möchte mich nach langer Schreibabstinenz mal wieder melden. Thema ist diesmal mein seit langem geplantes Projekt "260er mit TD42". An dieser Stelle möchte ich in den kommenden Monaten über dessen Fortschritt berichten.
Zuerst aber mal den Hintergrund der Aktion: Der RD28T ist im 260er eigentlich eine sehr nette Maschine. Vor allem, wenn man ihr mit LLK und angepaßter Pumpe zu einwenig mehr Drehmoment verhilft. Mein 260er bringt durch den Camperaufbau rund 500kg mehr auf die Wage. Mit vollen Tanks (280 l Diesel) und Reisefertig mit Besatzung werden dann rund 3t erreicht. In Verbindung mit der langen Übersetzung (255er Räder) ist dann von dem quirligen Temprament des TD28T nicht mehr viel zu spüren. Im Gegenteil. Beim herausbeschleunigen aus einem Dünentrichter muß dann schon hoher Drehzahl und schleifender Kupplung gearbeitet werden. Nachdem Freunde im HZJ Toyo in solchen Situationen einfach bei 500 Touren einkuppeln und dann auf's Gas treten können wurde schnell der Wunsch nach mehr Hubraum und Drehmoment aus niedrigen Drehzahlen wach.
Da es für solche Fälle im Nissan Baukasten ja den TD42 gibt, war der Lösungsansatz schnell gefunden. Zumal mit dieser Maschine auch ein kürzer übersetztes Schaltgetriebe verkauft wurde, welches meine größeren Räder wieder ausgleichen könnte. Anschließende Recherche hier im Forum und dem exzellenten Detailwissen von Thorsten (Danke!) ergab, daß eine Transplantation des Antriebsstranges eines TD42 samt Schaltgetriebe aus einem Y60 oder 61 machbar sein sollte. Motorraum und Getriebetunnel geben genügend Platz her. Das Verteilergetriebe habe alle 260 und Y60 gemeinsam.
Nun mußte "nur noch" ein passendes Spenderfahrzeug gefunden werden, weches aber auch irgendwann gelang. <img src="/forum_php/images/graemlins/boing.gif" alt="" />
Hallo Mathias, klasse, es geht endlich los! Was das Bilder in den Thread bringen angeht ist das eigentlich ganz einfach: [img]HIER DEN LINK DES IM ANHANG BEFINDLICHEN BILDES EINFÜGEN[/img] Sieht dann so aus:
Danke! Hatte ich aber schon versucht und hat nicht geklappt, da das Bild ja erst noch von meinem Rechner in's Web hochgeladen werden muß und ich keine Web-Seite habe.
Habe eben ein Toll im Web gefunden (http://picr.de/) und werde es gleich mal testen.
Bis jetzt wurden am 260er folgende Aktionen durchgeführt:
1. Haube ab 2. Unterfahrschutz weg und Öle und Kühlwasser abgelassen 3. Motor und Getriebe komplett frei gemacht (Kabel, Schäuche, Auspuf, ...) 4. Lüfterrad weg, Motorlager gelockert und beide Kardanwellen weg 6. Verschraubung Schaltgetriebe-Motor gelöst 7. Getriebeeinheit mit 2 Werkstattwagenhebern abgestützt, Getriebebrücke gelöst 8. Getriebeeinheit hinten abgesenkt, nach hinten gezogen und auf Kanthölzer abgesenkt 9. Motor mit Kran herausgehoben
Die ausgebaute Getriebeeinheit
Der RD28T am Haken
Jetzt gibt es Platz. Ich wundere mich bis heute, warum der 260 im Gegensatz zum Y60 einen etwas größeren Motorraum und einen viel größeren Getriebetunnel hat. Sieht so aus, als ob die Konstrukteure von Nissan mal was interessantes geplant hatten, aber später nicht durften. Man darf der Phantasie freien Lauf lassen ...
Die Motorlager am Rahmen müssen um über 10 cm nach vorne versetzt werden. Bei den Rahmen des Y60 gab es auch Unterschiede zwischen RD28T und TD42. Die Brücke für das Verteilergetrieb ist in allen Fahrzeugen der gemeinsame Nenner und muß somit nicht geändert werden.
Keine Angst. So wie es aussieht, wird er nicht geschlachtet werden, sondern zu einem späteren Zeitpunkt das Glück eines 3. Lebens genießen. Man darf gespannt sein ...
Der TD42 im eingebauten Zustand
Das Vetreilergetriebe hat beim Y60 eine Bremstrommel, einen elektrischen Dreahzalabgriff (bei 260er über mech Welle), einen kürzeren Schalthebel und andere Flansche für die Antriebswellen. Läßt sich aber alles ohne Probleme umbauen.
