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Moin Kollegen,
auf unserer Tour nach Namibia und Botswana hatten wir arge Probleme mit dem gerüttel auf den miesen Wellblechpisten.

Vielleicht hat ja ja einer von Euch noch eine Strategie, wie man den richtigen Luftdruck findet.

Die Konfiguration unsere T-Rex ist für diese Reise wie folgt:

Radstand: 3100 mm
Reifen: 315/R60
Achslast vorne: 1600 - 1700 kg
Achslast hinten: 1900 -2000 kg

Federn vorn: 2
Federn hinten 2
Stabi hinten

Wir sind dann mit folgenden Luftdruck (warm) gefahren:
vorn: 1,4 bar
hinten: 1,7 bar

Auf leichten Wellblech funktioniert es bei 60-70km/h ganz gut, auf miesem Wellblech r rappelt die Kiste so, daß man glaubt daß sie auseinander fällt.

Sind im Mai wieder in Südafrika, dann brauchen wir eine Lösung.

Matthias




off-road-runner
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Hallo Matthias,

nachstehend meine Erfahrungen auf den Pisten des südlichen Afrika:

Luftdruck ist eines, der Rest hängt m.E. vor allem von der Länge und Tiefe des Wellblechs, der Fahrzeuglänge, der Art der Federung und der Geschwindigkeit ab.

Es gab Pisten, die brauchten ein Tempo von 100km/h, damit sie gut zu fahren waren. Andere waren mit 40km/h super und auf wieder anderen waren mit unserem damaligen Geländewagen (Einzelradaufhängung vorn, Starrachse hinten) gar keine guten Wellblechgeschwindigkeiten zu erreichen, weil sich das Fahrzeug abhängig vom Wellblech so sehr aufschaukelte, dass die Federung auf harten Anschlag ging. Ein Begleitfahrzeug mit längerem Radstand und gleicher Federung hatte hingegen kein Problem, weil es nicht in Resonanz mit dem Wellblech ging. An anderen Pistenabschnitten war es umgekehrt: der Begleitwagen "kam nicht hoch", und für uns war es kein Problem.

Ist aus meiner Sicht also ein Tradeoff: was ist für Dich komfortabel, und wieviel willst Du Deinem Fahrzeug (oder gar Deinem mobilen Heim) zumuten ohne relevante Grenzen (Material, persönlich, fahrtechnisch) zu überschreiten?

Viel Spaß in Afrika,

Brownie

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Das wird noch
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Hai Matthias,

ob die anderen ähnlich denken weiß ich natürlich nicht.

ich hab's bisher unterschiedlich gehandhabt:
war ich entspannt und wollte "genießen", dann waren wir entsprechend langsam, leise und Material schonend unterwegs
wurde es spät und ich genervt, dann so schnell wie möglich über Piste jagen und hoffen dass am Ende des Tages noch alles an der Kiste dran ist.

SeppM

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Nobelhobel
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Ciao Matthias

Ich kann Brownie nur beipflichten: Wellblech kann stark variieren, je nachdem, ob Du Dich auf einer Piste zu einer Mine bewegst, die vor allem von Road Trains befahren wird, oder ob hochgezüchtete Geländewagen drüberbrettern. Nach über 10'000 km Pisten in Australien mit teilweise brutalem Wellblech habe ich folgendes Vorgehen:
  • sobald ich von Teer auf Schotter wechsle, senke ich den Luftrdruck von 3 bar auf 2.4 bar (T-Rex E4, 3.5t, BFG T/A KO2, 315/75, beim General Grabber AT2 war es je 0.2 bar weniger), ausser ich sehe gleich zu beginn, dass die Piste rau ist, dann gehe ich gleich auf 2 bar. Bei Wellblech schalte ich immer die Zentralsperre. Auf sehr groben Pisten senke ich den Luftrdruck auch mal auf 1.8 bar ab.
  • auf Pisten fahre ich 15-80 km/h, je nach Zustand. Bei Wellblech suche ich die optimale Geschwindigkeit, die oft bei 60 km/h liegt. Sie lag in der Tanami-Wüste bei 80 km/h. Auf dem Weg zu den Mitchell Falls gab es nur weniger als 15 oder mehr als 60 — alles dazwischen führte sofort zu Angstschweiss, dass das Armaturenbrett auseinanderfliegt. So lange es auf Wellblech brutal rattert, musst Du möglichst rasch beschleunigen (hier hilft die Zentralsperre am meisten) bis es nur noch brummt. Das geht aber auf Pisten mit Kurven, wo man nicht überall kreuzen kann, nur bedingt, weil man wegen 200 m nicht von 15 auf 60 beschleunigen will / kann. Hier hilft dann nur: langsam (15 km/h).
  • auf langen Pisten halte ich alle 60 Minuten an, mache einen Rundgang ums Fahrzeug, prüfe Reifen, suche nach losen Teilen oder austretenden Flüssigkeiten, lasse alles etwa abkühlen, erhole mich.
Hope that helps.

