Wer schon in Tunesien war, kommt an den Resten der r�misch-punischen Epoche nicht vorbei. Nicht jedem ist jedoch bewu�t, da� auch im Süden viele Relikte zu sehen sind.
Im Zuge der r�misch-punischen Auseinandersetzungen wurden Militärlager im Landesinneren zum Schutz der von Caesar errichteten Provinz Africa Proconsularis erbaut (2. Jahrhundert), zum Beispiel Tisavar
(heute Ksar Ghilane, hier das Tor), Cidamus (Ghadames) oder Gheriat (Qariat). Auch der Limes Tripolitanus (hier Abschnitt n�rdlich Chott Fejaj) datiert aus dieser Zeit:
In Ksar Ghilane sind noch Reste aus dieser Zeit zu finden, z. B. obiges Eingangstor oder dieser Simsstein, der den Jupiter verherrlicht:
Man beachte auch den azurblauen postpunischen Himmel.
Wenn ich mir das Wetter hier bei uns so anschau, kommt mir das Grausen: Schnee und 0� am Fensterbankl.
Zum Gl�ck hab ich in den Patrol-Tanks noch reichlich Diesel mit 20% Patrolium. Damit komm ich paraffinflockenfrei nach Genua, am nächsten Samstag, �ber den Bernhardino, zur Fähre, Carthage, nach Afrika.
Denn in Borma hat es heute 32�C.
Was? Der fährt schon wieder???
Na klar. Mit italienischen Cappuccinopausen.
Quod licet jovi, non licet bovi. <img src="http://www.viermalvier.de/forum_php/images/graemlins/cool.gif" alt="" />
Damit nicht nur der Appetit nach alten Steinen zufriedengestellt wird:
On va manger bien! Essen in Tunesien, ein sinnliches Vergnügen!
Bric à l'oeuf: Vorspeise aus gefülltem Bätterteig. Ein rohes Ei wird in feinen Blätterteig eingeschlagen, dazu kommt eine Füllung aus Hackfleisch, Thunfisch oder Meeresfrüchten. Alles wird kurz in siedend heissem Öl gebacken, das Ei bleibt dabei schön weich.
Cassecroûte: aufgeschnittenes, mit Harissa bestrichenes Weissbrot, mit Oliven, Thunfisch und Gemüse garniert.
Chorba: scharf gewürzte dicke Suppe mit Lammfleisch, Nudeln und Gemüse, mit Tomatenmark abgeschmeckt
Couscous: gerollter Weizengrieß, über Lamm, Huhn oder Fisch mit viel Gemüse im Dampf gegart. Auch als Süßspeise mit Rosinen, Datteln und Mandeln sehr lecker.
Harissa Würzpaste aus getrockneten scharfen Paprikaschoten mit grobem Salz und Knoblauch, bestens als Vorspeise mit Olivenöl, frischen Oliven und knusprigem Baguette
usw., usw.
Und für meinen Patrol: 100 l Diesel > 50 DT! (30 €) Da schmatzt er!
Wie, der fährt schon wieder? Verstehe ich das richtig, dass du innerhalb von 3 Wochen 4 mal nach Tunesien fährst, nur um dir`n Bric zu essen? Und ich komm hier nicht weg. Die Welt ist so schlecht (Neid)!
Hallo Leute bin auch wieder im Lande,was soll ich sagen, Patrolier ich würde gleich wieder mitkommen nur ruft mich derzeit die arbeit <img src="http://www.viermalvier.de/forum_php/images/graemlins/graem-cry.gif" alt="" />
Naja es war ja meine erste Sahara-tour,nun auch meine erste grosse Tour mit einen 4x4 war sonst immer mit den Motorrad unterwegs,also ich freue mich schon auf das nächte mal 4x4 ist doch recht angenehm konnten schö im Auto schlafen was natürlich sehr viel rbeit spart.
@Santana1 Ich seh, Du hast "Blut geleckt". Sofort wieder was Neues planen.
Wenn Arbeit nämlich was Geiles wär, würden die Bonzen sie total für sich behalten! <img src="http://www.viermalvier.de/forum_php/images/graemlins/div01.gif" alt="" />
Noch 289620 sek. bis Abgase. <img src="http://www.viermalvier.de/forum_php/images/graemlins/augen21.gif" alt="" />
Ist schon geplant <img src="http://www.viermalvier.de/forum_php/images/graemlins/cool.gif" alt="" />
wenn alles gut geht 3 Oktober zur Sonnenfinsternis bei KsarGhilane aber spätestens nach den 15 März 2006 <img src="http://www.viermalvier.de/forum_php/images/graemlins/graem-cry.gif" alt="" />
Ich habe keine Zeit für Urlaub und du bist schon wieder unterwegs!!!
Gruß Holger
PS: Ich gönne es dir <img src="http://www.viermalvier.de/forum_php/images/graemlins/graem-clown.gif" alt="" /> <img src="http://www.viermalvier.de/forum_php/images/graemlins/wink.gif" alt="" />
El Jem besitzt das drittgrößte Amphitheater (230 n.Ch.) aus der Römerzeit, eines der bedeutendsten Kulturdenkmäler des Landes. Entstanden aus einer phönizischen Siedlung, gründete Caesar 46 v. Ch. die römische Stadt Thysdrus, die, reich geworden, im Jahr 238 gegen die Wiedereinführung einer Steuer für Olivenöl rebellierte und den Steuereintreiber des Kaisers Maximus lynchte. Wie wenig Rebellion gibt es doch heutzutage gegen die allgegenwärtige staatliche und allgemeine Abzocke. Aber es geht ja nicht um Olivenöl. Wie schreibt doch einer der Foristen so treffend: Man muß ein ordentliches Schaf sein, wenn man Mitglied einer Schafherde sein will.
Im Amphitheater wurden Zirkusspiele, Wagenrennen und Massenhinrichtungen von Christen durch wilde Tiere abgehalten.
Noch 198120 sek. bis Abgase. <img src="http://www.viermalvier.de/forum_php/images/graemlins/augen21.gif" alt="" />
@HPF Ich hoffe doch, daß die große Offenheit inmitten Deines Beitrags nicht ursächlich mit Deinem Wahlspruch korrespondiert. <img src="http://www.viermalvier.de/forum_php/images/graemlins/grin.gif" alt="" />
1. Kennst du das Land, wo die Zitronen blühn, Im dunkeln Laub die Goldorangen glühn, Ein sanfter Wind vom blauen Himmel weht, Die Myrte still und hoch der Lorbeer steht? Kennst du es wohl? Dahin! Dahin möcht' ich mit dir, O mein Geliebter, ziehn.
2. Kennst du das Haus? Auf Säulen ruht sein Dach, Es glänzt der Saal, es schimmert das Gemach, Und Marmorbilder stehn und sehn mich an: Was hat man dir, du armes Kind, getan? Kennst du es wohl? Dahin! Dahin möcht' ich mit dir, O mein Beschützer, ziehn.
3. Kennst du den Berg und seinen Wolkensteg? Das Maultier sucht im Nebel seinen Weg, In Höhlen wohnt der Drachen alte Brut; Es stürzt der Fels und über ihn die Flut. Kennst du ihn wohl? Dahin! Dahin geht unser Weg! O Vater, laß uns ziehn!
Mignon (aus Wilhelm Meisters Lehrjahre) Johann Wolfgang von Goethe
Wenn Ihr noch ein paar Bilder anschauen wollt, könnt Ihr dies hier:März/April Tunesien 2005 Dies sind die ersten Bilder, weitere werden folgen. Reiseroute war: Tataouine, Richtung ElBorma, Larich Richtung Tiaret, von Tiaret über die Dünen nach Bordj el Khadra. Bordj el Khadra(ist sicher so falsch geschrieben <img src="http://www.viermalvier.de/forum_php/images/graemlins/wink.gif" alt="" />) entlang der algerischen Grenze nach ElBorma. ElBorma nach BirAouine leider nur 35km one way Versuch und dann gleichen Weg wieder zurück.
Hallo Wolfgang, Hardcore? Ja, hat sich tatsächlich so entwickelt. Sind aber alle noch rechtzeitig zur Fähre gekommen, dank den ital. Motorradfahrern und dem Winden Daniel. LKW: starkes Motorruckeln zwang uns die Rückreise etwas anders zu gestalten. Als wir den Sand verlassen haben, gings los. In Italien wurden 2 fehlerhafte Sensoren festgestellt: Luftmengen Sensor (der originale Luftikasten vom Landy ist auch unglaublich dicht) und das Pedal Poti. Dank der Mobil Versicherungen ging doch alles im Nachhinein sehr angenehm aus. Urlaub wurde ein wenig verlängert. Jetzt läuft er wie eine Biene <img src="http://www.viermalvier.de/forum_php/images/graemlins/wink.gif" alt="" />
zu den Fotos: ihr scheint ja recht viel geschaufelt und geblecht zu haben? Auf welchem streckenabschnitt war denn das vor allem? beschreib doch mal bischen die Tour von Bordj nach Borma. Wenn Ihr von Tiaret offriad nach Bordj gefahren seid, hattet Ihr doch mE die Hauptwindrichtung - und damit die steilen Dünenkämme alle gegen Euch, oder? Wie hat das so geklappt?
Muss man unbedingt da lang, will sagen, ist es unausweichlich notwendig, dass man in einer stundenlangen(?) Hochzieh-Sandblech-Buddel-Aktion genau diese Düne hoch muss, um sein Ziel zu erreichen? Oder geht es da ggf. gemütlich und definitiv materialschonender mit ein paar km Umweg zum selbigen Ziel?
Nicht dass ich über den Sinn oder Unsinn der Dünenquälerei debattieren möchte, ich will nur wissen, ob es ein unbedingtes Muss ist, so eine oder von mir aus auch die Nachbardüne nehmen zu müssen.
Da wäre ja faktisch und praktisch im Prinzip für einen Solofahrer ohne Winde irgendwann Essig, wenn es definitiv keinen anderen Weg gibt?!?
Oder war das einfach nur just for fun, nach dem Motto: Mal sehen, ob wir alle Autos da hoch bekommen? Wenn dem so war, ist auch gut.
Noch ne Anmerkung nebenbei und keinesfalls persönlich gemeint: Man ist es ja mittlerweile schon gewohnt, dass nach fast jeder "harmlosen" Tunesienreise hier im Forum irgendein Auto auf der Strecke bleibt oder zumindest auf einem Abschleppwagen landet. (Ich habe den amüsanten ´Verdursten vs. Ersaufen-Bericht´ noch vor Augen.)
Zu viel Kohle?, zu leichtsinnig??, zu übermütig???, zu besoffen???, zu viel Männer im Sand zusammen????, gar Tunesien zu gefährlich?????
zur Frage "muß man ne bestimmte Düne unbedingt hoch?"...ohne natürlich zu wissen wie es hier war... ja, manchmal schon. Wir waren garde vor einigen wochen auch in Tunesien und sind sehr lange eher die bequemen strecken in den Dünen gefahren. Bis wir eines Mittags vor dem ende eines Tales standen und es zu keiner Seite -außer von wo wir gekommen waren-weiterging. Also einige Kilometer zurückgefahren...immer am Dünenzug entlanggehangelt und dann schleißlich entschieden: wir müssen durch bzw drüber. Was wir an einer guten stelle dann auch wider echt problemlos geschafft haben. Zum Glück, sonst hätten wir sicher ähnlich keulen müssen wie mtbbee...
