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Geschrieben von: Handschweiß Frage an die Historiker: G mit Steyr-Diesel? - 02/08/2016 13:56
Es soll Prototypen mit Steyr-Diesel gegeben haben. Weiß da jemand was drüber? Sind die irgendwo abgeblieben?
Wurden später Serien mit Steyr Diesel gebaut?
Die argentinische Armee hat ihre alten Fahrzeuge ja auf moderne Steyrmotoren umgerüstet.
Geschrieben von: otto1 Re: Frage an die Historiker: G mit Steyr-Diesel? - 02/08/2016 15:23
Ja, das geisterte mal durch das Internet. Gab sogar ein Foto. Ich glaube auch hier im Forum. Von Mercedes gibts aber nicht dazu- scheint ein reines Steyr/Magna- Thema gewesen zu sein.

edit: wusst ich´s doch (noch):

http://www.viermalvier.de/ubbthreads.php/topics/603677/4.html
Geschrieben von: G wie Graz Re: Frage an die Historiker: G mit Steyr-Diesel? - 02/08/2016 18:31

Der österreichische G-Partner zu Daimler-Benz war die verstaatlichte Steyr-Daimler-Puch AG.
In Graz, waren die Puchwerke, spezialisiert auf Fahrrad, Motorrad, PKW und eben Allradfahrzeuge (Haflinger, Pinzgauer, G)
Bei Steyr in Oberösterreich war das Dieselkompetenzzentrum für LKW, Traktoren, Busse.
Dort wurde der Steyr M1 Motor entwickelt, ein sehr früher Direkteinspritzer Diesel in Monoblock-Ausführung.
Neben der Verwendung in den eigenen Produkten versuchte man auch mit anderen Automobilherstellern in Kontakt zu treten.
Zu Erprobungs- und Demonstrationszecken wurden der M1-Motor in mehrere PKW und Geländewagenmodelle eingebaut. Darunter auch in einen weißen, langen 300GD. Er ist heute in Händen eines Liebhabers.
Eine Serieneinsatz kam weder im G noch in anderen Fahrzeugmodellen zu Stande.
Die Prototypen wurden, sofern noch verwertbar, an Steyr-Mitarbeiter abgegeben.

Erster Kleinserieneinsatz des M1-Motors war dann als Bootsmotor, spätere Lizenzen wurden dann in Länder mit weniger strengen Abgasnormen verkauft (z.B. Russland)

Als Frank Stronach/Magna die Steyr-Daimler-Puch AG durch Aufkauf zu Magna-Steyr entwickelte, wurde als Management-Buyout die unabhängige Fa. Steyr-Motors gegründet, die sich mit der weiteren Entwicklung und Vertrieb der M1-Motorenfamilie befasst.

siehe auch
https://de.wikipedia.org/wiki/Monoblockmotor
https://de.wikipedia.org/wiki/Steyr_Motors
Geschrieben von: otto1 Re: Frage an die Historiker: G mit Steyr-Diesel? - 03/08/2016 04:39
Das sich der Monoblockmotor nicht durchsetzen konnte wird schon seine Gründe gehabt haben. Wobei die Grundidee nicht schlecht ist. Aber für jede Arbeit am Ventiltrieb immer gleich den ganzen Motor zerlegen.....

Interessant von den Leistungswerten wäre der Motor schon, wenn man nicht Wert auf Original legt und sich einen G zum Arbeitstier umbauen will. Die Frage ist nur, wie man da ran kommt und was so ein Motörchen denn so kostet. Gebraucht wird da sicher nicht so viel im Angebot sein.
Der ist oft eingebaut worden, meistens in Exoten, aber guck mal hier:
http://www.steyr-motors.com/automotive/applications-gallery/chrysler-off-road-m16-tca-vti-154/
Der hat sogar ein österr. Kennzeichen.
Geschrieben von: otto1 Re: Frage an die Historiker: G mit Steyr-Diesel? - 03/08/2016 08:16
Original geschrieben von Handschweiß
...
Der hat sogar ein österr. Kennzeichen.

