Viermalvier.de, das Geländewagenportal
Geschrieben von: gklasse7184 Erster Kontakt mit einem G - 27/08/2014 12:30
Hallo,

mich würde mal intressieren wie oder wo wann Ihr das erste mal vom G erfahren habt smile

Ich bin zb als Kind immer sonntags zum ca. 10 km entfernten Autohaus mit dem Rad gefahren und habe mir da Autos angeschaut.
Die Autos waren meistens abgeschlossen so dass immer nur ein Blick durch die Scheibe möglich war.
Eines Tages sah ich im Verkaufsraum (Gebrauchtwagen) einen Geländewagen. Ich sehe ihn noch heute vor mir smile einen weinroten..... ein Auto wie ein Berg ...
Ich bin mit leuchtenden Augen um das Auto gelaufen und musste meinen Hals ganz schön strecken um die steilen Wände des Wagens hochschauen zukönnen.
Dann habe ich an der Tür gesehen, dass die "Knöpfe" oben sind. Ich zog an der Tür...die Tür ging auf. Schüchtern bin ich in den Geländewagen geklettert....
Ich saß hinter dem Lenkrad und hab über die Motorhaube geschaut, ich rieche noch heute den Duft des Leders. Ich saß bestimmt eine Stunde in dem Wagen und wäre nie wieder ausgestiegen.

Ich bin dann täglich immer dort hingefahren und habe mir das Auto angeschaut. Der Verkäufer hat mir sogar (als Kind!!) eine Übersicht von dem Auto ausgedruckt weil er gesehen hat dass ich immer da bin. Die habe ich noch heute smile smile smile Ich habe mir damals einen Ordner angelegt mit Prospekten die ich auch noch heute habe smile

Der G war immer ein Traum. Und nicht weil ich in Reportagen davon erfahren habe, oder weil ich gehört habe dass das ein guter Wagen sein soll...nein...ich habe ihn gesehen und wusste nicht was das ist...und ich wusste das ist mein Auto ...

Tja..und heute habe ich meinen eigenen G smile
auch wenn ich ihn nicht komplett selbst bezahlen konnte und ein Teil finanzieren musste....aber ich habe einen....und gebe ihn nie wieder her smile

Mehr brauche ich nicht zu sagen...


Wann oder wie seid ihr zum G gekommen?
Geschrieben von: "Gehtso" Re: Erster Kontakt mit einem G - 27/08/2014 14:51
Erstkontakt: 1982
Farbe: grün
Motor: 300GD 88PS
Aufbau: Cabrio
Wurde im GaLa-Bau als Zugfahrzeug eingesetzt.

Nach diversen Geländewagen wie: Suzuki Samurai, Mitsubishi Pajero, Suzuki SJ, Suzuki Jimny habe ich im Januar 2013 einen 230GE zur Freizeitbeschäftigung gekauft. Und schwelge ab und zu in den Erinnerungen wie es vor ca. 32Jahren war.


Gruss "Gehtso"
Geschrieben von: SBA Re: Erster Kontakt mit einem G - 27/08/2014 15:59
Erstkontakt war im Verein"Geländewagenclub 7 Schwaben" beim Umbau für´s trailen - müsste so in den frühen 80 er gewesen sein.
Da wurden bei uns im Verein die ersten V 8 implantiert in die G rein zum Trail fahren.
Geschrieben von: G-Rät Re: Erster Kontakt mit einem G - 27/08/2014 17:00
ich habe mit vier,fünf oder sechs einen roten kurzen G mit einem schwarzen Hardtop bekommen. Ich glaube dieser war von Siku, aber großer als die "normalen" Siku-Auto, welche haufenweise in Jungenzimmer existierten. Ich weiß noch, dass der schöne dicker Gummireifen hatte und diese hatten das typische Treckerprofil.

Heute haben die Räder ein MT-Profil wink

Edit:
Ich glaub es kaum! Wegen diesem Fred habe ich mal danach gegoogled (http://www.ebay.de/itm/MB-G-Klasse-in-rot-1-36-von-NZG-in-der-OVP-/251216423242). Vielleicht war es dieser, dann war er halt nicht von Siku ... haben wollen brumm
Geschrieben von: W 460 H Re: Erster Kontakt mit einem G - 27/08/2014 19:06
Als Kind hatte ich mal einen Puch G (ca. 1:14) als ferngesteuertes Auto gesehen und fand die Form des Wagens ganz toll. Den letzten Rest zum G-Virus verdanke ich einem 280 GE als Vorrausrüstwagen (VRW) bei unserer Feuerwehr als ich in der Jugendfeuerwehr war. Habe dann immer von einem G geträumt und mir vor fünf Jahren mir einen langen 240 GD zugelegt und werde ihn nie wieder hergeben. :-)

Mit Gruß aus MS
Peter
Geschrieben von: SebastianPB Re: Erster Kontakt mit einem G - 27/08/2014 19:22
Ich sehe schon ihr seid alle von Kindheit an infiziert :-)

Ich selbst interessiere mich sehr für den G seid ca 6 Jahren, da bin ich angefangen zu bauen und ein Unternehmer hatte einen, einen 460er Diesel mit 650tkm runter. Er sagte erste Motor aber die dritte AHK da die immer verschleißt :-)

Er fuhr auch immer mit Anhänger.

Dann war ich 2010 mit meinem damaligen Niva im Offroad Park und da habe ich einen mit nen 463 er 300 Benziner kennen gelernt der mir gezeigt hat wo so ein G überall durch kommt wo ich mit dem Lada nicht drüber nachdenken musste.

Ja und seid März 2014 besitze ich nun auch endlich einen. Ich habe bis jetzt schon ne menge investiert aber bereue es bis jetzt nicht :-)
Geschrieben von: marcus Re: Erster Kontakt mit einem G - 27/08/2014 19:44
Hallo, das ist mal ein schöner thread. Das war so 1980, Landwirt und Freiherr von Cramm aus Brüggen hat uns gelegentlich nach der Schule mit einem kurzen weissen G per Anhalter mitgenommen, Viehhändler Kreth aus Eitzum hatte einen, der Jagdpächter Blinde aus Barfelde ebenfalls - kurze in grün, die kamen bei meinem Freund regelmässig auf den Hof. Meinen ersten eigenen habe ich mir 1992 gekauft. 460er 230 GE Automatik, 70.000km, 1. Hand, seitdem hatte ich reichlich Gs.
Grüsse Marcus
Geschrieben von: W461 Re: Erster Kontakt mit einem G - 27/08/2014 20:07
Also fasziniert hat mich der G schon beim Start Ende der 70er.
Den ersten Fahrkontakt hatte ich mit einem 280er als Einsatzleitwagen bei der Feuerwehr. Wir hatten den vom BGS organisiert und als Feuerwehrfahrzeug umgebaut. Bis vor 2Jahren hat er gute Dienste geleistet und wurde dann aus Kostergründen via Zollauktion abgestoßen. Der mit dem Zuschlag ist ein in der Scene Bekannter.
Als dann zum 30-jährigen der Pur erschien, wurde der Jagdtrieb geweckt. Nachdem wir unseren Fuhrpark neu organisierten, wurde es mit dem Prof. in 2012 ernst. Obwohl der Qualitätsanspruch für ein Premiumprodukt nicht erfüllt wurde, finde ich, ist es ein tolles Fahrzeug. Dank der vielfältigen Forumsbeiträge hatte ich im Vorfeld wichtige Informationen sammeln können.

Gruß
Gerhard
Geschrieben von: Uwe_R Re: Erster Kontakt mit einem G - 28/08/2014 05:37
1. Ich habe 1998 - 2000 in diesem Forum zuviel über Landrover Defender gelesen. (Das ist kein Scherz!)

2. Auf der damals noch existierenden Webseite sahara-info.ch gab es eine schöne Aufstellung, welcher G (Motoren) für Wüstentouren wie geeignet sind.

