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Na das ist ja mal interessant, ein geheimer Untersuchungsbericht zum Fall Kundus ist seit vorgestern weltweit zugänglich - wo hattet ihr denn das Leck?

http://wikileaks.org/wiki/Close_Air...n,_Auswertungsgespraeche,_September_2009

http://wikileaks.org/wiki/Die_einsame_Entscheidung_des_Oberst_Klein

danke Ozy

klärt dieser Bericht doch schlussendlich meine Eingangsfrage im 'Oberst Klein' Thread


'VS - Nur für den Dienstgebrauch'

ist ungefähr so geheim wie ein Aushang am schwarzen Brett der Kantine in Kundus

Ja ist ganz interessant zu lesen, vorallem die Gesprächsprotokolle gegen ende des Berichtes.

Da bekommt man dann auch gewisse Einblicke in das wiso und weshalb.

Insbesondere interessant, und das deckt sich auch mit meinen Gedankengängen:

für 3mios.würd ich auch mal nachts aufstehen...

Fragen hat's wie Sand am Meer, eine Variante dieser Frage: Angefüttert? http://jungle-world.com/heuteblog/625/

War auch mein erster Gedanke. Trotzdem 142 Tote zuviel.

Joachim


Krieg die Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln. Wohl war.

Nachdem ich mir mal das Video vom Luftangriff mehrmals angesehen habe, frage ich mich zunächst, wo da 142 Personen gewesen sein sollen. Denn sooo groß ist der Zerstörungsradius offensichtlich nicht, denn direkt nach der Explosion sieht man im Vordergrund rechts eine Person rennen. So wie sie rennt, kann sie nicht wirklich stark verletzt sein.

Von daher halte ich persönlich die 142 für zu hoch gegriffen.


Davon abgesehen, so hat das jetzt vielleicht klingt:
Wenn die Tankfahrzeuge tatsächlich ale rollende Bomben geplant waren (was zwar nicht belegbar, aber doch recht wahrscheinlich ist), haben sich zumindestens schon mal zwei Personen, nämlich die Fahrer, mit dem Tod abgefunden. Vermutlich mehr.
Und um die Drahtzieher des ganzen und die sonstigen direkt Beteiligten ist es in meinen Augen auch nicht schade.

Sofern tatsächlich unbeteiligte Zivilisten ums Leben gekommen sind, ist das natürlich traurig, aber erstens halte ich das für recht unwahrscheinlich (siehe Zitat oben), und zweitens hätte es die bei den rollenden Bomben auch gegeben. Und dort vermutlich wesentlich mehr.

Dann wäre das Geschrei noch größer gewesen.



So oder so, Krieg ist nun mal ein schmutziges Geschäft.

Ich unterscheide in der ganzen Angelegenheit

a) den Befehl zum Angriff und dessen Ausführung, und

b) dessen Aufarbeitung in Berichten, Information innerhalb der Behörde und der Öffentlichkeit.

Bis jetzt habe ich noch nichts gelesen, das mir die Erkenntnis nahelegt, bei a) wäre etwas grundlegend schief gelaufen. Schief gelaufen ist schon vorher was, denn zwei Tankwagen dürfen nicht einfach so aus einem gesicherten Konvoi verschwinden. Ob jetzt Dieseltanks so leicht als rollende Bomben verwendet werden können weiß ich nicht. Ich dachte immer, diesel explodiert nicht so leicht, und wenn, dann mit weniger Wucht. Aber da kenne ich mich nicht aus. Dass man - wenn die Informationen stimmen - den Sprit extra für die Mercedes Gs so herankarren muss, weil dessen Motoren den vorhandenen Stoff nicht vertragen, wäre in meinen Augen ebenfalls eine Planungspleite. Aber das nur am Rande.

Dass man für die Zerstörung der Tankwagen GBUs, also lasergelenkte Bomben verwendete, deutet für mich darauf hin, dass tatsächlich die beiden Tanker, und NUR die beiden Tanker das Ziel waren. Aber vielleicht hatten die F15s gar nichts anderes geladen.

Die Sache mit dem angeblich vorgeschlagenen Tiefflug, um die Leute zu verjagen, ist absurd. ERstens wäre es garantiert gegen die einschlägigen Befehle der Piloten. Die Sowjets haben in Afghanistan mehrere hundert Flugzeuge und Hubschrauber durch den Einsatz von Rakten, die von der Schulter aus abgefeuert werden können, verloren. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Einsatz unterhalb von zwei-, dreitausend Metern Höhe deshalb genehmigt würde. Noch dazu nachts, in einem Flusstal, ohne Möglichkeit für Ausweichbewegungen. Wie dann ein Kommandant den Verlust von ein oder gar zwei F-15, u.U. gar mit Besatzung, erklärt, möchte ich sehen. Und außerdem: Selbst wenn bei einem einmaligen Überflug die Leute auseinander rennen - bleiben die zitternd vor Angst in ihren Häusern, für die ganze Nacht, und den folgenden Tag??? Die sind nach fünf Minuten wieder da. Was soll so ein Überflug denn bringen?

Was den Teil b) betrifft, da scheint aber so ziemlich alles schief gelaufen zu sein. letztendlich fällt es aber für mich wieder auf die Politik zurück, die einen Einsatz befiehlt, unter dem Mentalvorbehalt: "Aber dass mir da unten ja nüscht passiert!!"

Marcus

Bislang ist dort nicht gerade der Stellvertreterkrieg gegen den Warschauer Pakt, der es damals gegen die sowjetische Afghanistanhilfe war, mit Stinger auf jedem Eselsrücken.

Und was konkret der deutschen Beteiligung hier nun nicht mißglückte, ist nur zusätzlich noch dann den Alliierten entglitten. Während die Heimatfront möglichst totale Entgrenzung und Dolchstoßlegende zugunsten der Unseren zu schmieden sucht, waren schließlich allen Anzeichen nach unsere Partner von uns verlassen, brüskiert und ausgeschmiert mitsamt sämtlicher Regeln.

An der Nachrichtenlage phantasiert Ihr beide großzügig vorbei.