam wie es kam, war in dieser Komplexität vorab jedoch nicht abzusehen und irgendwo ist ein gewisses Risiko ja auch Teil des Abenteuers.
Hinterher is man immer schlauer wink

Das die gesamte Kommunikation mit einem Franzosen mit Akzent verläuft, der kein Englisch spricht und mein französisch sich auch auf 12 Jahre altes Schulenglisch stützt, macht die Sache nicht leichter.
Die gemessene Kompression betrug 20, 18, 16, 14, 25 bei einem Sollwert von 25.

Erwähnenswert wäre evtl noch, dass der Motor etwas Seewasser bekommen hat. Vermutlich über den Ölpeilmessstab, was dem Turbo vermutlich den Rest gegeben hat. Das Öl wurde am Folgetag samt Filter getauscht. Der Motor lief noch, ist jedoch beim Gangwechsel von 1 auf 2 abgestorben.

Ich versuche möglichst viele Informationen zusammenzutragen, um dann entscheiden zu können welches Vorgehen am sinnvollsten ist.

Für mich is der Motor fertig, bzw. unrentabel instandzusetzen. Wenn jemand schon jetzt Interesse hat, bitte PN mit Preisvorstellung.
Ein weiterer Umbau auf einen vermeintlich erschwinglicheren E290TD, schließe ich, dank der Infos aus dem Forum nun aus.
Bin also nach momentanem Sachstand auf der Suche nach einem OM602.980 DELA, SchlüsselNr des SpenderFzg(212): 0710 und 008
und einem neuen MSG BoschTleNr: 0281001496
Getriebe ist übrigens ein 4612600700439872 verbaut, vielleciht lässt das dem ein oder anderen Experten noch Rückschlüsse zu!?!?

Die Firma die den Motorumbau und das "Tuning" fabriziert hat, erreicht man nicht...

Würde mich also weiter über konstruktive Beiträge freuen und bin allen bis dahin sehr dankbar und schon einige Schritte weiter.

Beste Grüße

Laura und Daniel

Geschrieben von: Kongo-Otto Re: Probleme auf Tour mit G Fernreisemobil - 05/04/2013 12:51
Hallo Daniel

Berichte doch mal gemäss Thomas Anregung

> Und wenn der mechanische Schaden am Motor besser beschreiben werden würde...

z. B. vom Resultat des Druckverlusttestes, u. a. wo es herauspfeift.

> dass der Motor etwas Seewasser bekommen hat

Seid Ihr im Salzwasser gefahren, bis es zum Ölpeilstab reichte, so dass auch ein Wasserschlag möglich sein kann bzw. der Turbo Salzwasser angesaugt hat?
Wenn Du an das Kabelgewirr nicht herangehen möchtest, woher willst Du wissen, dass nicht die Fehlerursache weiterhin besteht?
Habt Ihr Stromlaufpläne zum Prüfen?
Ehrlich gesagt befremdet mich als Nicht-Experte die ganze Geschichte auch etwas.
Geschrieben von: DSE Re: Probleme auf Tour mit G Fernreisemobil - 05/04/2013 14:40
Hallo Otto,

vielleicht macht hier die ganze Story Sinn:

Ursprünglich hatten wir große Ziele und wollten in die Sahara, haben uns aber in Südfrankreich, dagegen entschieden und haben uns mit der Camargue begnügt.

Wir sind in Beauduc (Camargue) durch mehrere Priele gefahren und eines führte Treibsand/Schlick. Dort sind wir steckengeblieben und eingesunken bis der Unterboden auflag.

Der Ventildeckel lag noch über der Wasserlinie. Der Motor lief und sprang nach längerem Stillstand (Bergeorganisation) auch wieder an.