Liebe Grüsse
--
oliver

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Original geschrieben von bulldog1965
Sind im Mai wieder in Südafrika, dann brauchen wir eine Lösung.

Beneidenswert apollo

Wo werdet Ihr denn unterwegs sein?

in der Sache fehlt mir aber noch die Erfahrung mit unserem Cappuccino.
Jetzt in Marokko hatten wir auf den Pisten meist einen Reifendruck (255/100/16) von 2,5(hi) und 2,0(vo); im Sand natürlich deutlich darunter bis so ca 1,0

Sonst decken sich unsere Wellblech-Erfahrungen mit den bereits geschilderten.

Jedenfalls jetzt schon alles Gute für Eure Tour
LG Martin


Reisen ist tödlich...
für Vorurteile
(Mark Twain)
www.stonestours.at

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Hallo Oliver,
danke Dir für die ausführlichen Tips. Ich werde mit dem Reifendruck also nicht weiter runter gehen und probiere mal mit der Zentralsperre möglichst schnell auf Geschw. zu kommen.

Vielleicht noch eine Frage, da du was von Abkühlen geschrieben hast. Auf einer längeren 150 km Wellblechpiste hat es bei Temp. von 40°C im Schatten Öl aus dem Entlüftungsschlauch des HA-Diff gedrückt. Ein Mechaniker meinte, daß es daran liegt, daß die Achse sich schnell auf und ab bewegt und das Öl immer an die Unterseite des Gehäuse spritzt. Er hätte das bei Toyos häufiger. Ölstand paßt aber und Funktion ist i.o. Hast du das auch schon mal gehabt?


Auch an alle anderen Danke für die Tips, es scheint als ob ihr alle potenzielle Leidensgenossen seid.

@Martin: Wir wollen nochmal nach Botswana und dann das Auto zurück zur Verschiffung nach Botswana bringen.

Viele Grüße

Matthias



off-road-runner
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Luftdruck Wellblech = Luftdruck "Piste" aus Tabelle
Geschwindigkeit Wellblech: So langsam und materialschonend als möglich. Also am Besten unterkritisch = weniger als 30 Km/h
Punkt, Aus

Es darf natürlich jeder so schnell Fahren wie er will, aber wer dann jammert das sich sein Auto zerlegt, der bekommt zumindest in Bezug auf die von mir vertriebenen/betreuten Fabrikate die rote (Garantie/Kulanz) Karte.
Nach dem Motto: SSKM = Selber Schuld, Kein Mitleid

Original geschrieben von Dámedos
Bei Wellblech schalte ich immer die Zentralsperre. So lange es auf Wellblech brutal rattert, musst Du möglichst rasch beschleunigen (hier hilft die Zentralsperre am meisten) bis es nur noch brummt.
oliver

Fein, jetzt weiß ich woher bei etlichen Bremach mit permanent Allrad die lockeren Verschlußmuttern an den Kardanflanschen von VA und HA Diff. und VG kommen inkl. daraus folgenden Problemen bis zum Tellerrad/Trieblingschaden im Diff.
Schon mal in Erwäghung gezogen daß bei jedem "Überfliegen" von Wellblech (denn nichts anderes bedeuten überkritische Geschwindigkeiten auf Wellblech) die Vorderachse meist als Erste auf einem Wellenkamm aufkommt während die HA noch in der luft oder im Wellental ist, sich somit Drehzahldiffernzen ergeben, die durch den nunmehr steifen Antriebsstrang direkt durchs VG ans HA-Diff geleitet werden ?

Ihr fahrt also in den enlegensten Gebieten der Welt herum und um dabei möglichst schnell von A nach B zu kommen, geht Ihr das Risiko ein auf Wellbelch das Auto zu zerlegen ? Oder gibt es in Australien/Afrika eine gesetzliche Mindestgeschwindigkeit auf (Wellblech)Pisten.

Wie behämmert seid Ihr eigentlich ?

Ich hab zwar keine 10tsd Km Australien Wellblech hinter mir, aber sicher einen deutlich 5 stelligen Km Betrag an Nordafrikanischem und dort kommt in der Regel alle paar 100 m ein derart großes Loch, das man zum Teil das Auto drinnen vertecken kann und im worst case anschließend sich die VA deutlich der HA angenähert hat, nachdem man mit 50-100 Km/h reingebrettert ist.
Alleine dieses Risiko auf einer Fernreise einzugehen ist bescheuert.

Da wird in unzähligen threads über die mangelnde Eignung verschiedener Fabrikate wegen fehlender Servciestruktur vor Ort diskutiert und hier wird grad in aller Seelenruhe über die Möglichkeit: Wie zerstöre ich mein Ferneisefahrzeug am Schnellsten, insbesondere wenn ich am A... der Welt bin" referiert ?
Ich fasse es nicht.

Aber Danke, wieder was darüber gelernt um beurteilen zu können wie der Anrufer es geschafft das zu zerstören weswegen er mich dann am Telefon/ per Mail um Hilfe bittet.

