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300GD, 1985, OM617A Motor.
Ueber ein Jahr daran gearbeitet. Fast alles ausgetauscht was austauschbar ist. Neuer Plastiktank, Antriebswelle, Bremsen (ventiliert vorne), Verteilergetriebe ueberholt, PE Buchsen, neue Radlager, Kuehler, Einspritzduesen, Rost entfernt, neu lackiert, Fluidfilm, Plastikinnenkotfluegel etc...

Super Wetter am Wochenende, Auto gepackt und losgefahren. Motor und Auto lief super, konnte sogar Bergauf auf 100 beschleunigen! Stimmung super.
Ploetzlich ein lautes metallisches Klopfen. Stimmung weniger super. Das Klopfen kam ca. im 10 sek Takt. Angehalten, Motor aus, drunter geschaut. Nichts lose. Motor wieder an. Das Klopfen kam eindeutig vom Motor. 500m zur næchsten Raststelle weitergefahren. Nahezu permanentes Klopfen. Kein merkbarer Leistungsverlust. Keine Rauchentwicklung. Abschleppdienst angerufen. Stimmung im Keller. Ein Bier aus dem Kuehler genommen und auf den Abschschleppdienst gewartet. Suizid verhindert.



Zuhause angekommen den Motor wieder angelassen um den Wagen in die Garage zu fahren. Das Klopfen war jetzt weg, statdessen ein metallisches klacken zu hoeren, allerdings nur in erhoeter Drehzahl. Laeuft ohne Probleme im Lehrlauf.

Was ist eure Diagnose?

Habe einen guten 617 (ohne Turbo) mit ca. 150t km. Und einen laufenden 617a mit 450t km (Zustand ansonsten unbekannt). Desweiteren koennte ich einen 3L TDI von einem 1999 HiAce komplett mit Periferie bekommen, unter 180t km.

Was wuerdet ihr mir raten?

Leicht frustrierte Gruesse aus Norwegen,
Samuel

Hallo Samuel,

schwer zu sagen. Vor Allem irritiert mich, daß das laute Klopfen zuerst im 10-Sekunden-Takt aufgetreten ist, das ist eher ungewöhnlich für Probleme am Motor.

Was hast Du am Motor gemacht?
Zustand Vorkammern? Es wäre möglich, daß eine Vorkammer geplatzt ist. Das wäre doof.
Irgendwelche Schrauben nicht richtig fest gedreht, oder etwas im Luftfilter vergessen? (das ist sogar schon mal bei MB im Werk passiert...)

Hei Daniel,

Luftfilter wuerde ich eher ausschliessen, da steckt ein Sportfilter ziemlich nah am Turbo, habe das Originalgehæuse nicht verbaut.
Das mit den Schrauben werde ich nochmal ueberpruefen...
Um die Vorkammern zu ueberpruefen reicht es die Einspritzduesen abzuschrauben? Und sollte der Motor in dem Fall nicht Startprobleme haben?

Was ich am Motor gemacht habe: Oelwechsel inkl. Filter, Dieselfilter, neue Duesen inkl Duesenhalter, neue Ventilabdeckung (der oberste "Deckel" auf dem Motor welchen man abnehmen muss um die Ventiele einzustellen), Ventile eingestellt (kalt, 10/35 den Mercedes Vorgaben folgend).

Meine Vorlæufige Diagnose ist ein Lagerschaden an der Antriebswelle und/oder den Kolbenstangen. Das wuerde auch erklaeren dass das Geraeusch deutlich weniger ist im Kalten Motorzustand wenn das Oel dickfluessiger ist.
Der Vorlæufige Plan ist den 617 Motor zu starten um sicher zu sein dass der auch læuft wie er soll und den zunæchst einzubauen. 150t km ist ja schliesslich nichts bei diesem Motor, der sollte im Prinzip gerade mal eingefahren sein Somit hætte ich den G dann wenigstens wieder am laufen.

Tips auf was ich besonders achten sollte wenn ich den 617 teste und einbaue?

Danach kann ich dann die langen Winternæchte hier oben nutzen um den Turbomotor zu restaurieren.

Gruss,
Samuel

Hallo Samuel,

also außer Öl-/Filterwechsel und Einstellen der Ventile nichts. Also kannst Du auch im Inneren keine Schrauben oder so vergessen haben.

Um einen ersten Blick auf die Vorkammern zu werfen, sollte es reichen, Düse und Glühkerze heraus zu nehmen (die Glühkerze, damit Du hinein leuchten kannst, sonst siehst Du nicht viel).
Wenn Du ein Endoskop zur Verfügung hast, würde ich jeden Zylinder hiermit inspizieren, vielleicht siehst Du da noch was. Oder eben den Kopf ganz runter nehmen, dazu kann der Motor ja erst mal eingebaut bleiben.

Wenn es ein Lagerschaden ist, kannst Du vielleicht Glück im Unglück haben, und es reicht der Wechsel der Schalen, sofern die Laufflächen nicht beschädigt sind.

Es könnte auch ein Kolbenfresser sein, verursacht durch einen Fremdkörper oder auch eine nicht richtig arbeitende Düse der Kolbenbodenkühlung. Laufbuchsen wären kein Problem, aber die Kolben...

Irritieren tut mich aber noch immer, daß das Geräusch anfangs in so langen Abständen auftrat...


Wenn Du den anderen 617 einbaust, kannst Du im Grunde nicht viel prüfen (ohne ihn zu öffnen). Altes Öl auf Späne untersuchen, und vielleicht einen Druckverlusttest.

Um die technische Diskussion nicht der Allgemeinheit vorzuenthalten schreibe ich mal hier weiter

Das mit den Abstænden verstehe ich selbst auch nicht ganz, speziell da die Belastung relativ konstant war nachdem das Klopfen auftrat, d.h. ich bin sachte zu næchsten Haltemøglichkeit gefahren.

Im Falle eines Lagerschadens muss der Motor doch eh ausgebaut werden, oder? ist ja doch einiges im Weg unter dem Motor im G.

Im Falle eines Kolbenfressers oder einer kaputten Vorkammer, sollte der Motor dann nicht Startprobleme haben?

Gruss,
Samuel

Hallo Samuel,

der 617 läuft problemlos auch auf nur vier Zylindern. Etwas unrund, aber er läuft. Starten tut er auch rel. normal, er qualmt evtl. etwas mehr (je nachdem, was genau an der Vorkammer defekt ist).

Und wenn er gefressen hat, läuft er auch meistens noch problemlos rund. Gefressen heißt ja nicht unbedingt, daß etwas fest hängt oder klemmt.

kann soetwas auch eine aufgehängte einspritzdüsennadel verursachen (die ssich ggf. wieder gelöst hat)?
bei meinem golf 1 diesel hatte ich dieses jahr ähnliche geräusche wahrgenommen, wie hier beschrieben wurden.
bei mir trat es das erste mal auf, als ich nach 40km fahrt den wagen ca 5min abstellte und dann wieder startete. erst bei erhöhter drehzahl, dann permanent auch bei standgas war ein lautes klopfen zu hören (mehrmals den wagen an und aus gemacht im warmen zustand). noch ca. 500m gefahren und den golf abgestellt. am nachmittag angelassen und es war nur noch kurz beim starten leiser zu hören, dann weg.
seitdem und 4000km kein geräusch, der motor läuft einwandfrei.