[img:center]http://imageshack.us/photo/my-images/59/cimg2377az.jpg/[/img]
Habe mal das Bild mit dem höchsten Wasserstand herausgesucht. Wehe, wenn einer lacht, dann gibts noch Fotos von nem festgefahrenem Bergefahrzeug... wink

Bis dahin lief der Motor 1200km zuverlässig, aber manchmal etwas schwach auf der Brust. Die einflussnehmenden Faktoren für die Leistungseinbußen konnte ich nicht ergründen. Leerlauf alles ok, Ladedruckaufbau ließ sich mit dem Unterdruckschlauch im Innenraum so provozieren, dass dieser auch mehr oder minder konstant bei 0,9bar lag. Wenn längere Zeit zugehalten stieg er bis auf 1,3 einmal sogar bis auf 1,5bar.

Nach der Bergung konnte ich nur im ersten Gang aus eigener Kraft fahren, da beim Gangwechsel der Motor erstarb. Daher haben wir ihn zu Mercedes Benz in Arles geschleppt. Die wollten uns aber nicht helfen, da der Motor nicht original ist und haben sich den Wagen noch nicht einmal angesehen.

Dann wurde der Wagen zum Boschdienst in Arles geschleppt und dort das Öl&Filter gewechselt und der Turbo ausgebaut und überprüft.-> defekt

Die waren der Ansicht das der Wagen mit neuem Turbo für 1400€ wieder einwandfrei laufen würde. Das habe ich angezweifelt. Bekannte aus der Camargue haben mich dann an einen freund mit einer Offroad Werkstatt vermittelt, dessen Meister Rally fährt u.a. auch mit G's und bei dem steht der Wagen jetzt.
Dessen Diagnose: neuer/gebrauchter Motor mit Turbo ist die günstigste Lösung. MSG wollte
er dann nochmal checken und bei Bedarf evtl. gegen ein frei programmierbares tauschen.

212 Motoren sind in Frankreich scheinbar rarer als hier. Doch auch hier ist unter 180tkm kaum was zu finden.

Beim Kauf eines teuren generalüberholten Motors wäre es mir wohler, den hier in Deutschland und deutscher Garantie einbauen zu lassen, würde um diese Mammutinvestition aber gerne herumkommen.




Beschreibung: Hab mal das Bild mit dem höchsten Wasserstand herausgesucht. Wehe, wenn einer lacht, dann gibts noch n paar von festgefahrenen Bergefahrzeugen.
Attached picture Festgesaugt.jpg
Geschrieben von: Kongo-Otto Re: Probleme auf Tour mit G Fernreisemobil - 05/04/2013 15:12
Hallo Daniel,

am besten schaust Du nochmal den Beitrag von Thomas an, was er an weiteren Schilderungen über den Defekt vermisst.
Wo es beim Druckverlusttest gezischt hat sollte ja auch das Kompressionsverlustproblem eingrenzen helfen.
Geschrieben von: Gorli Re: Probleme auf Tour mit G Fernreisemobil - 05/04/2013 15:41
Tiefer war der nich im Wasser? Schade, dass ich die Bilder von meinem GD300 am Tagliamento nicht mehr finde.... Mein GD300 war soweit im Wasser, dass es vorne bereits uber die Motorhaubenkante stand und rechts im Fenster auftauchte, das Armaturenbrett rechts unter Wasser war. Wir haben ihn mit nem 6x6 MAN rausgezogen, danach Wasser ausm Auspuff geschaukelt, Luftansaug trockengelegt und das war alles. Faszinierend uebrigens, wieviel Leistung ein verdreckter Luftfilter so schluckt.

Bloed auch, dass der G in Frankreich steht. Habe mich fuer nen OM617 bei ner Motoreninstandsetzerfirma in Meck-Pom informiert und dessen Meister meinte nach vorsichtiger Ferndiagnose: fuer circa grob +- 3500 Euro habe ich nen komplett generalueberholten Motor da inklusive Aus- und Einbau. Preis kann noch nach unten gehen wenn weniger getauscht werden muss als am Telefon besprochen. Viel mehr sollte es nicht werden da quasi alles was wichtig ist in der Ueberholung beruecksichtigt wurde. Wenn ich das das Geld auf der Seite habe werd eich mich fuer meinen OM617 nochmal ausfuehrlich mit der Firma beratschlagen.

