Nun habe ich immer gesagt "das muß so", wenn mich Leute fragten, ob was kaputt wäre weil der Karren so laut war. Ich habe das Dröhnen auf den neuen Auspuff zurückgeführt. Klang ja auch nicht übel, nur etwas lauter eben. Bloß das dampflokartige Zischen, das sich jetzt einstellte, ließ sich so nicht erklären. Diagnose stand dadurch rasch fest und FWD hat rasant geliefert, so konnte ich Sa+So zum Schrauben nutzen. Bei -5 bis -1°. Das war nicht so toll. Deswegen war ich auch als Michelinmännchen verkleidet.
Interessanterweise waren die Kopfdichtungen beider Seiten betroffen. Und zwar bei mittleren Zylindern. Denke, das darf ich auf die ARP-Stehbolzen zurückführen, die ich nicht nachgezogen habe. Mir war nämlich so, daß die Compositedichtungen vorgepreßt sind, und sich da nichts mehr setzt. Nutzte aber nix, doof bleibt doof. Auch wenn ich mich nicht erinnere, in der Anleitung von ARP eine Notiz zum Nachspannen gelesen zu haben. Soviel zur Rechtfertigung. Als ich davon erfuhr, fuhr ich schon ein Jahr und hab´ das erfolgreich so lange aufgeschoben, bis das Nachziehen nun auch nichts mehrt nutzte. Beim Lösen der Bolzen war schon zu merken, daß die Kurzen etwas weniger Spannung hatten.

Nun zum Eigentlichen. Mir sind nämlich zwei Fragen aufgetaucht.

Zum Einen habe ich jetzt Dehnschrauben verwendet. (Die ARP-Stehbolzen sind jetzt quasi"raus"). Auf dem Schraubenkopf steht ein "10.9". So sieht es jedenfalls aus für mich. Die "10" ist eindeutig zu erkennen, die "9" könnte auch was anderes sein. Es sind aber schon Bolzen für Rover und vom Roverhändler. Beim Anziehen merkt man auch so ein verändertes Spannverhalten. Aber, 10.9 hätte ich ansonsten nicht unbedingt mit "Dehnen" in Zusammenhang gebracht. Was an Info fehlt mir hierbei ?

Das andere ist, daß die Laufbuchsen allesamt ein klitzekleinwenig eingesunken sind. DAs ist gerade eben mit dem Fingernagel zu merken. Sehen tut man es auch, wenn man drauf achtet. Nun muß ich erwähnen, daß ich Flanschbuchsen drinnen habe und sie wurden von einem reputablen Motorenbauer eingesetzt/schlumpft (den ich auch mal anmailen wollte) und hinterher wurde der Block geplant (die Köpfe auch, deswegen muß ich die Schuld für den Dichtungsschaden halt erstmal bei mir suchen. Aber deswegen kann ich auch sagen, daß die Flanschbuchsen ehemals plan waren). Ich könnte mir vorstellen, daß der Kompressionsring der Elringdichtung da einen Druck ausübte und die Flanschbuchse weiter in den Block trieb. Eher seltsam finde ich es aber doch. Nun hatte ich keine große Wahl, als den Kram wieder zusammenzuschrauben. Morgen brauche ich den Wagen wieder. Wenn jemand etwas beruhigendes dazu beitragen kann - ehrlich herzlich willkommen! smile Ansonsten bilde ich mir ein, daß, so wie es war, ja immerhin 6Zylinder dichtgehalten haben und nun frische Dichtungen wirken. Und überdies habe ich einen 74° Thermostat eingebaut. Das hatte ich sowieso mal vor (und jetzt endlich Gelegenheit, die vermurksten Gewinde vom Thermostatgehäuse zu reparieren). Vorher war es ein 82° Thermostat, was auch schon weniger ist also die 86° die ich als Standard vom RRC-Efi erinnere. Die 74° sind das kühlste, was es original von Rover für den V8 gibt. Mein Ziel ist, die Materialausdehnung zu minimieren, indem der Block eben möglichst kalt gefahren wird. Noch tiefer mit einem Thermostat zu gehen ist für Autos im Straßenbetrieb eher schädlich.

Jedenfalls läuft der Karren wieder und ist bedeutend leiser. Unglaublich, was ein geringfügig wirkender Defekt an der ZKD in Sachen "Geräusch" ausmacht. Glück hatte ich auch, denn die PlastikDüsenkappe zweier Einspritzdüsen ist beim Ausbau gebrochen. Ein altes, bis dahin ungeschätztes FuelRail hat dann zwei "neue" Düsen gespendet. Schade, weil die "alten" vor 2Jahren erst überholt wurden, und die "nun neuen" ungewissen Zustandes sind. Ich hab´ zwei genommen, die genauso laut klickerten (bei Anlegen von +12V) wie die, die sich im Betrieb befanden. Im Betrieb merke ich keinen Unterschied. Aber fast wäre daran das ganze Projekt (namens Montag wieder fahren) gescheitert.



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