Was willst du damit sagen?
Original geschrieben von otto1
Original geschrieben von Handschweiß
...
Der hat sogar ein österr. Kennzeichen.

Was willst du damit sagen?


Na ja, es ist ja keine Schande, ein österreichisches Kennzeichen am Auto zu haben ;-)
Vielleicht fahren ja noch mehr davon rum in der Alpenrepublik. Kann mal jemand unter die Haube gucken?
Geschrieben von: G wie Graz Re: Frage an die Historiker: G mit Steyr-Diesel? - 03/08/2016 09:30

Da fährt nix rum. Jeep Grand Cherokee und Chrysler Voyager waren nur günstige Demonstrations-Einbauopfer, die wurden nämlich einmal in Graz gebaut und auch teilentwickelt.
Auch aus dem Einbau in den Pinzgauer, wie auf der homepage von Steyr Motors angeführt ist nix geworden. Ein Prototypentestlauf wurde nach wenigen Tagen abgebrochen.
Geschrieben von: DaPo Re: Frage an die Historiker: G mit Steyr-Diesel? - 03/08/2016 10:29
Hallo,

Original geschrieben von G wie Graz
Ein Prototypentestlauf wurde nach wenigen Tagen abgebrochen.
interessant wäre: warum?
Die Versuche mit dem G liefen lang. Einer der Motoren von den beiden Umgebauten wurde nach einer langen Erprobungsphase komplett zerlegt um begutachtet zu werden. Dann aber nicht mehr eingebaut. Der Andere ist ja in dem anderen Thread auf dem Bild zu sehen, der war damals, als ich in Graz war in den Händen eines Mitarbeiters, der sehr zufrieden war.

Das Problem beim Einbau dieses Motors in den G war die komplexe Ölwanne: Diese nahm ja den Monoblock auf, und baute sehr tief. Wenn ich mich recht entsinne war da ein Thema mit der/den Ölpumpen und der daraus resultierenden tiefen Ölwanne. Ich weiss es nicht mehr genau, aber der hatte ein System verbaut welche eine Ölversorgung auch unter extremen Schräglagen noch ermöglichte. Ein Freund von mir hatte damals die Idee diesen Motor als Umbausatz für den G anzubieten, weshalb wir dann in Graz vorstellig wurden. Wir hatten dann eine der Ölwannen mit genommen um die Möglichkeit zu verfolgen diese in angepasster Form fertigen zu lassen. Irgendwo liegt die noch rum. Ist dann aber vom Aufwand her im Sand verlaufen....

Micha
Geschrieben von: G wie Graz Re: Frage an die Historiker: G mit Steyr-Diesel? - 03/08/2016 11:43

Zum M1 im Pinzgauer gibt es nix offizielles nur "Aussagen" von Leuten die "dabei" waren und die sich auch teilweise widersprechen.

Fakt ist, dass Anfang/Mitte der 80er Jahre an einer Dieselmotorvariante für den Pinzgauer gearbeitet wurde - im Herbst 1985 wurde dann diese Variante mit dem 2,4l VW Turbodiesel vorgestellt.
Der M1 war sicher eine Variante, wahrscheinlich wurde auch ein Prototyp gebaut, warum er nicht in Serie ging - keine Ahnung.

Als man dann um die Jahrtausendwende einen Nachfolger für die VW Diesel suchte (Produktionseinstellung, Euronorm) wurde in Graz nochmals ein Erprobungsträger mit einer neueren Version des M1 gebaut. Wie es weiter ging, darüber gibt es unterschiedliche Aussagen: Die einen sagen, nach wenigen Tagen ist beim Steilhang Anfahrtest das Verteilergetriebe Gehäuse gebrochen - also Abbruch wegen Kosenüberschreitung - Neukonstruktion Antriebsstrang notwendig.
Der Motor sei auch sehr laut gewesen, aber dass hätte man in den Griff bekommen.
Andere widersprechen dem, sagen aber auch nicht, wie es anders gewesen wäre.

