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Wie die „Arbeit“ des Managements aussieht, dazu habe ich weiter oben zwei Links gegeben.
Wie die Arbeits- und Lebensbedingungen der Arbeiter vor Ort im havarierten Atomkraftwerk aussehen – dazu hier einige kurze Auszüge aus einem aktuellen Spiegel-Artikel:

„Fukushima - Seit mehr als zwei Wochen versuchen Männer in weißen Schutzanzügen und mit Atemmasken die Situation in der Atom-Ruine in Fukushima unter Kontrolle zu bekommen. Die sogenannten Helden von Fukushima machen einen lebensgefährlichen Job, mehrere wurden verstrahlt. Doch auch jenseits der radioaktiven Bedrohung sind die Arbeitsbedingungen extrem hart.

Wie die japanische Reaktorsicherheitsbehörde am Dienstag berichtete, bekommen die Männer nur zwei Mahlzeiten am Tag und schlafen in Konferenzräumen und Gängen in einem der Kraftwerksgebäude. Um sich vor radioaktiver Strahlung zu schützen, wickelten sich die Arbeiter in bleihaltige Tücher, bevor sie sich zudeckten.

Derzeit arbeiten nach Angaben der japanischen Reaktorsicherheitsbehörde (NISA) etwa 400 Techniker im AKW Fukushima Daiichi. Unter ihnen seien auch Vertragsarbeiter anderer Firmen.
...
Der Tag beginnt um 6 Uhr morgens.
...
Gegen 17 Uhr - wenn es dunkel wird - kehrten die Arbeiter meist zu ihren Unterkünften auf dem Gelände zurück, berichtete Behördensprecher Yakota. Zum Abendessen gebe es wieder Notrationen: Instant-Reis und jeweils eine Dose mit Huhn oder Fisch. Die Arbeiter würden schweigend essen. Manche klagten, sie würden gern etwas Besseres zu essen bekommen.

Bis zum 22. März hätten die Arbeiter täglich nur eine Flasche mit 1,5 Litern Mineralwasser bekommen. Vom 23. März an seien dann mehr Hilfsgüter an der Atomanlage eingetroffen, so Yokota. Die Männer könnten seither eine Flasche mehr verlangen.
...
Industrieministers Kaieda berichtete, er habe gehört, es gebe nicht genug Bleidecken für alle Arbeiter, um sich vor gefährlicher Strahlung aus dem Boden zu schützen. Manche würden daher an die Wände gelehnt schlafen.

Die meisten Arbeiter leisten nach Angaben der Atomaufsicht eine Woche lang Schicht, bevor sie abgelöst werden. Handys könnten sie nicht benutzen, um ihre Angehörigen zu informieren. Die Telefone hätten in der Atomruine keinen Empfang. "Die Arbeiter geben ihr Bestes, während sie nicht mal Kontakt zu ihren Familien haben können", sagte der Behördenmann.“
(Quelle: http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,753876,00.html)

Das alles nicht etwa in einer Uranmine im Kongo sondern im hochentwickelten Japan im Angesicht eines Super-GAU und einer nationalen Katastrophe. Die TEPCO-Leute (oder die Regierung oder das Militär)sind nicht mal in der Lage, ihren Ausputzern vor Ort, den „Helden von Fukushima“, vernünftiges Essen, ausreichend Wasser und ein paar zusätzliche Bleidecken zu verschaffen. Unfaßbar!

Mit befremdeten Grüßen
Rainer





Vor der Hacke ist es dunkel. (Bergmanns-Spruch)
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Maschtuff
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Einiges, was der Spiegel (die BILD-Zeitung fuer Leute mit Abitur) schreibt, stimmt - vieles ist fabuliert!

In der Zentrale arbeiten insgesamt rund 600 Leute in mehreren Schichten (jede Schicht ein paar Dutzend Techniker). Die Abloesungen erfolgen nicht unter dem Zeit-Gesichtspunkt, sondern unter dem der Akkumulation der individuell aufgenommenen Strahlendosis!