Gelaufen sind die gleichen Maßnahmen wie beim 260er.
Getriebeeinheit raus
Motor raus (da hatte der Kran merklich mehr Last!)
Nun ist auch hier Platz entstanden. Ich bin mal gespannt für was ...
Die ausgebaute Getriebeeinheit bringt auch ein paar Kilo mehr auf die Waage
Als nächstes haben wir uns erst einmal über den TD42 hergemacht: - Ölwanne runter und neu abgedichtet - Neue Kupplung eingebaut
Da jemand in der Vergangenheit am Abgaskrümmer 3 Stehbolzen abgerissen hatte (Glanzleistung), mußte dieser runter und die 3 Bolzen ausgebohrt werden. Ist eine Mistarbeit. Einmal ging der Bohrer zu tief rein und hate einen Kühlwasserkanal erwischt. Kein Problem, wird mit geeignetem Material abgedichtet und es kommen neue Bolzen und Dichtungen rein.
So das war's für heute. Melde mich, sobald es was neues gibt.
Hi Mathias. Lange nix mehr von Dir und Deinem SEHR interessanten Patrol-Womo gesehen. Sehr geiles Projekt!!! <img src="/forum_php/images/graemlins/graem-thumbsup.gif" alt="" /> Scheint mir ein sehr kluger Schritt zu sein für Deinen Wandschrank. Und wenn Du nicht unbedingt in "Umweltzonen" fahren mußt...
Sag mal, ist der Organspender der vom Schönleitner??? Ist ja auch ein ziemlich cooles Teil! Der muß aber unbedingt erhalten werden! Mach doch einfach 'nen Motortausch, der kleine Gelbe kommt doch sicher auch mit dem 2,8L aus, oder?
Jaja, der Mathias. Der macht wie immer Nägel mit Köpfen ! Ich meld mal vorsichtig Interesse am Spenderfahrzeug an, da bietet sich doch ein V8 Umbau an <img src="/forum_php/images/graemlins/schild11.gif" alt="" />
Gib einem Menschen Macht und du lernst seinen wahren Charakter kennen.
@Stefan Ja, mußte mich mal für einige Zeit (waren dann doch fast drei Jahre) darauf konzentrieren, meinen kleinen Bauernhof bezugsfertig zu sanieren. Jetzt kann ich am Patrol wieder richtig loslegen und das vorhandenen Reisedefizit wird im kommenden Jahr intensivst bekämpft.
Das Thema Umweltzonen ist mir egal (ist ohnehin sinnlos). Dort wo wir hinfahren weiß man nicht mal was das ist.
Nein, der Organspender kommt aus dem hohen Norden. Den Neuaufbau werde nicht ich vornehmen. Da hat schon jemand ein Auge drauf geworfen. Der 2,8er dürfte sicherlich reichen. Glaube aber, daß dort später deutlich mehr Leistung gefragt sein wird. Wir dürfen gespannt sein.
@Karsten V8 - wie kommst Du denn auf so etwas? Komisch, daß wir immer auf die gleichen Gedanken kommen. Falls der 1. Interessent abspringen sollte (hat aus historischen Gründen Vorzug) werde ich mich gerne bei Dir melden.
Wenn meine blöde Erkältung bis morgen besser ist, wird am Wochenende wieder geschraubt!
@Karsten V8 - wie kommst Du denn auf so etwas? Komisch, daß wir immer auf die gleichen Gedanken kommen. Falls der 1. Interessent abspringen sollte (hat aus historischen Gründen Vorzug) werde ich mich gerne bei Dir melden. Gruß
Wie man auf sowas kommt ? <img src="/forum_php/images/graemlins/engel02.gif" alt="" /> Ich hab hier nen Y60 ohne Motor, nen V6 Chevy (gleicher Block wie der V8) mit TH700 Automatikgetriebe, den kompletten Adapterkit für das Nissan VTG ans Chevy Getriebe und ein 2,9:1 VTG Kit rumliegen <img src="/forum_php/images/graemlins/schild11.gif" alt="" />
Gib einem Menschen Macht und du lernst seinen wahren Charakter kennen.
Das ergibt eine Versuchung. Da könnte man doch glatt ...
SCHLUSS - Klingt zwar nach einem hochvernünftigen Projekt, aber ich sollte ersteimal das Angefangene beenden. Und da steht noch so viel Arbeit in der Scheune.
Denn nach dem Antriebsstrang muß noch der Innenausbau geändert werden (Sitzbank mit Gurten für 2 Kindersitze und ein Bett im Aufstelldach).