3. Ich habe quasi den nächstbesten über Mobile.de gekauft.

Grüße und bis heute Abend zum Stuttgarter 4x4 Stammtisch in Denkendorf!
Uwe
Geschrieben von: SamuelG Re: Erster Kontakt mit einem G - 28/08/2014 09:30
Diese Erstbegegnungen welche hier beschrieben sind fuehren mir vor Augen wie jung ich doch noch bin, nur ein paar Jahre ælter als mein '85er G wink

Schraube seit ca. 5 Jahren an 123ern rum, aber erst seit 2 Jahren bin ich vom G Fieber gepackt. Nachdem ich einmal den von einem Kollegen probegefahren hatte, war es gelaufen. Hatte danach zwar ein paar Alternativen getestet, da ein neues Auto her sollte, aber das "gewisse etwas" hatte fuer mich einfach nur die G klasse und da speziell auch die alten 460er. Inzwischen habe ich den vom erwæhnten Kollegen uebernommen und richte ihn gerade zum Expeditionsfahrzeug her. Inklusive Saunaanhænger smile

Gruss,
Samuel
Geschrieben von: Burgerfrau Re: Erster Kontakt mit einem G - 28/08/2014 12:36
Ich find es toll, dass viele seit Jahren von so einem Auto träumen und irgendwann diesen dann auch realisieren.

Bevor ich den G hatte, hab ich mir um dieses Fahrzeug wenig Gedanken gemacht. Davor gabs den gemeinsam mit meinem Mann angeschafften Defender. Damit wurde der Grundstein für das Hobby Gelände gelegt. Davor haben wir kein Interesse an ein Fahren abseits der Pisten gehabt.
Und wenn sich mein Mann nicht geweigert hätte, noch so eine "Baustelle" ins Haus zu holen, wäre es kein G geworden.
Für mich gabs zu diesem Zeitpunkt nur 2 Fahrzeugarten, die serienmäßig on- und offroad problemlos zurechtkommen.

Mit der Zeit hab ich den Würfel aber sehr ins Herz geschlossen und mag ihn nicht mehr missen!
Geschrieben von: bernd2 Re: Erster Kontakt mit einem G - 28/08/2014 16:10
Mich hat das G-Virus schon als Grundschüler ereilt. Hab damals mit einem Freund in einer Autozeitung rumgeblättert. Den ersten indirekten Realkontakt gabs dann in meiner zeit als Grundwehrdiener mit den W461 in RAL7013 Seidenmatt lackiert.
Danach durfte ich noch eine Mitfahrt bei einer Messe in Graz mit einem W463 in einer Schottergrube geniesen.
Schlussendlich hab ich dann durch Zufall erfahren das ei Arbeitskollege seinen 280GE kurzer Radstand verkaufen will. Dieser ist seitdem mein und wird so es der Herr vom Tüv absegnet auch immer bleiben.
Geschrieben von: 461.334 Re: Erster Kontakt mit einem G - 28/08/2014 20:41
Das ist ja fast so romantisch wie bei Rosamunde Pilcher hier...

Nun gut, Rückblende: Sommer 1979 oder 1980. Mein Vater kauft einen VW Iltis als Vorführwagen und trifft sich mit einem Bekannten, der als Fuhrunternehmer mit besten MB-Kontakten einen kurzen 460er in Bundeswehr-Spezifikation sein eigen nennt, auf einer grossen Erdbaustelle. Die Herren schenken sich nichts, es geht richtig zur Sache. Im Iltis hinten drin: Meine Wenigkeit, mit ständigem Blick auf das Auto mit dem Stern. Ich fand den G einfach besser, ohne auch nur ein echtes Argument nennen zu können. Gesagt habe ich dem Vater nichts...

Zum 18. bekam ich diesen Iltis als erstes Auto geschenkt, ganze 11 Jahre später.

1993 Grundwehrdienst dann bei der NATO und dann auch noch passenderweise in der "Inst. R/K". Ständig 110er Land-Rover und 300GD um mich rum. Ich fand den G wieder besser, nur hatte ich diesmal auch gleich dutzende technische Argumente dafür. Unbeschreibliche Geländefahrten und "grüne Ausflüge" bleiben unver-G-essen.

Dem Iltis habe ich -trotzdem- bis heute die Treue gehalten, er hat mich bis in die Sahara und zurück begleitet, er gehört längst zur Familie.

1998 der verzweifelte Versuch, meinen Vater vom Kauf eines Range Rover abzuhalten. Probefahrten im G400 und im G270, Preislisten rauf und runter addiert, es half alles nichts. Der Engländer machte das Rennen. Nach einer Beinahe-Wandlung, ewigem Werkstattärger und knappe 10 Jahre später habe ich meinem Vater mal die Gebrauchtpreise und die Wertverluste gegenüber gestellt. G gegen Range Rover. Ein Fiasko für ihn, aber so eine Art innerer Reichsparteitag für mich smile

Dann kam 2009 der Pur / G280Cdi und alle Sicherungen brannten bei mir durch. Ein Auto wie nach meinem genetischen Code konstruiert, sofern man die verdammte Elektronik mal kurz vergisst. Nach monatelangen Recherchen und innerfamiliärem Fundraising schliesslich die Möglichkeit, richtig günstig zuschlagen zu können. Am Tag der Kaufvertragsunterzeichnung geht's direkt weiter in den Urlaub und meine Frau wird schwanger, so rechnet die Ärztin später zurück. Wenn das kein gutes Omen ist. Trotz aller Begeisterung für das Auto wenige Wochen später: Ärger ohne Ende mit der Abgasrückführung. Der Schluckauf treibt mich in den Wahnsinn (beim G, bei der Tochter später nicht so sehr). Eine MB-Niederlassung beschädigt den Wagen dann auch noch beim ersten Anheben und zeigt sich auch in manch anderer Hinsicht völlig unfähig. Nun ja, es gibt dank des erweiterten Familienlebens wichtigere Dinge im Leben als Ärger über völlig überhöhte Qualitätsversprechen (ich zitiere aus dem Pur-Prospekt: "Das Beste oder nichts") Rettung für den G und Therapie für den Husten gab es erst Monate später in Holzgerlingen... Da fahre ich jetzt sogar für Assyst A hin, 700km hin und zurück. Und so gerne, dass ich auch mit Mercedes ausdrücklich wieder versöhnt bin.

Das kleine Mädchen liebt es, vorne im Kindersitz dabei sein zu dürfen. In andere Autos steigt sie nur noch mit Geschrei. Sie wird den G bekommen, in 14 Jahren.

Geschrieben von: gklasse7184 Re: Erster Kontakt mit einem G - 29/08/2014 08:23
Original geschrieben von 461.334
Sie wird den G bekommen, in 14 Jahren.

Da muss man wirklich fast ne Träne wegwischen smile
Geschrieben von: beni560 Re: Erster Kontakt mit einem G - 29/08/2014 08:54
Hallo zusammen

Lustigerweise fiel mir die "G-Klasse" 1982 so richtig auf!!

An einem "Geländewagen-Corso" ganz in unserer Nähe, welches wir damals mit ein paar Kollegen besuchten, für der Vater eines guten Freundes, von dem ich übrigens meinen aktuellen G über 30 Jahre später abgekauft habe, damals einen 230 GE, in der Schweiz als Puch ausgeliefert, in weizengelb, Karosserievariante offen!!

Wie sich später herausstellte handelte es sich hierbei um den ersten in der Schweiz ausgelieferten 230 GE überhaupt!!

Die G Klasse stach mir, an besagten Geländewagen-Parcours, nebst teilnehmenden Suzuki LJ, Lada Niva, Jeep CJ, etc., sofort ins Auge!!!

Ich fand das stattliche Auto einfach nur toll!! Der Puch trug auf seinem Kühlergrill einen glänzenden Mercedes-Stern zur Schau und stand wie direkt auf dem Showroom des Importeurs, damals die Steyr-Daimler-Puch AG in Steffisburg, auf dem Parcours-Gelände!!

Ich dachte mir noch, der wird doch wohl nicht, wie die bereits anderen bis über den Kühlergrill total "eingesauten" Fahrzeuge, ebemfalls die Schlammdurchfahrten wagen!!!!!

Auf diese Manöver hat der Fahrer des G dann jedoch verzichtet!!

Bei einem späteren unfreiwilligen Abflug meines guten Freundes mit seinem Peugeot 205 CTI ins angrenzende Wiesland, musste dann später zur Bergung des Fahrzeuges wiederum der G seines Vaters hinhalten, weil mein damaliger Golf 1300 GLS, zur Bergung des Peugeot "leicht" untermotorisiert war!!