@Greenlandy, also wir hatten erstmal Null Bier oder anderen Alkohol mit. Erstaunlicherweise gehts auch ohne bestens. Wir mußten definitiv diese Düne wieder hoch. Wenn Du schon mal von ElBorma nach BirAouine entlang der algerischen Gerenze unterwegs warst, wirst Du das nachvollziehen können. Runter fuhren sich die Dünen bestens, doch leider mußten wir gleichen Weg wieder zurück. Ein größerer Umweg über Algerien hätte sicherlich einige Erleicherungen gebracht, das konnte man auch aus der Sat-Karte erkennen, nur fehlte uns einen Tag und der Mut die Grenze zu überschreiten. Auch sind wir zuvor komplett in 3h einen Dünenkamm abgelaufen um leichtere Überfahrten zu finden, doch Null Chance. So schwierig ist tatsächlich nur zu dieser Zeit dort gewesen. Selbst die Motorradfahrer entschieden sich für den Rückzug und entdeckten keine anderen Überquerungsmöglichkeiten (Mopeds tun sich da normalerweise leichter). Selbstverständlich sucht man sich leichtere Wege. Die Sat-Karte ist dabei immer recht hilfreich. Außerdem wird viel gelaufen um leichtere Wege zu finden. Natürlich kann man auch Pipeline Piste fahren, aber ist nicht unbedingt der Hit. Wer es mag, kann natürlich auch per Piste von Nord nach Süd fahren. Ist aber auch nicht sonderlich materialschonend. Als Solofahrer hätte ich den Urlaub natürlich anders geplant, doch mit 3 Landys war die Tour (bis auf den Abschluß) sehr gut geplant. Wir konnten uns gegenseitig mit dem kinetischen Seil ziehen oder die Winde einsetzen. Auch ein Fahrfehler meinerseits (und diese sind niemals ausgeschlossen) war schnell Hilfe zur Stelle und konnte die mißliche Schräglage beenden (1x Seilsicherung, 1x Winchen und schippen). Der Vorteil in Tunesien ist einfach, Du kannst die Routen von schwer bis leicht planen. Nachteil, vorort sieht alles ganz anders auch. Auch ändern sich die Dünen speziell weiter nördlich so schnell, daß manchmal nicht möglich ist, den Zielpunkt zu erreichen, wie noch vor einem halben Jahr (z.B. der See). Also keine Sorge, Tunesien bleibt ungefährlich, denn ich denke niemand von uns bringt sich freiwillig in Gefahr bzw. setzt sein geliebtes Auto wörtlich in den Sand. P.S. neue Bilder auch von unseren Reispartnern kommen nach dem Wochenende Gaspedalsensor ist auch schon als Reserve bestellt <img src="http://www.viermalvier.de/forum_php/images/graemlins/wink.gif" alt="" />
1. Auf der Hauptseite einstellen Landsat 7 Circa 2000, In, Pan, 16000 Pixels, "Select Image" anklicken 2. Dann die entsprechende Karte (die gewünscht) ist anklicken. Popupwarnung erscheint evtl. 3. "Popup" für diese Seite temporär zulassen, nur dann erscheint ein neues Fenster mit der zuvor ausgewählten Sat-Karte 4. Download MrSID Image 5. Speicherort auswählen
Habe für unseren Tunesien Urlaub die SID_2000 Satkarten genutzt. Ließ sehr gut danach navigieren. Einstellung im TTQV war 75%. 100% sind die Pixel zu groß. Ich denke, das läßt sich für andere Karten übertragen. Viel Spaß beim Downloaden!
wie habt Ihr dann die Navi gemacht, so fehlen ja koordinatensysteme. Versucht anhand von Anhaltspunken ein eigenes Koord-Kreuz reinzulegen, oder wie? Mir fehlt noch bischen das Gefühl für den Maßstab, wie groß sind denn dann die Pics, die Ihr verwendet habt? Und dann als Ausdruck oder laptop dabeigehabt?
Hallo alle Daheimgebliebenen, sitze hier im warmen Wind am Strand in Hammamet und freu mich des Lebens. War schon mal im Sueden, Sand schnuppern. Heute hab ich mit stark steigender Freude festgestellt, dqss mein gutes altes Hotel "DALIA" in Hammamet wieder geoeffnet ist, unter deutscher Leitung. War frueher DER Wuestenfahrertreff, koennte es wieder werden. Essen ausgezeichnet, eben Couscous vom Feinsten, zergeht mir immer noch auf der Zunge.
Ich stell mal die Homepage rein, ich hoffe, es hat keiner was dagegen:
Aufgetankt mit Wärme bin ich wieder in diesem kalten Land hier eingetrudelt. 8° am Fensterbankl. Lächerlich.
Der Patrol hat bis auf ein lädiertes Federblatt vorn keine Macken abgekriegt. Dieses hab ich mit meinen Mitteln reponiert, danach keine Leistungsminderung. Suche ein Parabel-Federblatt 1. Lage mit den Federaugen für vorn, siehe auch in der Rubrik "Suche".
Südlich Borma kam es in einer französischen Gruppe zu einem tödlichen Unfall durch Überschlag beim Überqueren einer Düne. Nach Angaben des tunesischen Führers der Gruppe, dem Wirt von Bir Soltane, mit dem ich gesprochen habe, fuhr der Fahrer (wahrscheinlich zu schnell) die Düne schräg (!) an, überschlug sich auf der anderen Seite, wobei die Frontscheibe rausflog. Die 27-jährige Beifahrerin wurde aus dem Fahrzeug geschleudert, vom Auto erdrückt und erlag ihren schweren Verletzungen. Das Fahrzeug, ein kurzer schwarzer Toyota, stand letzte Woche noch bei der Gendarmerie Nationale in Borma. Frontscheibe und rechte Seitenscheibe fehlten, die rechte Tür war eingedrückt.
Für noch gefährlicher als das Dünenfahren würde ich inzwischen die Benutzung der Autobahn von Mailand nach Chiasso halten. So viele Bekloppte auf einem Haufen kann man sich gar nicht vorstellen. Wenn es da bald aus 45ern und Berettas knallt, würde ich mich nicht mehr wundern.
Die Oliven blühen, das Korn ist schon reif und frisches Obst gibt es die Menge. Bis zur nächsten Tour muß ich mein Couscous jetzt leider wieder selber kochen.
Das Monument de la Colonne Leclerc in Ksar Ghilane.
Hier findet sich eine Tafel:
Hier kam General Leclerc und die Force L aus dem Tchad vom 23. Februar bis 10. März 1943 an. Sie haben den Angriff auf die feindlichen Kräfte siegreich unterstützt und fügten ihnen schwere Verluste zu.
Der General hat nach einem Gewaltmarsch vom Tchadsee die Truppen Montgomery's im Kampf gegen die deutschen Truppen unter Rommel unterstützt.
Das Monument befindet sich östlich der Palmeraie bei der Ansiedlung in der Nähe der Polizeistation.
hallo turbinchen <img src="http://www.viermalvier.de/forum_php/images/graemlins/wink.gif" alt="" /> das ist aber ein guter link <img src="http://www.viermalvier.de/forum_php/images/graemlins/graem-thumbsup.gif" alt="" /> bin gerade am saugen. mal schauen wie es mit fugawi funzt
"Mit diesem verschlossenen Land ist es wie mit dem Freund, der erst etwas von sich preisgibt, wenn er glaubt, daß die Zeit dafür gekommen ist, und niemals gegenüber einem neuen Bekannten. Zumeist verläßt man ihn unbefriedigt: Man hat genug gesehen, damit das Interesse geweckt ist, und zu wenig, als das die Neugier gestillt wäre. Sollte das ein raffinierter Kniff sein, um sicherzugehen, das man wiederkommt?"
Ab Metlaoui Hauptbahnhof. Phantastische kleine Reise mit dem "Orient-Express Nordafrikas", dem restaurierten königlichen Zug des ehemaligen Bey von Tunis. Man reist durch Tunnel und über gewagte Brücken auf den Gleisen der Phosphat-Bergbahn in die pittoreske Seldja-Schlucht durch das Mouidir im Hohen Atlas am Rande der Sahara.
Macht einen Riesenspaß, besonders auch, wenn man mit den Kids unterwegens ist. Lézard Rouge außer Mi und Fr. DT 20.-, Abfahrt 10°°, Dauer 2h, SPITZE!! Karten entweder am Schalter oder Kartenvorbestellung: Se renseigner au Bureau du Lézard Rouge à Métlaoui: tel (00216)-6-24 14 69, fax (00216)-6-24 16 04
Die fast allgegenwärtigen Relikte aus römisch-punischer Zeit werden durch dieses (neudeutsch) Highlight an der Straße von Tunis nach El Fahs ergänzt. Früher, als man diese Straße nach Algerien benutzt hat, kam man direkt dran vorbei, jetzt lohnt sich der Schlenker dorthin allemal.
Das Bauwerk wurde vom Kaiser Hadrian um 120 n. Ch. errichtet und leitete Wasser vom Berge Zaghouan (der in der Ferne sichtbar ist), bis nach Karthago, etwa 90 (!) km weit. Eine Meisterleistung der damaligen Wasserbauer, die diese von den badenarrischen Römern so geliebte Flüssigkeit ohne Pumpen, nur durch Gefälle über diese Strecke fließen ließen.
Man findet den Anfang der Relikte nicht weit von Tunis, teils sehr gut erhalten, rechts der Straße gleich dort, wo man aus Mohammédia über den Berg kommt. Und ist erst mal platt. Etwas weiter überquerte der Aquädukt das Oued Méliane, die Pfeiler haben dort eine Höhe von über 20 m. Derzeit werden Teile der Bögen "restauriert", wer den ursprünglicheren Zustand noch sehen möchte, sollte sich beeilen.
Und schon wieder kribbelt's. Habe dauernd das alte Gurkenglas mit dem Dünensand vom Erg Ouidane el Alennda in der Hand. Dieser hellgelbe Sand. Wie er so durch die Finger rieselt ...
In aller Ruhe abends mein chobbs im Sand backen, Lammhaxerl braten, das Ganze mit einer scharfen Knofelsoß aus Olivenöl, Tomaten und Harissa. Hinterher deglet nour und frische Orangen. Und Tee bis zum Abwinken ...
Ein paar Kamelerln schaun nach, was da so duftet, ein leiser, warmer Wind streichelt den Patrol hinter mir. Und über allem das funkelnde Sahara-Planetarium.
Doch leider. Noch nicht. Die Tretmühle rattert.
Das Wetter im angrenzenden GHADAMES Wind NO 15 km/h Temperatur 34°C SONNE Sonnenscheindauer 12 h 30 min Sonnenaufgang 05:20 Sonnenuntergang 19:25 NIEDERSCHLAG Menge 0 l/m² Risiko 5 % Luftfeuchtigkeit 36 %
Wetter aktuell an meinem Fensterbankerl: 13°C, windig, intermittierender Regen grad eben rummsen Donnerschläge
EL BORMA, Tunesien, Sonntag, 10.07. WETTER aktuell Höchsttemperatur 47 °C Tiefsttemperatur 33 °C WIND Geschwindigkeit 22 km/h Windrichtung S SONNE Sonnenscheindauer 10 h 00 min Sonnenaufgang 05:25 Sonnenuntergang 19:31 NIEDERSCHLAG Menge 0 mm Luftfeuchtigkeit 10 %
Keine Frage, wohin ich mich wünsche. <img src="http://www.viermalvier.de/forum_php/images/graemlins/augen21.gif" alt="" /> Immerhin steigen dafür die Chancen.
Wetter aktuell an meinem Fensterbankerl: 13°C, windig, intermittierender Regen grad eben rummsen Donnerschläge
EL BORMA, Tunesien, Sonntag, 10.07. WETTER aktuell Höchsttemperatur 47 °C Tiefsttemperatur 33 °C WIND Geschwindigkeit 22 km/h Windrichtung S SONNE Sonnenscheindauer 10 h 00 min Sonnenaufgang 05:25 Sonnenuntergang 19:31 NIEDERSCHLAG Menge 0 mm Luftfeuchtigkeit 10 %
Keine Frage, wohin ich mich wünsche. <img src="http://www.viermalvier.de/forum_php/images/graemlins/augen21.gif" alt="" /> Immerhin steigen dafür die Chancen.
Wie? Schon wieder Urlaub?! <img src="http://www.viermalvier.de/forum_php/images/graemlins/blush.gif" alt="" />
Wo es hier nach Süden geht? Die beiden Herren sehen ja etwas ratlos aus.
Das kommt drauf an, wie spät es da grad ist. Links jedenfalls auf keinen Fall. <img src="http://www.viermalvier.de/forum_php/images/graemlins/augen21.gif" alt="" />
Nordhemisphäre:
Falls es 9°° (UTC) ist:
Falls es 12°° sein sollte, ist Süden auf der anderen Seite Deines Autos. Dieser Fall ist hier jedoch unwahrscheinlich wegen der großen Schattenlänge und der kurzen Hosen der Protagonisten. Um diese Jahreszeit friert's Dich an de Keesebeene.
Falls es 15°° (UTC) ist:
Der halbe Sektor "Kleiner Zeiger zu 12°°" gibt die ungefähre Südrichtung an. Soweit zur völlig ausreichenden Minimalnavigation. <img src="http://www.viermalvier.de/forum_php/images/graemlins/cool.gif" alt="" />
Hohe Warte mit Ausblick nach Süden auf das vorstehende stoinige Äggerle ... Bei diesem dürfte es sich um ein preiswertes Grundstück auf den Golanhöhen handeln. Zum Selberverteidigen.
WETTER Höchsttemperatur herrliche 44 °C Tiefsttemperatur 29 °C WIND Geschwindigkeit 17 km/h Windrichtung S SONNE Sonnenscheindauer 12 h 30 min Sonnenaufgang 05:38 Sonnenuntergang 19:20 NIEDERSCHLAG Menge 0 Luftfeuchtigkeit 15 %
... das alte Gurkenglas mit dem Dünensand vom Erg Ouidane el Alennda ...
Wetter in Borma heute 44°C, wolkenlos, Wind SW 15 km, 12 h Sonnenscheindauer, Luftfeuchte 15 % Wetter in München heute 9°C, stark bewölkt, Regen, Wind NW 23 km, 4 h Sonnenschein???dauer, Luftfeuchte 67%
Noch Fragen?
