Hallo zusammen,

Bei unserem langen 300TD Bj.97 w463331 ist die li. vordere Halterung des Karosserielagers gebrochen, bei Mercedes Aufbauträger genannt.
Wir waren in den Herbstferien in Südfrankreich und Pyrmont, schöne Schotterpässer gefahren. Irgendwann habe ich entdeckt, das dieser Träger gebrochen ist.
Auf das Ersatzteil A4633100067 bin ich schon gestoßen.
Meine Frage an euch, wie gehe ich vor?

Da der Halter gebrochen ist, wird das Material an der Stelle dünn sein. Wenn es dünn ist, wird es wahrscheinlich zu wenig zum schweißen sein.
Was mein Ihr?
Alternativ, alten Träger entfernen und den Aufbauträger A4633100067 anschweißen.
Wie gehe ich in diesem Fall am besten vor?
Kann ich die anderen 5 Lager drin lassen? Oder löse ich diese besser? Muss die Karosserie dann etwas angehoben werden?
Oder reicht es Lager ausbauen Halter anschweißen, bekomme ich das Lager(neu) platziert?

Ich habe zu erstenmal damit zu tun, noch nichts demontiert und deswegen noch keinen richtige Vorstellung wie die Verbauung ist.

Vielen Dank.a

Mit freundlichen Grüßen

Mario

Hallo Mario,

herzlichen Glückwunsch, wir sind schon zwei die das Bauteil tauschen dürfen.

An meinem 98er 500er ist auf Island die Stabihalterung an der Stelle abgerissen.

Ich muss mal schauen wie ich da ran komme.

Gruß
Thomas

...also die Stabihalterung neu zu machen ist ja noch die leichtere Aufgabe - Da ist ja relativ gut drankommen.

Bei der ganzen Aufbaulagerung wird's m.E. heftig, wenn das Rohrstück mit raus soll. (Kein Platz fürs Werkzeug und auf der Rahmeninnenseite alles voller Leitungen)

Man könnte das Rohr 5-10mm vor der schwellerseitigen Schweißnaht absägen und das Neuteil auch und dann die beiden Rohrenden mit Luft dazwischen heften und dann schweissen. Im oberen Bereich (für die Belastung leider der wichtigste) kommt man aber zum Schweissen auch nicht wirklich ran.

Ich würde zuerst versuchen den Riss am alten Material (nach Sandstrahlung) in mehreren Durchgängen zu schweißen.
Das wäre auf jeden Fall einen Versuch wert...

Moin,

Hans Hehl beschreibt es ganz gut - ziemlich sicher müsst Ihr die Karosse anheben damit das korrekt gemacht werden kann.

Hallo Mario,

ggf. richten, anfasen und schweissen - vorher natürlich die Schwingmetalle entfernen.

Anschließend alle Schwingmetalle demontieren, Buchsen entrosten und konservieren.

Hallo Mario,

kannst du mal noch ein paar mehr Bilder machen,
insbesondere wenn alles lose Material entfernt wurde,
wie z.B. dieser Rostbollen:



Auch kritisch von innen schauen, ob da auch alles total vergammelt ist,
dass gammelt gerne von beiden Seiten gleichzeitig.


Ansonsten habe ich das auch schon gewechselt, allerdings war meine Kiste dabei komplett zerlegt.

Eine Reparatur mit eingebautem Gummiteilen der Aufnahme stelle ich mir kaum möglich vor,
ich glaube nicht, dass man das gleichzeitig soweit kühlen kann und mit soviel Strom braten kann wie hierfür gebraucht wird.

Grüßle Pascal

Hallo,

Karosserie um 10-15cm anhebn ist kein Problem, einfach alle (glaube 8 beim kurzen Radstand) Schrauben aufmachen und
für die ängstlichen die Kotflügel losschrauben. Dann an nem verstärkten Bereich (3+ Bleche übereinander ist immer ein guter
Anhaltspunkt) anheben und fertig.

Ich meine, es wär besser, den vorderen Bereich zu zerlegen, wenn man sich die Arbeit schon macht: Kühlergrill, Motorhaubenschloß-Querträger, Kotflügel, Trennwand Kotflügel/Motor. Dann kommt man überall gut dran und findet an den Blechen noch mehr Arbeiten, mit denen man sich beschäftigen kann ;-)

Ja das sollte gehen, ds sind immer 8 Bolzen. Ich hatte mit einem 100x80mm Unterkonstruktionsholz für Holzdecks die Hütte angehoben und das Holz als Auflage zwischen Abstützung und Karosse genutzt.

vielen Dank für die Antworten.

