Auf der Seite der isländischen Rettungsorganisation Landsbjörg http://www.landsbjorg.is/ habe ich den folgenden bemerkenswerten Einsatzbericht gefunden und mir erlaubt ihn so gut wie mir möglich zu übersetzen: Zitat:
Können Landkarten im Hochland gefährlich sein?
Am 2. August bargen Rettungsmänner der Hochlandpatrouille aus Ársæll und dem Skagafjörður, ein Fahrzeug welches in der Tungnaá bei Jökulheimar festsaß.
Ausländische Touristen waren dort mit einer in Island herausgegebenen Landkarte unterwegs. In dieser Karte ist eine Piste zum Breiðbakur und eine Furt durch die Tungnaá eingezeichnet. Dieser Piste ist (allerdings) nichts anderes als eine unmerkliche Spur und das Einzeichnen einer Furt stellt ein grobe Verantwortungslosigkeit dar.
Die Tungnaá ist einer der mächtigsten Flüsse in Island von der man allenfalls sagen kann, daß sie im Herbst von großen und gut ausgerüstenen Fahrzeugen (Anm.: nach isl. Maßstäben!) passierbar ist. Glücklicherweise fuhr sich ihr Wagen, ein serienmäiger Jeep, noch bevor sie die Hauptrinne erreichten fest. Die Leute warteten im Auto und hofften, daß irgendwer vorbeikäme, aber die Gegend ist wenig besucht und und ihr Wunsch erfüllte sich nicht. Am nächsten Tag wagten sie durch der Fluß zu Hütte Jökulheimar zu waten, welche 3km Entfernung liegt. Sie kamen mit kanpper Not zur Hütte welche sich als verriegelt erwies. Sie warteten bei der Hütte in der Hoffnung auf Reiseverkehr eine weitere Nacht. Am Morgen verließen sie den Ort in Richtung der 20 km entfernten Veiðivötn. Schließlich kam ein Fahrzeug welches sie zu dem Veiðivötn von wo sie über ein Rettungstelephon Verbindung mit der Bereitschaft der Rettungszentrale aufnehmen konnten. Umgehend wurden zwei Fahrzeuge zu der Stelle geschickt und bargen um Mitternacht ihr Fahrzeug aus dem Fluß aber die Leute sollten am Mittag des Tages an der Norræna (Fähre in Seyðisfjörður) sein. Das Fahrzeug war den Leuten nach unbeschädigt und es gab Nachricht, daß sie um 4:30 Uhr bei (der Hütte) Hólaskjól waren. Es ist nicht bekannt, ob sich noch rechtzeitig einschiffen konnten, aber sie sollten zufrieden damit sein, daß nichts schlimmeres passiert ist, denn solch große Flüsse verzeihen selten solchen Leichtsinn.
Bemerkenswert ist vor allem in welch scharfer Form der Verlag wegen seiner Karten hier angegriffen wird.
Hier der entsprechende Kartenausschnitt der Mál og Menning Karte Skaftafell 1:100000 mit der "Piste" und der angeblichen Furt:
Die Karten von Mál und Mennning hinterlassen einen sehr zwiespältigen Eindruck. Die Höhenliniendarstellung des Geländes ist hervorragend aber in anderen Informationslayern finden zum Teil sich haarsträubende kartographische Produktionsfehler und irreführende Verläufe von Pisten und Wanderwegen.
Auch hier im Forum wird immer wieder nach Pisten gefragt, die in irgendwelchen Karten eingezeichnet sind und die als Grundlage für die Planung des "Offroadabenteuers" herangezogen werden.
Da es einem Laien und/oder einem nicht Landeskundigem nicht möglich ist diese Fehler im Voraus zu erkennen, rate ich vor einer außschließlichen Benutzung von Mál und Menning Karten dringen ab. Diese Karten sind ein potentielles Sicherheitsrisiko und es wird höchste Zeit, daß der Verlag das zur Kenntnis nimmt und die Konsequenzen zieht.
Die offiziellen Karten von LMÍ sind vielleicht nicht in allen Ausgaben auf dem neuesten Stand, aber sie sind verläßlich.
Dieter _________________ http://www.isafold.de Wanderungen über das Hochland Islands
“Noch sitzt ihr da oben, ihr feigen Gestalten, vom Feinde bezahlt und dem Volke zum Spott. Doch einst wird wieder Gerechtigkeit walten, dann richtet das Volk und es gnade euch Gott.” (Carl Theodor Körner, 1791 – 1813, deutscher Dichter und Dramatiker)
Hauptproblem hier: Da werden Pisten in Angriff genommen ohne sich vorher über Befahrbarkeit und Zustand zu informieren.