Ticket ist da Karre ist technisch ok Patrolium ist im Patrol Futterkiste ist in statu nascendi
Damit erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, rechtzeitig zur Eclipse am 3. Oktober auf meiner Düne zu sitzen.
Hallo Patrolier, seit Monaten folge ich Deinen überaus suggestiven südlichen Sehnsüchten. Da bricht offenbar ein unzähmbarer stammesgeschichtlicher Impuls immer wieder durch die postmoderne Kruste. Kann ich nur zu gut verstehen, schließlich willst Du nur in die Richtung zurück, aus der wir alle kamen - also nach Hause (wenn Anthropologen und Ethnologen sich nicht täuschen)! Wünsche Dir - bei brik, méchoui, kuskus, ojja merguez und thé á la menthe - Bon vent ! Roger San [color:"black"] [/color]
Hallo Roger, sie täuschen sich nicht, die Anthropo- und Ethnologen. Man erkennt unsere Herkunft u. a. an der abnehmenden Variabilität des humanoiden Genpools mit zunehmender Entfernung vom Ostafrikanischen Rift. Auch Dein Eindruck den urgründigen Ursprung betreffend ne trompe pas.
Shukran sadîk, fursa sa'îda.
Kein Mensch kann in der Wüste leben und davon unberührt bleiben. Er wird fortan, wenn auch vielleicht kaum merklich, den Stempel der Wüste tragen, das Mal, das den Nomaden kennzeichnet. (Thesiger)
Sidi Bou Said ... Hier wartet das Café des Nattes! August Macke und Paul Klee waren auch gern hier (Expressionisten, Der Blaue Reiter) Ich auch. Ana aidan. Wa anta?
Wetter in Tunis: derzeit 30°C, leicht bewölkt, leichter Wind vom Meer her. Klasse! Ab ins Café!
besser als W. Thesiger (siehe Dein Zitat) kann man es nicht beschreiben! Er gehörte zur (ganz!) kleinen (europäischen) Gruppe der Echten in der Wüste. Bei ihm müßte man - wenn man es als Heutiger betrachtet - von der "Gnade der FRÜHEREN Geburt" sprechen. W.T.: "Wer heute nach dem Leben suchen wollte, das ich in der arabischen Wüste geführt habe, wird es nicht finden; denn nach mir kamen die Ingenieure und Ölsucher." [color:"black"] [/color]
Théodore Monod ist leider im Jahre 2000 verstorben.
Sein Buch "Wüstenwanderungen", National Geographic, erschienen bei Goldmann, empfehle ich sehr zum Lesen. Da spricht ein Saharien.
Titel der französischen Originalausgabe "Méharées", erschienen bei Actes Sud, Paris.
Dein Eindruck von der "Gnade früher Geburt" täuscht Dich abermals nicht. Die heute Nachkommenden, augenscheinlich mit der Gnade der späten Geburt behaftet, werden gleichwohl vom Leben als Zuspätgekommene bestraft.
Saint Ex schreibt schon in "Wind, Sand und Sterne":
"... Die bunten Fernen, die wir ansteuerten, sind eine nach der anderen zur blassen Nähe geworden, so wie manche Insekten ihre Farben verlieren, wenn sie erst einmal in die warme Hand genommen werden. Und doch lebten wir nicht in eitler Verblendung, als wir ihnen zustrebten. Wir täuschten uns nicht, als wir ausgingen, sie zu entdecken. Der Sultan in Tausendundeiner Nacht irrte sich auch nicht in seiner Suche nach dem Letzten und Höchsten, um dessentwillen seine Sklavinnen eine nach der anderen in seinen Armen vergehen mußten, noch ehe die Sonne aufging; sie hatten das Gold von ihren Flügeln verloren, kaum daß er sie berührt hatte. Wir lebten vom Zauber des Sandes, andere werden Ölquellen darin erbohren und sich mit Handel bereichern. Aber sie kommen alle zu spät. Die verbotenen Palmwälder, der nie zuvor betretene Muschelsand haben uns ihr Bestes gegeben. Die Sahara hatte nur eine heilige Stunde der Erhebung zu verschenken, und wir haben sie erlebt."
ich sehe, wir lesen die gleichen Bücher und - ziehen sehr ähnliche Schlüsse! Glücklicherweise bleibt uns immer noch die Chance, unserem eigenen Kompaß zu folgen - hier und in der Wüste. Pisten sind dazu nicht immer nötig, aber eine solide Überlebensstrategie! Gruß Roger San [color:"black"] [/color]
"Ich habe die Wüste immer geliebt. Man setzt sich auf eine Sanddüne. Man sieht nichts. Man hört nichts. Und währenddessen strahlt etwas in der Stille ..." Saint Ex., Le petit prince
Auch dies ist (war einst) ein Michelin-Reifen, un relict francais, Baujahr etwa 1914. Ein Hochdruckreifen, die Dinger wurden mit etwa 4-7 bar gefahren, waren mit Segeltuchlamellen gefüllt, hatten eine Hanfschnurkarkasse und eine erschreckend dünne Gummi-Ummantelung. Die Reiferln wurden meist als Zwillingsbereifung, aber schon auf Metallfelgen gefahren, damit man wenigsten etwas weiterkam. Profil? C'est quoi? Profilé.
Gefunden in Südalgerien, in der Nähe der Piste Amguid-Djanet.
Ab 1923 wurde ein regelmäßiger "Bus"-verkehr mit sechsrädrigen Renaults (Zwillingsachse hinten) durch das Tanezrouft von Colomb-Béchar nach Gao und Niamey durchgeführt. 1935 gab es dann in der Verlängerung die längste "Bus"-Linie der Welt, über 5000 km von Algier bis N'djamena am Lac Chad. Am "Bidon V" stand eine Zapfsäule für Benzin, in the middle of nowhere, die von Adrar her gepflegt wurde, neben dem Leuchtfeuerturm für die Nachtflieger der Postkuriere.
Da wäre ich gern dabeigewesen. Man hätte dort vielleicht Saint Ex persönlich kennenlernen können.
"Ich denke, dass einige Menschen außerhalb des Platzes geboren werden, der ihnen zukommt ... Es mag sein, dass ein tief verwurzelter Atavismus den Wanderer zurück nach Ländern drängt, welche seine Vorfahren im Beginn der Geschichte verlassen haben." Somerset Maugham
Salut Patrolier! Ich sehe mit Freude, daß Du für meine kürzlich angesprochene Ahnung einen illustren Zeugen gefunden hast. Wir waren (und sind!) also doch zahlreicher, als wir manchmal denken! Gruß Roger San [color:"black"] [/color]
Aktuelle Temperatur bei mir am Fensterbankerl (07:26): [color:"red"]7°C[/color]
Aktuelles Wetter am Golf (das ist KEIN Auto!) von Gabes:
Badetemperatur [color:"red"]26°C!! [/color] im Meer!
WETTER Höchsttemperatur 28 °C Tiefsttemperatur 20 °C WIND Geschwindigkeit 17 km/h Windrichtung O SONNE Sonnenscheindauer 8 h 30 min Sonnenaufgang 06:15 Sonnenuntergang 18:13 NIEDERSCHLAG Menge <= 0,5 l/qm Risiko 4 % Luftfeuchtigkeit 56 %
Als nix wie wech zur Sonnenfinsternus! <img src="http://www.viermalvier.de/forum_php/images/graemlins/augen21.gif" alt="" /> Zu sehen auch für die Daheimgebliebenen.
An alle, die auch nach Tunesien oder weiter fahren und noch ein Eckchen Platz in den wohlgefüllten und reichlich ausgestatteten Wüstenschleudern haben:
Falls im Schrank abgelegte, aber intakte und saubere Kinderkleidung für Kids von 0-16 Jahren vor sich hin liegt, packt einen Seesack voll ein und fahrt mal über Sfax nach Süden.
In Mahrès, 30 km südlich von Sfax gibt's ein [color:"red"]SOS-Kinderdorf[/color]. Da wird jede Menge der Kleidung benötigt, man ist dort nicht so reichlich ausgestattet. Auch gutes Spielzeug wird liebend gern gesehen. Dort kann man sich Freunde mit glänzenden Augen machen.
Mahrès liegt bei N34°31'37" E10°30'16". Das SOS-Kinderdorf Mahrès liegt gleich am Eingang des Ortes und direkt am Meer.
Temperaturschock von Borma mit mir angenehmen 45°C zu eiskalten 0°C hier am Fensterbankerl. Kulturschock von der mir angenehm menschlichen afrikanischen Mentalität zur egozentrischen europäischen.
Die partielle Sonnenfinsternis am 3.10. war bei wolkenlosem Himmel perfekt zu beobachten. Bei Maximalabdeckung rollte ein konzentrischer "Ring of Fire" über den Himmel. Im Dünenambiente südlich von Douz schwiegen plötzlich die sonst immer zwitschernden Wüstenlerchen im Halbdunkel des Himmels. Ein Perlschnureffekt, erzeugt durch die Mondberge, blitzte sekundenlang bei Berührung des Mondes an den Sonnenrand auf, als er gerade wieder aus der Sonnenscheibe auswanderte. Mal sehen, ob die Fotos geworden sind.
Der Sand war diesmal sehr weich, oft kaum noch fahrbar, die Richtung der Sandstürme in den hohen Dünen hat in diesem Jahr anscheinend von der Hauptwindrichtung aus Ost auf die Richtung aus Süd-Südost gewechselt. Die Nord-Nordwestseiten der Dünenberge waren wie aus Puder. Das ändert sich derzeit erst weit im Süden. Aber da wollte ich ja sowieso hin.
Ein tödlicher Unfall eines Schweizers in den südlichen Dünen überschattete die Ausfahrt. Ein abends nicht eingelegter Gang und die nicht angezogene Handbremse waren die Ursache. Morgens fing das Auto im Wind an, bergab zu rollen, er sprang aus dem Dachzelt und wurde vom Fahrzeug überrollt. Er starb nach zweieinhalb Stunden an den inneren Verletzungen. Ich kam "zufällig" (gibt's das überhaupt?) vorbei und konnte der damit führer- und orientierungslosen Gruppe helfen. Die tunesischen Militärbehörden haben sich sehr korrekt und hilfsbereit verhalten.
Trotzdem das Schiff mit allerlei Volks voll geladen war, habe ich doch kaum jemanden auf meinen Wegen getroffen. Eine positive Ausnahme: Unser Forist @Ölfinger. Danke Dir für das gute Gespräch.
Meine Kleidersammlung habe ich im SOS-Kinderdorf von Mahrès (N34°31'37" E10°30'16") abgeliefert, ich kann dies nur jedem zur Nachahmung empfehlen. Dort sind keine verwöhnten Fratzen, sondern richtig gut erzogene Kinder ohne Eltern. Man tut dort wirklich etwas für die elternlosen Kinder, sie gehen auch in die Schule. Ich hab es zwar schon beschrieben, aber hier nochmal: von Sfax kommend am Ortseingang von Mahrès gleich links. Da wo die Schienen der Eisenbahn gekreuzt werden, sofort links zurück auf dem Sandweg parallel zum Gleis. Dann noch 100 m. Ein Wächter sitzt am Eingang der gepflegten Anlage, tags und nachts kann man da etwas abgeben. Mir ist dieser direkte Weg lieber als eine anonyme Spende.
Irgendwie fällt es mir immer schwerer, mich hier in diesem Lande wieder einzufädeln. Hier stimmt etwas nicht mehr.
danke für Deinen Bericht!! - Du weißt sicherlich selbst sehr gut, daß Deine Schlußbemerkung Reflexionen und Echo auslösen muß. Das Thema ist so symptomatisch, daß man dazu nichts Schnelles sagen kann, sondern unbedingt sehr eingehend diskutieren müßte. Vielleicht findet sich ja - Deiner unterschwellig/deutlichen Anregung folgend - dazu auch hier Gelegenheit?!
an der starken Resonanz auf Deine Anregung kann man ja schon erkennen, welche Richtung dieses Land schon vor geraumer Zeit genommen hat. Allein das Gefühl für die Qualität von Veränderungen scheint nahezu völlig abhanden gekommen zu sein, ganz abgesehen vom mangelnden Wachsen eines inneren Widerstands, weshalb ich unsere westlichen Nachbarn sehr schätze. Was bleibt, ist pure Resignation, wie verbrämt sie sich auch zu erkennen gibt. "Ja, aber ..." ist ein untrügliches Zeichen für die Depression.
Ich selbst fühle mich nicht berufen für Andere zu sprechen, sondern bin nur für mich selbst verantwortlich. Daher liegt das Ticket für die Fähre bereits wieder hier, allfällige Einwürfe wie "...was, schon wieder Couscous?" prallen locker an meiner vom Sandsturm geformten äolischen Figur ab. Das Schiff wird mich demnächst wieder in mein Land bringen, in dem ich mich unter Menschen oder auch allein in einer Umgebung traumhafter Schönheit wohlfühlen kann. Weit nach Südosten hin liegt diesmal mein Bestreben. Meine aktivierten guten Kontakte dorthin ermöglichen mir ein weitestgehend ungehindertes Reisen ohne unerwünschte Begleiter. Dies hab ich der Gnade einer relativ früheren Geburt und dem beständigen Zugehen auf die Menschen, nicht an ihnen vorbei, zu verdanken.