Die kuerzlich angeforderten franzoesischen Ingenieure koennen leider nicht so helfen, wie sie gerne moechten, da die japanischen Reaktortypen sich zu sehr unterscheiden. Amis sind eher gefragt - und auch vor Ort -, weil sie den japanischen Reaktor konstruktiv sehr gut kennen.

Es gibt, nach allem, was ich von internationalen Experten hoerte, bisher nicht einen einzigen Menschen, der tatsaechlich eine bindende Aussage ueber die zu erwartenden Folgen machen kann. Die Lage ist ausser Kontrolle, jetzt geht es offenbar nur noch um Begrenzung, um dann vielleicht Jahre spaeter - wie in den USA (TMI) gehabt - weiter zu sehen!

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Sigi_H
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Original geschrieben von Troll
Sind und waren es nicht Ingenieure und Doktoranden die dem Management erzählt haben das alles ganz sicher ist und bleibt?
Sind es nicht diese Informationen auf deren Grundlage das Management und letztlich auch unsere Politik versuchen ein max. an Gewinn zu erzielen bzw. erst zu ermöglichen?

Also ich kenne das genau andersrum!

Ingenieur: "Also wenn das so und so sicher sein soll, dann brauche ich aber erheblich mehr Geld und Zeit für die Entwicklung."

Manager: "Waas kostet das?? Ach lassen sie mal .. das geht dann so auch!"

oder auch so:

Ingenieur: "Da hinten in der Abteilung so und so, da haben wir ein grosses Sicherheitsrisiko."

Manager: "Kümmern sie sich um ihren eigenen Kram."

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die kleinen Malocher ja doch alle Experten in eigener Sache sind und bis auf wenige Arschkriecher sagen die auch, wo der Hase im Pfeffer liegt. Die Manager haben es nicht im Kreuz, das dann auch vor den Aktionären zu vertreten.

#445053 31/03/2011 08:14
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Zur Sache Schätzchen...

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Lebe! Liebe! Belle!
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Ein Prost mit harmonischem Klange....beer
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Zitat
Was ist eigetlich das schlimmste was aus diesem Unglück erwachsen kann ???

Strahlenwolken die jahrzehnte um die Erde kreisen ???

Der Fischbestand erholt sich dramatisch ? Nur dort vor Ort oder Weltweit ?

Ich interessiere mich seit früher Kindheit für Science Fiction und wenn man damals die automatischen Türen und den Komunikator bei Raumschiff Enterprise sah, dann war das Zukunftsmusik - heute Standart beim Dorfbäcker und jedes Kid hat ein Handy.

Dann schaut man 40 Jahre alte Godzilla Filme und lacht über die Gummiechse.
Gerade frage ich mich allerdings, ob da nicht die SF von der Realität eingeholt wird ?
Schon mal was von Mutanten gehört ?
Wer wird überleben ?
Der am wenigsten von dem Dreck mitbekommen hat !

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Naja, ohne Mutationen wären wir vermutlich noch Einzeller.

Auch wenn ich auf Solche im realen Leben verzichten kann.


Grüße
DaPo


Fußball war doof, Fußball ist doof, Fußball bleibt doof.
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Sigi_H
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Eben im Spiegel ein Interview mit Thomas Dersee gelesen.

http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,753938,00.html

Wenn das stimmt, dann steht uns noch was bevor .. bzw hauptsächlich den Japanern.

Zitat: "Laut Umweltinstitut München lagerte in Fukushima mindestens 120-mal so viel radioaktives Inventar wie in Tschernobyl. Bei solch gewaltigen Zahlen wird einem ganz flau im Magen. (Anmerkung der Redaktion: Laut "New Scientist" lagerten in Fukushima 1760 Tonnen Brennmaterial - zehnmal so viel wie in Tschernobyl)"

Selbst wenn der "New Scientist" recht hat dürfte die Kontamination die damit von Fukushima ausgeht die Dimension von Tschnobly sprengen.