So ein M1 Projet ist sicher sehr ambitioniert. Es gibt kaum Informationen zum Motor, er ist in unseren Breitengraden ein Exot was Wissen und Teile angeht. Gebrauchtmotoren sind bestenfalls in Russland, China, oder US-Motorbooten zu finden und dann müssen alle Teile für den Einbau in den G selber adaptiert bzw. gebaut werden. (Motorträger, Auspuff, Ansagung, Kühlung etc.) Eine sehr ambitionierte Angelegenheit, von der Zulassung (Euronorm) haben wir da noch gar nicht gesprochen!

Geschrieben von: otto1 Re: Frage an die Historiker: G mit Steyr-Diesel? - 03/08/2016 12:15
Original geschrieben von G wie Graz
....Eine sehr ambitionierte Angelegenheit, von der Zulassung (Euronorm) haben wir da noch gar nicht gesprochen!

Deshalb habe ich ja weiter oben von Arbeitstier gesprochen. Zulassung als Zugmaschine LoF und schon kannste einbauen was Du willst und darfst damit auch noch in die Umweltzone (in Dtl.).

Vorstellen könnte ich mir den Motor auch beim U404S.


Den 4- Zylinder könnte man wahrscheinlich einfacher bekommen:

http://www.indimo.eu/wp-content/uploads/2015/05/Katalog%20Styer%20Motor.pdf

Die Frage ist, ob man sich diese Russenlizenz antun will.
Billig ist der aber nicht- ich nehme an, das ist der:

http://www.indimo.eu/produkte/motor30l-hd-incl-zf-6-gang/

Geschrieben von: Ozymandias Re: Frage an die Historiker: G mit Steyr-Diesel? - 03/08/2016 12:45
Dafür gibts aber weit geeignetere Kandidaten als ein Motor der schon im Prototypenstadium gescheitert ist.

Kannst ja nen Cummins reinzaubern, der taugt wenigstens was. So ein 4BT wäre nett. Für den 6BT müsste man den Antriebsstrang tauschen.
Geschrieben von: otto1 Re: Frage an die Historiker: G mit Steyr-Diesel? - 03/08/2016 12:50
Das haben auch die Russen erkannt. Die Gazelle hat jetzt auch einen Cummins
Geschrieben von: G wie Graz Re: Frage an die Historiker: G mit Steyr-Diesel? - 03/08/2016 12:53
Original geschrieben von Handschweiß
Die argentinische Armee hat ihre alten Fahrzeuge ja auf moderne Steyrmotoren umgerüstet.

Kann das wer bestätigen?

http://interdefensa.argentinaforo.net/t8275-el-ejercito-remotorizara-los-mb-230

http://americamilitar.com/argentina/1596-ejercito-argentino-remotorizara-sus-mb-230.html#gsc.tab=0
Geschrieben von: PeterM Re: Frage an die Historiker: G mit Steyr-Diesel? - 03/08/2016 17:27
Einen der G's hab' ich in Studienzeiten an der TU Wien gesehen, auch den Jaguar XJ, vom Cherokee hat ein Steyr-Techniker erzählt.. Es ist viel herumgebastelt worden, viel mehr als bisher genannt wird nicht überlebt haben.

Von Steyr Motors kaufen kann man um Apothekerpreise alles mögliche, aber nur in Euro III (die Euro V-Variante gibt's meiner Info nach nur am Papier, die bestellt keiner, weil der Witz der mechanischen Pumpe-Düse damit weg ist). Die Russen bauen nicht mehr nach, eine US-Lizenz für Bootsmotoren ist auch ausgelaufen: Schweineteuer eben, in den 1980ern gab es die Sorge, ob ein Zylinderkopf so verschraubt werden kann, dass er hält. Heute bauen wir höher aufgeladene Motoren in Alu.

Wenn Remotorisierung: Das passendste Teil (mit LkW-Abgasgutachten, den Rollenprüfstand für ein PkW-Gutachten wird niemand bezahlen wollen) wird ein Iveco F1C sein, Ford verkauft die ZSD (Duratorq) oder wie immer die gerade heißen, über eine Motoren-Tochter, MWM/Navistar do Brazil hat den Euro VI wieder von der offiziellen Liste genommen, ältere Motoren gibt's dort in verschiedenen Varianten, VM müsste man anfragen.

