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Der luftgekühlte Pinzgauer-Motor war Anfang der 80er schon schwer in der Defensive. Die Abgaswerte waren jenseits der zukünftigen Normen und die Armeen als Hauptabnehmer wandten sich schon zum Diesel zu. Man hat zwar noch versucht den Motor mit Einspritzung und Turbolader zu modernisieren, aber das hat man nach einer handverlesenen Zahl von Fahrzeugen aufgegeben. (Konzeptionelle Probleme im thermischen Bereich)
Im Herbst 1985 wurde dann der modernisierte Pinzgauer mit dem 6Zyl VW-Diesel präsentiert.

Was es sicher gab, und es den Wagen vielleicht heute auch noch gibt, ist ein G mit dem sagenumwobenen Steyr M1 Diesel - ein früher Direkteinspritzer mit Monoblock (ohne ZKD da Block und Zylinderkopf aus einem Guß).
Da ging es aber mehr darum das Potential dieses Motors aufzuzeigen und Motorenkundne zu finden und nicht den besseren Motor für den besseren G zu entwickeln.

Die Absatzmärkte für Puch waren immer sehr klein und Mercedes hätte sicher keine Freude daran gehabt, wenn man auf ihre Motoren verzichtet hätte.


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Naja, SDP hatte auch keine Freude daran ein Fahrzeug mit Starrachsen zu bauen, haben sich aber der Macht aus Stgt gebeugt, es ging eben immer um Arbeitsplätze. Am Anfang waren ja sogar Pinzgauer Diffs/ Achsen im Gespräch.

Wenn man Zeichnungen von Ledwinka (SDP Konstrukteur) aus der Zeit sieht, war er seiner Zeit sehr weit voraus mit den Entwürfen in G Größe und einer modernen Einzelradaufhängung, das erinnert an den GL bzw. Disco 3.

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Original geschrieben von otto1
Na, Dapo, dann werd ich dir das Heftle wohl scannen müssen.... wink
Ich weiß, daß das da drin steht. Aber gemeint war sicherlich die Serienproduktion, nicht ein einzelnes Fahrzeug.


Grüße
DaPo


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Was ich generell an den Steyr-Dieseln immer verwirrend finde: Einerseits schwärmen viele davon, andererseits fährt dsie fast Niemand - Warum?

Kenne ad-hoc aus dem Militärbereich nur den Uro Vamtac der nen Steyr-Diesel drin hat und der AMPV soll ihn wohl auch bekommen (auch wenn ich nicht im Ansatz verstehe wieso man 9Tonnen Gesamtgewicht mit läppischen 3.2 Litern Hubraum kombinieren möchte)

Interessant auch, dass es hier so klingt als hätte man lieber eine Einzelradaufhängung im G gehabt, wo doch sonst die Starrachse beweihräuchert wird.

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Mit Einzelradaufhängung sind wohl die Puch-Portalpendelachsen gemeint.
Die sind der Starrachse schon in einigen Punkten überlegen.
Allerdings lassen die sich vernünftigerweise nur mit einem Zentralrohrrahmen kombinieren und der G hat schliesslich bekanntlich einen Leiterrahmen bekommen.
Überhaupt ist die Semifloater-Konstruktion im G ja nur eine abgeänderte Transporterachse.
Man hat sich also, wie so oft für die billigste Variante entschieden.

Der M1 Monoblock Diesel hätte dem G bei entsprechender Adaptierung in Bezug auf die Motorisierung auf Jahre einen Vorsprung gesichert. Das was DB da seinerzeit im Vergleich dazu angeboten hat, war schon echt dürftig (240GD, 300GD). Leider haben die Erbsenzähler auch hier wieder die Oberhand behalten. Und besonders innovativ war DB ja nie.

Der M1 wird nach wie vor in weiterentwickelter Form gebaut.
Steyr Motors samt Knowhow haben mittlerweile die Chinesen übernommen.

Fazit: Die realisierte Lösung ist nicht immer die technisch beste.


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Original geschrieben von strolch69
....
Steyr Motors samt Knowhow haben mittlerweile die Chinesen übernommen....

Na vielleicht kommt er ja in den china- Nachbau des G wink


Gruß
René

-----------------------------------------------
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Hat nicht Steyer letztes Jahr einen Vielstoffmotor für den militärischen Markt rausgebracht?


Wenn etwas klemmt wende ruhig Gewalt an. Wenns dann bricht hätte es ohnehin ersetzt werden müssen

Puch W460 280GE kurz
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Da geht es um persönliche Vorlieben und Befindlichkeiten.