Na, dann bin ich ja mal SEHR gespannt auf die Fortsetzung Deiner Story, auch über den Motor hinaus... Ah ja, ich glaube, ich kenn den Patrol-Süchtigen, der aus historischen Gründen Vorrang hat... Leidet der Mensch etwa schon wieder unter Entzugserscheinungen? <img src="/forum_php/images/graemlins/div01.gif" alt="" />
Nach dem ich, von der Grippe heimgesucht, Weihnachten weder in der Werkstatt noch unterm Weihnachtsbaum, sondern im Bett verbracht habe, konnte es weitergehen.
Ersteinmal habe ich mich mit Benzin, Pinsel, Lappen und Atemschutz über den freigeräumten Motorraum vom Camper hergemacht. 16 Jahre Diesel, Öl und Sand hinterlassen eine hochinteressante Patina. Bei dieser Gelegenheit konnte ich auch noch die Unterdrucksteuerung der AGR entfernen. Die wird zukünftig glücklicherweise nicht mehr benötigt.
Als nächstes habe ich mich über die 2 Getriebeeinheiten hergemacht, sie gereinigt und die Verteilergetrieb von den Schaltgetrieben getrennt.
Schaltgetriebe vom 2,8er
Schaltgetriebe vom 4,2er
Verteilergetriebe im Vergleich
Zwar sind beide Verteilergetrieb vom gleichen Typ, jedoch unterscheiden sie sich durch die angebauten Kardan-Flansche, die unterschiedlichen Tachoabgriffe (mechanisch 260er / elektrisch Y60) und unterschiedlich lange Schalthebel. Da erschin es mir das Einfachste, mal kurz, die Verteilergetrieb mit einander zu vertauschen. Sollte dann aber nicht ganz so einfach werden.
Auffällig war schon, daß sich beim Verteilergetrieb des 2,8ers neben der Nabe eine Art Ölabweiser (ich vermute zumindest, daß es soetwas sein muß) befindet.
Dieser wird wohl verwendet, da das Schaltgetriebe des 2,8ers eine offene Bauweise hat und somit der Anschluß zum Verteilegetriebe im Öl sitzt.
Hingegen ist das Schaltgetriebe des 4,2ers zum Verteilergetriebe hin zu.
Das Ganze fand ich zwar interessant, hat mich dann aber nicht weiter beeindruckt. Bei der Montage des Verteilergetriebes des 2,8ers auf das Schaltgetriebe des 4,2ers wolltes es erst nicht flutschen und hat schließlich geknackt. Schnell hat sich gezeigt, daß der Ölabweiser auf der Stirnseite des Schaltgetriebes aufgesessen hat und weggeknackt ist.
Ein Nachmessen hat bestätigt, daß beim Schaltgetriebe des 4,2ers kein Platz für den Ölabweiser ist. Macht nichts, da Dieser dort auch keinen Sinn macht. Morgen werde ich einfach auch noch den Rest des Ölabweisers entfernen und mein Werk fortsetzen.
Zur Zeit bin ich noch am überlegen, wie ich die Aufnahme des Motors am Rahmen um 11 cm nach vorne verlegen soll.
Zur Wahl stehen: - Abflexen und 11 cm weiter vorne anschweißen. Hierbei muß berücksichtigt werden, daß die Verschraubung des Lenkgetriebes zugänglich bleiben muß - Anfertigen einer Adapterplatte aus 8 mm starkem Stahl. Da das Motorauflager am 260er Rahmen riesig breit ist würde nur ein recht kleiner Hebel entstehen.
Was meint Ihr? Die Adapterplatte ist auf jeden Fall weniger Arbeit!
Ich würde eine Adapterplatte mit Anschlußmöglichkeit für den Leiterrahmen bevorzugen. Man greift den Rahmen nicht an und hat immer noch den richtigen Anlagepunkt an dem Rahmen. So wegen der Stabilität und so. Ich habe so etwas noch nicht gemacht, aber spontan gefällt mir die Adapterlösung besser.
Moin Mathias, unterschätze das enorme Gewicht des T42 gegenüber dem Rd28T nicht. Eine gerade Adapterplatte, auch in 8mm stärke, bringt trotz allem ne ganz schöne Last auf den originalen Motorhalter. Generell gefällt mir die Idee mit der Adapterplatte auch sehr gut, ich würde sie aber auf jeden Fall gegen den Rahmen abstützen, ggf. schraubbar. Man müsste mal ausmessen wie das ganze passt und ob man um den Teil am Rahmen wo das Lenkgetriebe verschraubt ist nicht irgendwie "drumrum" kommt?
