Viermalvier.de, das Geländewagenportal Foren Marken talk Mercedes Mein G-Umbau als Camper 300GD W460.333

Hallo liebe Leute

Ich wollte euch mal meinen kleinen Umbau von meinem G 300GD W460 zeigen.
Man sollte kochen, duschen und im Auto übernachten können - sprich unabhängig von Campingplätzen sein. Der Umbau sollte auch innerhalb von 30min wieder rückgängig gemacht werden können.

Da ich viel mit meiner Arbeit beschäftigt bin, konnte ich an meinem kleinen Projekt nur abends und an den seltenen freien Wochenenden arbeiten. Viele von euch werden wahrscheinlich denken, dass man so einiges "professioneller" hätte machen können. Trotzdem zeige ich euch gerne meine Variante eines G-Campers. Viel Spass!


Zum Auto gab es noch einen dicken Ordner in dem alle Belege, Rechnungen, Service-Unterlagen etc. der letzten Jahre vorhanden sind. Wenn ich die Summen der letzten Jahre zusammen rechne, wird klar, dass nicht nur das Nötigste gemacht wurde, sondern richtig in das Auto investiert wurde. Ich habe den G zwei spezialisierten Werkstätten gezeigt und beide waren der Meinung, dass das Auto in einem sehr guten Zustand sei.

Hier mein G kurz nach Unterschreiben des Kaufvertrages:










Auch das Innenleben ist noch sehr schön erhalten:



Der Erstbesitzer war Peter Sauber:




Gunther Holtorf mit seinem Otto - ein wunderbares Vorbild!



Zuerst musste ich im Wald natürlich die Differentialsperren ausprobieren:

Diesen massiven verzinkten Dachträger (für die zugelassene 300kg Dachlast) habe ich auf eBay gefunden. Die Spezialanfertigung hat den Vorbesitzer CHF 2000.00 gekostet. Um an Höhe zu sparen, habe ich den Korb abgesägt:








Das montierte Maggiolina Dachzelt:






Grosser Denkfehler: Der G passte mit Dachträger UND Dachzelt nicht mehr in meine Garage! *peinlich*
Zum Glück konnte ich das Dachzelt teurer als ich es erworben habe wieder verkaufen. Eine andere Lösung musste her - schlafen IM und nicht AUF dem Auto.

Hier noch ein Foto um zu zeigen, wie knapp das Ganze war.




Zuerst einmal habe ich die Rückbank ausgebaut:

Da der Platz hinten im G nur ca 1.80m lang ist und man doch fürs Schlafen gerne 2.00m hat musste eine einfach Konstruktion her. Ohne Scharnier zum umklappen etc. Die Matratze kommt auf zwei Holzablagen. Das hintere Brett ist fix, die hinteren 20cm vom vorderen Brett werden überlappend auf das hintere gestellt. Schiebt man nun die Sitze ein wenig nach vorne, kann das vordere Brett auf die 2.00m ausgefahren werden.

Für den hinteren Teil des ersten Bettes wurden auf beiden Seiten Winkel verschraubt. Der vordere Teil des ersten Brettes wird ganz einfach auf die vorhanden Montagevorrichtung der Rückbank gelegt:








Der hintere Teil des vorderen Brettes liegt auch auf der Montagevorrichtung der Rückbank auf. Ganz vorne liegt das Brett auf Tischbeinen auf:

Die 2 Euro Lichterkette von Ikea darf nicht fehlen




Damit man im Auto ungestört schlafen kann, entschied ich mich für zwei Massnahmen.
1. Scheiben tönen. Dies schützt nicht nur vor neugierigen Blicken, sondern reduziert auch die Wärme im Auto.
2. Vorhänge. Der lichtundurchläsige dicke Stoff gibt es in der IKEA relativ preisgünstig. Meine Freundin half mir zum Glück beim Nähen
Der Vorhang besteht aus insgesamt vier Teilen. Die Enden können mit Klettverschlüssen verbunden werden.