Schon wieder musste ich mir gestehen, dass der G ist einfach ein tolles Auto ist und den Peugeot natürlich mit Links aus der "Pampa" zog!!

Wieder in Kontakt mit der G-Klasse kam ich dann später in der Schweizer Armee mit dem Puch und vor ca. 2 Jahren habe ich mir dann meine eigene G-Klasse, ebenfalls 1988 in der Schweiz als Puch 230 GE ausgeliefert, in Zivilversion mit kurzem Radstand zugelegt und noch heute finde ich, das Auto ist einfach toll!! Uebrigens trägt auch mein Puch den Mercedes-Stern im Kühlergrill!!

Gruss Beni



















Geschrieben von: 4x4wolfy Re: Erster Kontakt mit einem G - 29/08/2014 08:59
Hi Leute,
werde mein Bestes tun, damit dieser Thread eine Erfolgsgeschichte wird...

Rueckblende: spaetes Fruehjahr 1980 oder 1981.
Wir waren eingeladen von Mercedes und Fa. Schmidt aufs Timmelsjoch um an einer Vorfuehrung von Schneeraeumgeraeten teilzunehmen.
Schneefraesen, -schleudern an Unimogs + LKWs , usw., sogar ein Riesenviech war dabei fuer die Pistenraeumung mit einem extra Motor auf der Ladeflaeche .
Dann kam der MB-Vorfuehrungsleiter mit einem weissen 280 GE STLA.
Bin um den Wagen rumgestrichen, der mich so kolossal interessierte.
Am naechsten Tag gab er mir die Schluessel und es war ein Traum, den 280 GE ueber die verschneiten Strassen und das bereits teilgeraumte Timmelsjoch zu bewegen. War interessanter , als sich bei der Vorfuehrung kalte Fuesse zu holen.
Dann das Uebliche, zu Hause Prospekte holen (habe ich immernoch!), Finanzen ueberpruefen und kurze Zeit spaeter hatte ich meinen ersten G, einen kurzen 230 GE, den ich 11 Jahre lang fuhr.
Es folgten weitere Gs.
Geschrieben von: mamuehei Re: Erster Kontakt mit einem G - 29/08/2014 12:31
Ein sehr schöner Thread! Dann will ich auch mal ...

Von Kindesbeinen an, war alles mit Motor was auf vier bzw. zwei Rädern fuhr, schwamm oder flog ein fester Bestandteil meiner Gedankenwelt. Vor ca. 5 Jahren erreichte der Wunsch nach einem „Spielzeug“ ein Niveau welches nicht mehr zu ignorieren war.

Die Parameter des Spielzeuges … Offen und vier Sitze, damit die ganze Familie mit kann. Historisch, damit wir auch an Oldtimer Rallyes, Ausfahrten und Treffen teilnehmen könnten. Eigentlich hatte ich noch V8 und 1000 PS auf dem Wunschzettel, aber ich merkte schnell, dass irgendwo auch Kompromisse nötig sind.

Leider schieden bei diesen Parametern einige der „Klassiker“ aus. Ein alter SL zum Beispiel hätte mir gefallen. Auch ein offener 911, am besten mit „meinem“ Baujahr. Oder ein Alfa Spider. oder, oder, oder … Aber alles ohne vier Sitze. Plötzlich merkt man doch, dass offene 4 Sitzer nicht so oft vorkommen. Ein W111 wäre schön, aber unbezahlbar. So ging das immer weiter, entweder sehr teuer, oder nicht mein Fall. Ich wollte auch keinen VW Golf haben. Ein offener W123 war mir auch zu langweilig.

Eine schöne Erinnerung an die eigene Jugend war die Antwort. Ein offener 300GD war in der Zeit recht präsent. Er gehörte den Eltern eines sehr guten Freundes, welche auf einer Burg ein Restaurant betrieben.

Die Burg steht auf einem Berg, inmitten eines Waldes. Der Weg dorthin ist steil und im Winter nicht geräumt. Einer der Gründe warum der G hier eine perfekte Wahl war. Wie das mit den „Jungs“ so ist, hatten wir mit dem Wagen viel Spass, sowohl auf und abseits des Asphalts.

Es ist verjährt, deshalb kann man es wohl schreiben. 1990, als wir mal wieder Fussball Weltmeister wurden, fuhren wir mir den G nachts offen durch die Stadt … in meiner Erinnerung waren 10 und mehr Leute im Auto und grölten, hupten und feierten. Ein Ereignis das man sein Leben nicht mehr vergisst (die WM) und auch nicht die Umstände mit denen man es erlebt hat.

Eine weitere schöne Erinnerung war dann eine Fahrt mit vier Jungs in die Sommerferien nach Süd-Frankreich. Die Fahrt hat eine kleine Ewigkeit gedauert, aber wir hatten vor allem auch viel Spass. Der G war immer dabei.

Sehr weit entfernt von 1000PS und einen V8 gab es zu der Zeit im Serien G-Modell auch nicht. Also machte ich mich auf die Suche nach einem zivilen offenen 280GE der bald ein H Kennzeichen bekommen könnte oder schon eines hat. Das war 2010.

Leider musste ich schnell feststellen, dass die G’s nicht sehr weit verbreitet sind und Autos mit historischer Zulassung eher Seltenheitswert hatten. Für mich kam erschreckend hinzu, dass die angebotenen Wagen oft weit entfernt vom dem waren, wie sie mal ausgeliefert wurden, oder sich in einem Zustand befanden, den man als „Schrott“ bezeichnen muss.

Es mag daran liegen, dass ein G nicht nur wie ein Nutzfahrzeug aufgebaut ist, sondern auch wie ein solches behandelt wird und wurde. In einem entsprechendem Zustand befinden sich die Autos dann auch nach 20 Jahren Dienst im Wald, auf dem Feld, bei der Feuerwehr, dem Bundesgrenzschutz oder als Lastesel vor grossen Anhängern mit Pferden und Booten. Da nur „Mittel zum Zweck“ scheint die Pflege oft nicht wichtig gewesen zu sein.

Eine Militär Version des G, also den Wolf, wollte ich auch nicht haben. Die Klappscheibe find ich doof. Die Militär G’s haben zum allergrößten Teil den 240er Diesel. „Historisch“ ist das dann auch nicht, wenn man den vollständig umbaut und am Ende kein Wolf sondern ein anderes Auto auf dem Hof steht. Auch wenn die historische Authentizität nicht im Vordergrund steht, sollte der Wagen doch wenigstens in die Richtung gehen, die ein Auto diesen Typs in seinem Leben gegangen sein könnte.

Im Juni 2012 habe ich dann eine vielversprechende Anzeige im Netz gefunden. Nach 2 Jahren der Suche, dachte ich am Ende angekommen zu sein. Was ich zu der Zeit nicht wusste, der Weg sollte noch lang und steinig werden …

Die Geschichte geht natürlich weiter, aber warum ich nun einen 79er 230G fahre ist damit ja eigentlich erzählt. Meine kleine Tochter (2) und mein Sohn (6) sind auch im G-Fieber. Nur ohne Verdeck finden sie es zu windig.

Gruss
Markus
Geschrieben von: super1600 Re: Erster Kontakt mit einem G - 29/08/2014 22:44
Vermutlich war es 1981 als mir einer in meiner Schulklasse von einer Reisetasche mit Autoprospekten erzählte die er daheim hätte und mir schenken würde.
Gleich nach der Schule haben wir Nägel mit Köpfen gemacht und ich habe bei ihm die Tasche geholt. An dem Ding hätte ich mich beinahe aufgearbeitet. Ich hab ein paar Stunden gebraucht, bis ich das sauschwere Ding daheim hatte. Daheim war das Hallo groß, nicht wegen der Tasche, sondern weil man kurz davor war eine Vermisstenanzeige aufzugeben. Vor lauter Euphorie habe ich natürlich nicht daheim Bescheid gesagt, es ging ja auch direkt von der Schule los.
Von welchen Autos Prospekte in der Tasche war weiß ich nicht mehr. Ich habe keinen einzigen dieser Prospekte mehr (leider, die wären heute vielleicht was wert). Nur einen einzigen habe ich noch. Der war der vom G und ich habe ihn jahrelang und regelmäßig durchgeblättert, bis ich in auswändig konnte und er total abgegriffen war.
Das Auto hat mich aus dem Katalog heraus fasziniert. Nicht nur die Form, sondern auch die Technik. Das Auto hatte von Anfang an Charakter und war irgenwie faszinierend, überragend und außergewöhnlich.
In Reichweite, also einen real zu besitzen oder zu fahren, war er lange nicht. Mein Geldbeutel hätte das nie hergegeben.
Vor gut zeht Jahren habe ich dann ein Zug- und Servicefahrzeug für den Motorsport gesucht. Alle möglichen Transporter, Busse, Kombis und was weiß ich habe ich durchübelegt. Irgendwann war ich dann gedanklich bei Geländewagen angekommen und irgendwann habe ich dann spaßeshalber nch G´s geschaut.
Für mein Budget gab es nur Kernschrott. Ja und dann tauchte diese Anzeige von einem 280GE aus Italien auf. Den Bildern nach in Zustand 2-3 und über 2.000,- € zu billig. Nach kurzem hadern habe ich den blind gekauft und 14 Tage später in Italien abgeholt. Ich hab sauber geschwitzt und es nie bereut. Zum richtigen Zeitpunkt das Auto meiner Kindheitsträume gekauft.