Ich würde auch die Platte gegen den Rahmen abstützen, kannst ja die Lenkgetriebeschrauben dafür mit benutzen. 2 Fliegen mit einer Klappe. Mein Vorredner hat recht, der TD42 ist schließlich ein fetter Brocken, und Du bist auch nicht unbedingt ein Asphaltheizer... <img src="/forum_php/images/graemlins/wink.gif" alt="" />
Stefan
Ach ja: Guten Rutsch wünsche ich allen!!! <img src="/forum_php/images/graemlins/party48.gif" alt="" />
Die Lösung mit der Adapterplatte wird in Angriff genommen. Bedenken bzgl. einer Überlastung der Motorhalter habe ich nicht. Obwohl im 260er nur "leichte" Motoren verbaut worden sind, hat man dort die Motorhalter deutlich massiver als im Y60 ausgelegt. Ich schätze mal, daß die Halter im 260er gut 50% mehr Last abkönnen. Warum dies so ausgelegt worden ist, wissen die Götter.
Y60
260
Um jegliche Bedenken auszuschließen, werden wir dem Gürtel noch Hosenträger hinzufügen. Die Bohrungen im Rahmen für den Anbau des Lenkgetriebes bieten sich sehr gut für eine zusätzliche Abstützung an. Sprich die Adapterplatten sollen noch angeschweißte Winkel erhalten, welche an den Lenkgetriebebefestigungspunkten verschraubt werden. Das wird halten!
Da Baukasten, gibt es die Lenkgetriebebefestigungen natürlich links und rechts (Links-/Rechtslenker).
So, muß mal berichten wie es bis jetzt weitergegangen ist:
Der Motor ist nun außer dem Einstellen der Ventile und dem Einbau einer neuen Ventildeckeldichtung fertig (muß später mit wargelaufener Maschine gemacht werden). Habe ihm noch einen neuen Simerring für den vorderen Kurbelwellenausgang spendiert. Das Abziehen der Riemenscheiben hat dabei einwenig Arbeit bereitet.Die Mutter SW41 mit 460 Nm war noch das geringste Problem. Spaßiger war es die Riemenscheiben abzuziehen, da diese über einen Konusring auf der Kurbelwelle geklemmt ist, man diesen aber nicht packen und herausziehen kann. Kennt hier jemand einen Trick? Ich hab es dann mit reihum Abzieher, Hammerschlägen und Erhitzen doch noch geschafft.
Als nächstes kam die Getriebeeinheit an ihren eigentlichen Bestimmungsort. Dort ging es dann aber doch nicht so größzügig zu, wie ich erwartet hatte. Der Getriebetunnel ist zwar superbreit, aber im Vergleich zum Y60 um ca. 4 cm niedriger. Den Unterboden mußten wir schon mal etwas eindrücken um die riesige Kupplungsglocke über die eingeschweißte Quertraverse zu bekommen.
Danach haben wir das Getriebe angehoben, um die Getriebetraverse am Rahmen zu verschrauben. Dabei zeigte sich, daß die Schaltkulisse im Unterboden zu tief sitzt. Da blieb nur eines. Stichsäge auspacken und Platz schaffen. Werde später die Schaltkulisse durch einen Blechrahmen o.ä. hochlegen müssen, um die Karosse wieder dicht zu bekommen. Der Reitz, dies schöne Getriebe immer bei der Fahrt sehen zu können, ist dann doch nicht so groß.
Als schließlich die Getriebeinheit dort saß, wo sie hingehört, kam die Maschine rein. Da es von der Länge her eng wurde mußte der Viskolüfter weg. Da fehlen leider ein paar cm. Warum dies beim Y60 paßt, leuchtet mir nicht so ganz ein. Dann muß der Lüfter des RD28T im Y60 ja auf einer längeren Welle sitzen, um nicht zu weit vom Kühler weg zu sein. Egal, dann bekommt mein 260er halt zukünftig einen E-Lüfter vor den Kühler.
Nach dem Ausrichten der Maschine auf den neuen Adapterplatten (10x100mm Flachmaterial) zeigte sich, daß die Motoraufname noch deutlich zu ändern ist. Die Adapterplatten müssen in der Schräge deutlich höher gesetzt werden und auf diese Platten müssen noch ein 60 mm (links) und ein 20 mm hoher Klotz. Da von den originalen Verschraubungspunkten absolut nichts paßt, wird es darauf rauslaufen, daß wir Rahmenträger, Adapterplatten (längsausgleich) und Klötze (Höhenausgleich) mit einander verschweißen werden. Schade, die Idee mit den geschraubten Adaptern klang so gut ...
Nun, da das weitere Konzept steht und alles notwendige vermessen worden ist, kam die Maschine wieder raus. Sie sah dort drinn aber richtig gut aus (habe leider kein Bild gemacht)!