Ich werde nochmal ein Foto nachreichen, wo ich alles lose Zeug abmache.
Natürlich ist mir ein geringer Aufwand am liebsten. Ich werde mal schauen wie viel Material noch übrig bleibt, wenn ich den Sandstrahler dran halte.
Aus welchem Material ist eigentlich das Lager? Gummi? Elastomer?
Auf jeden Fall muss es, um es vor Ãœberhitzung zu schützen, raus.

Mfg

Mario

So, ich hab's mir heute mal genauer angeschaut.
sieht nicht nach einem Ermüdungsbruch aus, ehr hat der "Rostgammel" zugeschlagen.

Einen richtigen Plan habe ich noch nicht, die Rückseite sieht noch ganz gut aus, ich mein da, wo das Rohr an der Innenseite wieder raus kommt.
Schade, dass es kein Reparaturträger gibt, wo das Rohr kleiner ist als das Original und man es einfach in das vorhandene Originale reinschiebt.
Was haltet ihr von der Idee? Ich besorge ein Kleineres Rohr, modifiziere den Reparaturträger, indem das Originale Rohr gegen das kleinere ausgetauscht wird und schiebe es durch das alte durch.
Ich brauche das Alte nicht raus lösen, kann es aber trotzdem von der Innenseite des Rahmens anschweißen.

@Thomas Oelmotor
Hast du einen Plan?

Gruß Mario

Hallo,

über die Rohr in Rohr Lösung habe ich auch schon nachgedacht.

Gruß
Thomas

Die Idee finde ich gut. Das wird auf jeden Fall halten, selbst wenn du NICHT ganz rum kommen solttest beim Schweissen.

zumindest hält das so lange, bis der Rost es von innen zerfrisst:
Das eingeschobene Rohr bildet innen eine Stufe, die Wasser fest hält. Verschweißen kann man da auch nix, und selbst literweise Hohlraumschutz verhindert da nicht dauerhaft erneute Rostbildung im Spalt zwischen den Rohren.

Für eine kurzfristige Abhilfe OK, ich sehe das aber nicht als Dauerlösung.

Hmm, unter der Vorraussetzung, dass von hinten auch zu 100% (kesseltauglich :-)) verschweißt werden kann,
könnte ich mir das mit dem Rohr im Rohr ganz gut vorstellen.


So sieht es jedenfalls aus, wenn das Ding komplett rauskommt,
Auszug von hier:

https://www.fingers-welt.de/phpBB/viewtopic.php?f=14&t=2276&start=350#p131995

Die Stelle habe ich geputzt um für die nächste Arbeit, die wichtigsten Maße notieren zu können,
diesmal direkt auf den Rahmen, nachdem ich den letzten Zettel verbummelt habe:



Nachdem alle Maße notiert sind, kam wieder die Flex zum Einsatz:



Auch hier gilt, nicht zuviel wegschneiden:



Nach etwas schleifen, ist die alte Schweißnaht restlos entfernt:



Hier sieht man meinen Körnertest, um zu prüfen wie dick das Material noch ist:



Auf der anderen Seite wird nun auch die alte Schweißnaht aufgeschnitten:



Nun kann der alte Aufbauträger entfernt werden:



Hier einmal alt und neu im Vergleich:



Ganz schön ordentliches Loch im Rahmen:



Gleich mal noch ein Blick in den Rahmen geworfen, Richtung Hecktür:



Und einmal Richtung Motor, sieht doch von innen gut aus:

Teil 2:

Im Anschluss wird der neue Aufbauträger wieder ausgerichtet:





Und angeheftet:



Innen verschweißt:



Von außen auch:



Die Hülse ausgerichtet und angeheftet:



Und von oben verschweißt:



Das gleiche noch von unten:



Leider etwas zuviel Strom, aber das passt dennoch:





Grüßle

Hallo,

OK, ich dachte jetzt eher an die komplett durch gehenden Rohre wie bei den Federaufnahmen etc.

Bei der Konstruktion wäre das wohl in der Tat machbar. Allerdings verstehe ich das dann auch nicht, denn da kommt man doch gut ran, um es gleich richtig zu machen...

Was auf meinen Fotos täuscht, ist das alles fehlt was im Weg ist :-).

Auf der Innenseite des Rahmens laufen zumindest beim 1991iger alle Leitungen,
an diesem Rohr vorbei, inklusive Kabelbaum.

Die Leitungen bekommt man aus den Haltern meist nur raus, wenn diese kaputt sind,
bzw. die Leitungen halten später nicht mehr.

Ein so ein Ding kostet ca. 7€, dass gute ist, man sieht wie es um die Bremsleitungen steht :-).

Grüßle

Hallo Pascal,

vielen Dank für die vielen Bilder und dass du alles so gut dokumentiert hast.
Denke drüber nach die Rohr in Rohr Lösung wieder zu verwerfen.
Daniel hat recht, man schafft eine schöne Rosthöhle.
Und beim 97er laufen da auch die Leitungen her.