Heidenaufwand auf jeden Fall, ich würde mit OM 603/606 aufhören, wer den Elektronikaufwand liebt, 613, (detto die jeweiligen 5-Zylinder) und das war's dann

Grüsse
Peter
Geschrieben von: G wie Graz Re: Frage an die Historiker: G mit Steyr-Diesel? - 03/08/2016 20:09

Da wird nur von einem geplanten Vorhaben gesprochen. Ob das inzwischen umgesetzt wurde?

Hier wird von einem 4Zylinder gesprochen, der existierende Erprobungsträger ist aber ein 6Zylinder - es gibt auch vom M1 unterschiedliche Generationen und Varianten.

Wenn das Projekt wirklich zum Laufen käme, könnte man schauen ob man einen zivilen Umbausatz zusammen bekommt. Wahrscheinlich aber zu teuer/zu geringe Nachfrage.

Leistungs/verbrauchsmäßig würde man im Bereich des 290Dela landen.
Geschrieben von: G wie Graz Re: Frage an die Historiker: G mit Steyr-Diesel? - 26/08/2016 21:04

Es tut sich was.

http://www.steyr-motors.com/news/ne...-rodeo/990ca013ba0f73481c8b4085442fa2d3/

Steyr Motors und S-Tec (ex Puch-Werkskundendienst) haben einen M1-Umbausaatz für den Puch G und den Pinzgauer entwickelt.
Geschrieben von: otto1 Re: Frage an die Historiker: G mit Steyr-Diesel? - 27/08/2016 09:39
Irgendwie wird mir gerade der Pinzi sympatisch wink Was taugt denn der so auf Langstrecke?
Geschrieben von: otto1 Re: Frage an die Historiker: G mit Steyr-Diesel? - 27/08/2016 09:40
Irgendwie wird mir gerade der Pinzi sympatisch wink Was taugt denn der so auf Langstrecke?
Dieses Globetrotter-Rodeo läuft ja dieses Wochenende. Ist denn jemand aus dem Forum dort? Und kann dann bie dieser Gelegnheit Informationen und vor allem Bilder besorgen? Würde sicherlich den einen oder anderen hier im Forum interessieren ;-)

Micha
Geschrieben von: G wie Graz Re: Frage an die Historiker: G mit Steyr-Diesel? - 29/08/2016 18:07

Inzwischen ist ein Video von der Fahrzeugpräsentation am Erzberg online.

https://www.youtube.com/watch?v=cNBHHW6Song

Wie ich es verstanden habe, gibt es vorerst nur einen Pinzgauer-Prototyp.

Wir müssen uns daher noch in Geduld üben.
Ich war auf dem Globetrotterrodeo - Fotos kommen noch.

Bis jetzt gibt es nur ein Pinzgauer Prototyp. Dieser wird noch optimiert und eingetestet.
Es handelt sich um einen Umbausatz welcher Motor (4 Zylinder Steyr Turbodiesel Monoblock mit Ladeluftkühler), Automatikgetriebe und Kühlung beinhaltet. Geschraubt wird alles auf die Originalhalterungen. Beim Pinzgauer müssen nur 2 Löcher in den Mitteltunnel für den Ladeluftkühler gebohrt werden - Ansonsten muss man nur die alten Teile ausbauen und die neuen einbauen. Dieser Umbausatz ist nur für den Dieselpinzgauer (716/718) konstruiert!

Irgendwann im Jahr 2017 soll es einen Umbausatz für den G geben (250,290,300GD). Gleicher Motor, anderes Getriebe.
Geschrieben von: DaChecka Re: Frage an die Historiker: G mit Steyr-Diesel? - 30/08/2016 12:12
Ergänzend hinzu kommt, dass das Automatik-Getriebe noch abgestimmt werden muss. Läuft noch nicht optimal.