Bis zum G hatten Puch Geländewagen (Haflinger, Pinzgauer) einen Zentralrohrrahmen mit Pendelachsen in Portalbauweise. Erich Ledwinka, der Sohn des Tatra-Konstrukteurs und Erfinders des Zentralrohrrahmens war Chefkonstrukteuer bei Puch in Graz.

Mit den Mercedes-Technikern kam dann ein anderes Grundkonzept und da wird es sicher einige Diskussionen gegeben haben, bis man sich zu einer gemeinsamen Lösung durchgerungen hat.
Mit dem G und dem Pinzgauer wurden dann bis ca. 1996 zwei verschiedene Rahmenphilosophien nebeneinander entwickelt und produziert. Und was ich so gehört habe, gab es da G-Männer und Pinzgauer-Männer in den diversen Abteilungen und entweder war man das Eine oder das Andere. Gewechselt wurde da nicht und der Andere war immer der Falsche.

Der verstaatlichte Steyr-Daimler-Puch Konzern war in Österreich identitätsstiftend. Der Bauer fuhr mit dem Steyr-Traktor auf das Feld, der Arbeiter mit dem Puch Motorrad bzw. Puch 500 zur Arbeit, die Kinder mit dem Puch Fahrrad zur Schule. der Berufschauffeur fuhr höchstwahrscheinlich einen LKW oder Bus von Steyr. Bei den Produkten ging es auch immer um die Sicherung von Arbeitsplätzen und der heimischen Wertschöpfung. Jeder Bundespräsident war minestens 1x mit dem Puch Pinzgauer und dem Puch G auf der Teststrecke unterwegs.

Die Werbung tat ihr übriges. Steyr und Puch waren immer die Besten, die Härtesten, die Unzerstörbaren, die Allesüberwinder. Und so weiß heute noch jeder über 35jährige Österreicher, dass der Puch G der beste aller Geländewagen überhaupt ist, dass er überall hinkommt, ewig hält und überhaupt als Gipfel heimischer Ingenieurskunst alles besser kann. Selbst Gefahren und Ausprobiert haben den Puch G allerdings die Wenigsten.

Hoffe mit diesem Exkurs ein wenig über die Befindlichkeit der österreichischen (Geländewagen)Seele aufgeklärt zu haben.






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Süchtiger
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Süchtiger
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Die rot-weiß-rote Seele mußte in der Zeit der Zerschlagung von SDP ja auch sehr leiden. Ich war um 1990 im IT-Integrationsprojekt MAN mit Steyr(LKW) tätig. Die Steyrer Kollegen waren da schon selbstbewußt. Und das war wohlbegründet - in bestimmten Bereichen waren die Österreicher MAN damals weit voraus. MAN profitiert heute noch von ausgezeichneten Konzepten aus der Zeit, von denen wir viel übernommen haben.

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Das Orakel
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Frage an die Forumssoftwarekundigen: Kann man die Funktionalität vorsehen, an einem bestimmten Punkt Threads abzuspalten? Dann wären die beiden Schienen, die nachfolgend kurz anreisse, damit der Thread lesbar bleibt, die mit der Ursprungsfrage aber schon gar nichts zu tun haben, anderswo ausführlicher und zusammenhängend lesbarer..

ad G vs. Pinzgauer oder Starrachsen vs. Einzelradaufhängung

Wo steht, dass die Einzelradaufhängung immer besser ist? Im Gelände ist weder der GL noch der LR3 das Nonplusultra..

ad Steyr M1

Ich kenne Prototypen in einem Voyager, einem Jaguar XJ, G hab' ich nie gesehen (heißt aber nichts).
Das Monoblock-Konzept war zu aufwendig, um die Serienreife im BMW-Zeitplan zu schaffen und der Service- bzw. Reparaturaufwand ist und bleibt abenteuerlich. Damals ob des Zylinderverzugs ev. für höchste Zylinderdrücke interessant, heute braucht das einfach niemand mehr.. Catia & ProEngineer sei Dank - der Fluch so mancher österr. Erfindungen ist die fehlende Marktgängigkeit.
Die "Vielstofftauglichkeit" kommt aus der spezifischen Ausführung der Pumpe-Düse-Einspritzung, Großseriensysteme (PD wie CR) brauchen einfach Dieselkraftstoff nach der Norm. Der Preis ist das Nichterfüllen der aktuellen Abgasnormen, die Euro V, die auf der Webseite steht, wird (noch immer) nicht ausgeliefert.
Den Militärs, die Kero fahren können wollen, ist das - zu recht - egal, die Hybridentwicklungen für eine "Schleichfahrt auf der last mile" kommt den Hauptkunden auch recht; wie der chinesische Technologieerwerb ankommt? Wir werden sehen.

Grüsse
Peter

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