Als nächstes stehen an: 1. Klötze anfertigen und an Motorgummilagern anschrauben 2. Adapterplatten höhersetzen und anpunkten 3. Maschine rein, ausrichten und Klötze auf Adapterplatten anpunkten 4. Maschine raus 5. Alles sauber verschweißen, reinigen, lackieren und konservieren 6. Maschinen rein
Nein, der Organspender kommt aus dem hohen Norden. Den Neuaufbau werde nicht ich vornehmen. Da hat schon jemand ein Auge drauf geworfen. Der 2,8er dürfte sicherlich reichen. Glaube aber, daß dort später deutlich mehr Leistung gefragt sein wird. Wir dürfen gespannt sein.
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Das ist doch die "Gelbe Macht" von Thorsten D. Die dürfte eigentlich im Forum allgemein bekannt sein
Gruß Holger
Ein Hund kommt wenn er gerufen wird. Ein Dackel nimmt es zur Kenntnis und kommt gelegentlich darauf zurück.
In letzten Zeit habe ich lieber zum Schraubenschlüssel als zur Tatsatur gegriffen. Nun gibt es aber den längst überfälligen akt. Status.
Der Motor mußte dann doch noch einmal mehr ausgebaut werden als ursprünglich geplant. Die Maschine saß auf den eingehefteten Adapterplatten viel zu tief und völlig schief. Der Rahmen vom GR hat doch wirklich eine ganz andere Form. Da mußte noch ordentlich Material untergelegt werden.Also noch 2 Blöcke mit Gewinden angefertigt, an die Motorhalter angeschraub und die Maschine wieder reingehoben.
Da das neue Schaltgetriebe nicht nur höher sondern auch wesentlich länger baut, mußte der Viskolüfter dran glauben. Zwischen Riemenscheibe und Kühler (bei der Gelegenheit war gleich mal ein neuer fällig) sind gerade mal rund 5 cm Luft. Da paßt noch nicht mal ein schlanker E-Lüfter rein. Schließlich will man ja auch mal wieder an die Keilriemen. Ist aber alles kein Problem. Habe schnell von Spal 2 drückende E-Lüfter mit 360er Durchmesser bestellt. Die passen perfekt vor den Kühler. Leider gibt es im Kühler kein Gewinde für einen somit notwendigen Termoschalter. Das sollte dann aber auch keine wirkliche Hürde sein. Ein Rohr mit aufgeschweißter Mutter im Zulauf zum Kühler funktioniert ebenso gut.
Nach dem Einbau der Maschine galt es nun alles elektrisch, mechanisch und hydraulisch anzuschließen. Obwohl diese alten Diesel nur wenig Elektrik haben, sollte ich mit Schaltplänen, Relais, Steuergeräten und Kabeln sehr viel Zeit verbringen. Aber nun mal der Reihe nach:
Kühlsystem Die Ab- und Zugänge des Kühlwassers liegen beim TD42 völlig anders als beim RD28T. Dementsprechend sind auch deren Kühler spiegelverkehrt aufgebaut. Identisch sind hingegen die Aufnahmen des Kühlers. Es bot sich somit an, sowohl den Kühler als auch den Vorratsbehälter (Form und Lage völlig unterschiedlich) als dem 4,2er einzubauen.
Lenkung Schläuche und Rohre zwischen Servopumpe und Lenkgetriebe mußten angepaßt werden, da die Servopumpe beim 4,2er anders sitzt und die vorgelegten Motorhalter mit den Hydraulikrohren ins Gehege kamen. Schnell und unbürokratisch half hierbei die Landmaschinentechnik der BayWa.
Kupplungshydraulik Warum auch immer sitzt der Nehmerzylinder beim 2,8er rechts und beim 4,2er links an der Kupplungsglocke. Also, ab dem Geberzylinder die komplette Verrohrung ausgebaut und eine neuen angefertigt. Schön, wenn ein Kumpel über die notwendigen Werkzeuge verfügt!
Gaszüge Beim 2,8er gibt es zwei lange Züge (Gaspedal und Standgas) welche direkt auf die Einspritzpumpe gehen. Beim 4,2er mit Reihenpumpe gibt es nur einen Langen Zug und der geht auf eine Drosselklappe. Der Zug vom Leerlaufsteller verläuft nur kurz in den Fußraum auf das Gaspedal. Nach Anfertigung 2er Halter ließ sich im 260er alles problemlos auf 4,2er-Prinzip umbauen.
Tachosignal Beim Y60 sitzt ein elektrischer Nehmer am mechanischen Ausgang des Verteilergetriebes. Von dort wird das Signal elektrisch an den Tacho geleitet. Beim 260er ist der Tacho durch eine Welle mit dem Verteilergetriebe verbunden. Beide Ausführungen lassen sich aber einfach untereinander umbauen.