Weiters wird es die Möglichkeit geben, den Umbau bei S-TEC durchführen zu lassen oder eben wie erwähnt den Kit zum Selbstumbau.

Bezogen auf den Pinzgauer

Gruß
Willi
Geschrieben von: DaChecka Re: Frage an die Historiker: G mit Steyr-Diesel? - 31/08/2016 08:49
Und für die Benziner Pinzgauer bietet Chipfactory einen Umbausatz an:

https://www.chipfactory.at/produkt/motor-upgrade-pinzgauer-6-zylinder/pinzgauer_05/
https://www.youtube.com/watch?v=DMqGiDYyKtM

sollte dies jemanden interessieren....

Gruß
Willi
Original geschrieben von DaChecka
Und für die Benziner Pinzgauer bietet Chipfactory einen Umbausatz an:

https://www.chipfactory.at/produkt/motor-upgrade-pinzgauer-6-zylinder/pinzgauer_05/
https://www.youtube.com/watch?v=DMqGiDYyKtM

sollte dies jemanden interessieren....

Gruß
Willi

Benzinpinzgauer sind aber 4 Zylinder?? die Schreiben für 6 Zylinder Benzinpinzgauer....
Geschrieben von: otto1 Re: Frage an die Historiker: G mit Steyr-Diesel? - 31/08/2016 20:16
Na die Umrüstung eines Benziners ist wohl Erfolgversprechender als die Umrüstung eines Diesels. Das gleiche beim G.
Was soll denn das? Da wird wohl s- tec noch mal nachbessern müssen, wenn die damit Geld verdienen wollen.
So ein Pinzi mit Automatik tät mir gefallen....
Ist das jetzt diese Geschichte aus dem Wikipedia oder was ist da jetzt neu?
"2008 wurde die Fertigung und Entwicklung des Pinzgauers der British Aerospace-BAe Land Systems OMC, Benoni, Südafrika übergeben. BAe OMC fertigt somit den „alten“ Pinzgauer I und entwickelt und baut den neuen Pinzgauer II. Dieser Pinzgauer wurde in der 6×6-Version mit einem Steyr Motors M16 TCI Sechszylinder-Turbodieselmotor mit 145 kW konzipiert. Es handelt sich um den M1-Monoblockmotor, der schon zu Steyr-Daimler-Puch-Zeiten mit der Fünfzylinder-Version (M15) im Pinzgauer getestet wurde."
Wie ist das denn beim Pinz, sind da alle Teile hinter dem Motor/Getriebe zwischen Benziner und Dieselversion gleich?

Denn wenn dieser neue Diesel so etwa das 3-fache Drehmoment des Benziners leistet, dann könnten da ja doch einige Teile nicht mehr so ganz dafür ausgelegt sein, also Achsinnenleben, Bremsen usw.

Bin selbst nur mal kurz einen Bezin-Pinz (6x6) gefahren und würde damit ehrlich gesagt keine längeren Strecken fahren wollen. Höllenlaut, unbequem und dazu komplett kraftlos. Da waren Unimog 404 und Gaz 66 noch besser ....
Geschrieben von: DaChecka Re: Frage an die Historiker: G mit Steyr-Diesel? - 01/09/2016 09:13
Naja, bin mit einem Diesel Pinzi 2,5l 5 Zylinder Audi Motor (Automatik) mitgefahren und hätte ihn am liebsten mitgenommen. Schon was feines.

Bin eher zufällig auf Chip Factory gestossen, dass der ein Einspritzsystem für den Benziner hat. Wahrscheinlich ein Tipfehler. Müsste man sowieso mit denen vorher besprechen, wie, was, wann.

Was mir an der Lösung des Steyr Umbau's nicht gefällt ist das Faktum, dass es sich um einen Monoblock handelt. Auf die Frage, was wenn ich später an den Ventilen etc. eine Revision machen möchte, gab's nur Achselzucken. Detto keinerlei Erfahrungswerte etc. Und ein 4 Zylinder mit 150 PS und wenn ich richtig deute, die Nockenwelle wird über einen Riemen angetrieben. Und zu guter Letzt wird es eine Preisfrage sein. Denke nicht, dass da was unter 20k geht.