Hilft Dir leider in dem Falle nicht weiter aber vielleicht hat ja jemand in D aehnliche Probleme und liest hier mit...
Geschrieben von: Oelmotor Re: Probleme auf Tour mit G Fernreisemobil - 05/04/2013 16:36
Hallo Ihr Beiden

nein ich stehe nie mit dem falschen Fuß auf.
Ich finde es nur fragwürdig, wenn man Hilfe erwartet und dann Fragen nicht beantwortet.

Es ist für den Schaden unerheblich wo es passiert ist, aber es ist erheblich was passiert ist.

Also bei den Kompressionswerten muss der Motor im Leerlauf unrund laufen. Tut er das auch?

Was sagt denn der Druckverlust auf Zylinder 4?

Den Rest entnehmt ihr Bitte meiner anderen Antwort.

Gruß
Thomas
Geschrieben von: hotelzulu Re: Probleme auf Tour mit G Fernreisemobil - 05/04/2013 17:02
Meine Güte,

wie hier von der Mercedes-Schrauberelite zum Teil mit zwar laienhaften, aber seriös formulierten Einsteiger-Fragen umgegangen wird, ist wirklich bitter. Und der elende Diesel-Benzin-Running-Gag darf auch nicht lange auf sich warten lassen. Die einen wollen halt kein rollendes Molotowcocktail und leben ohne Leistung, die anderen stehen auf Elektrik (Verteiler, Kerzen etc.) und brauchen mehr Power bei unendlichem Verbrauch.

Na klar, es klingt wirklich nicht nach besonders vorausschauender Einstellung, mit einem anscheinend defekten Auto loszufahren und die Kiste dann auch noch sinnlos in Frankreich am Strand zu versenken.
Aber noch besser so, als jahrelang für ein Vermögen irgendein Ultra-Expeditionsfahrzeug aufzubauen und es dann nur noch kaputtzuwarten, meine Meinung.

Mehr Infos bzgl. der Fahrzeugdaten und Diagnose von Anfang an wäre sicher hilfreich gewesen, Anfängerverhalten eben.

Zur Sache:
Lass den Wagen huckepack nach Hause oder direkt zu einer deutschen G-Bude bringen (ja, Transport könnte teuer werden) und dann vom Frickelumbau komplett befreien und die Originalmaschine (290 D) einbauen. Dieser Motor ist quasi unzerstörbar und hat keine undurchsichtigen Fehlerquellen (es gibt einfach keine funktionshemmenden Kabel und auch kein MSG).

Irgendeinen der genannten Motoren nach Frankreich schicken etc. ist m.E. = Geld verbrennen.
Geschrieben von: Cash Daddy Re: Probleme auf Tour mit G Fernreisemobil - 05/04/2013 18:26
Moin,
Euer Motorschaden und die damit verbundenen Kosten tun mir echt Leid für Euch!
Aber dann hört mein Mitleid auch schon auf.
Mit nem waidwunden Auto,
ohne technische Kentnisse,
Mit Schulfranzösisch,
in ein Kriesengebiet reisen! Gehts noch?!
In letzter Zeit mal Nachrichten gelesen?
Seid froh das Ihr in Frankreich seid, und wenn Ihr Abenteuer und fremde Kulturen
erleben wollt fahrt nah Marseille.
Nix für ungut, aber sowas ist absolut verantwortungslos!!!

Gruß Cash
Geschrieben von: Oli Re: Probleme auf Tour mit G Fernreisemobil - 05/04/2013 18:35
", fahrt nach Marseille."

Der war gut, und sehr wahr.

Gruß
Oli
Geschrieben von: DSE Re: Probleme auf Tour mit G Fernreisemobil - 05/04/2013 19:38
Ich fasse die beiden paralell laufenden Beiträge jetzt hier zusammen und lasse den Beitrag "Prüfgerät für MSG" dem odenwaelder.

@Öli:
Ich kannte den Unterschied nicht. War wohl ein Kompressionstest.
Und was sagen einem die Werte? Mir sagt das, mindestens neue Kolbenringe, vermutlich aber wohl eher komplette Revision.
Hab ich noch ne Frage übersehen?