Elektrik Das war eine Großbaustelle. Hier habe ich des Motor-Kabelbäumen beider Fahrzeuge einen neuen "Zwitter" anfertigen müssen. Hierbei wanderten das Vorglühsteuergerät und das Einspritzpumpensteuergerät aus dem Y60 rüber in den 260. Das Steuergerät des 260 verwende ich jetzt nur noch für das Drehzahlsignal zum Drehzahlmesser. Die Abgsrückführung entfällt beim 4,2er glücklicherweise ersatzlos.
Dieselfilter Mit dem TD42 im 260er wurde es mit dem Dieselfilter am originalen Anbauort etwas eng. Deshalb habe ich ihn an die Spritzwand verlegt. Angeregt durch die beim 4,2er optional erhältliche Doppelfilteranlage, habe ich gleich mal 2 Filter in Reihe geschaltet.
Alle fehlenden Anbauteile wieder anschrauben, Betriebsstoffe auffüllen (beim 4,2er geht von Allem sehr viel rein!) und den Getriebetunnel mit der Schaltkulisse verschließen. Für den letzten Punkt habe ich aus Karosserieblech eine Haube gebaut und diese mit Karosseriekleber und Blechschrauben auf dem Getriebetunnel befestigt.
Auf diese Haube kamen die Dichtungsmatte und die Faltenbalgen aus dem Y60. Die Faltenbalge habe ich in einen Deckel aus Riffelblech eingesetzt. Nach zeitraubenden Anpassungsarbeiten gefällt mir das Ergebnis recht gut. Bilder folgen.
Und dann kam der lang ersehnte Moment - der erste Dreh am Schlüssel. Nach 2-3 kleine Korrekturen an der Elektrik und und 2maligem Entlüften der Kraftstoffversorgung lief die Maschine rund und alle Instrumente lieferten sinnige Informationen. Nur die schöne Öldruckanzeige geht nicht mehr, da der 4,2 lediglich über einen einfachen Öldruckschalter verfügt. Es ist schön, wenn ein Fahrzeug nach so langer Zeit mal wieder zum Leben erweckt.
Vergangene Woche war die Zeit reif für den TÜV. Am Telefon meinte der freundliche TÜVer "kein Problem - Schein vom Spenderfahrzeug mitbringen, dann schauen wir uns das Ganze mal an". Und ich war gespannt ... Freitag Morgen stand ich in der normalen Warteschlange zwischen PkW, 2 Unimogs und einem Schlepper. Habe mich normal für HU und AU angemeldet. Hubraum und Drehzahl wurden für die Zulassungsstelle als Briefänderung festgehalten, alles wurde begutachtet, AU mit guten Werten gemacht und schwup die wup war das Ganze ohne Mängel bestanden.
Da ich zur Zeit noch ein Bett in das Aufstelldach baue, komme ich noch gar nicht richtig zum Fahren. Werde aber bei Gelegenheit berichten.
Respekt, das sieht nach richtig sauberer Arbeit aus!!! Kann mir vorstellen, was das für eine Tüddelei war... Es ist schon erstaunlich, wie unbürokratisch manche komplizierten Sachen beim TÜV abgehandelt werden können! Das gibt mir Hoffnung für meine Motorpläne in der Zukunft!
Meinen allerhöchsten respekt Mathias! Perfekte Arbeit sehr schön veranschaulicht. Ich bin sicher Du wirst viel Freude mit dem Ergebnis deiner schweißtreibenden Arbeit haben!
So, nun liefere ich noch mal ein paar Bilder und Infos nach ...
Was den Betrieb der Maschine angeht, so gab es erst mal noch ein kleines Problem. An längeren Anstiegen und ansonsten auch dann und wann kam an den Einspritzdüsen nicht genügend Kraftstoff an. Ich mußte eine ganze Weile suchen um die Ursache zu finden. Die üblichen Verdächtigen (Filter zu oder Undichtigkeit im System) waren es nicht. Die an die Reihenpumpe angeflanschte Kraftstofförderpumpe brachte keinen Druck mehr. Somit mußte die ESP direkt aus dem Tank ansaugen. Beim Zerlegen der Förderpumpe kam jede Menge Dreck zum Vorschein. Eine Grundreinigung ergab zwar eine Verbesserung aber keine endgültige Abhilfe. Nun hängt erst einmal eine Elektropumpe mit Druckschalter vor der ESP und siehe da, es funkt.
Der Umbau ergab eine massive Veränderung der Antriebscharakteristik. Erstmals paßt die Übersetzung und der Motor bringt sein Drehmoment dort, wo es gebraucht wird. Ab 800 Umdrehungen gibt es dezenten aber kontinuierlichen Schub ohne Rucken und Zucken. Zwischen 1300 und 2500 Umd. gibt es schönes Drehmoment. Oberhalb wird es sehr Zäh.