Eine zu Unrecht selten besuchte archäologische Ausgrabungsstätte im Nordwesten Tunesiens. Ausgrabungen der tunesischen und deutschen archäologischen Gesellschaften können besichtigt werden.
Hier befindet sich (seit 149 v. Chr.) der Steinbruch, aus dem die Römer den zweitwertvollsten Stein des römischen Weltreiches für Säulen und Platten schlagen ließen, nicht zu vergessen auf Kosten des Lebens Tausender von Sklaven und Verurteilter. Im Zirkus Maximus zu enden, in den Bergwerken oder in den Steinbrüchen hatte den selben Stellenwert. Die Chance, dort lebend herauszukommen war überall gleich: nämlich gleich Null.
... der goldblonde Marmor Numidiens ...
Eine römische Stadt mit Forum, Bädern und Amphitheater, ein 17 km langer Aquädukt (Relikte), die "fabrica" der Arbeitssklaven und der zernagte Steinbruch-Berg sind anzuschaun. Auf dem Gipfel finden sich Reste eines Saturntempels. Doch das Museum am Fuß des Berges lohnt in jedem Fall den Besuch. Hier ist mit viel Liebe und Akribie die Geschichte dokumentiert. Auch der Saturntempel ist dort mit originalen Artefakten restauriert. Die Rampe aus riesigen, flachen Steinplatten, auf der die gebrochenen Marmorplatten und vorgefertigte Säulen zum nahegelegenen Fluß transportiert wurden, präsentiert sich sehr gut erhalten. Am Fluß stehen die Reste einer der ersten beiden Turbinen(!)mühlen (die andere stand bei Caesarea/Israel) und einer Brücke.
Als Cäsar ermordet wurde (15. März 44 v. Chr. in Rom, "Iden des März"), stiftete das Volk von Rom ihm zu Ehren eine Säule. Diese wurde aus dem Chemtou-Marmor gefertigt, nach Rom gebracht und steht dort noch heute auf dem Forum Romanum.
Ganz abgesehen von der sehr besuchswürdigen Stätte: Die grandiose Landschaft des Atlas und der Weg nach Chemtou lohnen auf jeden Fall, z.B. Bou Ficha - Zaghouan - El Fahs - Bou Arada - Teboursouk (alte Franzosenstraße, malerische Oueds) - über die Atlasberge (Richtung Bou Salem) fast hochalpin nach Jendouba - Richtung Tabarka bis zum Abzweig nach Chemtou. Dann sind's noch 12 km. Die neue Autobahn von Tunis nach Beja ist auf weiten Strecken bereits befahrbar, aber lange nicht so schön wie die obige Strecke.
... and it burns, burns, burns, the ring of fire ...
Kontakt des Mondrandes an den Sonnendurchmesser mit einer Lichtperle (Sonnenstrahl durch ein Tal zwischen Mondbergen). Standplatz 20 km südlich von Douz auf der Zentrallinie des Kernschattens.
Salut, Fotos, die ahnen lassen, daß sich nicht alles im Sichtbaren zeigt!- Wünschen wir J.Cash ("Solitary Man") - behind - " I see a ...darkness" nun ein "Field of Diamonds"! Gruß Roger San [color:"black"] [/color]
ich bin jetzt in Tobruq angekommen, Cyrenaika, Libya, bei gutem Wetter 20 Grad, leicht bewoelkt, 3000 km seit Muenchen ueber die Strasse nach Kairo. Gestern Passage von Bir Hakim, hier muss der Krieg 1943 fuerchterlich gewuetet haben. Der Eisenhagel der Granatsplitter ueberdeckt teilweise den Wuestensand. Die Opfer des Infernos liegen hier in Tobruq auf dem deutschen Soldatenfriedhof in Reih und Glied. Ein beklemmender Anblick. Da verstehe ich den Schwur der Ueberlebenden des Krieges <NIE WIEDER ...>
Hoffentlich.
Morgen geht's nach Sueden. Hauptrichtung Kufra/Al Aweinat/Sudangrenze. Mal sehen was Kambyses uebrig gelassen hat. Der Sand lockt und lockt ...
Fuer Nachfolgende, das Internetcafe liegt oben am Berg beim Funkturm hinter der Polizei. Gegenueber ein richtig gutes Restaurant mit Blick auf den Hafen und Aussengrill. Das Lamm ist sehr zu empfehlen, nach der Shorba, versteht sich.
Und der Patrol schnurrt und schnurrt ... :-))) Libyscher Diesel schmeckt eben, fuer 7 cents der Liter!! Und mir schmecken die libyschen Huehner mit scharfer Soss.
Neben grandiosen Landschaften, in denen Dali gelernt hat, römischen Gräbern, geschichtsträchtigen Minenfeldern, Felsbildern, der Lady Be Good, Dünen, Dünen, Dünen, Meteorkratern, Vulkanen, dem Gilf Kebir und vielem mehr ist mir ein Punkt auf meiner Reise besonders aufgefallen:
In militärischen Anlagen in und um Kufra stehen 150 hoch aufgepackelte LKWs der UNO (gezählt, es können auch noch mehr sein) in Wartestellung, sie haben Hilfsgüter für die gechasste und notleidende Bevölkerung des Darfour geladen, Libyen hatte für diese humanitäre Aktion ohne weiteres die Durchfahrtgenehmigung erteilt.
Warum fahren sie nicht zu ihren dortigen Bestimmungspunkten?
Im Norden des Tchad, den sie durchfahren müssen, nehmen räuberische Rebellen die Fahrer als Geiseln und die LKWs werden nur durch Zahlung von hohen Lösegeldern wieder freigegeben. Keine der Regierungen fühlt sich zuständig, für freies Geleit zu sorgen. Die UNO sieht sich nur für die Bereitstellung der Hilfsgüter zuständig, nicht für deren Transport. Daher werden die LKW-Lieferungen in Kufra zurückgehalten.
Das wäre doch eine lohnende Aufgabe für den großen Bruder im Westen. Auch hier würde es sich um Terrorbekämpfung handeln. Die Herren sind dort aber nicht tätig.
Inzwischen verhungert die Darfourbevölkerung, anscheinend von der übrigen Welt vergessen.
In militärischen Anlagen in und um Kufra stehen 150 hoch aufgepackelte LKWs der UNO (gezählt, es können auch noch mehr sein) in Wartestellung, sie haben Hilfsgüter für die gechasste und notleidende Bevölkerung des Darfour geladen, Libyen hatte für diese humanitäre Aktion ohne weiteres die Durchfahrtgenehmigung erteilt.
Warum fahren sie nicht zu ihren dortigen Bestimmungspunkten?
Im Norden des Tchad, den sie durchfahren müssen, nehmen räuberische Rebellen die Fahrer als Geiseln und die LKWs werden nur durch Zahlung von hohen Lösegeldern wieder freigegeben. Keine der Regierungen fühlt sich zuständig, für freies Geleit zu sorgen. Die UNO sieht sich nur für die Bereitstellung der Hilfsgüter zuständig, nicht für deren Transport. Daher werden die LKW-Lieferungen in Kufra zurückgehalten.
Das wäre doch eine lohnende Aufgabe für den großen Bruder im Westen. Auch hier würde es sich um Terrorbekämpfung handeln. Die Herren sind dort aber nicht tätig.
Inzwischen verhungert die Darfourbevölkerung, anscheinend von der übrigen Welt vergessen.
Sandgrüße
Sowas geht auch nicht durch die Medien . Irgendwas läuft hier schief ...
ich bin jetzt in Tobruq angekommen, Cyrenaika, Libya, bei gutem Wetter 20 Grad, leicht bewoelkt, 3000 km seit Muenchen ueber die Strasse nach Kairo. Gestern Passage von Bir Hakim, hier muss der Krieg 1943 fuerchterlich gewuetet haben. Der Eisenhagel der Granatsplitter ueberdeckt teilweise den Wuestensand. Die Opfer des Infernos liegen hier in Tobruq auf dem deutschen Soldatenfriedhof in Reih und Glied. Ein beklemmender Anblick. Bis bald, Sandgruesse.
Der deutsche Soldatenfriedhof befindet sich auf der südlichen Anhöhe über dem Naturhafen von Tobruk. Dort sind die Gebeine von 6026 Soldaten bestattet, die auf der Cyrenaika gefallen sind.
Das Grundstück für den Soldatenfriedhof wurde vom libyschen Staat zur Verfügung gestellt. Der Schlüssel für das Mahnmal ist bei einer libyschen Familie nebenan hinterlegt, die auch für die Instandhaltung der Umgebung sorgt.
In der Eingangshalle befindet sich eine Tafel mit folgender Inschrift:
"Über gezeichnetem Haupt die nackte Gewalt des Gestirns ward der Kampf uns verhängt und wir ertrugen die Glut. Namen nennen Euch hier den Ort wo wir kämpften und fielen: Wüste heißt dieser Ort. Erde, spurloser Sand. Wüstenwind hüllte uns ein, die Leiber versengend, die Herzen. Schicksalssturm löschte das Licht unseres irdischen Tags. Was wir gewesen, Ihr seid’s. Und was uns verhängt war, bedroht euch. Lernt aus verwehter Spur. Sorgt, dass die Wüste nicht wächst."
Bei meinem Besuch waren mehrere Kränze an dieser Stelle niedergelegt worden. Einer war dabei, der mit einem schmalen Band der französischen Trikolore versehen war. Diese Geste empfand ich als eine der Versöhnung.
In der Nähe befinden sich auch die Soldatenfriedhöfe der Franzosen und der Engländer.
WETTER Höchsttemperatur 26 °C Tiefsttemperatur 10 °C WIND Geschwindigkeit 11 km/h Windrichtung NNW SONNE Sonnenscheindauer 8 h 30 min Sonnenaufgang 06:51 Sonnenuntergang 17:28 NIEDERSCHLAG Menge 0 mm Luftfeuchtigkeit 29 %
DAS zieht. Ganz abgesehen von den Möglichkeiten! Libysches Transitvisum, Amsaad, Soloum, Siwa, Baharia.
Wenn Dich stets das Ferhnweh quält, warum bleibst Du dann nicht einfach mal etwas länger unten? Ist doch durchaus sinnvoll, wenn man eh die Schnauze voll hat von Wetter und Leuten hier! Und es spart eine Menge Fährkosten! <img src="http://www.viermalvier.de/forum_php/images/graemlins/grin.gif" alt="" />
So wie es aussieht, darf ich im März das erste Mal nach Tunesien! Yipieeehhh!!! <img src="http://www.viermalvier.de/forum_php/images/graemlins/boing.gif" alt="" />
Da würde ich mir ja das Vergnügen des immer wieder neuen Ankommens rauben.
Daher: Abgelehnt! Vorerst.
Viel Spaß bei Deinem ersten Besuch in Afrika.
Da hast Du natuerlich auch wieder Recht! Was waere das schoenste Ziel ohne gelebtes Kontrastprogramm!? Schliesslich ist der Mensch ein Gewohnheitstier und vermag, nach einer gewissen Zeit, die schoenen Dinge nicht mehr zu erkennen...
Auch diese Jungs aus dem Tchad freuen sich, mit ihrem Wüstengefährt von Kufra wieder heim zu kommen nach Faya Largeau ...
Wüstenfieber ist eine ernste Erkrankung des zentralen Travelsystems, die den Reisenden unvermittelt befallen kann. Vornehmlich bricht die Krankheit mit paroxysmalen Fieberschüben besonders schmerzhaft dann aus, wenn der Infizierte im Büro vor seinem Schreibtisch sitzt. Davor sollten Newcomer eindringlich gewarnt werden.
Dagegen gibt es kein Antibiotikum. Die Grunderkrankung ist kausal unheilbar.
Symptomatisch wirkt nur eine einzige Behandlung ...
Danke Dir! Dann bin ich ja im Maerz doch nicht als untermotorisiertester Wuestenreisender unterwegs... <img src="http://www.viermalvier.de/forum_php/images/graemlins/party48.gif" alt="" />
He, he! Am 25.3. gehts los! Mein erster Tunesien-Trip! Bin ja schon ganz schoen gespannt... <img src="http://www.viermalvier.de/forum_php/images/graemlins/nana.gif" alt="" />
Die Pyramiden von Gisah sind bei weitem nicht die ältesten in Ägypten. Vor 4700 Jahren ließ sich Pharao Djoser bereits eine Stufenpyramide in Sakkara erbauen. Damit wurden bereits bestehende, noch viel ältere Grabanlagen überbaut. Diese Pyramide erst leitete die Errichtung weiterer Monumentalbauten in Ägypten ein.