Gruß
Willi
Einige von Chip Factory umgebauten Pinzgauer laufen aber auch nicht einwandfrei.

Die Dieselpinzgauer gab es mit 5 und 6 Zylinder Motor, soweit ich weiß sind beide vom VW LT-Bus (Vom 6 Zylinder weiß ichs sicher)

Monoblock hat Vor und Nachteile. Zylinderkopfdichtung gibt es quasi nicht und kann nicht kaputt gehen. Der Motor ist ja keine Neuentwicklung, dieser wird/wurde schon in einige Militärfahrzeugen verbaut - Erfahrungswerte vom Motor gibt es.

Nockenwellen über den Zahnriemen ist heute quasi Standart.
Der orignale 6 Zylindermotor vom Dieselpinz hat sogar 2 Zahnriemen. Vorne und hinten. Einen für Nockenwelle, der andere war soweit ich weiß für die Einspritzanlage
Zielpreis wurde auf unter 20k gesetzt.

Umbausatz für Schaltgetriebe ist keines geplant.
Geschrieben von: DaChecka Re: Frage an die Historiker: G mit Steyr-Diesel? - 01/09/2016 14:44
Gibt einen netten Thread in einem parallel Forum, wenn es jemanden interessiert:

http://pinzforum.kiruna.de/viewtopic.php?f=26&t=5749&start=60
Geschrieben von: PeterM Re: Frage an die Historiker: G mit Steyr-Diesel? - 01/09/2016 18:37
Bitte langsam mit den jungen (alten?) Pferden - da läuft sehr viel durcheinander (und die Sachkenntnis der angeblichen Kenner in oben verlinktem Thread ist unterirdisch).

Benzin-Pinzis hatten den luftgekühlten Steyr-Motor, für den gab es die Weiterentwicklung im Prototypenstadium mit einer K-Jetronic, mit irgendwelchen Saab-Teilen soll der Umbau nachgemacht werden können. Was es bringt..? Ein paar Pferdchen, schönere Gemsichaufbereitung, theretisch müsste mit einer KE auch eine Lambdaregelung machbar sein, aber ich hätte Angst um den Motor, wenn die Innenkühlung durch den fetten Betrieb wegfällt.

Die Diesel hatten zunächst den VW-Sechsender mit allen bekannten Problemen, die der Motor als Vierzylinder im Golf auch hatte, nur war er da weniger gefordert. Der 5-Zylinder-TDI ist die logische Weiterentwicklung, an sich problemlos, ob des Drehmoments nur mit der Automatik sinnvoll (das 5S-18 würde er zerlegen). Im Crafter ging der Motor bis Euro V. Mit dem richtigen Teileträger in der Umrüstung durchaus kostengünstig.

Es gab einen Schweizer Umbauer, der die 4-Zylinder-VM's sehr professionell reingebastelt hat, und bitte keine Schauergeschichten ob des ganz alten Einzelzylinderkopf-Motors, die jüngeren sind ok. Den Grundmotor gibt es heute noch, also bis Euro VI alles darstellbar, und billiger als ein Steyr-Kleinserienmonobloc ist der allemal.

Benziner umbauen? Bitte nicht -ich brauche die andere Schnauze für den Kühler, die Automatik für drehmomentstarke Motoren. Das sind die Spaßmobile mit Oldtimercharakter.

Einen Diesel umbauen? Soll sein, wer "nur" den Motor abgestochen hat, von mir aus den 6-Zylinder-Benziner aus dem ersten LT, auch eine lahme Krücke, aber nicht so anfällig, besser ist jeder 5-Zylinder-TDI, für den VM müssten die Schweizer was wissen. Und an die Automatik von wegen Drehmoment denken.
Monobloc? Bitte nicht: Teuer, selten, schwierig zu überholen. Die ZKD ist heute eben auch bei hochaufgeladenen Motoren kein Problem mehr wie sie es vielleicht vor 25 Jahren war, mit der CommonRail ist die etwas bessere Kraftstofftoleranz der originalen Pumpe-Düse-Entwicklung auch weg. Die mechanisch geregelte Version konnte Euro III, es soll eine elektronisch beeiflusste Euro V-Version gegeben haben.. what for?