Was mich noch interessiert, den Aufbauträger als Ersatzteil gibt es immer ohne diesen Becher/Hülse, den du angeschweißt hast?

Ich habe natürlich nicht die tolle Möglichkeit wie du den Rahmen frei liegen zu haben.
Meint ihr, ich kann die rechte Seite der Karosserie dran lassen und nur die linke Lösen um etwas Luft zum flexen und schweißen zu bekommen?

MFG

Mario

Hallo Mario,

hier mal mein Vorschlag zur Konsolenreparatur.

Das Rohr im Rahmen kürzen, aber die originalen Schweissnähte an dem rechteckigen Rahmenholm beibehalten.

So gut wie das Original bekommt man die Schweissnaht nicht hin, schon gar nicht in Zwangslage, wenn die Karosse und
Motor im Weg ist.

Die Rohrkannten beiderseits mussen je unter 30° angeschrägt werden , so dass man eine V-Naht durchschweissen kann.

Die Wurzellage sollte ein Ring aus St37 bilden, entweder ein rundgebogener Blechstreifen 3mm dick oder ein
handelsübliches Leitungsrohr. 2 1/4" (ca. 65mmAussendm) (so aus dem Kopf, bitte vorher nachmessen!!!)

Ich selbst bevorzuge Elektrodenschweissung mit guter Dehnfähigkeit (in der Regel mit Bundesbahnzulassung)
statt Schutzgas, Mercedes empfiehlt bei Rahmenreparaturen auch rutilumhüllte Elektroden.

Gruß Gerd

Hallo Gerd,

das dürfte die Schweißkunst vieler Hobbyschrauber etwas übersteigen

Weiß eigentlich jemand, warum die Träger vom 460 zum 463 so stark vergrößert wurden und
überhaupt geändert wurden? Sie reißen ja trotzdem und sind vermutlich noch rostanfälliger als
die alten.

Das >>> IST <<< doch die Lösung für Hobbyschrauber ....

Hallo Gerd,

Das sieht nach einen Plan aus.
Danke für die Idee.

Da spare ich mir die Bearbeitung (flexen und schweißen) der Innenseite des Rahmens. Und ich denke eine gute Versiegelung kann man dann auch von innen machen.
Ich besorge mir erstmal den Halter, dann sehe ich weiter.
Ãœbrigens, beim 463 ist das Innenmaß des Rohres 80 mm, wenn ich mich nicht vermessen habe.

Gruß Mario

Ja der Plan sieht sehr gut aus, gefühlt ist das so recht gut machbar.

Halte uns auf dem laufenden, wie alles gelaufen ist.

Das hier zu entfernen, kannst du dir somit sparen :-)



Grüßle

So,
das Projekt ist abgeschlossen.
@Gerd
Deine Idee war gut, habe ich so umgesetzt.

Hier ein Verlauf!




Der Gammel hat zugeschlagen





Nachdem ich das Rohr gekürzt habe, hab ich am Rest einen Einschnitt gemacht und im Schraubstock gleichmässig zusammen gedrückt und verschweißt.
Somit hatte ich das Innenrohr, welches als Führung und als Futter zum schweißen diente.


Vorbereiteter Flansch

Alt und Neu



Ich brauchte nur die Vorderste linke Verschraubung lösen, der Rest konnte gedrückt werden.

Fertig!!

Bei der Gelegenheit:
Wo befindet sich denn die Verschraubung der Karrosserie linke Seite, dritte von vorne???

Gruß Mario

Hallo Mario,

Glückwunsch zur erfolgreichen OP !

Wie sahen den die Schwingmetalle aus, noch gängig, oder fest vom Rost ?

Moin Arno,

Helf mir mal, Schwingmetal sind die Laschen zum Stabi?

Noch ein Frage in die Runde.

Welchen Drehmoment bekommt die Aufbauträgerschraube? Da ja die beiden Gummis im packet mit drin sind, darf man ja nicht all zu fest ziehen. Sonst ist das Gummi kein Gummi mehr. Ich habe erstmal nach Gefühl angezogen, würde aber gern noch prüfen.

Mit freundlichen Grüßen

Hallo Mario,

sorry, ich meine die Gummis, welche den Aufbau vom Rahmen trennen.
Diese Schraube muss natürlich auf Block geschraubt werden. Die Hülse
im Inneren gibt die Vorspannung für die Schwingmetalle, äh, Gummis, vor.

Ja klar, da muss ich dir recht geben. Die Hülse, natürlich erneuert und mit verbaut, habe ich verdrängt.
Die Gummis haben sich optisch schon von den neuen unterschieden, aber sie waren noch da und haben mit Sicherheit ihre Aufgabe erfüllt. Also wenn die 7 anderen so aussehen, hab ich ein gutes Gefühl.

Mfg