Hier noch ein improvisierter Mückenschutz mit Magneten befestigt:




Da der gute G doch einen gewissen Lärmpegel beim Fahren hat, wollte ich wenigstens eine schöne Soundqualität beim Musikhören haben. Die alte Lautsprechermembran hat sich nach 30 Jahren aufgelöst. Deshalb ein kurzer Abstecher in den Conrad:






Hinter dem Beifahrersitz haben ich einen 20l-Wasserkanister montiert. Die elektrische Wasserpumpe zeigt noch erstaunlich viel Leistung. Beim Campen abseits der Piste erwies sich die mobile Dusche auch als Abwaschmöglichkeit für Geschirr ganz praktisch. Abgesehen davon hat man immer zusätzlich noch 20l Trinkwasser dabei.

Damit wir im Auto kochen können, musste eine improvisierte Küche her. An der Hecktüre habe ich einen ausklappbaren Tisch gebaut:

Was noch in der Küche fehlte, war der Kühlschrank sowie dessen Stromversorgung.
Ich habe mich für eine Engel Kühlbox sowie für eine zweite Optima Yellow Verbraucher-Batterie entschieden. Da ich verhindern wollte, dass ich mangels Strom mein Auto nicht mehr starten kann, habe ich die Starter-Batterie aus dem Spiel gelassen. Die Batterie sowie die Kühlbox wurden auf einem praktischen Auszug montiert. Um weitere Löcher an der Karrosserie zu vermeiden, habe ich den Auszug auf eine massive Eisenplatte montiert, welche wiederum an den vorhandenen Befestigungsschrauben, die eigentlich für die Rückbank gedacht waren, montiert wurden.














Um die 1.5mm2 Kupferkabel nicht zum Glühen zu bringen, musste ich das ganze berechnen.
Wenn ich eine Spannungsdifferenz der Lichtmaschine und der zur ladenden Batterie von 2 Volt habe, müssen meine Stromkabel lediglich knapp 5 Ampere ertragen. Dies erreiche ich in meinem Fall mit einem Leistungswiderstand von 0.3 Ohm. Ob dies wirklich die beste Lösung ist, weiss ich nicht. Auf jeden Fall funktioniert sie.
Die Batterie wird, während die Lichtmaschine läuft, geladen. Die 75 Ah Optima Yellow Top Batterie hält die Engel Kühlbox für ganze 3 Tage auf 6° Celsius kühl.






Zusätzlich habe ich rechts vom Handschuhfach einen kleinen Wechselrichter eingebaut. Dieser läuft via Sicherung und einem Relais nur dann, wenn der Motor läuft:

Am Dachträger habe ich eine Kederschiene montiert. An diese kommt ein 2.40m x 3.00m grosses Vorzelt, welches vor Sonne und Regen schützt. Auf dem Dachträger werden zwei Fahrräder transportiert.




So, das war einen kleiner Beitrag über meinen umgebauten G. Falls ihr mehr Fotos wünscht oder Fragen habt (oder natürlich auch Kritik äussern möchtet), dann meldet euch doch einfach hier im Forum.

Momentan sind wir an der Küste von Isola Verde, ca. 30km südlich von Venedig. Unsere Reise begann in Zürich via Comer- und Gardasee. Morgen fahren wir Richtung Osten an die ligurische Küste. Wo und wie wir übernachten, wissen wir noch nicht… wie immer ganz spontan!


Und zum Schluss noch ein Foto von gestern beim Wildcampen:

Sehr, sehr schönes Fahrzeug. Dein Ausbau erinnert stark an meinen. Bei den Ausschnitten der Siebdruckplatten dachte ich erst, die Fotos sind von hier...

Cooles Fahrzeug. Respekt!

Gruss
Markus

Vielen Dank euch beiden.
Da ich bereits 2 PN bezüglich der Kederschiene erhalten habe, hier noch 2 Fotos.
Das Kederprofil ist aus Alu und wurde mit drei M8 Schrauben an den Dachträger geschraubt.
Auf dem zweiten Foto seht ihr eine leichte Öffnung des Profils, wo man das Segeltuch einfahren kann.






Liebe Grüsse,

ZahnG