Ich möchte hiermit einen Faden beginnen und hoffe Euch anzuregen, auch einige Individuallösungen am eigenen Fahrerhaus zu zeigen.
Motto: Nachahmung ohne Patentschutz erlaubt. Schmunzeln aber strengstens verboten. Alles ist mein voller Ernst !
Solche Basteleien liebe ich ja ganz besonders und Erich stöhnt schon mit der Bemerkung, mein Trex sei der am meisten zugebaute Bremach, den er kenne und er müsse schon Erschwerniszulage verlangen, um an die Servicepunkte heranzukommen. Aber er übertreibt maßlos, ganz so schlimm ist es nicht.
Wenn ich nicht schon 100 000 auf der Uhr hätte könnte man aber an den Spruch meines launigen TÃœV-Prüfers denken, der zu mir sagte: „Gell, Sie tun auch lieber basteln als fahren.“ Total unrecht hat er damit nicht. Und seit ich jetzt nur noch 2 Tage in der Woche arbeiten muss (bzw. darf) stimmt es noch viel mehr.
Doch nun Schluss mit Prolog und endlich zu den Details.
Als erstes Projekt soll es um den rechten Außenspiegel gehen.
Schon bei Auslieferung störte es mich, dass ich meinen Blick so weit weg vom Fahrgeschehen lenken musste, um in den Spiegel zu schauen. Auf der ersten Reise klagte meine Frau darüber, dass ihr der Spiegel die halbe Aussicht aus dem Fenster nehme und sie doch die vorbeiziehende Landschaft genießen wollte. Außerdem verdeckte die Beifahrerin meinen Blick zum Spiegel, wenn sie sich etwas vorbeugte zu ihrem Spiegel, dem Kosmetikspiegel hinter der Sonnenblende. Seltsamerweise tat sie das immer dann, wenn ich den Spiegel dringend brauchte.
Ich bestellte also den langen Spiegelarm und drehte den Spiegel so weit nach vorne, dass ich ihn durch das kleine vordere Seitenfenster sehen konnte. Das machen derzeit viele der Trex-Besitzer, siehe hier an einem Augsburger Trex.
Aber mir passierte damit folgendes: an einer engen linksgebogenen Zufahrt zu einer Untertunnelung schätzte ich den Platzbedarf für den Spiegel falsch ein und schrammte die steingemauerte Seitenwand damit: Spiegel kaputt. Gott sei Dank nur der und nicht die Aufhängung an der Tür. Also wieder Rückbau und Nachteile in Kauf nehmen.
Auch mit der Montage des rechten Seitenspiegels auf das dicke Rohr des Schnorchels habe ich experimentiert und wegen Vibrationen des Spiegels den Spiegelarm auch oben abgestützt, also noch besser als auf dem Bild unten von einem Schweizer.
Aber das bringt es nicht und wenn die Wohnkabine breiter als die Fahrerkabine ist schon gar nicht. Der Spiegel ist mir zu weit entfernt und irritiert mich dort mehr als er mir nutzt.
Dann kommt da noch ein weiteres, wesentlich größeres Problem mit dem Serienspiegel: der fehlende Weitwinkelzusatz. Wenn eine belebte Vorfahrtsstraße von rechts schräg hinten kommt hat man ohne Beifahrerin kaum eine Chance, die vorfahrtsberechtigten Fahrzeuge zu sehen. Durch die Wohnkabine kann man ja nicht durchschauen.
Ein Weitwinkelspiegel ist für mich absolut erforderlich.
Das Aufkleben dieser kleinen runden Konvexspiegelchen auf den großen Serienspiegel ist Käse, darin sieht man gar nichts.
Mit diesem, etwas größeren Spiegelaufkleber bin ich aber einige Jahre leidlich zurechtgekommen.
Aber die Spiegelfläche des aufgeklebten Einsatzes ist immer noch zu klein, um sich schnell zu orientieren. Deshalb holte ich den langen Spiegelausleger wieder aus dem Lager, verkürzte und verbog ihn etwas, damit der Hauptspiegel möglichst nahe am Fahrerhaus lag und genau im oberen kleinen Fenster zu erkennen war. An diesen Spiegelarm montierte ich eine Stange nach unten, sodass ein richtiger Weitwinkelspiegel befestigt werden konnte, den man durch das untere kleine Fenster sehtechnisch erreichte. Diese Form haben schon einige Bremachianer auf dem Därr-Treffen begutachtet und positiv bewertet. Siehe Bilder.
Aber der große Hauptspiegel an dieser Stelle verdeckt wieder zu viel an dem wichtigem Verkehrsgeschehen vorne rechts und führte bei der letzten Reise zu einigen Unsicherheiten meinerseits. Das kann ich nicht haben. Also einen kleineren Hauptspiegel. Und wenn dieser nicht oben, wie im Bild, sondern unten befestigt wird hat man ausreichend Verkehrsdurchblick oben.
Das geht gut, mehr Spiegelfläche brauche ich auch nicht unbedingt. Bei einem LKW, der oft rangieren muss sieht das natürlich anders aus.
Eine zweite Erfahrung des Urlaubs an der Ostsee: An dem unten angebrachten Weitwinkelspiegel habe ich mir zweimal den Kopf angestoßen. Er ist ja auf Kopfhöhe und ragt ohne Not so weit wie der Hauptspiegel vom Fahrerhaus vor.
Also wieder weg mit dem unteren Ausleger und den Weitwinkelspiegel mit einer eigenen Halterung direkt an die Tür befestigt.
Und wenn ich schon eine neue Spiegelhalterung baue, dann kann ich diese gleich für beide Spiegelarme vorsehen.
Und das ist nun die bisher beste Lösung:
Unten der freie Blick auf den Weitwinkelspiegel, der außen nicht mehr weit herausragt. In der Mitte der kleine Rückspiegel, der mir genügt und darüber freier Blick auf das Verkehrsgeschehen vorne rechts. Ich bin endlich zufrieden.
Als kleine Bauanleitung folgendes Bild.
Die Grundplatte ist ein 5mm Alumaterial und wird an die Tür angeschraubt, der Spiegelausleger ein Türband mit Öse 13mm, in die eine M14 Schraube für die Spiegelbefestigung gerade so hineinpasst. Die schwarze Halterung für den langen Spiegelarm ist Original Bremach.
Und weil es so schön funktionierte habe ich für die Fahrerseite eine ähnlich Konstruktion gefertigt, mit nur einem Hauptspiegel. Der Originalspiegel ist mir dafür zu groß und deshalb wurde bei ebay ein kleinerer Rückspiegel ohne Weitwinkelfunktion geordert. Siehe folgende Bilderserie:
Fortsetzung folgt
Sepp