Eine Verbesserung des Abgasstandards sollte im Wege der Einzelabnahme eintragungsfähig sein, Euro VI also nicht notwendig, zeitgenössisch fürs H-Kennzeichen ist nichts mehr

Grüsse
Peter

P.S. Und die kunstvolle Aversion gegen gut ausgelegte Zahnriemen? In den vorgesehenen Intervallen tauschen, fertig. Auch Ketten können Ärger machen. Bei CommonRail und für den reinen Nockenwellenantrieb sind die auch viel weniger belastet als bei einer alten mechanischen Diesel-EP
Und was ist mit den südafrikanischen Pinzen mit Steyr Diesel? Kann man die hier irgendwo bestellen?
Geschrieben von: DaPo Re: Frage an die Historiker: G mit Steyr-Diesel? - 02/09/2016 04:28
Original geschrieben von PeterM
P.S. Und die kunstvolle Aversion gegen gut ausgelegte Zahnriemen? In den vorgesehenen Intervallen tauschen, fertig. Auch Ketten können Ärger machen.
unser VW LT2:
Wechsel bei 135.000 vorgesehen, bei 92.000 gerissen.
Bei der vorigen Inspektion war alles OK...
Geschrieben von: PeterM Re: Frage an die Historiker: G mit Steyr-Diesel? - 02/09/2016 21:18
Auch wenn wir dezent off-topic werden: Mehr als 100.000 schreiben nur Marketingfuzzis in die Anleitung. Wenn der Motor nicht abenteuerlich verbaut ist - zw. 60.000 und 80.000 wechseln, ist ja kein beinbruch. Ach ja, auf zeitangaben höllisch achten, das sind die Kunststofrollen, die sind tot, auch wenn die Laufleistung geringer ist (Opel C16X.. hab' die 60.000 oder 4 Jahre ignoriert, nach 5 Jahren und 48.000 waren dann zwei neue Ventile fällig - buche ich unter Lehrgeld)

Grüsse
Peter
Geschrieben von: G wie Graz Re: Frage an die Historiker: G mit Steyr-Diesel? - 04/09/2016 06:55
Original geschrieben von Handschweiß
Ist das jetzt diese Geschichte aus dem Wikipedia oder was ist da jetzt neu?
"2008 wurde die Fertigung und Entwicklung des Pinzgauers der British Aerospace-BAe Land Systems OMC, Benoni, Südafrika übergeben. BAe OMC fertigt somit den „alten“ Pinzgauer I und entwickelt und baut den neuen Pinzgauer II. Dieser Pinzgauer wurde in der 6×6-Version mit einem Steyr Motors M16 TCI Sechszylinder-Turbodieselmotor mit 145 kW konzipiert. Es handelt sich um den M1-Monoblockmotor, der schon zu Steyr-Daimler-Puch-Zeiten mit der Fünfzylinder-Version (M15) im Pinzgauer getestet wurde."

Nein, das sind zwei paar verschieden Schuhe.
Die jetzige Entwicklung kommt vom ehemaligen Puch-Werkskundendienst, der sich nach wie vor um die bestehende Pingzauer-Flotte kümmert.

Der Pinzgauer II war ein Entwicklungsprojekt der Nachfolgefirma. Die Marke Pinzgauer wurde ja verkauft.

Der Wikipedia Beitrag gehört upgedatet.
In RSA wurde zwar noch einiges rumgebastelt, aber in Produktion und Verkauf ging da nichts.

https://www.youtube.com/watch?v=-orz3tt4RaA


Schade eigentlich - warum wurde daraus Nix?
Geschrieben von: oetz Re: Frage an die Historiker: G mit Steyr-Diesel? - 05/12/2016 21:53
Der jetzige M14 kommt ab nächstes Jahr auch in die zu überholenden Duros der Schweizer Armee.

