Viermalvier.de, das Geländewagenportal Foren Marken talk Mercedes 461 Sanitätsfzg überhitzt

Hallo,
nach meiner Weltumrundung (28 Monate, 130 tkm) steht mein G in den USA und wartet auf die Fortsetzung der Reise. Leider wird der Motor heißer, als ihm guttut. An langen Steigungen muß ich die Heizung incl. Ventilator zuschalten, um nicht in den Roten Bereich der Anzeige zu kommen. (Diese scheint i. O.).
Folgendes wurde unternommen:
- Wasserpumpe, Viskokupplung ersetzt
- Thermostat ausgebaut
- Kühler von 2- auf 3 Röhren umgerüstet
- Kühlerverschluß kontrolliert
- CO2 im Kühlwasser gemessen (negativ)Keine Blasenbildung, weißer Rauch, Belag am Ölmessstab
- Kühlflüssigkeit ersetzt und Mischungsverhältnis genau überprüft. Zur Gewichtsreduzierung wurden 100 kg Ballast über Bord geworfen (dürfte mittlerweile unter 3,5t liegen).
Wer hat eine Idee? Könnte der Fehler bei der Öltemperatur zu suchen sein, es ist kein Ölthermometer eingebaut? Die Ölmenge wurde stets kontrolliert. Gibt es einen Thermostaten im Ölkreislauf vor dem Ölkühler, der defekt sein könnte?
Danke für Euren Rat.
Gruß Gerd

Hy
Was haste denn für nen Motor? Und was für ein Getriebe?
Wird er erst jetzt zu heiß oder schon immer? Oder erst bei höherer Aussentemperatur?

Gruß
Petroliumkocher

das war glaube ich nicht bei allen Motoren von Vorteil....

Hallo, grundsätzlich ist das Kühlsystem auch für heiße Regionen mit hoher Belastung ausreichend dimensioniert. dennoch gibt es ein paar Schwachstellen, die zu Überhitzung führen können:
Der Kühler muss Durchgang haben - oft sind die Lamellen zusammengegammelt. Das Zulieferteil von Behr kommt derzeit aus Südafrika - entsprechend ist die Qualität.
Das Thermostat muss heile und das richtige sein - der Ausbau bringt eigentlich nichts.
Wasserpumpe kann man ggf. die größere montieren und eine andere Riemenscheibe verwenden, das bringt mehr Durchsatz.
Kühlsystem muss 100% dicht sein, da es ein Überdrucksystem ist. Durch den Überdruck erhöht sich der Siedepunkt, bzw. das Kühlwasser kann bei gleicher Temperatur mehr Wärme abführen.
Riemenspanner muss in Ordnung sein, damit der Rippenriemen nicht durchrutschen kann - der Riemen natürlich frei von Fett und Öl und nicht verschlisssen.
Grüsse Marcus

Hallo,

Doch:
Es braucht länger, bis der Motor auf Betriebstemperatur ist, dafür ist die Kühlleistung dann umso schlechter, wenn der Motor heiß ist...


Ich würde ein neues(!) Thermostat verbauten (Viele vertragen es nicht, wenn sie ausgebaut und trocken wurden).
Und darauf achten, daß das Kühlsystem richtig entlüftet ist!

Danke für die Antworten.
Der Kühler ist neu. Die Wasserpumpe, orig. DB, müsste ja auch ausreichen,größere Riemenscheibe wäre vielleicht eine Option. Keilriemen ist ebenfalls neu und ölfrei. Motor: OM 602, 250 GD, alles original. Gab weder in Tibet noch in Südamerika bei Pässen bis zu 5400 m Grund zur Klage. Natürlich wird das Wasser bei 35°C schneller heiß als bei 10°. Selbstverständlich würde ich lieber mit Thermostat fahren. Er wurde nach allen Reparaturen, s. o. vorher aus, danach wieder eingebaut. Nur ohne T. läßt sich das Fzg einigermaßen normal bewegen. Ich weiß auch um die Gefahr eines Risses im ZK, fahre daher, soweit möglich, angepasst.
Gruß Gerd

Hallo Gerd,

Die Riemenscheibe an der Wasserpumpe müßte kleiner sein, nicht größer. Dann dreht die Wasserpumpe schneller, und fördert mehr.


Wenn der Motor mit Thermostat heißer wird als ohne, kann das zwei Ursachen haben:

• Thermostat defekt (öffnet nicht)
  -> erneuern
• Kühlsystem nicht richtig entlüftet, Thermostat hängt in Luft, nicht im Wasser
  -> Kühlsystem entlüften, ggf. eine Entlüftungsbohrung (2-3mm) am Thermostat anbringen (die früher oft verbauten Entlüftungsventile am Boden des Thermostats wurden mittlerweile wegrationalisiert, eine Prägung am Boden zeigt aber oft noch, wo es saß)

Ohne Thermostat kann nicht die maximale Kühlleistung erreicht werden, da der Thermostat kein einfach öffnendes Ventil, sondern ein Umschaltventil ist, das vom Kleinen in den großen Kreislauf umschaltet.

Ist es "geöffnet", fließt das Kühlwasser nur noch durch den "großen Kühlkreislauf" (also durch den Kühler).

Wenn es ausgebaut ist, ist das, als wäre es nur halb "geöffnet", weil dann immer ein Teil des Wassers durch den "kleinen Kühlkreislauf" (also direkt zurück zum Motor) geleitet wird, somit nicht im Kühler gekühlt werden kann.

Ach ja:
Nach leidvoller Erfahrung tausche ich nach Arbeiten am Kühlsystem das Thermostat immer aus, denn in etlichen Fällen vertrugen die Thermostate es wohl nicht, wenn sie trocken wurden...

Ganz verstehe ich diese Argumentation nicht. Das T bremst doch den Kühlwasserdurchfluss allein durch seine "Anwesenheit" (blöd ausgedrückt). Zudem erreichte das Kühlwasser (in meinem Fall) deutlich schneller nach einer Abkühlung auf ebener Fahrbahn den kritischen Bereich laut Anzeigeninstrument bei Höherbelastung z. B. am Berg. Das verbaute original-DB-Thermostat war natürlich ebenfalls neu, sollte also nicht ausgetrocknet gewesen sein.
Ich werde mir bei DB eine kleinere Riemenscheibe besorgen, den neuen Thermostat wieder einsetzten wenn es in Amerika weitergeht und sehen, was passiert.
Vielen Dank für die Antwort
Gruß Gerd

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Aber die Temp-Anzeige ist verlässlich?