Der Wagen ist rein subjektiv nicht schneller geworden, jedoch fährt es sich jetzt auf der Straße, vor allem aber auch im Gelände extrem entspannt. Schleifende Kupplung, hohe Motortemperatur, Ausdrehen der Maschine gehören der Vergangenheit an. Gerade in der Untersetzung läßt man ihn jetzt bei Leerlaufdrehzahl klettern und tritt, wenn Schub benötigt wird, einfach aufs Pedal und gerät nicht in die Verlegenheit schalten zu müssen.
In den nächsten Wochen gönne ich der Maschine noch eine Optimierung der ESP beim Spezialisten. Mal schauen, was das noch bringt. Ich hoffe, daß das die Zähigkeit oberhalb der 2500 Umdrehungen etwas abnimmt und bei Vollast mehr Menge bekommt. Bis jetzt fährt die Maschine recht mager. Da rußt selbst unter Vollast faßt nichts.
Das hört sich doch schon ziemlich gut an! Der Rest ist Feintuning. Muß ja auch ein gutes Ende nehmen nach so viel Arbeit!
Sag mal, hast Du eigentlich auch Bilder von Deiner Kabine innen? Interessiert mich doch brennend! Deine ist ja auch superkompakt, da würde mich mal der Grundriss interessieren! Hab nämlich auch gerade eine neue alte Kabine bekommen, die ich für meine Bedürfnisse umbauen werde. Da kommen weitere Ideen gerade recht!
Moin Mathias, na, hab ich zuviel versprochen? Nö, oder? Wie schon gesagt, wenn Du noch ne bereits Feinjustierte Pumpe brauchst, ich hätt noch eine komplette liegen (siehe hier: http://www.patrol-welt.de/58601.html )
Nene Stefan, mach dir ma keine Sorgen. Mein Herz schlägt immernoch für den Patrol! Klar is der Dodge n schönes Auto aber die Emotionen die einst der Blaubär in mir weckte vermag der Dodge nicht zu erreichen.
Stefan - Bilder vom Innenausbau mach ich die Tage gerne mal. Am Besten, wenn ich das nächste mal das Aufstelldach geöffnet habe.
Thorsten - Danke für das Angebot. Aber bei einer Motoroptimierung wird immer das Zusammenspiel Pumpe-Motor-Peripherie optimiert. Eine isolierte Betrachtung der Pumpe bring nur wenig.
Vergangen Woche war ich mit dem Camper auf einem Leistungsprüfstand. Das Ergebnis hat meinen Verdacht bestätigt. Da fehlten sage und schreibe 20 kW! Da von konnten nun ca. 10 kW durch vorziehen des Einspritzzeitpunktes, Erhöhung der Menge und Erhöhung der Abregeldrehzahl wieder aktiviert werden.
Auf der Suchen nach den übrigen 10 kW habe ich nun die Einspritzdüsen ausgebaut und abdrücken lassen und siehe da. Anstelle von ca. 100 bar öffneten die Teile bei rund 80 bar, zerstäubten nicht mehr sauber und 2 waren undicht. So kann das nichts werden. Diese Woche bekomme ich neue/überholte Düsen. Ich bin schon auf das Ergebnis gespannt!
Hallo, sehr schön, der Motor ist ne Wucht. Wenn man den Motor auch mit meinem Kat (Euro 3) eingetragen bekommen würde, wäre das meine nächste Anschaffung! Zu den Düsen, wieviel Km haben die den runter, oder haben die sich noch anders "bemerkbar" gemacht außer aufm Prüfstand?
Da diese Maschinen in D so selten in Patrols laufen, gibt es leider keine Gutachten für Euro 3. Für Gabelstapler (da müßten rel. viele bei uns laufen) benötigt man so ein Zeug sinnigerweise nicht.
Die Maschine hat 170 Tkm runter. So wie die Düsen aussehen, müßten es noch die ersten sein. Außer an der Trägheit beim Beschleunigen, konnte ich keine Besonderheiten feststellen. Der Motor hat kaum geraucht, ist super angesprungen und auch der Verbrauch war nicht ungewöhnlich (konnte bis jetzt noch nicht genau ermittelt werden). Da die Maschine für mich neu ist, habe ich natürlich nicht die Veränderungen über die Standzeit feststellen können.
Der TD42 ist so wenig ausgereitzt/hochgezüchtet, der läuft auch mit derart miesen Düsen noch recht manierlich.
