Moin,
ich war über Silvester ziemlich weit oben in Lappland und wollte da auch das Polarlicht sehen. Das ist mir/uns ziemlich gelungen und man braucht dazu einige Grundvoraussetzungen:
- Dunkelheit
- Wolkenlos
- kein bis wenig Wind, wegen möglicher Verwackler trotz Stativ
- Zeitraum zw. Oktober und Feb./März (s. Dunkelheit)
- gute DSLR-Kamera mit Langzeitbelichtungsmöglichkeit bis zu 1 min oder mehr
- gutes Objektiv (Weitwinkel, kein Tele) f2.0 bis f2.8
- Stativ
- kontrastreiche Landschaft/Bezugspunkte (wir waren "im Wald", aber besonders spektakulär sollte es an der Küste sein)
- ein bisschen Ahnung vom Knipsen sollte man haben bzw. vorher sich mit den Einstellungen vertraut machen
Abisko zählt zwar zu der Polarlichthauptstadt, aber das ist Ansichtssache. Der Ort, eigentlich nur eine clever vermarktete Haltestelle mit Lift und ein bisschen Klimbim am A... der Welt, ist einfach zu erreichen und bietet evtl. eine besondere Aussicht. Aber eigentlich ist es egal, wo man sich im Norden aufhält. Wir waren in Solberget, ca. 100 km von Jokkmok entfernt. Wie schon beschrieben, ist das Polarlicht an der Küste mit den Reflektionen und Spiegelungen im Wasser besonders spektakulär. Da würde sich Tromsö anbieten. Ist mit dem Flieger leicht zu erreichen, und man hat alles, was man braucht.
Theoretisch gibt´s da oben im Winter eigentlich immer Polarlicht. Kommt halt nur darauf an, wie intensiv sich das darstellt. Von schwachen grün "ganz weit weg", bis hin zu explodierendem Himmel und wabernden Vorhängen und Lichtspektakel. Wir hatten in 10 Nächten 7 klar bis wolkenlos und davon 6 Nächte das komplette Programm: von "lohnt sich nicht, rauszugehen" bis hin zu "Wow!!!".
Die Photos wurden mit keinen speziellen Techniken aufgenommen (@Ozymandias: ?, was meinst du damit?). Ich habe nur ein Stativ benutzt, manuelle Einstellung auf der Kamera, alle elektrischen Bildstabilisatoren und Helferlein "off" und mit ISO 640-1000 und 20-50 sek Belichtungszeit herumexperimentiert. Je länger man belichtet, desto mehr Licht (heller) fällt ein. Darauf sollte man natürlich achten, dass das ganze Lichtspektakel auch für den Bildbetrachter realistisch bleibt. Wenn man es nicht übertreibt und mit normalen Werten knipst, kommt das dabei heraus:
Silvesterfeuerwerk mit 8 von 10 Punkten im Ranking, da das rote Licht fehlte:
Greetz Thomas/Greenlandy