Eine weitere wunderbare Reise in mein Land steht unmittelbar vor der Tür. Mein Patrol scharrt schon mit den Hüfchen, ich ebenso. Da ist sie wieder, die ungeduldige, unbändige Freude auf das immer neue Ankommen. Bedu ... nomad ... îla djanûb! Nach Süden! Bismillah.
"... und dann gibt es hier diesen ganz eigenen Geschmack von Freiheit und Einfachheit, nicht zu sagen eine Faszination des grenzenlosen Horizonts, der Strecke ohne Umwege, der Nächte unter freiem Himmel, des Lebens ohne Überfluß, die sich mit Worten nicht beschreiben läßt, aber jene verstehen, die sie einmal selbst erlebt haben."
......und noch ne Woche später sind wir dran......... <img src="http://www.s153190895.online.de/forum/images/graemlins/boing.gif" alt="" /> <img src="http://www.s153190895.online.de/forum/images/graemlins/boing.gif" alt="" /><img src="http://www.s153190895.online.de/forum/images/graemlins/boing.gif" alt="" /> <img src="http://www.s153190895.online.de/forum/images/graemlins/boing.gif" alt="" />
komm die Sardinien tipps brauche ich erst in den Sommerferien <img src="http://www.s153190895.online.de/forum/images/graemlins/nuts.gif" alt="" />
jetzt aber erst mal Sand und im Oktober noch mal Sand dan aber mit der GS <img src="http://www.s153190895.online.de/forum/images/graemlins/liebe02.gif" alt="" />
aha...also samstag auf der fähre in genua? sind wir auch: schwarzer langer g 350 (PLÖ kennzeichen) mit 2 G-stalten und weißer hoher Landy TD5 oder wie heißen die? mit alleinfahrer...
wer ist noch da? wer ist am verlorenen see?
cu
Zitat
so mal wieder nach oben damit <img src="http://www.s153190895.online.de/forum/images/graemlins/graem-thumbsup.gif" alt="" />
noch 4 Tage und es geht los <img src="http://www.s153190895.online.de/forum/images/graemlins/nana.gif" alt="" />
jo bin samstag auf der fähre mit grünen Landy 110 HG- mit mit einen einmaligen Hubdach <img src="http://www.s153190895.online.de/forum/images/graemlins/graem-fuck_you.gif" alt="" />
Sitze grad im Internetcafe Hammamet, eben zurueck aus Aegypten 35°, morgen gehts auf die Faehre zurueck. Leider.
Almasys ,Schwimmer in der Wueste, sind gar keine. Diese Figuren haben eine ganz andere Bedeutung im Kontext des lokalen Arrangements.
Was meinen Patrol 260 betrifft, so moechte ich gar kein anderes Wuestenfahrzeug haben, kann draufstehen auf der jeweiligen Karre was will. Nach 13000 km bis Gilf und Uweinat auf dieser rahla ausser Oelwechseln keine notwendigen Reparaturen. Auch der Schnelltransfer mit Sattdampf von Kairo > Tripoli > Tunis ist nicht ohne, allein das 3500 km in zweieinhalb Tagen/Naechten.
für den Schnee bin ich zustädig,alles weg <img src="http://www.s153190895.online.de/forum/images/graemlins/graem-fuck_you.gif" alt="" /> vieleicht sehen wir uns Samstag im Fährhafen ansonsten hattest Du hoffendlich eine schöne Reise ( Sonnenfinsternis) toll beneidenswerter Kerl.
Leider war @Santanaone's Aussage eine Ente. Habe diese Woche noch kräftig Schnee räumen dürfen in diesem kalten Land hier. Über 35°C im Süden sprechen eine Sprache, die mir weit geläufiger erscheint.
Auf dem Schiff zurück nach Genua war unser Forist @Martinez mit an Bord. Dank für die kurzweiligen Gespräche während der Überfahrt.
En passant auf dem Weg in den Grand Sud habe ich mir auch die Pyramiden südlich von Gisah angesehen, Saqqara und Dashur, weitaus älter als die Bekannten von Gisah. Man nimmt am Besten die alte Saqqara-Road, als Ringroad nach Süden von der Pyramid-Road abgehend. Nachdem die total überfüllte Ringroad abgezweigt ist, fährt man sehr malerisch an einem Kanal entlang durch die ländliche Nillandschaft, die räumliche Nähe des Molochs Kairo mit fast 20.000.000 Menschen ist kaum mehr zu spüren. Besonders eindrucksvoll ist es dort, wenn einem mitten auf einer mit ausnahmslos frenetisch hupenden, aufeinander losfahrenden Vehikeln total überfüllten, vierspurigen Stadtautobahn ein Eselkarren entgegen(!)kommt.
Neben der Stufenpyramide des Djoser, erbaut von Imhotep in Saqqara, gibt es dort neue Ausgrabungen von noch früher entstanden Gräbern, restauriert von der Deutschen Archäologischen Gesellschaft, wunderbar verziert mit Reliefs, Hieroglyphen und Malereien. Daneben findet man fast 60 m tiefe Schachtgräber, mit 70 Tonnen schweren Grabkammern aus Granit darin, die auf einem Sandbett da hinabgelassen wurden. Doch auch dies schützte die Inhaber nicht davor, ausgeraubt zu werden.
Die Rote Pyramide des Snofru in Dashur, als eine der ältesten stabilen Pyramiden, steht etwa 2 km nördlich der Knickpyramide, deren Mauern durch den hohen Steindruck bereits während der ersten Bauphase Risse bekamen. In den beiden Kammern der Roten Pyramide kann man erstmals die gewaltige Baukunst der Alten Ägypter bewundern, die einen größeren Hohlraum in der Pyramide durch bauliche Maßnahmen erst ermöglichte.
Der Weiterweg führte mich über die Great Sandsea bis an die Grenzen des Sudan und Libyens. Hier findet man eine der lebensfeindlichsten Gegenden der Erde vor, keinen einzigen Brunnen mit nur einem einzigen Tropfen Wasser gibt es hier. Nicht einmal Schwarzkäfer bekrabbeln die Dünen. Das einzige Kamel, das ich dort sah, war tot. Doch schon hierher kam Kamal ed Dîn, der ägyptische Prinz um 1930 mit seinen Kegress-Halbketten- fahrzeugen von Citroên, bei der Entdeckung seines Landes. Eine zur damaligen Zeit bemerkenswerte Leistung. Die Spuren haben sich unverwechselbar tief ins Reg eingraviert.
Almásy's "Schwimmer in der Wüste" sind im Gilf in mehreren Abris zu betrachten. Doch sind dies auf keinen Fall Schwimmer. Es handelt sich hier eher, bei Gesamtschau der Arrangements betrachtet, um einen Totenkult oder eine frühe Form religiöser (?) Betrachtung von Seelenwanderung. Bei allen derartigen Malereien ist auch ein entsprechendes zusätzliches Merkmal eindeutig identifizierbar.
Im tiefen Süden Ägyptens muß vor noch vorhandenen Minenfeldern, wie z.B. im Wadi Wassa, oder bei "Peter und Paul" und am Osteingang des Karkur Thal (Uweinat) eindrücklich gewarnt werden. Diese Aufzählung impliziert nicht den Anspruch auf Vollständigkeit, Unfälle sind bereits geschehen.
Wieder zurückgekehrt, erhebt sich sofort die bekannte Frage: Wohin jetzt??
Die Antwort ist einfach: Bald wieder möglichst weit weg vom hiesigen Konsumwahnsinn.
@ Patrolier, na das wetter ist hier derzeit ja auch nicht so schlecht,nun nur die arbeit stört. Aber mal eine ganz andere frage ich denke mal das Du sicher schon in Morokko gereist bist meine überlegung nach der Führerpflicht in TN wäre um die Osterzeit 07 dort hin zureisen,was könnte ich in 16-17 Tagen inkl. an und abreise mir anschauen und bereisen mir geht es in erster linie um Natur und einwenig einsamkeit der offroad anteil sollte aber ach nich zu kurz kommen müssen aber nicht die höchten Dünen sein. Hast Du einpaar Ideen ????
Indem daß es bei mir derzeit ausschaut wie in einer arabischen Karawanserai, hier kurze Antwort:
Es gibt sicher Leute, die gern nach Marokko fahren.
Ich gehöre nur bedingt dazu. Mir ist da etwas viel Gewuisel mit: gib mir dies, reite mein Kamel, gib mir Bakschisch, rauche meinen Joint, trinke hier Tee und dergl. Ich möchte dem Land damit nicht Unrecht tun. Landschaftlich hat es viel zu bieten. Es ist auch nicht die lange Anfahrt, sowas hat mich noch nie gestört. Aber Marokko ist nun mal nicht so mein Ding.
Ich empfehle Dir deshalb, einen eigenen Marokko-Thread zu eröffnen. Da werden sicher Liebhaber des Landes posten. Auf jeden Fall kannst Du ja mal darauf hoffen.
Wenn natürlich durch den jetzt möglicherweise einsetzenden Marokko-Run dort auch Ungereimtheiten geschehen, die die Gouverneure kompromittieren, wie jetzt in Tunesien, kannst Du davon ausgehen, daß über kurz oder lang auch dort eine allgemeine Führerpflicht zur Auflage gemacht werden wird. Denn die Rambos, die Rückversicherer mit Satellitentelefonen und Gezeter bei den Botschaften, und diejenigen, die schwarz über Landesgrenzen wechseln, werden leider nicht weniger. Das spielt in die Hände derer, denen es nützt und leistet dem Dirigismus Vorschub. Die östliche und südliche Grenze haben ihre eigene Pikanterie.
Für die Grübler in den Städten ist der Drang in die Öde stets unwiderstehlich gewesen, wohl nicht, weil sie dort Gott fanden, sondern weil sie in der Einsamkeit mit größerer Klarheit die lebendige Stimme hörten, die sie in sich trugen.
T.E. Lawrence (of Arabia)
Da ist er wieder, der Drang in die Öde ... Nur noch eine kleine Weile ...
noch 10 wochen und es geht auch bei mir wieder los,dieses mal aber mit meiner alten BMW <img src="/forum_php/images/graemlins/boing.gif" alt="" /> <img src="/forum_php/images/graemlins/boing.gif" alt="" />
in Rosenheim im Lokschuppen statt. Toll! Nichts wie hin. Es lohnt sich auch eine weitere Anfahrt. Ich schau's mir demnächst nochmal an! Das ist mehr als "nur" eine Ausstellung. Das ist eine Präsentation.
Da ich ahne, wohin Dich Deine Reise führen wird, hier eine Anregung...
nun ich werde doch nach TN fahren ,aber diesesmal mit meinen Motorrad da ist das Sperrgebiet nicht so wichtig,werde mal sehen wo mich der weg hinführt es gibt ja noch so viel zu endecken.
Auszug aus dem Brief einer Wüstenfreundin (autorisierte Wiedergabe)
"... Ich liebe es ja, die Welt von oben zu sehen. Bei den ..- Expeditionen ist mir etwas aufgefallen, als ich so über Algerien und Tunesien geflogen bin. Die Trauer, dort nicht mehr hin zu können, wird weniger, verschwinden wird sie nie. Es überwiegt aber mehr und mehr das Gefühl der Dankbarkeit, das erlebt haben zu dürfen. Bei Dir ist das bestimmt nicht so einfach. Da hängt viel mehr dran, als bei mir. Aber ich sage mir auch, das man ja im Grunde genommen hin fahren könnte, für viel Geld und auf vorgeschriebenen Wegen. Und das ist es, was ich definitiv nicht machen möchte. Ich behalte lieber die Erinnerung an die Wüste, wie ich sie erlebt habe, mit sehr viel Freiheit. Alle die jetzt dorthin fahren, haben das nicht mehr! Wenn sie es nicht anders kennen, werden sie es nicht merken und sich mit ihren Heldentaten brüsten. Wie unlängst erlebt in Ägypten. Vielleicht sollte ich diese Leute einfach mit Mitleid betrachten oder über ihre Unwissenheit milde lächeln. Vielleicht kann ich dann besser mit dieser Art von Mitreisenden umgehen.
Aber es gibt Leute, die wissen und die werden schweigen und heimlich ihre Tränen vergießen."
Ja, es geht mir auch ein bißchen wie der Briefschreiberin im vorigen posting, "wissen und schweigen und heimlich Tränen vergießen". Das kommt aber nicht aus einer großen Wüsten-Reise-Erfahrung sondern vielmehr aus einer inneren Verwandtschaft, der ich in einigen Reisen auch äußerlich näherkommen konnte. Bin kürzlich auf eine Passage in T.E.Lawrence´ "Seven Pillars of Wisdom" gestoßen, die Dir sicher gefallen wird (übersetzten mag ich nicht):
"A first knowledge of their (the beduins) sense of purity of rarefaction was given me in early years, when we had ridden far out over the rolling plains of North Syria to a ruin..which the Arabs believed was made by a prince of the border as a desert-palace for his queen. The clay of this building was said to have been kneaded for greater richness, not with water, but with the precious essential oils of flowers. My guides..led me from room to room, saying, >this is jessamine, this violet, this rose<. But at last Dahoum drew me: >Come and smell the very sweetest scent of all<, and he went into the main lodging, to the gaping window sockets of its eastern face, and there drank with open mouths of the effortless, empty, eddyless wind of the desert, throbbing past."