UND:
PeterM hat Recht: Der Daily4x4 ist das bessere Fernreise Basisfahrzeug, Dank seines Rahmen- und Federunskonzeptes fahren dessen Besitzer (wenn auch unfreiwillig) deutlich langsamer als die Bremach Leute und somit treten am Daily/SCAM viele Schäden gar nicht erst auf.








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Guten Morgen!

Der Klaus Därr ist schuld! Ich habe noch sein Büchlein "Transsahara", erschienen irgendwann in den frühen Siebzigern. Daraus der Beginn des Kapitels "Fahrweise":

Zitat
5.3 Fahrweise

Autofahrern etwas über die Fahrweise zu sagen, ist immer eine etwas heikle Angelegenheit. Es gibt aber auf afrikanischen Pisten und im Gelände einige wichtige Dinge zu beachten, die nicht unbedingt alle bekannt sind. Man muß z.B. auch auf einer 100 km langen geteerten Straße jederzeit in der Lage sein, auf kürzester Strecke stehen zu bleiben, da entweder hinter einer Kurve eine Sanddüne den Weg versperrt, oder ein Regenguß schon vor Jahren die Straße weggespült hat, aber noch niemand auf die Idee gekommen ist, ein Warnzeichen aufzustellen, oder weil ein umgefallener LKW oder Urwaldbaum schon seit Wochen den Verkehr behindern. Oft werden aber Zeichen, wie auf der Straße liegende Steine oder Äste nicht als Warnzeichen erkannt.
Nun zum eigentlichen Pisten- und Geländefahren.
Die meisten relativ stark befahrenen Pisten haben sog. Wellblech, also wellenförmig festgefahrenen Kies oder Schotterboden, der umso unangenehmer wird, je kleiner das Fahrzeug ist. Es ist nun Sache des Fahrers herauszufinden, bei welcher Geschwindigkeit man diese Wellen gerade nicht mehr so sehr spürt.
Bei sehr niedriger Geschwindigkeit – ca. 15 km/h, fährt man jede Welle aus und hat ständig Bodenhaftung. Mit steigender Geschwindigkeit berühren die Räder nur noch zeitweise den Boden, das Fahrzeug kommt irgendwann in Resonanz und rumpelt fürchterlich über die Piste. Jetzt kommt es darauf an, noch einige PS unter der Haube zu haben, um so weit beschleunigen zu können, daß man deutlich über der Resonanzgeschwindigkeit und dadurch relativ ruhig fährt. Dabei kann etwas gesenkter Reifendruck helfen, die Idealgeschwindigkeit auf zu verantwortende Werte herabzusetzen.
Wie beschrieben, kann es notwendig sein, relativ schnell zu fahren, und es wird sich dann nicht immer vermeiden lassen, daß man mit voller Fahrt in die nächste Querrille rauscht. Um die Bocksprünge des Fahrzeugs und die Belastung der Kraftübertragung dabei möglichst klein zu halten, sollte man bis kurz vor der Rille bremsen, dann aber beim Durchfahren von der Bremse und vom Gas wegbleiben. So wird die Schnauze des Fahrzeugs beim Einschlag der Vorderachse in die Rille gerade nach oben gehen, und die Federn werden evtl. nicht durchschlagen.
Außerdem bleibt der ganzen Kraftübertragung der schlimmste Schlag beim Wiederauftreffen der angetriebenen Räder erspart. Nach solchen Sprüngen sollten immer gleich die Reifen und Federn nachgesehen werden, um unnötiges Umsichgreifen von Schäden zu verhindern. Es ist sicher unnötig zu sagen, daß bei der erheblich reduzierten Bodenhaftung auch der Bremsweg erheblich verlängert wird.
(...)"

Schöne Grüße
Matti

Zuletzt bearbeitet von Ozymandias; 15/01/2016 21:15. Grund: quote eingefügt

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Hallo Hr. Christ,
ich möchte das Auto auf der Reise schonen, damit ich Ziel komme und nicht heizen wie die Kollegen bei der Dakar.
Insbesondere, da wir ja allein unterwegs sind.

Ich suchte nicht nach einer Möglichkeit, das Auto schnellstmöglich zu zerstören sondern nur nach einer Möglichkeit den richtigen Luftdruck zu finden um das Material zu schonen.

Viele Grüße nach Raab.

Matthias Hartmann


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Aus technischer Sicht hat Allrad Christ das Thema "Wellblechpiste" deutlich und treffend erklärt. Man kann sich nun daran halten und zehntausende Kilometer schadenfrei reisen, oder man kann einem technisch inkompetenten "Reiseguru" glauben und muss dann die Konsequenzen tragen. Seltsam, welchen Mist vermeindlich "reiseerprobte" Menschen verzapfen können.

Original geschrieben von "Därr"
es wird sich dann nicht immer vermeiden lassen, daß man mit voller Fahrt in die nächste Querrille rauscht.

Wen wundern da Überschläge, abgerissene Achsen oder auch "nur" verbogene Spurstangenköpfe oder Lenkhebel... idiot


Schickt mich in die Wüste... BITTE !

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