Vielleicht ist das nicht ganz rübergekommen, aber ich bin nicht in Frankreich. Das Auto steht dort seit 10 Wochen...
Und bisher hat der Franzmann mich hingehalten und vertröstet.

Und ich kümmere mich jetzt selbst darum, weil ich möchte das was passiert.

@CashDaddy
Irgendwelche Anfeindungen und Unterstellungen in Richtung "Unerfahren", weise ich auf die Krisengebiete bezogen zurück, gehe aber nicht weiter darauf ein. Hat hier nichts zu suchen.

Ansonsten, ja wir sind Anfänger als G-Besitzer, also geht auch so mit uns um.
Und JAAAA, es war nicht das Klügste loszufahren. Aber wie gesagt der Motor lief sauber und problemlos, hatte nur nicht die angegebenen Pferdchen im Stall. Allenfalls Esel und das auch nur die Hälfte.

@hotelzulu: DANKE.
Allerdings wird ein 290 Saugdiesel für das aufgelastete Fahrzeug wohl etwas schwach sein. Gerade wenn ich an Sandpassagen denke. Vielleicht hätte ich doch besser den HZJ gekauft...unplugged.

Konstruktives?

Gruß

Laura und Daniel
Geschrieben von: Oelmotor Re: Probleme auf Tour mit G Fernreisemobil - 05/04/2013 19:46
Hallo Ihr Beiden

ja klar konstruktiv bin ich immer.

Also holt die Kiste heim.
Demontiert den Zylinderkopf, dann hast Du einen sauberen Befund und danach setzt Du den Motor instand.
Den ATL lässt Du bei Herrn Schlütter in Zella Mehlis testen und revidieren.
Wenn DU genau weißt, welchen Motor mit genau den dazu passenden Anbauteilen Du verbaut hast, besorgst Du das dazu passende Steuergerät.
Jetzt fehlt nur noch der passende Motorleitungssatz.

Dann noch die große Wasserpumpe montieren, alles fein einbauen, Fehlerspeicher löschen, chippen lassen und Probe fahren.

Ich habe mir über Weihnachten einen Motor gebaut, den fahre ich jetzt 2500 km ein, dann gibt es frischen Schmierstoff und danach darf er los rennen.

Gruß
Thomas
Geschrieben von: DSE Re: Probleme auf Tour mit G Fernreisemobil - 05/04/2013 20:08
Hallo Thomas!

Hört sich nach 'nem Plan an.

Werd mal am Montag über meinen Schutzbrief verhandeln, ob die mir für die Rückholung ne Karre mit AHK spendieren.

Hatte auch schon mit dem G-Shop gesprochen, das ging in die gleiche Richtung...

Vielleicht höre ich ja noch was von dem Franzmann, was das Ganze genauer eingrenzen lässt.

Was war nun mit dem 4ten Zylinder? Kenn das eigentlich nur, dass der Hintere am ehesten schlapp macht, weil der zu heiß werden kann.

Motor und Steuergerät lassen sich nachvollziehen. Beides Sprinter. Wasserladeluftkühler aus einem TD G. Kabelbaum= keine Ahnung.

Hab noch ein Bild vom Motorraum gefunden, nicht sehr gut, aber man sieht das Eigenbau Alu-Ansaugrohr. Vielleicht läst das ja noch Rückschlüsse zu!?

Vielen Dank! smile

Attached picture Motorraum.jpg
Geschrieben von: Wolfgang300GD Re: Probleme auf Tour mit G Fernreisemobil - 07/04/2013 13:06
Hallo "DSE",
warum "ne Karre mit AHK"? Ich habe vor kurzem einen mog 421 (Gewicht ca. 2,6 to) auf einen angemieteten Fiat-Autotransporter (zul. GG 7,5 to) geladen - und nicht überladen. Die Tagesmieten für einen solchen Transporter halten sich in Grenzen.
Also: Auch bei einer Weigerung Deines Versicherers zur Kostenübernahme ist ein Rücktransport von Südfrankreich übers Wochenende problemlos machbar, wenn man will.
Gruß
Wolfgang
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