Das ist doch grandios !
liebe Grüße, Piepmatz
PS.: wollte Dir das als PM schicken, Dein Postfach läßt es aber nicht zu !
Aber es gibt Leute, die wissen und die werden schweigen und heimlich ihre Tränen vergießen."
Das ganze Jahr, das ganze verdammte Jahr durch - nicht nur wegen Algerien...
doch in 23 Tagen legt die Cartaghe wieder in Genua ab - mit mir an Bord. Jep!!!! <img src="/forum_php/images/graemlins/grin.gif" alt="" /> <img src="/forum_php/images/graemlins/boing.gif" alt="" /> <img src="/forum_php/images/graemlins/clap.gif" alt="" />
...und dann lass ich mir vom Wüstenwind die Tränen wieder trocknen, meine Seele lass ich über die Dünen weit weit weg über den Horizont hinaus fliegen und abends - , abends wird mein Blick sich im funkelnden Meer der Sterne verlieren und meine Gedanken und Sorgen eines vergangenen Jahres werden in diesem wunderbar melancholischen Augenblick so absolut unwichtig sein... Yes sir, so wird das sein!
pain au chocolat et pain aux raisins de la grande famille des délices haben inzwischen den Weg aller sterblichen Substanzen genommen und statt arôme de café crème wirst Du inzwischen den vertrauten Staub- und Sandgeruch in der Nase haben. <img src="/forum_php/images/graemlins/smile.gif" alt="" />
@Maschtuff Also die pains au choc bei Dir gehoeren wirklich zur weltbesten Sorte, evtl. schau ich aufm Rueckwech nochmals vorbei, dann haben wir auch vielleicht etwas mehr Zeit zum plauschen. Ganz abgesehen vom entzueckenden Ambiente in der kleinen Stadt. Und die Grand creme!!
Sitze grad in Kairo im Internetzcafe, hier ist der Teufel los mit arabischer Musike, die Obststaende ham offen, grad gabs bei mir Pastizzerie, sah aus wie pain au choc, war aber mit einem wuerzifgen Kaese gefuellt, sehr gutt!! Und Allahu akbar allueberall von den Minaretten.
Morgen ab nach Siwa und dann nach Sueden. Die naechsten Wochen werd ich ein wenig voellig von der Bildflaeche verschwinden.
Zurück. Western Desert, Great Sand Sea. Tage und Wochen voller Einsamkeit und Frieden. Das ist genau das, was mir hier fehlt.
Ein ägyptischer Freund aus Baharija ist verunglückt. Magdi. 5 Tage, bevor ich ihn besuchen wollte. Er lag nach einem Überschlag 5 Stunden schwer verletzt allein auf der Piste nach Siwa. Dann fand man ihn und brachte ihn in's Krankenhaus. Nach einer Stunde ist er dort dann gestorben.
Schön, dass Du wohlbehalten zurück bist! Tut mir leid, das von Deinem Freund zu hören. Dennoch beneide ich Dich um Deine Eindrücke. Ein Reisebericht wäre toll!!
Gewähre, daß ich ein- und ausgehe in meinem Garten, daß ich mich kühle in seinem Schatten, daß ich Wasser trinke aus meinem Teich jeden Tag, daß ich lustwandle am Ufer meines Teiches ohne Unterlaß, daß meine Seele sich niederlasse auf den Bäumen, die ich gepflanzt habe, daß ich mich erquicke unter meinen Sykomoren.
Die Wüste gibt vieles nicht mehr her. So auch die Spuren der Citroen-Kégresse Autochenilles von 1920, Halb-Gleiskettenfahrzeugen, mit denen der ägyptische Prinz Kemal ed Din sein Land entdeckte. Almasy, Clayton waren seine Zeitgenossen, reisten auch mit ihm und genossen seine Protektion, ohne Kemal ed Din hätte Almasy den Abri mit den "Schwimmern in der Wüste" (die keine sind) nicht entdecken können.
Ein in den Zeiten verlorenes Spurenbündel in der Wüste; ein verwitterter Kamelstrick; ein uralter Lagerplatz zwischen Felsen, Gravuren - wer Zeichen lesen kann, weiß, wo er "steht"!
hallo, irgendeiner hier noch in ägypten/cairo ??? ich breche morgen früh auf, jedoch nicht mit meinem G sondern mit einem airbus.(muß meine wohnung inkl. das badezimmer fliesen !) an alle die unterwegs sind gute fahrt.
An der Balise Saviem Nr. 22. Aufgestellt bei der Croisière Saviem 1977. Die französische Auto-Firma wollte eine West-Ost-Durchquerung Nordafrikas von Mauretanien bis Ägypten mit LKW's durchführen. Das Vorhaben ist geglückt.
Solche Unternehmungen werden in einem immer unsicherer werdenden Sahararaum bald kaum noch möglich sein. In Algerien flackern bereits wieder die Blitze der Bombenanschläge. Wahlen mit ungewissem Ausgang stehen vor der Tür.
Fulpes cerda, Fennek, der kleinste der Caniden, das kleine Füchslein ist ein Hund, ein liebgewordener nächtlicher Besucher, der gern die ausgelegten Gemüseabfälle schnabuliert. Schon aus weiter Entfernung sieht man ihn im streifendem Strahl der Taschenlampe kommen, mit der ich auch schon mal nach einer Viper spähe. Zwei grüne Lichter, erst wenige Meter vor dem Camp hält er inne, aber auch nur, wenn ich noch herumstehe, versucht immer wieder einen Vorstoß zum knackigen Grün der Zwiebeln. Sobald das Zelt endlich zu ist, schnürt er kreuz- und quer durch den Lagerplatz, seine Spuren verraten ihn am nächsten Morgen. Das Gemüse ist weg.
Das erste Mal sah ich drei von ihnen nachts an der Piste von Zinder nach Agadez, schon lange her, ich kam solo auf einer Honda aus Kameroun. Damals hatten diese grünen Lichter noch etwas Unheimliches. Das hat sich inzwischen grundlegend ins Gegenteil verkehrt.
Saint Ex. beschreibt die Lebensweise des Fennek in " Wind, Sand und Sterne" anläßlich seiner Erzählung über den Absturz mit dem Postflugzeug in der ägyptischen Wüste.
Dein Thema mit dem nächtlichen Besuch gibt mir Anlaß, ein kleines Erlebnis anzufügen, wie es manche hier vielleicht auch ähnlich erlebt haben:
Ich hielt seit einiger Zeit am Rande einer kleinen algerischen Oase, um Tee zu kochen. Blieb nicht lange allein. Einer der Halbwüchsigen zog einen völlig verängstigten, halb abgewürgten, Fennek an einem dicken, rauhen Strick hinter sich her. Es war hoher, greller Mittag - der Fennek ist ein nachtaktives Tier! Natürlich wollten sie mir das kleine Pelzknäuel - vertrauend auf den bei Europäern unweigerlich ausgelösten Schmuse-Appeal - verkaufen. Ich habe lange gezögert - nicht etwa, weil ich die absurde Idee hatte, ihn mitzunehmen - sondern, weil ich ihn einfach freikaufen wollte. (Ich wußte, die Horde ausgefuchst natürlicher Psychologen war sich über jeden meiner Gedanken längst im Klaren.) Ich habe ihn also gekauft (nicht ohne deutlich zu sagen, daß ich ihn nicht für mich mitnehmen werde), ins Auto verfrachtet und bin dann etliche Kilometer in den Erg gefahren. Dort habe ich ihn vom Strick befreit, in den Sand gesetzt und gewartet. Er lief zögernd ein paar Meter, blieb stehen und drehte sich dann um. Als ihm klar wurde, daß jetzt kein heftiger Ruck am Strick mehr folgte, machte er einen senkrechten Luftsprung (erinnerte mich irgendwie an die Neffen von Donald Duck, wenn sie von einer plötzlichen Eingebung getroffen wurden) und verschwand blitzartig in den Dünen.
Heute wie damals, weiß ich, daß meine Aktion zweifelhaft war; vielleicht sogar kontraproduktiv: denn da der Verkauf ja geklappt hatte, werden die kleinen Gauner wieder auf nächtliche Fennek-Jagd gehen. Für mich ein weiteres unscheinbares Beispiel dafür, wie ambivalent die meisten unserer Handlungen in anderen Kulturen oft sind.
Wenn nicht dieser Blick zurück und der befreite Luftsprung gewesen wären - ich glaube, ich hätte noch länger fruchtlos gegrübelt. <img src="/forum_php/images/graemlins/graem-clown.gif" alt="" />
In der Wüste wird mir immer wieder durch die verschiedensten Fingerzeige die Relativität unseres kurzen Daseins auf diesem Planeten vor Augen geführt.
Möglicherweise vom Mond oder aus dem Asteroidengürtel stammen die Meteoriten, die ich bei meiner letzten Reise in einem ovalrunden Krater von etwa 40 m Durchmesser im Süden Ägyptens gefunden habe. Alle Stücke sind magnetisch und die Oberflächen sind rundum abgeschmolzen. Die Einschlagstelle ist hoch verdichtet und verglast.
Der Krater ist bereits wieder auf Umgebungsniveau errodiert, was den Schluß nahelegt, daß bereits mehrere Millionen Jahre seit dem Einschlag vergangen sind. Jedoch kann man die Einschlagsrichtung anhand der Struktur der aufgeworfenen Breccie noch gut feststellen. Die Fundstelle war völlig unberührt.
Insgesamt beläuft sich das Gewicht des Materials auf etwa 170 kg, das größte Stück wiegt etwa 70 kg, ein weiteres etwa 50 kg (subjektive Feststellung verglichen mit dem bekannten Gewicht eines Zementsackes), weitere Stücke sind im kg-Bereich und immer kleiner. Die meisten Stücke habe ich innerhalb des Kraters gefunden, sie müssen sehr gebündelt eingeschlagen sein, was auch den gut ausgebildeten Kraterquerschnitt erklärt.
Mondmeteoriten werden gelegentlich auf der Erde gefunden. Die Fluchtgeschwindigkeit vom Mond beträgt 2.38 km/s, sie kann ohne weiteres beim Einschlag von Meteoren auf die Mondoberfläche erreicht werden. Allerdings ist die tatsächliche Provenienz meines Fundes noch nicht untersucht.
Das obere Photo zeigt am oberen Rand Kraterreste und die beiden größten Einzelstücke an ihrer verglasten Einschlagstelle, das Photo darunter zwei Einzelstücke von etwa je 5 kg, die die abgeschmolzenen Oberflächen schön erkennen lassen.
Auf diese fatale (manche werden sagen: erlösende) Relativität werden wir immer wieder gestoßen - selbst dort, wo sie überrascht:
"Das ist der Weisheit letzter Schluß: nur der verdient sich Freiheit wie das Leben Der täglich sie erobern muß."
So weit, so gut!
Aber dann läßt JWvG den wissenden Naiven (Faust) fortfahren:
"Es kann die Spur von meinen Erdetagen Nicht in Aeonen untergehn."
Tja, wenn der Dichter auf seiner Reise "In den Süden" nicht in Italien hängengeblieben wäre, hätte er vielleicht seinen "Helden" über einen dieser Meteoriten spekulieren lassen -
mit deutlich bescheidenerem Resümee!! <img src="/forum_php/images/graemlins/grin.gif" alt="" />
Zum Augenblicke dürft ich sagen, verweile doch, Du bist so schön.
Dann schließt er aber in gewohnter Weise, der Dichterfürst, von keinem Selbstzweifel behelligt, im vollen Bewußtsein seiner dichterischen Unsterblichkeit:
Es kann die Spur von meinen Erdetagen Nicht in Äonen untergehn. - Im Vorgefühl von solchem hohen Glück Genieß ich jetzt den höchsten Augenblick.
Aber ich vergaß. Ich sollte ja nicht am Olymp kratzen. Trotzdem glaube ich nicht, daß eine Wüstenerfahrung in geringster Weise JWvG's Selbstwertgefühl relativierend beeinflußt hätte.
Er durfte trotzdem den Weg gehen, der uns allen bestimmt ist. Er ist gestorben.
Und dann kommen so Reisende.................... <img src="/forum_php/images/graemlins/grin.gif" alt="" />
Schönes Bild, schöne Stimmung, im Juni bin ich auch in der Wüste, wenn auch nur im Rahmen einer organisierten Tour und sicher nicht dort, wo das Bild entstand. Das erste Mal in der Wüste, vieleicht wirds so wie für andere, die das erste Mal ans Meer fahren, nur ruhiger. <img src="/forum_php/images/graemlins/smile.gif" alt="" />
Hatte ich vergessen - Du magst ja den olympischen Staatsbediensteten nicht.
