Viermalvier.de, das Geländewagenportal Foren viermalvier markenunabhängiger talk Travel Island news und Werkstattempfehlung

Hallo,

wir fahren ab dem 28.08. nach Island. Jetzt hatte ich gehofft dass der ein oder andere vielleicht gerade zurückkommt.

Konkret würde mich interressieren:

1. Hat jemand einen Werkstatttip. Also keine Vertragsbude und hippe Offroadschmiede. Mehr so ne Art Schmied, oder Landmaschienentechniker. Optimalerweise um Rejkiavik und/oder Akuyeri. So hätte man eine Notfall Anlaufstelle im Falle eines wirklich unlösbaren Problems.

2. Gibt es Pisten die wir uns von vornherein abschminken können? Vielleicht hat sich die ein oder andere Piste so verändert, dass sie völlig unfahrbar ist?

Ich frage, weil es das erstemal Island ist und für Westafrika waren Tips zur Strecke immer Sinnvoll. Meine Route steht auch noch nicht, sondern soll von der Befahrbarkeit der Pisten abhängen, dem Wetter etc..

Grüße,
Flo

Hi Flo,

die Pistenverhältnisse können sich in Island sehr schnell verändern. Normalerweise kriegt man es aber vor Ort mit und kann sich drauf einstellen.

Gut ist es, wenn Du ein Wlan taugliches Gerät (am besten ist ein Netboook) dabei hast. Es gibt fast an allen Tankstellen, Cafes, Restaurants, Buchhändlern usw ein offenes Wlan.

Da kannst Du Dich sehr gut über die Strassenverhältnisse informieren.

http://www.vegagerdin.is/english/road-conditions-and-weather/

Werkstätten sollten kein Problem sein, da kann Dir sicher jeder Bauer weiterhelfen .. und im Hochland fahren genug Rangers rum.

Die Wattiefe Deines Autos sollte wenigstens 1m sein, besser ist ein ordentlicher Schnorchel. Ordentliches Bergeequipment ist Pflicht! Bergegurte mind. 20m! Ich empfehle auch Sandbleche für Schlamm und Schnee, auch wenn viele der Meinung sind, dass man in Island keine bräuchte.

Was die Routenwahl angeht fährt man in Island immer noch am besten mit dem Wetter. Island ist eine ausgeprägte Ost/West - Nord/Süd - Wetterscheide. Einfach im Internet nach dem Wetter schauen und dort hin fahren, wo es gut ist.

1m Wattiefe finde ich arg übertrieben. Zumal im Spätsommer. Wir sind 2009 gut mit 30-40cm ausgekommen und ettliche Hochlandstrecken gefahren. Tiefere Flüsse zu durchfahren ist allein von der Gefahr her weggespült zu werden nicht zu empfehlen.

Sehr empfehlen kann ich die Mitnahme einer Neoprenhose oder Anglerhose und Neoprenschuhe mit guter Profilsohle und stabile Teleskopstöcke. Damit kann jede Furt gut zu Fuss erkundet werden, was unbedingt zu empfehlen ist!

Es gibt in Island ein sehr gutes Informationsblatt zum Thema Flussquerungen - kann ich nur empfehlen mal vorher zu lesen.

Im Spätsommer unbedingt den Wetterbericht beachten, da plötzliche Wintereinbrüche die Hochlandstrecken unbefahrbar machen können. Sandbleche oder evtl. Ketten könnten hilfreich sein bei Neuschnee.

Hier ist der aktuelle Zustand aller Routen:

http://www.vegagerdin.is/english/road-conditions-and-weather/

Beim Furten muss in Bezug auf die Wattiefe die Bugwelle berücksichtigt werden!

Bei mir lief das Wasser mehrfach ordentlich über die Motorhaube und das serienmässige Ansauggitter an der Seite des Kotflügels stand unter Wasser. Vor allem, wenn es die Strömungsseite war.

Wers riskieren will soll ohne Schnorchel fahren und einfach mal testen, ob er durch die Jökulsa oder durch die Krossa kommt. Diese beiden Flüsse wären mir dann auf jeden Fall zu riskant.

Viele Fahrzeuge gehen in den Flüssen nicht durch "Wegspülen" oder "Festfahren" verloren, sondern weil durch Wasserschlag (Wasser angesaugt) der Motor verreckt. Wenn die Kiste erst mal steht ist sie innerhalb von 15 Minuten so im Kies eingespült, dass man sie fast nicht mehr raus bekommt.

Besonders gefährdet sind übrigens durch die hohe Verdichtung Diesel. Da reicht wirklich wenig Wasser (ein Schnapsglas) um ein krummes Pleuel zu haben.

Ganz nebenbei senkt ein Schnorchel duch die hochgelegte Ansaugung auch den Verbrauch an Luftfiltern.