Viermalvier.de, das Geländewagenportal Foren Marken talk IVECO, BREMACH und SCAM Erfahrung Separ bei extremer Kälte

Das hier ist ein kurzer Erfahrungsbericht der eventuell den Einen oder Anderen interessieren könnte:

Kurzfassung: Der Separ Filter wird bei wirklich kalten Temperaturen (< -25 bis -30°) undicht.

Das erste mal ist mir das nach einer Nacht mit Temperaturen unter -30°C aufgefallen. Am Morgen wollte der Motor (in meinem Fall ein Fiat Ducato 2.3MJ) nicht starten.
Bei einem Kontrollblick im Motorraum ist mir dann aufgefallen, dass am Separ Filter langsam Diesel getropft hat.
Ausgetreten ist der Diesel (höchstwahrscheinlich) dort wo der Deckel auf den Papierfilter aufgesetzt ist.
Ich vermute, dass sich bei diesen Temperaturen die Metallteile so weit verformen, dass dabei die Dichtung um den Papierfilter aus der richtigen Position gedrückt wird.
Sobald die Temperatur wieder über -25°C steigt erledigt sich das Problem von alleine. So weit ich das beurteilen kann wurde die Dichtung nicht beschädigt.

Da bei mir der Separ im Motorraum verbaut ist, werde ich also in Zukunft davon absehen zu versuchen z.B. die Ölwanne mit einer offenen Flamme zu erwärmen um den Motor starten zu können :-)
und ein Gaskartuschenkocher brennt bei dieser Temperatur sowieso nur ein paar Minuten bevor das Gas zu kalt zum verdampfen wird.

in dem Sinne einen guten Rutsch ins neue Jahr!
Bernhard

Hallo Bernhard,

uhh - 30°C ist aber auch wirklich kalt, wobei Separ einen TempBereich von 80°C bis -40°C angibt

Hattest Du mal die Schrauben im Deckel gelöst und wieder festgeschraubt ? Spreche doch mal den Hersteller darauf an...

Hallo Jürgen,

Ich wollte bei -30 Grad nicht viel herumschrauben. Meine Befürchtung war, dass vielleicht etwas beschädigt wird, wenn der Filter wieder warm wird und sich dabei ausdehnt.
Es ist auch möglich, dass die Temperaturen in der Nacht an der -40 Grad Marke gekratzt haben.

Mittlerweile ist es nicht mehr ganz so kalt, daher kann ich es nicht mehr testen.
Falls es nochmal passiert, werde ich es genauer dokumentieren.

Gruss
Bernhard

Der Papierfilter im Separ sollte bei Minusgraden ausgebaut werden. Die vier Schrauben oben am Deckel lösen, Deckel abheben, Papierfilter entnehmen, wieder zuschrauben.


Grund, soweit ich das verstanden habe: Wasserreste im Diesel bleiben am Papier hängen und gefrieren dort zu kleinen Eiskristallen, die den Papierfilter verstopfen.
Möglicherweise hilft die Separheizung gegen dieses Problem. Diese haben die Meisten aber nicht eingebaut.

Ob das Dichtigkeitsproblem damit auch weg ist weiß ich nicht.

Sepp

Bei derart tiefen Temperaturen können allerhand Probleme am Motor auftreten. Ein paar Tropfen Diesel sind da ein vernachlässigbares Übel. Nicht umsonst lassen Kälteerprobte bei solchen Temperaturen den Motor pausenlos laufen.

@Sepp:

Das ist sicher sinnvoll, wenn der Separ z.B. am Fahrzeugrahmen verbaut ist.
In meinem persönlichen Fall ist der jedoch im Motorraum und eventuelle Eiskristalle werden durch die Motorabwärme regelmässig aufgetaut und (hoffentlich) abtransportiert.

@Wildwux:
Ja, den Motor laufen lassen habe ich dann auch gemacht. Die Temperaturen hatten mich in der ersten Nacht allerdings überrascht.
So ganz in Ruhe lässt mich dann mein Umweltgewissen allerdings nie und im Auto mit laufendem Motor (Vibrationen) schlafen ist auch gewöhnungsbedürftig.
Das ganze natürlich gegen Wegrollen gesichert weil Gang einlegen geht nicht und die Handbremse friert bei diesen Temperaturen auch gerne fest.
Mittlerweile habe ich zumindest eine elektrische Ölwannenheizung nachgerüstet.
Zusammen mit einer Aussenisolierung über der Fahrerkabine (und einer Steckdose) hilft das auch schon ein Stück weit. Bei -35 Grad vertraue ich dem ganzen dann aber doch nicht mehr.

Hi Bernhard,

könnte eine Diesel-Wasser-Standheizung die Lösung sein? Die brauchen verhältnismäßig viel Strom, aber wenn du eh eine Steckdose nutzt sollte es kein Problem sein, die die Nacht durchlaufen zu lassen. Einbauaufwand hält sich in Grenzen, wenn sie in den Heizungskreislauf eingeschleift wird. Kostet halt Geld.

Gruß
Raphael

Wenn man sich den Aufwand anschaut, mit dem wir Pistenraupen "kälteresistent" machen mussten, dann ist ein gelegentliches über Nacht laufen lassen ein wirklich keines Übel. Tanks für Diesel und Hydrauliköle, Ölwannen, "Getriebe", Leitungen und Hydraulikmotoren mussten mit Heizmatten verkleidet werden, damit die am Berg bleibenden Fahrzeuge bei -40 Grad morgens auch ansprangen und genutzt werden können. Ein riesen Aufwand und ein kräftiger Stromfresser, was bei dem Aufwand den wir sonst noch betrieben verschwindend- für ein Reisefahrzeug aber idiotisch ist. Zudem absolut nicht sommertauglich, also müsste der Krempel beim Reisefahrzeug wieder weg gebaut werden...

Man könnte, wenn wir also erfahren daß das SEPAR-Filter Gehäuse derartige Minus Temperaturen nicht mag und undicht wird, den Filter für die Dauer dieser Extremtemperaturen auch einfach komplett deaktivieren, in dem man die beiden Schläuche (vom Tank und zur Pumpe) am Ein/Ausgang des Separs mit einem Stück Rohr verbindet.

Das wäre an sich billiger (schätze mal ca. 5 Euro an Material) und einfacher (ca. 5-10 Minuten?) zu machen als jede noch so tolle Heizungslösung für den Separfilter ....

Denn da bei unter 0° Grad Wasser bekanntlich gefriert, wird das sich bildende Eis (= gefrorenes Wasser) somit kein Problem mehr für die CR-Einspritzung darstellen, weil Eis höchstwahrscheinlich nicht durch die Leitungen gesaugt werden kann, was also ein Risiko für CR-Spritzungen (Wasser im Diesel = Korrosionsgefahr) deutlich reduziert.
Und für den restlichen Müll im Diesel ist dann immer noch der Hauptfilter da, denn müßte man da einfach nur in kürzeren Intervallen ersetzen, also z.B. alle 5tsd anstatt 10tsd oder 20tsd Km.
Sofern etliches an Rost und anderen Partikeln nicht ohnehin im gefrorenen Wasser des zur Verfügung stehenden Diesels gebunden wird und somit ohnehin nicht mehr mitgetankt werden kann, was wiederum die gesamte Filterkette entlasten und eine Deaktivierung des Separ-Filters rechtfertigen würde.