Gestorben ist er zwar, aber tot ist er nicht! Und vielleicht hat er sich so intensiv mit Versmaß und Sprachduktus gequält, weil er nicht nur nie in natura sehen durfte, was wir doch sahen, noch je eines dieser Fotos!
Ich kann's nicht verhehlen, ein griechischer Hexameter ist mir allemal lieber. Andramoi enepe musa, polytropon hosmala polla ... Sei's drum. Nichts desto weniger kommt man an dem "olympischen Staatsbediensteten" nicht vorbei.
Was die Photos angeht, so war ich mit einer kleinen Nikon Coolpix 5200 unterwegs, sehr bedienungsfreundliches Gerät, mit dem man Stimmungen prima einfangen kann. Wie man sieht. Auch das Fennek-Photo, bei fast völliger Dunkelheit aufgenommen, hat wider Erwarten doch ein hübsches Ergebnis gebracht. Bei meiner gewählten Auflösung der Photoqualität konnte ich 1450 Bilder auf einen Chip schießen. Sandsturm, Kälte und Hitze konnten ihr nix anhaben, das Maschinchen hat immer zuverlässig funktioniert. Die Qual der Wahl aus dem riesigen Photoberg bleibt allerdings hinterher. Doch ich will nicht jammern. Schon die Ausfahrt aus dem Marseiller Hafen war ein Augenschmaus, abwechslungsweise mal bei fast Windstille.
Auf meinen Reisen nach Nordafrika habe ich immer wieder während der Wintermonate Zugvögel beobachten können, die in Laken, vom letzten Regen stehengeblieben, oder an Gueltas und kleinen Teichen, oder einfach in den Dünen rasteten. Viele schaffen die weite Reise auch nicht und verenden auf dem langen Weg. Gerade auch mitten in der Sahara, wie z. B. am Gara Khanfoussa, in der Ténéré, in der Tanezrouft oder In Guezzam habe ich oft Gruppen des Adebar während einer Flugpause gesehen. Auf der letzten Ägyptenreise fand ich den Ring eines Vogels im Gilf Kebir, Reste des Tieres waren nicht mehr da. Die Daten der Beringung und die Koordinaten des Fundortes habe ich zum ornithologischen Institut nach Zagreb geschickt, wie auf dem Ring vermerkt. Und siehe da:
"... vielen Dank fuer die gesendeten Informationen ueber den in Aegypten gefundenen Ring. Der Ring gehoerte zu einem Weiss-Storch, der als Nestling in der Wojwodina (heute gehoert diese Region Serbien an) beringt wurde. Datum der Beringung: 28.06.1987 Ort der Beringung: Aradac, Zrenjanin Koordinaten: 45.23 N ; 20.18 E ____________________________ Institute of Ornithology Gunduliceva 24 HR-10000 Zagreb CROATIA"
Allerhand, allerhand - Du hast Dir Mühe gemacht! <img src="/forum_php/images/graemlins/graem-thumbsup.gif" alt="" />
Aber nun der arme Adebar - er sucht doch offenkundig seinen Ring. Wie soll der geflügelte (Paket-)Bote ohne Ausweis über die Grenzen kommen?? Ihm bleibt dann als illegalem Einwanderer nur noch eine untergeordnete Schattenexistenz. Besteht da vielleicht ein Zusammenhang mit der demographischen Situation in D?? <img src="/forum_php/images/graemlins/engel02.gif" alt="" />
Unsere besagter Zugvogel braucht kein 'Laisser passer' mehr, er lebt sicher nicht mehr. Immerhin hat er einen sehr schönen Teil der Welt gesehen und es hat ihm vielleicht im Süden besser gefallen als im innerlich und äußerlich kalten Norden.
Tja, an den Klapperstorch glaubt hier außer unserer Frau von Griebenschmalz niemand mehr so recht. Die sind alle so mit "Selbstverwirklichen" beschäftigt, daß auch eine ganze Rotte von Ciconia ciconia nichts mehr ausrichten könnte. Kein Wunder, daß unsere Demografie für die Zukunft eher mau aussieht. Denen hier ist auch nicht zu helfen.
Dagegen war das kleine, höchstens drei-vier Tage alte Schaf sehr hilfsbedürftig, das ich gegen Ende meiner Reise nach einer kalten Sandwindnacht im nördlichen tunesischen Sperrgebiet bei Kamour gefunden habe. Von einer Schafsherde gab es außer Trittlingen im Sand des Buschlands und den üblichen Überresten weit und breit keine Spur. Es saß in einer aufgeschnittenen Blechtonne, wo es instinktiv vor dem kalten Wind Schutz gesucht hatte. Als ich es aus ein paar Metern anlockte, kam es mit einem ziemlich erleichtert klingenden "Mähhhäähhhh..." auf mich zu gelaufen und gab mir sehr deutlich zu verstehen, daß ich mich jetzt darum zu kümmern hätte, daß wieder alles in Ordnung kommt.
Das hab ich dann auch gemacht. Das Schaferl kam in ein blaues Handtuch und das Handtuch mitsamt dem Schaferl ins Auto. Dann fuhr ich etwa 10 km weit, bis ich eine andere Schafsherde fand, mit Schäfer und Hund und Schafsmüttern mit vielen anderen kleinen Schaferln. Der freundliche Schäfer brachte das Kleine auch sofort zu einer säugenden Schafsmutter und schob es der unter. Daß das Kleine völlig verdurstet war konnte man dann deutlich sehen und hören. Allein hätte es die Strecke bestimmt nicht mehr geschafft, wohin hätte es sich auch wenden sollen.
Somit war die Welt wieder für alle Beteiligten in Ordnung. Ich hab mich einfach ganz toll gefühlt.
Kann Deine Zufriedenheit durchaus nachempfinden - das gleicht manches aus und beflügelt schon ein Weilchen! <img src="/forum_php/images/graemlins/smile.gif" alt="" />
Ja, es sind oft die kleinen "Nebensächlichkeiten", die vom gewaltig "Wichtigen" meist untergebuttert werden. Und es braucht schon ein paar Jahre, ehe man im Dunst unserer gewohnten Fata Morganen die echte Größe der Reliefs unterscheiden lernt! <img src="/forum_php/images/graemlins/smile.gif" alt="" />
(Nun warte ich doch darauf, wann hier das Gebrauchs-Substantiv "Gutmenschen!" verächtlich durch den Raum segelt. <img src="/forum_php/images/graemlins/engel02.gif" alt="" />)
Sollte es tatsächlich dazu kommen, so kann man mit großer Gelassenheit Saint Ex. zitieren:
Das ist nur für diejenigen, die's verstehn.
"Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar." St. Exupéry, Le petit prince, 1943 Preisträger des Grand Prix du Roman de l'Académie française, 1939 für "Terre des hommes" (Wind, Sand und Sterne) und Wüstenflieger
Das SOS-Kinderdorf in Mahrès, Koordinaten N 34°31'37.2", E10°30'16.7", liegt an der Küstenstraße ca. 35 km südlich von Sfax, eines der drei SOS-Kinderdörfer in Tunesien. Wenn man von Sfax kommend nach Mahrès einfährt, sieht man es als den ersten Gebäudekomplex auf der linken Seite jenseits der Bahnlinie. Man überquert die Gleise am Bahnübergang und biegt dann sofort 180° nach links auf den Sandweg ein. Dann sind es grad mal 100 m bis zum Tor.
Hier haben viele Waisen und Halbwaisen eine Chance gefunden, ein Zuhause, eine gute Erziehung und Schulbildung zu bekommen. Es sind Kinder von ganz klein bis 17 Jahre dort. Alle Kinder werden bestens betreut, sind sauber gekleidet und gehen in die Schule, man merkt an ihrer Fröhlichkeit, daß sie im Kinderdorf eine echte Heimat gefunden haben.
Es gibt die Möglichkeit, mit Spenden zu helfen. Es gibt aber auch die Möglichkeit, dort "en passant" direkt mit einem Seesack, gefüllt mit guten(!), gebrauchten, sauberen Kinderkleidern aufzukreuzen. Wenn dann ein paar Fußbälle und Spielsachen mit drunter gemischt sind, ist die Freude um so größer.
Sollte die Wüstenkarre innen schon zu vollgestopft sein mit allem, von dem wir glauben, es unbedingt zu brauchen, kann der Seesack auch auf dem Dach festgezurrt werden.
Bei der Passage von Khoms darf ein Besuch im antiken Leptis Magna nicht fehlen. Es handelt sich um die größte erhaltene antike Stadt der Welt. Gegründet von den Phöniziern im 8. Jahrhundert b.c., gelangte es nach den Karthagern 193-217 unter den Kaisern Septimius Severus (aus Leptis stammend) und Caracalla zu einer Blütezeit. 455 fielen die Vandalen in Leptis Magna ein. Die Nachfahren dieser Volksgruppe machen sich noch heute bei uns bemerkbar. 533 eroberte Justinians I. die Stadt und schließlich überfielen die Araber 643 Leptis während des Zuges der Islamisierung nordafrikanischer Landstriche. Im 11. Jahrhundert geriet die Stadt dann nach langem Verfall in die Bedeutungslosigkeit und wurde aufgegeben.
Geblieben sind die zu einem guten Teil seit 1911 von den Italienern ausgegrabenen Bauten, Triumphbogen, Agoras, Basiliken, Bäder und Märkte. Mir gefällt das "Byzantinische Tor" immer besonders gut. Und draußen am Meer, der alte Hafen, wo die untergegangenen Molenmauern von der vergänglichen Herrlichkeit der Welt zeugen.
"...fielen die Vandalen in Leptis Magna ein. Die Nachfahren dieser Volksgruppe machen sich noch heute bei uns bemerkbar."
Wie wahr - erstaunliche "Fertilité"! <img src="/forum_php/images/graemlins/div01.gif" alt="" /> Heute heizen sie gelegentlich verbal durch einige Foren und physisch durch Wald und Feld, toujour prêt de vomir sur les intéret des autres pour défendre leur petit égoisme ridicule. <img src="/forum_php/images/graemlins/trau27.gif" alt="" />
Glückliche Umstände führten dazu, daß ich 1977 zum ersten Mal durch Leptis schlendern konnte. Das war fast irreal; kein Besucher, alles ausgestorben, als hätten die letzten Einwohner den Ort nach einem Erdbeben kurz zuvor verlassen. Man konnte stundenlang ungestört herumsteigen, Siesta unter blauem Himmel auf den Marmorplatten des Badehauses machen und weiter unten die Meereswellen plätschern hören. Eigentlich habe ich (Deine Reflexion bestätigend) nirgendwo anders mehr die effektive Nähe zur angeblichen fernen Vergangenheit gespürt. Das war - auf andere Weise - tatsächlich wie ein warmer Wind aus dem tiefen Süden! (Was für eine Ironie, daß der letzte Blick des unglücklichen Septimius S. zum Himmel, sich ausgerechnet im nebligen Dunst Britanniens verlor!)
Im Grabe Tutenchamuns fand Carter 1922 einen Brustschmuck, ein Pektoral, aus Gold und edlen Steinen. Es befindet sich heute im ägyptischen Museum in Kairo. Ein Besuch dort wird kein Einzelereignis bleiben. In der Mitte des Schmuckes ist ein Skarabäus aus einem grünlich schimmernden, translucenten Material angebracht, er trägt das Horus-Auge und die Uraeus-Schlange, bei den alten Ägyptern Symbole für die Ordnung des Lebens.
Das Material, aus dem der Skarabäus hergestellt ist, wurde lange Zeit für Calcedon gehalten, ein Mineral, das häufig in der Wüste anzutreffen ist. Erst vor einigen Jahren erkannte man, daß es sich um Silica-Glas handelt. Dieses Material ist schon in der Steinzeit zu Werkzeugen und Waffen verarbeitet worden.
Die Entstehung des seltenen Glases ist nicht genau bekannt, es gibt auch nur wenige Fundstellen. Dazu ist ziemlich hohe Energie nötig. Vom Einschlag eines großen Meteors (von dem in der Nähe der ägyptischen Funde jedoch ein Krater fehlt) bis zu von der Erdenschwerkraft eingefangenen Meteoriten reichen die Annahmen. Jedenfalls findet man bei der Analyse der Substanz auch extraterestrisches Material. Ich habe Silica-Glas sowohl in Ägypten gefunden, doch auch schon vor längerer Zeit weit weg davon eine Fundstelle in Algerien entdeckt.