Beste Grüße
Christoph
Geschrieben von: Renncamel Re: Erster Kontakt mit einem G - 30/08/2014 07:06
Ich will auch!

Nun, meine Erstkontakt war mit einem Lada Niva von einem uns bekannten Förster. Damals war die Begeisterung für Geländewagen geschaffen und ich war ca. 10 Jahre alt. Dann wollte ich meinem Vater einreden, dass wir auch unbedingt einen Geländewagen brauchen. Nichts passierte.

Lange Zeit später auf einer Autoausstellung war ich mit Freunden. Ein Freund war begeistert vom G und ich meinte nur "was willst denn mit der hässlichen eckigen Kiste".

Bei der Bundeswehr saß ich dann plötzlich in einem G als Fahrer und lernte das Auto zu schätzen. Alleine schon der Blick über die lange kantige Motorhaube ist einfach einmalig.

Wieder ein paar Jahre später und geschrumpfter Vernunft sah ich dann meinen Traum stehen:
Ein Weizengelber 280er Bj. 80 mit 60.000 KM am Tacho. Nackte Ausstattung, nicht mal eine Gummimatte war im Kofferraum.
Ich vereinbarte beim Händler eine Probefahrt und war sofort begeistert davon. Doch mein dünner Geldbeutel und die Restvernunft bremsten mich ein.
Immer wieder fuhr ich beim Händler vorbei und ich sah stundenlang den G von verschiedenen Seiten an.
Den will ich haben, aber wie?
Plötzlich stand er dann nicht mehr beim Händler und ich war ungenießbar sauer.
Eine Woche später sah ich ihn dann wieder, an einem anderen Ort in wohl einer "Filiale".
Ich vereinbarte nochmals eine Probefahrt. Schmacht, er muß einfach her.
Die Finanzen wurden mit Mama besprochen (ich war in der Ausbildung II) und nochmals mit Mama hingefahren, nochmals Probefahrt und dann für 10.000 DM gekauft.
Viele Jahre wurde der G geliebt und durch Wald, Wiesen, Straßen und sandige Länder bewegt.

Durch einen Unfall wurde der G für mich nicht mehr reparierbar beschädigt und ich habe ihn verkauft.
Mich freut es aber zu wissen, dass der Käufer auch hier im Forum ist und der G immer noch lebt!

Die Nachfolger ein 290 GD und jetzt ein 300GTD.

Auf viele weitere schöne G Jahre!!!

Servus, Norbert
Geschrieben von: hotelzulu Re: Erster Kontakt mit einem G - 31/08/2014 09:17
Schöne Stories hier. Meine geht so:

Ich besaß von 2005 bis 2009 einen VW T3 California, mit dem haben wir in Europa so ziemlich alles unternommen, was möglich ist. Wir hatten das Auto auch mindestens ein Mal in Holland / Maasvlakte in gestiegener Abenteuerlust ziemlich böse im Sand versenkt. Zudem waren bei diversen Trips nach Portugal etc. immer mal wieder Passagen zum Strand oder ins Hinterland dabei, die nach einem offroadmäßigen Gefährt riefen. Da sieht man dann irgendwelche Defender mit Surfbrettern auf dem Dach zu abgelegenen Buchten fahren. Ich habe dann rumrecherchiert, und kam erst zu dem verfehlten Schluss, dass ich einen Unimog brauche. Ich habe sogar noch den großen Lkw-Schein gemacht (teuer!!!), weil ich genau an der Datumsgrenze geboren bin (12 Tage zu jung), die verhindert, dass ich automatisch mit dem Klasse-3-Lappen 7,5to fahren durfte...

Mein Cousin war dann mal zu Besuch und hat mich beim Frühstück zum Glück überzeugt, dass der Mog Blödsinn ist, weil: Du willst ein Auto, mit dem Du jeden Tag Spaß haben kannst (was natürlich mit nem Truck unmöglich ist - das Ding steht irgendwo in ner Halle und verbraucht >20 Liter, und das sind nur zwei Faktoren). Der Cousin hatte halt selber mal nen Wrangler, aber mehr so als Cruiser durch HH.

Wir haben noch direkt am Frühstückstisch angefangen bei Mobile zu schauen, hatten dann auch recht schnell preislich akzeptable Dinger auf dem Schirm, einen 350er in Berlin z.B.. Mit hohen Steuern und der Plakettenproblematik fing man sich dann auch zu beschäftigen an.

Zum Glück fiel mir noch die Seite von Klaus Därr ein - danach will man ja quasi nix anderes mehr:
http://www.daerr.info/ausruestung-fahrzeuge/mercedes-gelaendewagen-als-expeditionsfahrzeug.html

Ich habe meine erste Probefahrt in einem G überhaupt in einem der seltenen 290er Kastenwagen machen dürfen, der Besitzer war so ein absoluter Afrika-Spezi. Er war sich auch nicht zu schade, mich das Teil auf Anweisung mit ordentlich Karacho und zum Testen der Sperren durch einen stark zerfurchten, herbstlichen Ackerpfad jagen zu lassen. Das war wirklich der Schlüsselmoment, der mich zum G gebracht hat. Habe den Kasten allerdings nicht gekauft, der Zustand war leider nicht so überzeugend.

Einen top gepflegten und schon gut auf Fernreise umgebauten kurzen 290er gab es dann quasi in der Nachbarschaft zu kaufen, keine 6km von mir entfernt. Der Verkauf des schicken T3 hat nur sechs Tage gedauert, die Penunsen brauchte ich schließlich für den Fahrzeugwechsel. Wegen des Top-Zustands habe ich da auch einen ganz guten Schnitt gemacht; manchmal, aber nur manchmal weine ich dem Cali nochmal wegen des Komfortfaktors noch ein Tränchen hinterher.

Inzwischen wurde der kurze Grüne wieder verkauft, ich wollte aus Platzgründen einen Fünftürer, kurzzeitig wurde sogar mal über einen dieser weißen 461er aus dem bekannten Kroatien-Konvolut nachgedacht. Aber preislich nicht meine Kragenweite.

Meine absolute blaue Mauritius habe ich dann im Schwabenland gefunden: Einen weißen 290er TD mit Klima und MB-Tex. Aus Erstbesitz mit unter 100tkm...womit man dann ziemlich genau bei der Ansage von diesem K. Därr gelandet wäre, wie ich soeben bemerkt habe...
Geschrieben von: klaus300E Re: Erster Kontakt mit einem G - 31/08/2014 09:48
Original geschrieben von 461.334
Das ist ja fast so romantisch wie bei Rosamunde Pilcher hier...

Das kleine Mädchen liebt es, vorne im Kindersitz dabei sein zu dürfen. In andere Autos steigt sie nur noch mit Geschrei. Sie wird den G bekommen, in 14 Jahren.

Na dann wirds sicherlich ein Standmodell. Ich möcht nicht wissen was man in 14 Jahren für so ein stückchen Blech ausgeben muss um Mobil zu bleiben. Sehen wir doch mal der Realität ins Auge. Vielleicht geht es der zukünftigen Generation um Mobilität - aber nicht unbedingt ums Auto. Aber ich möchte euch ja nicht aus euren Träumen herausholen.
Geschrieben von: magnum Re: Erster Kontakt mit einem G - 31/08/2014 19:08
Klaus, mach die Stimmung hier nicht putt.

