Viermalvier.de, das Geländewagenportal Foren Marken talk Mercedes Achsgelenkmanschette weglassen?

Hallo zusammen!

Würde hier gerne ne Diskussion starten:

Die Gelenkmanschette, die das Homokinetische Gelenk abdeckt bewegt sich ja im Idealfall im Achsgehäuse, das bis zur Hälfte mit Fett, z.B. MoS2-Fett gefüllt ist. Warum mach es Sinn, da trotzdem noch ne Gummimanschette drüber zu ziehen, die dann wieder mit demselben Fett gefüllt ist.

Eine mögliche Erklärung wäre, das ins Achsgehäuse schon etwas Schmutz reinkommt. Hanshelhl beschreibt auf seiner Seite, dass er das kleine Spannband der Manschette weglässt, weil die Manschette dort immer reißt. Da ist doch dann die Manschette auch nichtmehr richtig dicht und ich frage mich, ob man die nicht auch ganz weglassen kann, wenn man hochwertiges Fett nimmt.

Duck und weg...

Grüße

Hatte ich mir auch gedanken drüber gemacht, aber:

Das Fett in der Achskugel dient primär der Abdichtung und dem Korrosionsschutz. Da ist einfaches Lithium Fett besser geeignet als Wälzlager oder MoS2-Fett (in meinen Achsgehäusen war MoS2 Fett drin als ich den G Gekauft habe, das klumpt sich in irgendwelche Ecken und bewegt sich kaum in der Kugel, dichtet daher auch nicht so gut ab. Ist ja auch irgendwie pastöser/weniger viskos. Außerdem waren die Achskugeldichtungen total bröselig, obwohl die Achse i.Ãœ. augenscheinlich vor nicht allzu langer Zeit schonmal instandgesetzt wurde. Dabei kam dann wohl das MoS2 Fett rein. Ich vermute, die Dichtungen haben das MoS2 Fett nicht vertragen.

An das Lager muss aber Lagerfett (nicht unbedingt MoS2). Die Manschette dient dazu die Fette zu trennen und das Lagerfett nah am Lager zu halten.

Ohne die Manschette müsstest du dann, damit der Homokinet geschmiert bleibt und sich das Fett aus diesem nicht rausschleudert, das Gehäuse komplett bis oben, bestenfalls mit leichtem Druck, mit Lagerfett füllen. Dann wird es das Fett aber nur aus der Dichtung nach draußen oder durch den Wellendichtring in die Achse drücken und du füllst dauernd nach, wenn du nicht willst, dass der Homokinet trocken wird.

Hanshehl lässt auch nur das Fett im Achskörper ganz weg. Das kann man machen, wenn man die Achskugel innen auf andere weise penibel rostschützt und zumindest die Dichtung und den Kugelkopf wirklich regelmäßig von außen schmiert. Hätte ich keine lust zu, das alle paar hundert km oder öfter zu machen. Der Macht das auch glaube ich nur, damit man sich bei Reparaturen im Feld nicht mit unmengen Fett rumärgern muss. Ich Fahr aber keine Rallyes.

Ich jedenfalls würde da nicht versuchen schlauer zu sein als die Mercedes Ingenieure, die sich das ausgedacht haben. Ist zwar vergleichsweise komplex, aber vielleicht auch ein Grund warum bei uns nicht, wie bei den Landys, Toyotas, Nissans und sonst allen, die nur ein Fett im Achsgehäuse haben , dauernd die Homokineten brechen.

Just my 2 Cent und keine qualifizierte Meinung. Bin kein Fachmann. Waren nur meine Gedankengänge.

Gruß
Benjamin

Noch ne Ergänzung: Mit einfachen Lithiumfett hat man auch gleich einen Indikator, ob der Wellendichtring der Achse undicht ist. Dann verfärbt und verflüssigt nämlich das Achsöl das Fett. Wenn dieses also übermäßig und dunkel austritt, spricht das für einen defekten Dichtring.

Gruß
Benjamin

Ohne Gummi würd ich damit in Island nicht durch die Flüsse fahren. Lieber doppelte Sicherheit. (Nicht dass da noch ein kleiner G nach der Reise kommt )

Hallo!

Vielen Dank für eure Meinungen. Das mit dem Abstand vom Homokinet zum Fett hab ich mir auch schon überlegt. Werde wohl ne Manschette einbauen.

Der Grund, weshalb ich die Achse beim meinem gerade offen hab ist die Dichtung zum Differential. Ich hatte Fett im Differential. Gewundert hat mich, dass kein Öl mitkam, als ich die Achse rausgezogen hab. die Achse war auf jeden Fall auch innen vom Dichring des Achsgehäuses voll Fett. Ist da innen am Diff noch ne Dichtung? Ich kapier nicht recht, wo das Fett im Diff herkam. Das Fett im Achskörper sah auch nicht verdünnt aus.

Liebe Grüße

...ggf von einem Vorbesitzer, der das für eine gute Idee hielt...?