Ich weiß, echter Stilbruch, aber wie wärs mal mit nem anständigen V8 ? Nein, ich bin mit meinem 3,3er TD zufrieden, war ja auch teuer genug, der soll laufen, die nächsten 10 Jahre................obwohl, soi ein schöner 4,2er TD.........dann ticken die bei meinem freundlichen ganz ab, das allein wärs mal wert
Hallo Mathias. Super, vielen Dank! Sieht ja sehr chic aus! Lass mich raten, die Möbel sind aus Alusandwich, oder? Wenn ich Deinem Wagen von außen betrachte, hätte ich nie gedacht, daß Du 1,8m Innenbreite hast. Respekt! So macht das natürlich einen schlanken Schuh! Das Aufstelldach ist also nur für die Stehhöhe, nicht zum schlafen. Das hatte ich nämlich vermutet. 1,2m Breite zum Schlafen hat uns auch immer gereicht. Sind die Möbel vom Material nicht etwas klinisch? Hatte mir das bei ExCab mal angeschaut, da kam es mir vor wie beim Zahnarzt...
Ich hab bei mir nur 1,62m Innenbreite, deshalb muß ich das Bett in Längsrichtung planen, wenn ich nicht wieder auf meine Schlafklappe in der Wand zurückgreifen will. Aber ich bin auch kein Freund vom Bett im Dach, ist mir unten im Wohnraum auch lieber.
Deine Kabine sollte Deinen Dicken sicher überhaupt nicht beeindrucken! Weißt Du das Kabinengewicht? Wäre mal interessant. Da hast Du einen sehr schönen Offroad-Camper, allererste Sahne!!! Und jetzt noch mit DEM Motor...
ja, richtig, das sind Alu-Sanwich-Platten. Wir hatten uns ursprünglich auch mal was "heimeligeres" vorgestellt. Doch jetzt nach Jahren haben wir uns an die Optik gewöhnt und die Vorteile in Sachen Gewicht und Pflegeleichtigkeit sind unschlagbar. Der Wagen wog im Originalzustand ziemlich genau 2.000 kg. Komplett aufgebau mit Koffer, Innenausbau, teilweise gefüllten Tanks, Werkzeug und dem RD28T liegt die Kiste bei 2.550 kg. Um mit 2 Personen 2 Wochen autark sein zu können lagen wir incl. Besatzung, 285l Diesel, 100 l Wasser und was man sonst zum guten Leben benötigt noch gut unter 3 t. Das ist mit einem Ausbau in Eiche rustikal nicht zu machen. Ich muß den Wagen mal mit dem neuen Motor+Getriebe auf die Wage stellen.
Auf dem ersten Foto kannst Du bei genauem Hinsehen 2 Bettplatten erkennen. Da wir mittlerweile mit 2 kleinen Kindern unterwegs sind, ist ein Bett im Dach notwendig geworden. Zur Zeit schlafen die Kinder auf 3 Platten mit den Köpfen zum Fahrzeugheck auf einer Fläche von L 135 - B 155 cm.
So, nun habe ich dem guten TD42 neue Düseneinsätze spendiert und die Einspritzmenge noch mal neun angepaßt. Der Motor läuft nun noch mal deutlich besser un raucht unter Vollast nur sehr wenig. Er ist zwar noch immer kein Drehwunder, was aber nicht anders zu erwarten war. Doch ab 1.200 Umdrehungen wir so spontan das Gas angenommen, daß es Spaß macht. Am Hausberg kommt der Wagen nun nach enger Eingangskurve auf gute 75 km/h und das ohne zu schalten im 4. Gang. -> Das paßt für mich!
Hallo Mathias, n Drehwunder wirst Du aus dem TD42 auch nicht machen können, da spricht die konzeption dieses eigentlichen LKW-Motors dagegen. Lediglich mittels Turboaufladung könntest Du dahingehend noch was verbessern. Da fällt mir grad doch noch was ein was dem Motörchen in Sachen Durchzug noch gut tut: Hast Du das Flexstück im Auspuff noch drin? Wenn ja, bitte austauschen gegen eines mit größerem Durchlass. Diese massive Engstelle schnürt ihn schon ziemlich ein.
Hi Mathias. Ja, die Vorteile der Sandwichplatten sind unbestreitbar! Das Gewicht ist da ein gewaltiges Argument! Völlig richtig: mit Eiche rustikal und womöglich noch Spanplatten kommt man da nicht weit... 550Kg mit teilbefüllten Tanks ist schon ziemlich gut.
Für Eure Kinder ist der Schlafplatz doch (noch) völlig ok! Ist für die sicher das ganz große Abenteuer.
Hallo Thorsten, Du hast recht. Das mit dem Drehwunder tut nicht, soll aber auch nicht.
Jetzt bin ich aber iritiert! Meinst Du im Ernst, daß unter meinem Patrol noch eine originale Auspufanlage hängt? Es gbt nur noch einen Topf und der Querschnitt ist durchgehend ausreichen - auch im Flexstück.
@ Stefan Wenn die Kinder mal größer sind, gibt es eine 4. Bettplatte. Das ergibt dan eine Liegewiese von 180*155 cm. Das sollte reichen.