Meine Story geht so:
Als kleiner Försterssohn mit dem Daddy im Revier gewesen. Es wurde ein schwerer Forstunfall auf ca. 950Meter Höhe am Berg gemeldet. Ein Waldarbeiter hatte sich beim Holzeinschlag in völlig unwegsamen Schlag schwer verletzt. Alle fragten wann kommt endlich der Hubschrauber. Mein Vater sagte dann: Es kommt die Bergwacht mit dem G. Der G fuhr tatsächlich die vom Timberjack ausgefahrene, von riesigen Granitfindlingen übersähte Rückegasse hochgefahren.
Das war der Grund, wieso der G für mich schon immer das Auto der Autos war.
Kein optimals Jagdauto, kein optimales Winterauto kein optimales Stadtauto, aber halt DAS Auto. Nicht der Golf.

Gruß
Alex
Geschrieben von: Volumex Re: Erster Kontakt mit einem G - 02/09/2014 07:21


Hallo,

bei mir kam es wie bei vielen auf durch den Vater.

Dieser bestellte damals den ersten G, als Jagdauto, kurzer Radstand grün mit geteilter Hecktür.

Dann kam schnell ein dunkelbrauner kurzer 280 GE mit beiger Kunstlederausstattung und Bosch Autotelefon. War damals der Hammer.
Ein Jagdfreund des Vaters fuhr RangeRover und meinte, dieser sei viel beser. Väterchen fuhr brav die Waldwege aber nie mal ansatzweise im Gelände.

Dann kam es !!!

Ich musst doch gucken was der Wagen kann. Die Eltern waren zum bei Freunden eingeladen, und ich fuhr mt einem Freund und G ohne das ok vom Dad ins Revier.


Erst sind wir über eine Grünfläche gedriftet, zum Ärger des Landwirtes ( kann ich heute auch verstehen).

Dann wurde ein recht steiler Ziehweg für Forsttraktoren in einem hohen Buchenbestand in Angriff genommen. Tiefe Fahrpuren, feuchtes Buchenlaub und mit allem was an Technik ging, inklusive Depeche Mode klappten die ersten 200 m richtig gut.

Dann wurde es matischig und tief, gerade in einem Schlenker und wir hingen fest. Hinter uns eine Dicke Buche und es gelang nicht, den gleichen Weg zuürck nur vorwärts war die Rettung.

Ich kürze ab: Nach etlichen Versuchen, Verzweiflung wagen eingewühlt im Wald gelassen zu Fuss in den Ort und mit dem Bus nach Hause.

Als Vater mich am anderen morgen fragt wo der G wäre, musste ich beichten. Mit Forsttraktor geborgen, kaputter Kupplung hatte ich mal richtig was angestellt und der Ärger war auch entsprechend.

Nur wusste ich, dass der G richtig was kann, das einfach zu heftig war und auch an meinen nicht vorhandenen Fahrkönnen gescheitert war.

Der Freund mit dem RangeRover, dem Vater später mal erzählte wie weit ich gekommen war, nahm den Mund jedenfalls nicht mehr so voll.

Nach x Defendern dann 2014 durch ein glücklichen Zufall mein erster eigener G.

Das beste was ich je in der Garage hatte, ich liebe das Auto und freue mich auf jede Fahrt,


viele Grüße,


Michael
Geschrieben von: friedrichssen Re: Erster Kontakt mit einem G - 02/09/2014 08:46
Meinen Erstkontakt hatte ich 2001 beim Zivildienst.
Ich war im Fahrdienst tätig und wir hatten aufm Hof auch die Fahrzeuge des KatSchutz stehen, darunter auch einen W460 als 2-Türer mit langem Radstand.
Mit diesem Auto durften wir im Winter immer die festgefahrenen Transen (Ford Transit) aus dem Schnee ziehen und für die eigene Werkstatt Besorgungen erledigen.
Ich fuhr (und fahre immer noch) damals eine Ente und war an „echtes“ Auto fahren mit Geschaukel gewöhnt, aber der G war einfach nur toll!
Dann war erst mal G-Pause.
Vor vier Jahren hat sich mein „Stiefopa“ (wohnte im Wald) einen Wolf von der Bundeswehr gekauft (W461, 250GD- kurz mit Plane).
Um dieses Auto bin ich immer bei Besuchen rumgeschlichen, was meiner Stiefmutter nicht verborgen blieb.
Vor zwei Jahren ist Ihr alter Herr gestorben und ich habe ihr angeboten den G zu kaufen. „Kommt gar nicht in Frage!“ war die Antwort.
2 Tage später stand der Wagen inkl. Anhänger (Graaff Elze) bei mir aufm Hof (Für Umme!!!)
Wahnsinn!
Seit dem hege und pflege ich ihn, er wird nicht im Alltag genutzt. Artgerechte Bewegung erhält er auf Musikfestivals, beim Holz machen im Wald und gelegentlich im Offroad Park.
Mein Sohn (4 Jahre) fährt auch total auf den Wagen ab, bettelt schon fast damit (400m) zum Kindergarten gefahren zu werden :-)
Geschrieben von: stephank Re: Erster Kontakt mit einem G - 14/09/2014 11:47

Bei mir war es 1979.
Mein Vater fuhr gerne Mercedes und damals war es ein 280S mit sagenhaften 150ps.
Mercedes hatte eben den G eingeführt und mein Vater bekam einen 280GE in grün über Weihnachten zum Testen.
An Weihnachten sind Väter entspannt und grosszügig.
Wir fuhren auf den Cannstatter Wasen und Papa liess mich ans Steuer.
Als 15-jähriger hatte ich lediglich Traktorerfahrung. Mc Cormick, John Deere und Porsche…
Wir meinten auf der Wiese müsse man ja unbedingt irgendetwas geländemässiges einschalten.
Also am hinteren Hebel gerührt ohne zu wissen was ich tat. Dann mit viel Gas von der Kupplung abgerutscht.
Das nagelneue Auto hüpfte wie ein Springbock über die Wiese. Papa hat dann wieder übernommen mit den Worten, das sei ihm ja peinlich direkt vor der Daimlerpforte.
Ein paar Tage später fuhren wir dann in die Berge damit. Papa fand es nicht so aufregend, dass der Wagen mit Ach und Krach 150 erreichte, ausserdem meinte er dass der hohe Schwerpunkt sicher leicht zum Umfallen führen würde. In den Bergen im Schnee fand er ihn aber toll. Ich sowieso.

Seit 6 Jahren fahre ich in Dubai einen G500 04’ (jetzt 250tkm). Nach einigen Discoverys, Nissan Patrols, Toyota Landcruisern, Lexus LX und insbesondere nach einem Jahr GL 500 (Oh Graus) bin ich nun angekommen.
Was anderes will ich nicht mehr. In den 6 Jahren war ich sehr viel in der Wüste, auf Baustellen, im Gebirge, überall in VAE und Oman unterwegs. Das Auto ist im grössten Dreck ebenso zuhause wie vor den 5-Sterne Hotels. Meine Frau liebt den Wagen, unsere Kinder lieben ihn, sowie alle ihre Freunde.

Auch wenn Patrols und Landcruisers in der Wüste besser zurecht kommen und die Klimaanlagen zuverlässiger kühlen, ist es immer der G, mit dem bei unseren Campingausflügen alle in die Dünen wollen. Es gibt auch nichts lustigeres als mit zehn kreischenden Kindern im Auto durch Dünentäler zu surfen.

Zusätzlich haben wir seit 2 Jahren einen 240GD Cabrio 84’ nunmehr mit H-Kennzeichen im Allgäu. Wunderbares Wald und Wiesen Auto, ein richtiger Sport Unimog halt. Genau das Richtige eben für meinen 15-jährigen Sohn.

