aus marathonrally.com
Nach der Absage der MT Rally und dem offiziellen Ausstieg des Mit-Begründers Franz Aigner reissen die Gerüchte um die "Dresden-Breslau" Rally nicht ab. 2008 hatten die einstigen Gründer Klaus Leihener und Franz Aigner ihren stufenweisen Rücktritt aus der Rally angekündigt, wollten die Rally an einen Nachfolger abgeben, um dem Spirit beizubehalten. Leihener war bereits 2009 nicht mehr dabei, Aigner stieg Anfang Mai 2010 aus der Organisation aus.

Als eigentlicher Nachfolger wurde der Pole Albert Grysczuk bestimmt, der bereits mehrfach an der Rally teilnahm und diese auch gewann. Kurzfristig und überraschend gab man dann Anfang 2009 die Wahl von Trophy-Profi Henrik Strasser als neuen Nachfolger bekannt. unter Strassers Leitung wurde die Rally dann bereits 2009 ausgeführt.

Die 2009er Ausgabe begann holprig. So setzte man auf ein neues Zeitmess-System, was sich anfänglich als untauglich erwies - so gab es keine auswertbaren Ergebnisse vom Prolog und den ersten Etappen. Erst nachdem Journalisten, Orga-Mitglieder und Fahrer-Sprecher intervenierten, wurde das System geändert, ab der 3. Etappe funktionierte die Zeitmessung.

Als weiteren Fauxpas kündigte man die Kooperation mit dem langjährigen und mächtigen Medien-Partner - der Zeitschrift "Off Road" - und setzte dafür auf das Magazin "4wheel Fun". Die "Strafe folgte auf dem Fusse" - die 4wheel-Fun wurde kurz vor dem Start der Rally aus kommerziellen Gründen eingestellt, die gross angekündigte Live-Berichterstattung der "4wheel-Fun" wurde zum Flop.

Doch Henrik Strasser, seine Crew und der verbliebene Gründer Franz Aigner "krempelten die Ärmel hoch", trotz härteten Anspruches und den anfänglichen Problemen mit der Wertung wurde die Rally zu einem Erfolg. Zudem wurden interessante Neuerungen eingeführt, so wurden zum Beispiel die abendlichen Ergebnisse nicht mehr als Ausdruck, sondern als interaktive Datei via Monitoren präsentiert.

Doch hinter den Kulissen scheint es momentan zu brodeln. Am Dienstag meldeten sich die Gründer Klaus Leihener und Franz Aigner mit einem sehr emotionalen Schreiben an Journalisten, Orga-Mitglieder und Fans der Rally. Der Tenor ist eindeutig: Die "neue" Breslau sei nicht im Sinne der Erfinder.

"Wir waren immer dafür, dass die Rally in alter Tradition weitergeführt wird und die grosse internationale Offroad Familie weiterhin dieses Abenteuer erleben kann" erklären beide im Schreiben. "Nach dem Ausscheiden von mir (Klaus Leihener) und Geli (Czerny, Co-Organisatorin) und der Firma Breitengrad konnte bis heute mit dem Nachfolger trotz bestehender Vereinbarungen keinerlei Einigung über die Übernahme gefunden werden."

Das klingt hart. Leihener weiter: "Bereits nach einem Jahr musste auch Franz (Aigner) feststellen, dass sich die Rally zu einer rein kommerziellen Veranstaltung entwickelt hat, und das ist genau das, was wir alle nie wollten! Selbstverständlichkeiten wie z.B. Sicherheit, Spass, technischer Service für die Teilnehmer sowie der Respekt gegenüber den Partnern in Polen ... treten in den Hintergrund. Aus diesem Grund sind nun auch Franz, sowie Maria und Stefan von der Küche aus der Leitung und Organisation ausgetreten."

Leihener und Aigner hatten die Rally mit der Bedingung übergeben, das der einstige "Spirit" beibehalten werden solle - dies sei nicht geschehen, im Gegenteil. Hinter vorgehaltener Hand berichten aktuelle Orga-Mitglieder bereits, das man nur noch über Anwälte kommunizieren würde.

Doch Leihener wird noch deutlicher: "Wir fühlen uns um die Dresden-Breslau betrogen und bestohlen. Fest steht, dass wir die diesjährige Rally definitiv nicht unterstützen werden und in keinster Weise daran beteiligt sind! Das Alles werden wir uns nicht einfach wegnehmen lassen und sind deshalb wieder mit neuen Offroad Ideen in Planung, mit denen wir uns in Kürze melden werden."

2010/05/13 | 11:16 CET | ARTICLE: MR/HS