Hi,
gespannt war ich auch, das könnt ihr mir glauben, aber nun ist es geschafft:
- Kupplung neu und groß, mit gewünschtem Effekt - kein Rupfen mehr beim Anfahren
- Schwungrad auf 10,5" (siehe Jürgens Beschreibung)
- Pilotlager neu
- Kurbelwelle prophylaktisch neu gedichtet
- Eingang Schaltgetriebe abgedichtet
- Ausgang Schaltgetriebe NICHT abgedichtet, mangels passendem Werkzeug - aber da kommt man notfalls ja eingebaut dran (ohne VTG)
- Schalthebel VTG abgedichtet
- Öle gewechselt (Motor, Schaltgetriebe, VTG, Achsen schon länger mal)
Ergänzend zu Jürgens Umbauanleitung möchte ich erwähnen, dass man die 6x M10-Schrauben zur Befestigung der Kupplung auf dem Schwungrad auch vorab besorgen sollte, denn es handelt sich wie so oft bei IVECO um Feingewinde (1,25). Versucht die mal Samstag Mittags ohne Auto aufzutreiben. Außerdem ein paar Schrauben/Muttern für die Kardanwellen, bei mir gingen nicht alle auf (Muttern sollten eh ersetzt werden).
Es schadet auch nicht, wenn man die richtige Kupplung besorgt, nicht wie ich zum Schnäppchenpreis eine falsche (ET 1904795 ist zwar eine Vergleichsnummer zur LUK bei manchen Händlern, passt aber NICHT!). Zum Glück hab ich das am Freitag morgen gemerkt, so dass ich zu horrendem Preis noch eine LUK bis Samstag herbekommen habe. Wer billig kauft, kauft doppelt, diesmal nicht aus Qualitätsgründen...
Die ganze Aktion ist eigentlich nicht schwer, beim nächsten Mal schaffe ich es in 1-2 statt 3-4 Tagen. Man muss nur ein paar Kniffe kennen, oder sie halt erst noch herausfinden. Das Schwierigste ist das Hantieren mit den schweren Getrieben, ich hatte eine Grube zur Verfügung und mir mit Wagenheber und Spanngurten beholfen. In der Einfahrt im Liegen würde ich das eher nicht machen wollen.
Achja, die Kupplung zentriert habe ich mit einem selbstgebastelten Zentrierwerkzeug, bestehend aus einer Sechskantnuss mit etwa dem Zahnwellendurchmesser und einer Hülse mit dem Durchmesser des Pilotlagers. Hat einwandfrei funktioniert.
Hier noch ein paar Best Of:
Das Entriegeln des Ausrücklagers hat mich einige Zeit gekostet. Wenn man statt einer Sprengringzange einfach ein Rundmaterial mit dem passenden Durchmesser nimmt, geht es ganz schnell
Das Verteilergetriebe ist mit seinen 34 kg (leer) ja noch recht handlich. Das Schaltgetriebe erfordert aber schweres Gerät, in diesem Fall einen großen Rangierwagenheber, jede Menge Holz und zwei Spanngurte zum vorne und hinten sichern. Kostet Zeit, funktioniert aber gut. Beim VTG hab ichs gleich gemacht.
Wie weiter oben im Faden schon angesprochen, die Verschlussstopfen sind aus weichem Alu und haben einen "komischen Vierkant". Einer war bei mir hinüber, letztendlich hat das Einschlagen eines passenden Torx und damit Herausdrehen geholfen:
Ich hab jetzt zwei neue Stopfen mit Inbus drin:
Verschlussstopfen 1/2" NPT bei Ebay Es ist echt ein Segen, wenn man einfach ohne Rappeln anfahren kann, und nicht mehr jedesmal in den ultrakurzen Ersten muss. Die Analyse hat keine offensichtlichen Schäden an der alten Kupplung ergeben, alle Federn heile. Allerdings war der Belag extrem glatt, vermutlich tatsächlich zu alt oder zu heiß geworden, so dass die Kupplung immer schlagartig "kam" und sich der Antriebsstrang aufgeschwungen hat.
Grüße,
Raphael
p.s. mir ist bewusst, dass hier Leute mitlesen, die von so ner Aktion gänzlich unbeeindruckt sind. Bitte einfach überlesen, ich schreibe das für die Gelegenheits-Laienschrauber wie mich selbst ;-)