USW.
Geschrieben von: DieHard Re: Erster Kontakt mit einem G - 14/09/2014 20:17
Es ist eine meine ersten Erinnerung überhaupt:
Ich bin als Sohn eines Autohändlers aufgewachsen und von klein auf dabei gewesen. Irgendwann hatte mein Dad ein weißen G. Ich weiß nicht mehr wie alt ich war ich konnte aber grade auf den karierten Sitzen stehen und mit dem Kopf übers Lenkrad schauen. Ich durfte lenken, ein Augenblick der Unachtsamkeit und wir waren im Graben. Kein Problem, Sperre rein und drüber gefahren allerdings war ich wieder im Kindersitz:).

Danach hatten mich die Offroad Fzg in den Bann gezogen.
Ich habe dann mit 17 eine Ausbildung bei Chrysler begonnen, oje war das ein Schrott (Jeep) für Deutsche Strassen, aber Offroad dem ML weit überlegen. Der Wrangler war und ist optisch immernoch mein Favorit, ich fahre lieber Cabrio und der G ist offen einfach nicht so schön wie der Wrangler offen. Da meine Frau kein Cabrio fährt spielt das heute aber eh keine Rolle mehr.
Mit 18 habe ich mir ein S10 Chevy angeschaut und Probe gefahren. Der war weiß das Chrom hat geblitzt als ich zur Probefahrt auf brach, als ich wieder kam sah er richtig toll aus. Chrom hat man aber keins mehr gesehen.
Gekauft habe ich ihn nicht bin lieber bei meinem Gti geblieben.
Bei der Bundeswehr durfte ich dann nicht nur Wolf fahren, war beim beim Matprftrp somit auch die großen Fzg. (Psssst: hatte eigtl. kein Führerschein für Lkw) und prüfen durfte ich auch noch also eine tolle Zeit.
Später hatte ich dann des öfteren die Chance bei Kundenvorführungen Unimog, Zetros, Atego und Actros zu fahren. Den CE Lappen konnte ich dann auch machen. Wegen einer dieser Vorführungen hatte ich dann fast 3 Mon. einen MP 270 CDI den ich fast ausschließlich im Testgelände fahren durfte. Herrlich! Der Wagen musste 2 Tage geputzt werden.
Aber das Auto das ich haben möchte ist und war der Zetros. Jetzt ist es aber schwer einer Schwangeren zu erklären warum Mann sich statt einem Familienauto ein Zetros kaufen will, habe es auch nicht versucht. Und habe mir dann 2013 den 400 er zugelegt. Er wird sicherlich nicht mein letzter G sein. Aber Diesel Motoren hatten es mir schon immer angetan. Je größer desto besser. Den oben genannten Golf2 Gti habe ich auch auf ein 110 PS TDI umgebaut. Der Gedanke ein 450 CDI zubauen lockt mich sehr nur leider fehlt mir grade etwas die Zeit und die Werkstatt.

Nun ist aber zu sagen das mir mein G dreckig immernoch am besten gefällt...;)

Gruß Julian


Geschrieben von: DieHard Re: Erster Kontakt mit einem G - 14/09/2014 20:19
Ps Mein Sohn fährt am liebsten Feuerwehr U400 Unimog Bobbycar. Wenn das nicht schon ein gutes Zeichen ist...
Geschrieben von: wolfschweiß Re: Erster Kontakt mit einem G - 15/09/2014 07:29
Auf den Wolf gekommen
(Liebeserklärung; schon mal woanders von mir veröffentlicht, wenn es langweilt, einfach weiterblättern)

Ende der 70er Jahre erschien in der Zeitschrift "Auto Motor und Sport" ein Bericht über den neuen Geländewagen von Daimler-Benz. Auf bunten Bildern kroch ein landmaschinenrotes, vielkantiges Gefährt über Felsgestein und wühlte sich durch braunen Schlamm. Mir als hoffnungsvollem Jungingenieur-Kandidat blieb beim Lesen der Mund offen stehen - so mußte ein Geländewagen sein: konsequent und kompromißlos, Dieselmotor, Geländeuntersetzung, zuschaltbarer Allradantrieb, Differentialsperren in beiden Achsen, Schraubenfedern, knackiges Design. Nichts überflüssiges, aber alles notwendige. Die Kollegen bei Daimler-Benz und in Graz hatten eben jahrzehntelange Erfahrung mit ihren Unimogs, Haflingern, Pinzgauern und ähnlichem Getier. Sie wußten, worauf es wirklich ankommt. Man bedenke: die Bundeswehr fuhr damals im VW 181 herum - was für eine ärmliche, lächerliche Gurke Was für ein Abstieg gegenüber dem schönen Munga aus der Frühzeit der Armee, der mich bereits als Kind fasziniert hatte. Wenn ich sah, wie der Kübel seinen Hintern über der Portalachse anhob, wenn er kreischend losfuhr, wurden meine Vorurteile gegen die Institution Bundeswehr jedes Mal voll bestätigt. (damit will ich auf keinen Fall heutige Kübel-Liebhaber verletzen. Es war halt nur meine damaliges Gefühl. Heute hätte ich gerne einen Kübel als Zweitwagen).

Über die Jahre erschienen die unvermeidlichen, monströsen Derivate der G-Klasse. Protzige Kotflügelverbreiterungen, fette Benzinmotoren, Automatikgetriebe, Metalliclack und Holzimitat pervertierten den Gedanken dieses eigentlich schlanken, sehnigen Autos. Was als solides Werkzeug zäher Bergführer gedacht war, verkam zu einem süßlich duftenden Spielzeug eitler Lüstlinge, Ölscheichs und sonstiger Selbstdarsteller.
Franz-Josef Strauß, der legendäre bayerische Ministerpräsident, war da von anderem Schlag. Zur Jagd nutzte er seinen grünen G - ganz ohne Firlefanz und bereits damals ein Klassiker. Gerne fuhr er damit auch mal zu einem seiner legendären populistischen Auftritte bei den streikenden LKW-Fahrern auf den winterlichen Brennerpaß.


Innere Führung

Die Bundeswehr entschloß sich schließlich doch noch zur Beschaffung beträchtlicher Kontingente in spartanischer Ausführung. Bei der Truppe heißt das Fahrzeug nun WOLF und wird viele Jahre seinen Dienst fürs Vaterland verrichten. Streitkräfte zahlreicher anderer Staaten wählten ebenfalls den WOLF.


Mythos Wolf

Er schleicht sich in meine Gedanken, wandert ins Langzeitgedächtnis, verkriecht sich in die hinterste Ecke des Gehirns. Lange Zeit werde ich nichts von ihm merken. Aber der Wolf wird da sein. Irgendwann werde ich plötzlich wieder seine Fährte sehen, in einer kalten Winternacht weit entfernt seinem Geheul lauschen. Er wird immer da sein.


Aus dem Film "Wolfsziegel" (La Tuile a Loups, Frankreich 1972, Regie Jacques Ertaud):

Frankreich erlebt den härtesten Winter seit 1956. In dem kleinen Bergdorf La Jassaix liegt meterhoch Schnee. Ravenel, ein alter und abergläubischer Eigenbrödler, hört in der Nacht den Wolfsziegel pfeifen, was das Kommen der Wölfe ankündigt. Vom Hunger getrieben überwinden die Wölfe ihre Scheu vor den Menschen und kommen ins Dorf, um dort zu jagen. Während der Bürgermeister und die meisten Dorfbewohner dies als Aberglaube abtun, ziehen ein paar Jäger mit ihren Flinten los, doch der Schneesturm ist zu stark, das Dorf ist von der Außenwelt abgeschnitten. Erst als der erste Wolf erlegt ist, erkennt die Bevölkerung die Gefahr, doch es ist zu spät. Mit der Dunkelheit kommen die Wölfe ins Dorf, eine Nacht voller Schrecken erwartet die Bewohner, wo die Wölfe ......


Midlife Crisis ?

2010 - über 30 Jahre später - bekomme ich Lust, mal wieder an altem Blech zu schrauben. Was ist das richtige Auto dafür? Ich habe nicht viel Freizeit, keine Übung mehr. Ich will mich nicht zu sehr frustrieren bei der vergeblichen Suche nach Ersatzteilen, will nicht nur gegen den Rost ankämpfen, sondern mittelfristig erreichbare Erfolgserlebnisse haben. Ein Auto mit Charakter und stabilem Rahmen wäre gut, nicht zu alt, der Markt soll etwas Auswahl bieten und es sollte noch Teile zu kaufen geben. Ich surfe im Internet. In den Nächten liege ich wach und denke lange nach. Es ist Vollmond. Und da, sei still: aus dem Wald, von weit her, kommt ein leises, aber deutlich vernehmbares Wolfsgeheul. Er ist wieder da. Er kommt näher ans Haus. Er kratzt an der Tür. Und diesmal wird er bleiben.