Zitat: "In Tschernobyl wurden geschätzte 800.000 Liquidatoren zum Dienst abkommandiert, von denen viele schwere gesundheitliche Schäden davontrugen. Ein Einsatz von dieser Dimension wäre in Japan sicherlich nicht möglich."

Mein Fazit daraus:

Die Sowjets waren im Vergleich zu den Japanern schnell, effizient und allem Anschein nach relativ gründlich. Die Japaner machen mit "50 Helden" rum (ok, es werden inzwischen schon mehr sein) und vertrödeln wertvolle Zeit, weil sie aus falsch verstandenem Ehrendünkel nix zugeben wollen und viel zu spät internationale Hilfe angefordert haben.


#445071 31/03/2011 10:53
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Original geschrieben von Sigi_H
Selbst wenn der "New Scientist" recht hat dürfte die Kontamination die damit von Fukushima ausgeht die Dimension von Tschnobly sprengen.
Davon abgesehen das die reine Gewichtsangabe mehr als ein Fragezeichen aufleuchten lassen sollte...
Wieviel Gewicht wurde denn in Tschernobyl freigesetzt und wieviel in Japan?

Original geschrieben von Sigi_H
Die Sowjets waren im Vergleich zu den Japanern schnell, effizient und allem Anschein nach relativ gründlich. Die Japaner machen mit "50 Helden" rum (ok, es werden inzwischen schon mehr sein) und vertrödeln wertvolle Zeit, weil sie aus falsch verstandenem Ehrendünkel nix zugeben wollen und viel zu spät internationale Hilfe angefordert haben.
Aua, das hätte ich heute nicht mehr von dir erwartet apollo
Ab wann wurde denn internationale Hilfe zugelassen?

Und was die Russen betrifft, das was dort gemacht wurde war nur eines;
unmenschlich da unnötig

Ich wage mal eine Prophezeiung;
Egal was mit den AKW´s Fukushima noch passiert, es wird nicht 1/10 der Opfer von Tschernobyl kosten!


"Ein Teil dieser Antworten würde die Bevölkerung verunsichern"
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Original geschrieben von Troll
Ich wage mal eine Prophezeiung;
Egal was mit den AKW´s Fukushima noch passiert, es wird nicht 1/10 der Opfer von Tschernobyl kosten!

mutig! Wieviel Opfer waren es denn in Tschernobyl? wink

Aber ich fürchte bei der Bekämpfung eines GAUs hat man die Wahl zwischen Teufel und Belzebub.

.. und was unmenschlicher war wird sich wohl frühestens in ein paar Dutzend Jahren sagen lassen .. falls irgendjemand die Opfer zuordnen kann oder will.

das einzige was diese ganze Scheisse wirklich aufzeigt ist, dass diese Technik unmenschlich ist.


#445076 31/03/2011 12:08
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Damit es bei uns im Notfall nicht zu einer Lebensmittelknappheit kommt, hat die EU am Rad gedreht:

„Den nuklearen Notfall sieht die EU nun wohl mit der Katastrophe in Fukushima in Japan gekommen. Denn mit der EU-Eilverordnung vom 25. März 2011 gelten die höheren Strahlengrenzen für Produkte aus Japan - zunächst bis zum 30. Juli dieses Jahres. Cäsium-Isotope dürfen demnach in Lebensmitteln, die aus Japan importiert werden, deutlich stärker strahlen - für bestimmte Lebensmittel wie Gewürze oder Fischöle sind die Cäsium-Grenzwerte laut Foodwatch sogar 20-fach höher als das bisherige Limit.“
...
"Im Prinzip könnten die Japaner daher ihre verstrahlten Lebensmittel jetzt sogar bei uns loswerden"

EU mal wieder. Super!

http://www.stern.de/gesundheit/impo...trahlende-lebensmittel-1669616.html#main

mfG
Rainer

P.S. Hier der tabellarische Vergleich der Grenzwerte: http://www.vzhh.de/ernaehrung/114907/Tabelle%201.pdf

Zuletzt bearbeitet von RainerD; 31/03/2011 12:13. Grund: Tabelle hinzugefügt

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