So langsam schwenkt Steyr Motors bei allen neuen Motoren auf Common Rail wegen den Abgasen um. Multifuelfähigkeit ist noch nicht so weit wie bei Pumpe-Düse.

Die VM Motoren die von einer schweizer Firma (dahinter steckte auch ein ehemaliger österreichischer SDPler) in den 80igern eingebaut wurden, die PeterM oben beschreibt, waren auch ehemalige Benzin Pinzgauer. Die Anzahl war zu dem sehr überschaubar.

Peter hat übrigens Recht, es ist zu schade einen originalen Benzin Oldie Pinzi der luftgekühlt ist auf einen Wasser Diesel umzubauen. Das wäre wie in einen frühen Porsche 911 einen Diesel aus dem Polo einzubauen und vorne einen Wasserkühler drauf zu schrauben. Für einen Oldiefan oder/ und einmal pro Jahr nach Rumänien auf eine fahrmäßig gemäßigte Trophy wie ONE oder Superkarpata ist der Serien Benziner ideal. ( ONE Trophy 2016 Der Motor hat dafür nur einen Nachteil, er ist laut. Geil wäre nur ein luftgekühlter Diesel, der knapp 5000 U/min schafft und 100KW leistet, als Umrüstung. Die Deutze mit 4,4 Liter sind da leider zu groß und niederdrehend.

Der Vergleich vom Komfort zwischen Benzin Pinzi zum U404S stimmt so nicht. Die Sitzposition im Pinzgauer ist ergonomisch normal, beim U404S, besonders als Co. überhaupt nicht. Die Bedienelemete im Pinzgauer sind auch alle sehr gut angeordnet. ...


Auch in England wurde nach dem 5 Zylinder ein Proto M14 718 (Diesel 6x6) gebaut, dann aber nicht weiter verfolgt, weil der größere Pinzgauer2 bzw. der Tod der Pinzis bevorstand. Das Konzept wäre so nicht vernünftig zu panzern gewesen und BAE, der damals neue Eigentümer, hatte schon mehrere Baureihen in der Gewichtsklasse.

Der jetzige Power Pack von Steyr Motors mit dem M14 und Mercedes 5 Gang Automat (NAG) wird im 3. Quartal 2017 bestellbar sein. Die Entwicklung kommt von Steyr Motors. Preis ohne Einbau ca. € 25.000.- netto. Einbauen kann es nicht nur S-Tec, sondern jede Werkstatt weltweit. Ersatzteile gibt es bei über 320 YSteyr Motors Marine Händler weltweit oder zur Not direkt aus Steyr.

Generell hat ein TD Pinzgauer einen längeren Radstand, breitere Spur, Servolenkung, Scheibenbremsen und die Kardanwelle auf der anderen Seite des Zentralrohres als der Benziner. Er wird noch bei einigen Flottenkunden gefahren, der letzte ist Neuseeland.



Geschrieben von: otto1 Re: Frage an die Historiker: G mit Steyr-Diesel? - 06/12/2016 05:27
Original geschrieben von oetz
..... Preis ohne Einbau ca. € 25.000.- netto.....


Dafür gibts schon einen ordentlichen Unimog. Zumindest für die, die den Pinzgauer evtl. als Reisefahrzeug ins Auge gefasst haben. Lediglich Automatik wäre noch ein Grund.
Geschrieben von: DaPo Re: Frage an die Historiker: G mit Steyr-Diesel? - 06/12/2016 12:13
Original geschrieben von otto1
Original geschrieben von oetz
..... Preis ohne Einbau ca. € 25.000.- netto.....
Dafür gibts schon einen ordentlichen Unimog. Zumindest für die, die den Pinzgauer evtl. als Reisefahrzeug ins Auge gefasst haben. Lediglich Automatik wäre noch ein Grund.
In den U408 mit dem 5-Gang-Getriebe könnte man auch eine Automatik einbauen wink
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