Das Leiden der Kreatur

Nun schließt sich eine längere Phase der Spurensuche an. Irgendwann werde ich fündig: in einem verlotterten Industriegebiet, zwischen alten Lastwagen, Öllachen und Gerümpel ist ein räudiger, alter Wolf hinter Stacheldraht eingesperrt. Das Tier tut mir leid in seinem Elend. Ich würde es am liebsten gleich mitnehmen. Doch die Beschreibung im Internet zeigt schon: dieser Wolf ist hoffnungslos verloren. Sein Besitzer hat keine Ahnung von Tierhaltung und auch von sonst nichts. Er hat den Wolf schlecht behandelt und verdorben. Solche Beispiele von Tierquälerei sind leider nicht selten. Also Finger weg und weiter suchen.


Die Wolfshöhle

Ich möchte den Wolf unter annehmbaren Bedingungen halten und pflegen. In der Tiefgarage unserer Wohnanlage geht das nicht. Die hochsensiblen Mitbewohner würden vor Angst ausrasten, wenn plötzlich ein zotteliges, stinkendes Raubtier zwischen ihren glänzenden Hyundais und Kias auftauchen würde. Also suche ich eine größere Einzelgarage, mit Stromanschluß und etwas außerhalb der Wohngebiete, damit das Wolfsfell auch mal sanft mit der Flex gepflegt werden kann. Nicht so einfach zu finden ist so etwas in der Nähe der weiß-blauen Landeshauptstadt. Ich gebe eine Anzeige auf im Bayerischen Landwirtschaftlichen Wochenblatt. Niemand meldet sich. Die Bauern haben es gar nicht mehr nötig, ihre Stadln an so einen Spinner wie mich zu vermieten. Da bauen sie lieber schicke Ferienwohnungen hinein. Und ihre Ruah' wollen sie auch haben. Doch manchmal hat man Glück: Nach langer Suche vermietet mir die tierliebe Frau S. aus P. eine großzügige, helle LKW-Garage. Hier wird sich mein Wolf wohlfühlen.


Die Jagd

Ich begebe mich wieder auf die Pirsch und verlege mein Jagdgebiet ins fränkische Land. Hier scheint die Wolfspopulation etwas dichter zu sein als in Oberbayern. Einige Händler bieten sogar Lebendfänge an. Mal sehen, ob mir hier das Jagdglück hold ist….


Waidmannsheil

Und tatsächlich, an einem windigen Herbsttag läuft er mir im hellen Mittagslicht in die Falle. Der Händler M. aus N. hält sich eine ganze Menagerie von Wölfen, Unimogs, Ivecos und zahlreichen sonstigen militärischen Groß- und Kleintieren auf seiner luxuriösen Ranch in Südlage im romantischen Hügelland bei Weißenburg. In seinem glitzernden Freiluft-Showroom, dessen Atmosphäre gesättigt ist mit dem Duft reifer Oliven, werde ich fündig. Während ich den Wolf inspiziere, kommuniziert M. lässig englisch parlierend mit seinen wohlhabenden Geschäftspartnern aus Jagd und afrikanischen Gesellschaftskreisen. Die Probefahrt führt durch eine parkähnliche Landschaft, die in ihrer Schönheit einem gepflegten Golfplatz gleichkommt. Echte Landluft, frisch produziert von biologisch gehaltenen Öko-Rindern, dringt unters Planengestell. Ein tarnfleckiger Wolf wechselt den Besitzer.

Reserve hat Ruh

Mein Wolf wurde am 22. Mai 1991 zur Bundeswehr eingezogen, hieß Y-244495 und wurde am 7. Oktober 2008 von Stabsfeldwebel Z. ohne militärische Ehren und ohne Großen Zapfenstreich aus dem Aktivdienst entlassen. Eine glänzende Offizierskarriere blieb ihm versagt, er war einfacher Funker, bis er endlich die Knobelbecher ausziehen durfte. Siebzehn Jahre Armeedienst bleiben nicht ohne Folgen. Die Haut des Wolfs zeigt Spuren, sein Fell glänzt nicht mehr, seine Augen schielen etwas. Doch er hat seine Haltung bewahrt, sein Rückgrat ist nicht gebrochen, seine Glieder zeigen noch etwas von der federnden Spannkraft seiner frühen Tage. Der Rost hat sein zerstörerisches Werk zwar angetreten, doch nicht vollendet. Die notorischen Stellen scheinen in gutem Zustand zu sein. Die nähere Untersuchung in den nächsten Monaten wird zeigen, was er noch drauf hat.
Seine Papiere erscheinen etwas mager: ein obskures Dokument der Militärkraftfahrstelle und eine Art Führungszeugnis vom Technischen Überwachungsverein, welches eigentlich nur besagt, daß der Wolf ein Wolf ist und keine Verbrechen begangen hat, sind alles, was ihm von einer langen Dienstzeit geblieben ist. Kein Rentenbescheid, kein Kraftfahrzeugbrief, kein schickes Certificate of Conformity, wie es neuerdings bei modernen Autos ausgestellt wird. Was wird wohl der Beamte in München dazu sagen? Morgen gehts zur Zulassungsstelle.
Der Wolf hat schließlich seine Nummerntaferln und zivile Papiere bekommen. 100 Euro, 1 Stunde hats gedauert, problemlos. Achtung: hinten muß ein 2-zeiliges Käferschild hin. Aber der Wolf steht noch in Nürnberg. Sein leicht inkontinentes Lenkgetriebe wird abgedichtet und er bekommt zwei neue Batterien.


Die Fahrt in die Reha-Kur

Im winterlichen Feierabendverkehr auf der A9. Es heult, dröhnt und rasselt vor, neben und unter mir. Überführungsfahrt mit dem Wolf nach München. Ich trage mit ca. 90 km/h aktiv zur Verkehrsberuhigung bei. Der Wolf benimmt sich ausgezeichnet. Die Lenkung ist jetzt sehr angenehm, alles funktioniert, es blinkt, wischt und hupt, daß es eine Lust ist. Die Batterien sind neu. Es ist gemütlich warm im Wolf. Breites Grinsen im Gesicht.


Und wenn sie nicht gestorben sind...

Das gute Gefühl ist geblieben. Jeder Tag, an dem ich den Wolf fahren kann, ist für mich ein guter Tag. Reparaturen und Wartung bewältige ich zumeist selbst und habe dabei tolle Erfolgserlebnisse. Dazu tragen auch die zahlreichen Forenteilnehmer bei, die mir schon viele Tipps gegeben haben.



Geschrieben von: FrankH Re: Erster Kontakt mit einem G - 25/09/2014 16:29
Schöne Geschichten :-)
Nachfolgender Artikel stand Anfang des neuen Jahrtausends in der Zeit.


Der 'Struck'

Es waren einmal ein Großmaul und ein Kleinmaul. Eines Tages sprach das Großmaul zum Kleinmaul: »Was hältst du von einem Abenteuer? Komm mit, steig ein, wir fahren ins Gelände.« - »Au ja!«, rief das Kleinmaul begeistert. Und so stiegen sie in ein großes schwarzes Auto und fuhren in einen tiefen, dunklen Wald namens Ummel.
Die Sonne schickte sich gerade an, blutrot im Moor zu versinken, da hielt das Auto. »Warum halten wir?«, fragte das Kleinmaul. Das Großmaul antwortete: »Um erstens die Geländeuntersetzung einzuschalten und zweitens die Differenzialsperren von Verteilergetriebe, Hinterachse und Vorderachse zu aktivieren, und zwar in dieser Reihenfolge. Und jetzt schau dir die Pfützen da links an.« Da links war ein sehr zerwühlter Waldarbeiterweg mit außerordentlich tiefen Pfützen. Das Großmaul nahm Schwung, und mit Karacho ging's ins Gelände. Moorwasser spritzte links und rechts, das große Auto wühlte sich durch den Schlamm, ein Baumstamm, dick wie ein Elefantenbein, lag im Weg. Ein Dröhnen, das Auto bäumte sich auf - und stieg hinüber. Das Kleinmaul jubelte. »Mut muss der Geländefahrer zeigen und Draufgängertum. Niemals zögerlich darf er sein!«, rief das Großmaul.
Nur: Auf einmal ging es nicht mehr voran. Zurück ging es auch nicht mehr. Das Auto mit einem Neuwert von knapp 100.000 Euro - und das Auto war neu - steckte mit den Vorderrädern bis zum Bodenblech im Morast. »Oh«, sagte das Großmaul. »Au weia«, sagte das Kleinmaul. Sie hatten insgesamt eine Strecke von 7,50 Metern im Gelände zurückgelegt.

