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Dauerbrenner
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Hallo Leute

Als Folge eines deutlich hörbaren Geräuschs, welches am mit grosser Wahrscheinlichkeit einem Lagerspiel zuzuordnen ist, m�chte ich die Pleuellager überprüfen.

Hat das schon mal jemand gemacht und kann hier wertvolle Tipps weitergeben ?

Ich stelle mir das nicht allzu problematisch vor.
Wenn der Querträger unter der Oelwanne und die Wanne selbst demontiert sind, sollte die Zugänglichkeit gegeben sein. Der runde Querträger mit den Motorlagern scheint mir gen�gend Distanz zu haben. Einzig an Zylinder 4 oberhalb des Lenkungszylinders k�nnte es eng werden. Zur Not kann man wohl den Lenkungszylinder l�sen und etwas nach unten dr�cken.
Und dann Pleueldeckel weg, reinigen, Eichschnur einlegen und alles wieder korrekt festziehen. Erneut demontieren und �ber die Breite der Eichschnur das effektive Spiel feststellen. Gemäss Vorgabe muss es zwischen 0.028 und 0.075mm liegen.
Falls das Spiel ausser Toleranz liegt, die Pleuelzapfen aber noch vorschriftsgemäss einen Durchmesser zwischen 56.520 und 56.535mm aufweisen bzw. innerhalb der vorgegebenen Abstufungen von 0.254 oder 0.508mm nachgearbeitet sind, werde ich neue Lagerschalen in entsprechender Stärke einlegen.

Sollten die Pleuelschrauben gleich mit ersetzt werden ?
Gemäss dem Anzugsschema 50Nm und 63° handelt es sich wohl um Dehnschrauben.
Im Werkstatthandbuch ist kein Ersatz vorgeschrieben, aber auch kein Kontrollmass aufgef�hrt.

Und was ist zu tun, wenn das Lagerspiel in Ordnung ist ?
Dann kommt erst mal etwas Frust auf �ber die verschwendete Zeit mit der Ueberpr�fung und ich werde mich wohl mit 20W50 Oel �ber den Herbst retten.
Als weitere St�rquellen kommen dann wohl die Lager der Kurbelwellenzapfen oder die Pleuelbuchsen in Frage. Aber das bedeutet Motor ausbauen und zumindest Teilzerlegung des Motorblocks.
Die Lagerung der Nockenwelle ist doch eher gering belastet und d�rfte als Verursacher des Geräuschs ausscheiden.


Gruss Reto
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Hallo Leute

Iveco ruft einen ziemlich hohen Preis für die Pleuelschrauben TN 98460577 auf. mad

Febi Bilstein TN 19611 sind alternativ passend für unsere Motoren.

Die Lagerschalen in Standardgrösse TN 99474279 sind jedoch auch bei Iveco rechts preisgünstig. Weniger als ein Paar Pleuelschrauben !


Gruss Reto
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Hallo Leute

Teil 1 der Aktion - Spiel der Pleuellager überprüfen - ist am vergangenen Samstag über die Bühne gegangen.

Zugänglichkeit von unten war nach Entfernen von Querträger, Oelwanne und Oelsaugkorb nicht so schlecht.
Bei Zylinder Nr. 3 waren die Hydraulikleitungen des Lenkzylinders etwas störend, deshalb habe ich die ganze Einheit gelöst und konnte den Lenkzylinder so etwas nach vorne/hinten bewegen. Bei Zylinder Nr. 4 ist die Oeffnung unten im Block deutlich kleiner als bei den anderen. Dieser Pleuellagerdeckel lässt sich nur im OT entnehmen und dies ist doch etwas weit oben im Motor. Etwas Gefummel, aber geht.

Alle Pleuelzapfen auf der Kurbelwelle haben noch Originalmass von 56.5mm (mit Messschieber bestimmt, gemäss Motordaten sind es 56.520-56.535mm). Somit wurden die Zapfen auf der Welle nie nachgeschliffen und es sind Standard Lagerschalen verbaut. Die Flächen sehen fein und unbeschädigt aus.

Letzteres kann man von den Lagerschalen nicht unbedingt behaupten, kleine Vertiefungen oder Riefen (wirklich nur kleine) sind durchaus zu sehen.

Die Messung des Lagerspiel per Plastic Gauge brachte erstaunliche Abweichungen innerhalb einiger der ca. 20mm breiten Lager zu Tage:
- Zylinder Nr. 1 > 0.045-0.060mm
- Zylinder Nr. 2 > 0.025-0.063mm
- Zylinder Nr. 3 > 0.025-0.070mm
- Zylinder Nr. 4 > 0.050-0.075mm
Vorgabe gemäss Motordaten von Iveco ist 0.028-0.075mm.
Somit liege ich nirgendwo ausser Toleranz, wenn auch teilweise hart an der Grenze.

Aber warum ist das "Tragbild" an Zyl. Nr. 2+3 so schief ?