Tutenchamun ist schon in jungen Jahren zu Tode gekommen. Neuere CT-Untersuchungen der Mumie weisen auf eine Knochenverletzung am Knie und auf eine massive Blutvergiftung hin. Man vermutet, daß der Pharao, der gern mit dem pferdebespannten Streitwagen in die Schlacht und auf die Jagd ging, bei einer Ausfahrt verunglückt und dann an einer Sepsis und somit an den Folgen der Verletzungen gestorben ist. Daran kann man erkennen, daß das Fahren offroad schon immer gewisse Gefahren mit sich bringt.
... während ein Radioapparat wimmerte und der Barmixer die Drinks auf den Tisch stellte, begriff ich, daß diese Menschen das Leben der Beduinen ebenso wenig verstehen konnten wie Bin Kabina und Bin Ghabaisha das ihre. Ich konnte nun die eine Welt mit der anderen genauso leicht vertauschen, wie ich meine Kleidung wechselte, aber ich merkte, dass ich Gefahr lief, keiner von beiden mehr anzugehören. Befand ich mich unter meinesgleichen, dann spürte ich einen Schatten neben mir, der meine Umgebung mir kritischen und unduldsamen Augen belauerte ...
aus Wilfred Thesiger, “Arabian Sands“ 1959, Longmans, Green & Co., London
"Ich konnte nun die eine Welt mit der anderen genauso leicht vertauschen, wie ich meine Kleidung wechselte, aber ich merkte, dass ich Gefahr lief, keiner von beiden mehr anzugehören."
Wir leben alle im Exil!
(Wohl dem, der es nie bemerkt!) <img src="/forum_php/images/graemlins/smile.gif" alt="" />
Ich wußte es! <img src="/forum_php/images/graemlins/graem-thumbsup.gif" alt="" /> Gleich wird's duster.
Ne pas chercher loin absolument <img src="/forum_php/images/graemlins/grin.gif" alt="" />
Oder doch eher wieder hell?? Mein Gott, wer weiß das schon?! <img src="/forum_php/images/graemlins/graem-clown.gif" alt="" />
Mais je ne veux pas laisser tomber ton joli "fil conducteur" aussi rapidement. Alors encore une petite réflexion - qui n'est pas loin mais plutôt dominicale:
In den Chaos-Dünen, östlich des Gilf. Man sieht es ihnen nicht an, sie locken, komm, hier ist es gut, wir sind ja so sanft und durchlässig ... der Weg um Aqaba herum ist doch so weit ...
Sie lügen! Sie tragen ihren Namen zu Recht.
Den Gläubigen wie den Ungläubigen erwartet ein nicht enden wollender Tanz dauernd an der Sturzgrenze, tiefster Sand, grundlos, unpassierbare Verschränkungen, immer dann wenn man glaubt, die Passage gefunden zu haben, gestaffelte, sperrende Dünenriegel mit scharfen Dünenkanten zwischen steilen Felswänden, abweisend, unnahbar ...
Wenn endlich der Durchstieg gelungen ist, erklingt das "Hamdul'illah" zu Recht und mit großer Erleichterung.
irgendwann brauch ich das auchmal "in Echt" .......
Wenn man so Bilder sieht kommt man schon mal ins traeumen ..... (Wenn ich auch von dem "franssoesisch" leider kaum was verstehe <img src="/forum_php/images/graemlins/schild11.gif" alt="" /> )
Leider kann ich es kaum verstehen warum dieser tolle (und nebenbei noch recht lehrreiche) Fred nicht weiter gefuehrt wird .. <img src="/forum_php/images/graemlins/graem-cry.gif" alt="" /> (ueber 13000 Zugriffe koennen nicht irren .........)
Er moege Bitte wieder schreiben <img src="/forum_php/images/graemlins/wink.gif" alt="" />
ich glaube er hat sich selber in die wüste geschickt und ist noch nicht wieder zurück. warte schon sehnsüchtig auf die neuen bilder.
die wüste ist einzigartig in der verbreitung von stimmungen. manchmal sind diese angsterregend und manchmal sehr schön. das erste hatten wir in marokko erleben dürfen, endzeitstimmung. es war still wie in einem schallgedämmten raum, lauwarm, und sehr beengt. man hatte das gefühl, an einem neuanfang nach einem sehr schlimmen ereigniss zu stehen.
die wüste ist einzigartig in der verbreitung von stimmungen. manchmal sind diese angsterregend und manchmal sehr schön. das erste hatten wir in marokko erleben dürfen, endzeitstimmung. es war still wie in einem schallgedämmten raum, lauwarm, und sehr beengt. man hatte das gefühl, an einem neuanfang nach einem sehr schlimmen ereigniss zu stehen.
Das hast Du sehr schön ausgedrückt! <img src="/forum_php/images/graemlins/graem-thumbsup.gif" alt="" />
Muss es immer die Wüste sein? Ich gehe nächste Woche auf einen 8000 km-Trip durch West-Europa (Militärstraßen in den Westalpen, Cevennen, Pyrenäen, Picos de Europa, Gallizien). Ich hoffe meine Mühle (110 td5, MY 2001) hält durch.
Hab das gerade entdeckt und will natürlich auch was beisteuern, seit ich gestern gelernt hab wie man Fotos einfügt. So Bilder helfen ja immer eine Reise vielleicht auch mal abseits "Lonely Planet"&Co zu planen. Super Idee das vorzuholen.
Die ersten Fotos sind aus Tadjikistan, 2007. Aufgenommen mit einer Spiegelreflex, da die Digitale kaputt ging.
Die Bilder sind 2008 aus Mali, zur Regenzeit. Naja das erste jetzt ist aus RIM
Wir planen diesen September eine Fahrt nach und durch Marokko. Es wird unsere erste auf dem Afrikanischen Kontinent sein.
Weiss evtl. jemand, dass er zu dieser Zeit auch dort sein wird und könnte man sich anschliessen? Wir haben auch ins Auge gefasst, evtl. mit offroad-kangaroo zu reisen - kennt jemand diesen Veranstalter?
Wir planen diesen September eine Fahrt nach und durch Marokko. Es wird unsere erste auf dem Afrikanischen Kontinent sein.
Weiss evtl. jemand, dass er zu dieser Zeit auch dort sein wird und könnte man sich anschliessen? Wir haben auch ins Auge gefasst, evtl. mit offroad-kangaroo zu reisen - kennt jemand diesen Veranstalter?
Oder ratet Ihr auf eigene Faust zu reisen?
Greetz
fahr einfach los, starte aber dafür bitte einen eigenen beitrag (da gibts mehr infos).
p.s.
ist nicht persönlich gemeint,nur würden die antworten den fred verwässern.
Ich schmeiße mal ein paar Türkei-Bilder hier in den Süden-Faden rein. Man könnte sie auch in den "Osten" schieben, aber irgendwie assoziiert man die Türkei doch eher mit "Süd" als mit "Ost".
Danke für das Kompliment, es freut mich, wenn die Bilder gefallen. Beruflich habe ich nichts mit Fotografie am Hut, ich unterrichte Rechts- und Wirtschaftsgeschichte an der Uni Salzburg.
Sueden, bin ich gerade.... heute den ganzen Tag eine 15qm-Runde um Maz d'Azil gezogen, saemtliche kleinen Nebenstrassen durch die Gegend.... Klasse, man lernt immer mehr von seiner neuen Heimat entdecken....
Ich möchte ganz gerne unsere "Nach: {HIMMELSRICHTUNG}"-Fäden reaktivieren.
Ende August waren wir mit Freunden für ein Wochenende in den karnischen und julischen Alpen, in dem Dreiländereck Österreich-Italien-Slowenien. Das ist eine wunderschöne Gegend, mit vielen, aufregenden Pisten, die vom Massentourismus noch weitestgehend verschont ist.
Leider war das Wetter mehr als nur durchwachsen, es hat oft und dann auch sehr kräftig geregnet. Vor allem bei der Fahrt über den Forcella-Pass war das weniger lustig: Zuerst die gesamte Pass-Piste in dichtem Nebel, und die enge Abfahrt mit bis zu 28% Gefälle und engen Kehren mussten wir dann im Gewittersturm absolvieren, während die Piste unter uns zum Bächlein wurde. Da haben wir mehr als nur eine Sünde abgebüßt. Dennoch war es ein sehr schöner Ausflug.
Einziger echter Wermutstropfen: Unseren Freunden wurde in einem unbeobachteten Moment, bei einer sehr entlegenen Kapelle Handtasche und alle Papiere aus dem Auto geklaut. Der direkte materielle Schaden war nicht groß, aber die Besorgung aller Dokumente kostete natürlich viel Geld.
Wenn man tagelang in den Bergen unterwegs ist, wo man kaum eine Menschenseele trifft, dann vergisst man "im Tal drunten", dass nicht immer nur freundliche Almöhis unterwegs sind. Es soll uns eine Lehre sein.
Aber hier nun die Bilder. Sie sind nun nicht ganz der Standard, den ich sonst einhalte, halt nur schnell digitale Knipsbilder.
Wir begannen am späten Nachmittag mit der Auffahrt auf den Monte Zoncolan. Das hier ist die enge, alte Ostrampe. Es gibt jetzt eine breite, flache Auffahrt, die macht aber weniger Spaß.
Monte Zoncolan
Wir übernachteten auf dem Plateau einer großen Seilbahnstation in Gipfelnähe. Da ist viel Platz, und der sonnige Morgen brachte uns ein atemberaubendes Panorama:
Nach dem Frühstück ging es dann die Westrampe wieder runter. Diese beginnt mit einem Schilderwald ...
Highlight dieser Trasse sind die engen, von Kriegsgefangenen des Ersten Weltkrieges gebauten Tunnels. Vielleicht erinnert sich ncoh wer daran, dass ich letzten August hier angefragt habe, ob ich wohl mit meinem Turm durch die Tunnels komme:
Vom Zoncolan fuhren wir zum Lago de Sauris. Leider hatte es am Nachmittag zum Kübeln begonnen. Direkt am See gibt es einen kleinen Stellplatz, ist wirklich eine sehr schöne Umgebung. Am nächsten Morgen war es anfangs noch sonnig.
Die Hunde hatten Spaß im See:
Vom See aus fuhren wir über den Forcella-Pass. Das ist eine an sich sehr schöne Strecke, anfangs asphaltiert, dann geschottert und ziemlich ausgewaschen.
Leider kamen wir bald in dichten Nebel:
Ist vor allem bei Gegenverkehr lustig. Die Ostrampe des Passes ist extrem steil, mit engen Kehren. Weiter unten ist die Piste dan asphaltiert. Kurz vor der Passhöhe hat es stark zu regnen begonnen, sodass wir die steile Piste, die im unteren Teil asphaltiert ist, mehr runter schwommen als fuhren. Leider hatten wir auch zu hohen Luftdruck in den Reifen, da wir nicht mit "Gelände" gerechnet hatten. Dadurch fing der Wagen an, beim bremsen zu hüpfen, die Hinterachse schien mehrfach abzuheben. Memo an mich: Das nächste Mal auf jeden Fall den Luftdruck senken, auch wenn man glaubt, es sei nicht nötig.
Der Regen hörte den ganzen weiteren Tag nciht auf. Wir fuhren nach Slowenien, über den Uccea-Pass. Das ist eine enge, seht schöne und kurvenreiche Straße, an der es aber leider keinerlei Übernachtungsmöglichkeit gibt. Hinter der Grenze nahmen wir die nördliche Auffahrt der alten Militärstraße zum Stol. Es war schon dunkel, als wir das scheinbar einzige einigermaßen ebene Fleckchen daran fanden, bei einer - geschlossenen Hütte.
Das ist die Nordrampe des Stol-Übergangs:
Eigentlich ist sie für Motorräder verboten, dennoch fahren praktisch nur Enduro-Gruppen da hoch, und viel weniger Autos.
Von oben hat man einen wunderschönen Blick, und dann beginnt die aufregend schöne Abfahrt auf der Südseite. In zehn Kehren führt die Schotterpiste am grünen, praktisch baumlosen Hang entlang ins Tal.
Der Zustand der Schotterpiste ist sehr gut, durchaus VW Golf-geeignet. Unangenehm sind lediglich die hoch aufgeschütteten Regenrinnen, die alle paar Meter die Piste queren. Dabei schaukelt sich der Wagen stets auf.
An diesem Tag verwöhnte uns das Wetter mit viel Sonnenschein, deshalb gab es vor der Heimfahrt noch ein gemütliches Picknick an der Soca/dem Isonzo:
Heuer werden wir sicher wieder in die Gegend fahren, aber dann hoffentlich mit besserem Wetter!
Hehe ... aber unser Camp war regenfester! Bis dahin kann man ja legal fahren, dann ist ein Fahrverbot mit Verordnungshinweis. Ihr hattet ja mal wirklich viel Wasser im See, Im Juni 2003 war der Speicher hingegen fast leer, wie man hier sieht:
Ist ein gerne besuchter Platz, weil er extrem ruhig ist. An schönen Sommerwochenenden dürfte es da schon mal voll sein, dann hilft nur die Weiterfahrt ins Illegale, da kommt irgendwann nochmal so eine Bucht.