(Was folgte, war ein Fußweg von einer halben Stunde, Bauer Lüers mit dem großen Trecker, Bauer Lüers, wie er den Kopf schüttelte, und eine halbe Stunde Bergung, wobei sich Bauer Lüers zweimal um ein Haar selber festfuhr. Und 20 Euro Abschleppkosten.)

Auf der Autobahn, vor dem Eiscafé, auf dem Behördenparkplatz und eben im Matsch: ein enormes Auto, dieser - ähem - dieses - nun ja - diese G-Klasse. Seinem großen Geländefahrzeug hat Mercedes alles spendiert, was teuer ist. Nur keinen anständigen Namen. Was soll das, G-Klasse! Station-Lang! Stellen wir uns für einen Augenblick Elvira vor. Elvira, ganz in Loden, wie sie aufgeregt ihrem Gatten zuruft: »Hubertus! Wir müssen los! Die Wildschweinjagd beginnt.« Und wie Hubertus antwortet: »Sekündchen, Schatz, ich fahre sogleich die G-Klasse vor.« Oder sogar: »Momento, Herzchen, ich haste, den Langen zu holen.« Soll ein Auto G-Klasse heißen? Es ist nicht einfach, eine Klasse zu lieben. Will man etwa einen Langen pflegen? Oder gar als Besitzer der Kurzversion seinen Kurzen besingen? Wie viel schöner wäre doch ein Name wie Mercedes Struck. (Und, lieber DaimlerChrysler-Konzern: Warum nicht statt Mercedes S-Klasse Mercedes Westerwelle? »Ich fahre einen Engholm«, freute sich der E-Klasse-Besitzer. Die A-Klasse aber sollte Mercedes Merkel heißen. Oder Mercedes Momper! Und so weiter.) Im Test also: der Mercedes Struck 400 CDI Station-Lang - kantig, faltig und grimmig wie ein Fraktionsvorsitzender.


Nie sah dieses Vehikel einen Windkanal von innen

Es ist Nacht. Endlich. Kleinmaul liegt im Bett. Ein Mann nähert sich seinem Auto am besten allein. Vor mir ragt der Struck. Ein automobiler Anachronismus aus steilem Blech und Glas. Nie sah dieses Vehikel einen Windkanal von innen. Ich halte die Fernbedienung in der Hand wie ein Stück Hundekuchen. Es geht hier nicht um Aufschließen, sondern um Entriegeln. Das Klacklacklack hallt durch die Wohnstraße. Anwohner schieben die Vorhänge zur Seite. Die Wagentür öffnet sich wie eine Feuerschutztür. Ich steige nicht ein, sondern auf. Hinter mir fällt die Tür nach dreimaligem kräftigem Zuwerfen ins Schloss. Ich bin ein bisschen gefangen. Und ein bisschen gerettet.

Zündschlüssel! Wenn das Wort je galt, dann hier. 96 Lämpchen flammen im Cockpit auf, sechsundneunzig! Jedes Einzelne weist auf eine Funktion hin. Dieses Auto ist kein fun car! Der Blick wandert weiter, über eine gigantische Motorhaube hinweg, auf der zur Strecke gebrachte Wildschweine abgelegt werden können. Vorn links und rechts hocken Krokodilaugen auf der Haube, das sind die Blinklaternen. Irgendwo weit weit vorn beginnt das nächtliche Verkehrsgeschehen. Hoch über diesem thront der Fahrer. Und die Maschine summt. Dann brummt sie. Dann brüllt sie. Der Achtzylinder, damit wirbt der Hersteller, ist der stärkste Pkw-Seriendiesel der Welt, Eingeweihten aus dem Mercedes Westerwelle bekannt. Die Maschine katapultiert das zweieinhalb Tonnen schwere Auto in weniger als zehn Sekunden auf 100. Ermöglicht bei Gegenwind 180, mit Rückenwind 200 Sachen. Ich möchte nicht der sein, der mich im Rückspiegel herantoben sieht.


Der Struck - was ist das?

Er ist so teuer wie die Kleinwagenflotte eines mittelständischen Kurierdienstes. In der Grundausstattung. Die getestete Wurzelholz - Leder - Metallic - Schiebedach - Fernseh - Spracherkennung - Sitzheizung - Navigations - Rückfahrhilfe - Version schlägt mit weiteren zwei Kleinwagen (exakt 17.910,40 Euro) zu Buche. Das ist das aufgemotzteste Unnutzfahrzeug, das man sich denken kann. Einerseits. Er ist aber auch eines der letzten in Handarbeit gefertigten Serienautos, handgeschraubt und mundgeblasen bei Steyr-Daimler-Puch in Graz (auch ein guter Name fürs Auto: Mercedes Graz!). Schwielige Schlosserhände haben aus klobigen Quer- und Längsträgern seinen altertümlichen Leiterrahmen gefügt. Die Starrachsen montiert. Fast eine Tonne Zuladung ist erlaubt. Als zulässiges Gesamtgewicht stehen für den Lastzug mit gebremstem Anhänger knapp sieben Tonnen in den Papieren. Wer tote Wildschweine transportieren muss oder Schiffe abschleppen, darf sogar sagen: Ich bewege ein Nutzfahrzeug. Der Struck, so viel ist sicher, ob nützlich oder unnütz, ist ein Lastwagen. Im Prinzip 20 Jahre alt und seinerzeit fürs Militär und für die Forstwirtschaft entworfen. Beim Militär heißt er Wolf. Auch nicht schlecht.


Bei den Fachschülerinnen in der Eisdiele blitzt der Struck leider ab

Nun sollte, wer den Nutzen eines enormen Fahrzeugs diskutiert, den Herrn im gewissen Alter nicht vergessen. Der glaubt nämlich, ein enormes Auto zöge die Blicke attraktiver und umgänglicher Damen auf sich und könnte vielleicht sogar den Wunsch in ihnen wecken, auf dem Beifahrersitz Platz zu nehmen. Die Testfahrt führt mich vor die Eisdiele Aldo, die regelmäßig werktags gegen 10.30 Uhr von etwa 20 schnatternden, nach Achselhöhlenstift duftenden Kosmetikfachschülerinnen frequentiert wird. Als die Kosmetikfachschülerinnen aus der Schule an mir vorbeilaufen, registriere ich erstaunt, dass weder Auto noch Fahrer auch nur bemerkt werden. Es gelingt mir allerdings mehrfach, anderen Geländewagen-fahrern aufzufallen - eine wichtige Information für Menschen, die gern von Geländewagen-fahrern wahrgenommen werden.

So bleibt der Struck-Fahrer allein. Gut so! Denn nur in Einsamkeit erlebt er in voller Intensität, was ihm das Auto tatsächlich schenken kann: Der Fahrer des Struck genießt nämlich eine Autorität, die das Leben ihm sonst verweigert. Auf der Autobahn, dem wahren Revier des Struck, ist das so genannte Überholprestige unvergleichlich. Wenn der Struck kommt, weichen Sonntagsfahrer erschrocken auf die Standspur aus. Oberlehrer lassen ihre Oberlehrergesten. Und halsstarrige Vectra-Fahrer werden einfach vom Druck der verdrängten Luft aus der Spur gefegt. Das nämlich ist das eigentliche Geheimnis des Mercedes Struck 400 CDI Station-Lang: dass wir mit ihm eines der letzten Fahrzeuge besitzen, die sind wie wir selber (was nur niemand ahnt): stark, schnell, kühn, wertbeständig und mit einem Testverbrauch von über 18 Litern ein Säufer vor dem Herrn. Mit einem Wort: maskulin.

Stefan Alsen für die ZEIT
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