[Linked Image von up.picr.de]
Zylinder Nr.1 normales Tragbild

[Linked Image von up.picr.de]
Zylinder Nr.2 "schiefes" Tragbild


Auch wenn die Ursache für mein "klopfendes" Geräusch damit kaum gefunden ist, werde ich an allen Pleueln neue Lagerschalen einbauen.
Ich denke nicht, dass diese bei der Revision ersetzt wurden, denn für bloss 240 Betriebsstunden sehen sie doch etwas alt aus.
Nächster Schritt ist dann befüllen mit der selben Oelsorte wie vorher und dann wieder eine Testfahrt.


Gruss Reto
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Hast du Bilder von den Lageschalen?
Zum schiefen Tragbild kann ich dir leider nicht direkt Weiterhelfen einzig die Vermutung dass dein oberes Pleuelauge das sich ja Axial auf dem Kolbenbolzen bewegen kann nicht mittig stand bei der Messung mit dem Plastigage.
Hast du das Kurbelwellen Axialspiel auch gleich gemessen?

Zuletzt bearbeitet von Ozymandias; 14/09/2014 19:25.

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Hallo Ozy

Ja, die Pleuel lassen sich in axialer Richtung sogar sehr leicht verschieben. Du könntest zwar recht haben, dass sie beim festziehen etwas aussermittig standen, aber das zentriert sich wohl von selbst ein., denn sie laufen wirklich leicht. Ich dachte zuerst sogar an zu viel Spiel in der Pleuelbolzenbuchse, aber es sind alle in etwa gleich.

Das Axialspiel der Kurbelwelle habe ich nicht nachgemessen, da kommt man nicht so leicht ran. Als Ursache für mein Geräusch kommt es ohnehin kaum in Frage, weil weder last- noch temperaturabhängig.


Gruss Reto
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Hallo Leute

Ich habe letzten Samstag die Pleuellagerschalen an sämtlichen Zylindern getauscht. Es waren nicht alle "schlecht" und das Lagerspiel war nirgendwo ausser Toleranz, teilweise aber hart an der Grenze. Aber wenn schon alles offen ist, dann doch gleich richtig . . .

[Linked Image von up.picr.de]
Hier mal ein Vergleich zwischen einer alten und einer neuen Lagerschale

Ich kann mir schlecht vorstellen, dass die Lagerschale links erst 12'000km oder 240h auf dem Buckel hat. Die wurden bei der Motorrevision wohl eher nicht getauscht.

Nun habe ich an allen Zylindern wieder ein gleichmässiges Lagerspiel, welches sich zwar in der oberen Hälfte des Toleranzbereichs (ca. 0.6mm) bewegt, aber nirgendwo grenzwertig ist.
[Linked Image von up.picr.de]

@Ozy
Deine Vermutung zum ungleichmässigen Messbild mit dem Plastic Gauge war richtig. Wenn der Pleuelschaft leicht aussermittig steht, wird er beim Festziehen des Lagerdeckels in Position gedrückt. Ist bei dieser Aktion das "Plastikwürstchen" bereits drin, wird dieses natürlich stärker zusammengedrückt als normal.
Deshalb nach dem vorübergehenden Abheben der Pleuel/Kolben-Einheit ab dem Kurbelzapfen, den Lagerdeckel zuerst ohne Plastic Gage montieren und festziehen - wieder lösen - und das Ganze nochmals mit dem Würstchen. Doppelte Arbeit aber korrektes Resultat.


Das korrekte Festziehen der Pleuelschrauben war übrigens gar keine einfache Sache:
Stufe 1 Festziehen auf 50Nm = kein Problem
Stufe 2 Vorspannen auf 63° (+/- 3°) = grosses Problem
fight Ich musste mir einen starken Burschen dazu holen, um dies zu bewerkstelligen. Die Gefahr ab dem Schraubenkopf abzurutschen war sonst zu gross. Er hat den Schlüssel (1/2 Zoll Gelenkgriff von fast 500mm Länge) gedreht, während ich ihn axial gegen die Schraube gedrückt und gleichzeitig auf der Gradscheibe den Winkel abgelesen habe.
Die Tatsache, dass die neu verwendeten Pleuelschrauben von Febi Bilstein nur einen 6-kant mit 15mm Schlüsselweite statt 19mm wie bei den originalen hatten, war auch nicht gerade eine Erleichterung.


Die erste kurze Testfahrt am Berg hat mich dann vorsichtig optimistisch gestimmt.
Das Geräusch hat erst später eingesetzt, bei 90-95° Öltemperatur, zudem erst ab 2500 rpm und war auch deutlich schwächer als zuvor.
Ev. ist diese Verbesserung auch nur auf das neue Motorenöl zurückzuführen. Dies wird sich erst mit der Zeit zeigen.
Aber wie auch immer, es deutet nach wie vor einiges daraufhin, dass das Geräusch mit einem Schmierproblem zusammenhängt.


Gruss Reto

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