Und von den Mál og Menning Karten bin ich auch nicht so begeistert. Als die neu auf den Markt kamen habe ich mir auch etliche zugelegt, teilweise weil sie einen anderen Massstab als die von LMI hatten zum anderen weil einige LMI Karten nur alle paar Jahre aktualisiert werden. Aber in den MoM Karten sind etliche sehr grobe Fehler enthalten, manchmal fragt man sich wie solche sehr derben Schnitzer passieren konnten.
Regel Nummer 1 im isländischen Hochland: Immer nach der aktuellen Befahrbarkeit fragen, eine Piste die vor einer Woche noch ok war kann inzwischen unpassierbar sein.
Und: ehe man ins Wasser fährt, angeseilt durcheiern. Nicht allein in so abgelegene Gebiete fahren (auf der Spengisandsleid wird einem kaum passieren, daß man tagelang keine Menschenseele sieht). Dieser Leichtsinn und die Selbstüberschätzung sind unglaublich.
The universe is made of protons, electrons, neutrons and morons.
hab gestern einen Anruf aus Island bekommen, es soll sich bei den Touristen um die gleichen Deutschen handeln, die schon vor Jahren in einer ähnlichen Situation gesteckt haben. Doppelt dumm gelaufen, aber mangelnde Erfahrung kann man ihnen nicht vorwerfen ;-(
Ja, aber ohne Funk und ohne sich genauestens ueber so eine Strecke zu informieren wuerde ich sowas nicht machen. Und eine solche Strecke alleine, ohne Begeleitfahrzeug, zu fahren ist auch schon nicht mehr nur mutig.
ich denke (ohne jemals da gewesen zu sein), dass man sich als nicht ortskundiger dort ner gruppe anschließen sollte oder einen führer anheuert. gerade da es schon einmal bei denen passiert ist, finde ich selbstmörderisch wie die an die sache rangehen. frei nach dem motto -> iss ja nen geländewagen, der schafft das schon <-
bei der nächsten einreise egal in welche land würde der fahrer von mir ein dreirad mit pedalantrieb bekommen.
aber letztlich muss man vorausschauend planen um nicht selbst in so eine situation zu geraten.
Biete leicht gebrauchte Schreibfehler der Marke Apple, einzusetzen auf dem ipad oder iPhone.
Du brauchst in Island sicher keinen Führer und auch nicht unbedingt eine Gruppe! Aber gesunden Menschenverstand und die Fähigkeit, zu sagen: es geht weiter, aber ich nicht!!!
Wenn ich sowas lese, geht mir echt der Hut hoch, solche Idioten sind diejenigen, die dann dafür sorgen, daß auch besonnene Reisende sich bald nicht mehr selbständig irgendwo bewegen dürfen, weil ein Führer vorgeschrieben wird <img src="/forum_php/images/graemlins/graem-laber.gif" alt="" />
(ich mein ned Dich, Apollo, sondern diese Schwachmaten, die abgesoffen sind)
The universe is made of protons, electrons, neutrons and morons.
Wie ich ja schon im anderen Islandthread geschrieben habe, das Hauptproblem sind diejenigen die zum Geländewagenfahren nach Island kommen. Denen geht es nur darum irgendwelche schwierigen Pisten zu fahren mit denen sie hinterher auf der Norröna und zuhause angeben können. Und diese Idioten sind es meist auch die auf gesperrten Pisten oder sogar abseits von Pisten fahren und große Schäden anrichten. Wer nur zum Geländewagenfahren nach Island will soll bitte zuhause bleiben, in der Kiesgrube ist er besser aufgehoben.
bin gerade zurück aus Island.......und in 5mon bin ich wieder oben, <img src="/forum_php/images/graemlins/nuts.gif" alt="" /> <img src="/forum_php/images/graemlins/boing.gif" alt="" /> <img src="/forum_php/images/graemlins/nuts.gif" alt="" /> <img src="/forum_php/images/graemlins/boing.gif" alt="" />.
@Myvatn woher hast Du die Info, würde mich echt brennend interresieren(kann ich mir aber nicht vorstellen, die kenne ich)??
@TGB11 Grüße von Sonja!!
Gruß Slany
PS: Ich bin übrigens auch dafür das man auf der 35 und höchstens auf die F26 fährt <img src="/forum_php/images/graemlins/wink.gif" alt="" />