Ich habe hier schon mal vor einiger Zeit von einem kleinen Abstecher nach Nord-Albanien berichtet.
Um mich mal selbst zu zitieren, habe ich:
„in Albanien überhaupt kein unsicheres Gefühl gehabt – tagsüber."
Allerdings habe ich auch angemerkt:
"Man sollte auch einfach im Hinterkopf haben, daß es nach dem Zusammenbruch des kommunistischen Systems und des nachfolgenden Pyramiden-Finanzsystems einen Volksaufstand und Chaos gegeben hat. Dabei wurden viele, viele Miltärposten und Polizeistationen gestürmt und ausgeräumt. Der Grad der Bewaffnung mit Schußwaffen dürfte in ganz Europa nirgendwo so hoch sein wie in Albanien.
Ich fahr ja prinzipiell allein, weil ich als Tourist unauffälliger bin und keine Rücksicht auf Mitreisende nehmen muß.
Aber in den Bergen Albaniens hatte ich doch das Gefühl, daß es besser wäre, noch ein zweites oder drittes Auto dabei zu haben.
Im übrigen nimmt der Tourismus auch im Landesinnern einen bescheidenen Aufschwung. Es gibt zwar noch so gut wie keine Campingplätze, jedoch eine zunehmende Anzahl von Privatquartieren. Können u.a. auch im Internet ausfindig gemacht machen. Dann hielte ich auch die Sicherheitsfrage für lösbar, die nach meiner Einschätzung regional bzw. nachts ein Problem darstellen kann.
Das alles hängt natürlich aber auch vom persönlichen Sicherheitsbedürfnis ab.
Albanien ist jedenfalls ein wunderschönes Land, welches einen Besuch wirklich lohnt.“
Soweit meine eigenen Worte.
Wer seine Angst weiter kultivieren will, dem empfiehlt sich übrigens weniger Karl May, sondern eher Karl Steinmetz, der Albanien wirklich selbst bereist hat - und zwar vor der Bucherscheinung
Das war im Jahr 1903/1904 – ist also gerade mal ein Jahrhundert her. Es ist schon harter Tobak, wenn er schreibt, daß er erschossen werden sollte, nur weil keine Einigung darüber erzielt werden konnte, wer an ihm Geld als Führer verdient. Damit niemand bevorteilt ist und um den Frieden im Dorf wiederherzustellen:
http://theo48.wordpress.com/reisen-in-albanien-um-1910/steinmetz-bergreise-1904/(wobei: "Im Haus selbst können sie ihn wegen der Gastfreundschaft bzw. wegen der Hausehre natürlich nicht erschießen …" - Original-Zitat Steinmetz)
Das hat mit den heutigen Verhältnissen natürlich nichts zu tun, sagt jedoch doch einiges über kulturelle Verankerungen und Mentalitäten aus, die vielleicht auch heute noch eine gewisse Beachtung verdienen sollten...
mfG
Rainer
P.S. Übrigens - die drei tschechischen Studenten, welche im Jahr 2001 bei ihrem Wanderurlaub in Nordalbanien spurlos verschwunden sind, sind bis zum heutigen Tag nicht gefunden worden.
http://www.ztracenivalbanii.cz/index.en.html