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in der Zeit wären sie verhungert, weil diese Geschäfte in großen Teilen der BRD gar nicht mehr existieren und falls doch sind es so wenige, daß die Masse der Bevölkerung nicht versorgt werden kann

es müsste also über Jahre ein Downgrade stattfinden

das allerdings kann sich ein beträchtlicher Teil der Bevölkerung schlichtweg nicht leisten

@Frank
Es ist exakt vorgeschrieben wieviel Platz zb. eine Kuh in einem Stall haben muss, auf den Zentimeter, wir ärgern uns selber darüber.
Ungenügende Ställe mussten schon Anfang der 90er Jahre nachgerüstet/renoviert/neugebaut werden.
Mittlerweile wurden sogar Alpställe (rein saisonale Nutzung für 3 Monate) diesem Regime unterworfen, auch Unterstände die das Vieh freiwillig aufsucht - oder auch nicht.
Und Bergbauern mit 40 Kühen findest auch nicht wenn wir das gleiche Verstehen bei dem Begriff, mit 40 Kühen gilt bereits ein Talbetrieb als Grossbetrieb.
Auch, und das ist ganz wichtig, jeder Landwirt darf nur soviele Tiere halten wie er selber Land hat (Eigenes und Pacht), da gibt es den Wert GVE und der sagt dir dann wieviel von welcher Art du halten darfst und das wird auch kontrolliert von den Behörden, als Landwirt musst du ein Betriebsbuch führen indem du exakt jeden Vorgang aufschreibst.

@Tordi
Es mag dir bizarr erscheinen, aber die Schweiz ist nicht Mitglied der EU, es gibt keinen freien Warenverkehr im Lebensmittelbereich.
Je nach Produkt werden nach wie vor hohe Zölle erhoben um die Inlandproduktion zu schützen, der Fleischmarkt ist noch rigoroser Abgeschottet - da werden jedes Jahr exakte Kontingente vergeben, wer, wieviel und welche Art Fleisch er importieren DARF - da steht dann zb. 10 Tonnen Rinderfilet aus Argentinien auf der Lizenz.
Gäbe es diesen Schutz nicht könnte die Schweizer Landwirtschaft morgen schon die Türen zusperren, wir hätten NICHT DIE GERINGSTE CHANCE gegen die Billigkonkurrenz zu bestehen.
Hierzulande bezahlst du für 2 schöne Schweinesteak schonmal 10€ - für 400Gr. Fleisch.

Du solltest auch mal bei Aldi oder Lidl in CH vorbeischauen, die Preise würden dich leer schlucken lassen, die beiden sind kaum preiswerter als die Einheimischen Discounter.
Fleisch und Milchprodukte der beiden sind zum größten Teil auch von hier, nix Import - warum siehe oben.

Der Markt ansich ist so attraktive dass regelmäßig Fleischschmuggler ins Netz der Grenzer gehen, das sagt doch schon alles.

Aber ansonsten bin ich absolut bei dir, lokal produzieren, lokal konsumieren.
Ich hasse es wenn das Zeug nur dem Preis wegen um die halbe Welt gekarrt wird.
Darum boykottiere ich auch diverse Läden. Aber das muss man sich auch leisten können und wollen.
Im Aldi sind die Joghurts zb. aus ganz Europa zusammen gekauft, Frankreich, Griechenland, Polen, Deutschland, Tschechien, alle gleich Gelabelt, wenn man nicht genau hinschaut ist man geprellt (Ja meine Frau hat da mal eingekauft, sie hat mir versprochen es nicht mehr zu tun)

Das halte ich für die eigentliche Fehlinterpretation.

In Ländern wie Italien oder Frankreich ist neben den Wohnkosten die Ernährung der größte Einzelposten bei den persönlichen Ausgaben.

In Deutschland das Auto.

Es ist also nicht so, dass nur die Billigheimer unser Überleben sichern, sondern dass die Deutschen schlicht eine perverse Einstellung zum Thema Lebensmittel haben, dank der Discounter.

Vor hundert Jahren lebten zwei Millionen Menschen in Berlin. Die hatten auch zu essen, ganz ohne Aldi.

BTW - Die Nahrungsmittel, die ich hier vor Ort kaufe, sind absolut bezahlbar, z.T. billiger als im Supermarkt.

@Ozy - wenn Fleisch bei uns auch mal zehn Euro/Pfund kosten würde, wäre allen gedient. Aber es gibt hierzulande ja das Recht auf das tägliche Schnitzel.

Ein halbes Grillhendl an der Brutzelbude 2,5 Euro. Der Döner in der Stadt 2 Euro. Kann man sich ganz einfach ausmalen, wieviel Spaß das tote Tier in seinem kurzen Leben hatte.

Ein halbes Hähnchen hierzulande 8€ an der Ecke.
Döner ab etwa 7€.
Menü bei McD. ab 10€.

Ein kleiner Einkauf bei der MIGROS für etwa 3-4 Tage, nix extravagantes im Körbchen, 60€.

Ich kaufe oft und gerne bei der Migros ein gerade weil sie so viel wie möglich aus Inlandsproduktion haben (viele Eigene Produktionsanlagen), interessant auch das Migros-Label "aus der Region - für die Region" da werden dann tatsächlich Produkte von lokalen, auch Kleinen, Produktionsbetrieben verkauft die man selber kennt und schätzt.
Und das beim größten Grossverteiler der Schweiz.

In gewissem Sinne ist es eine heile Welt ja, aber der Preis dafür ist hoch, nichts desto trotz ist die grosse Mehrheit der Bevölkerung sehr Qualitätsbewusst und bezahlt freiwillig mehr für entsprechende Produkte.

Gruss Ozymandias

ein Grund mehr nicht in der Schweiz zu leben

Der Vergleich hinkt leider.
Auf der Fläche des heutigen Berlin lebten damals sogar 4 Millionen Menschen. Nur gehörte bei einem großen Teil davon Hunger schon mit zum leben. Die einfachen Familien konnten sich das, was wir heute unter Essen verstehen kaum leisten. Und das wäre kaum anders gewesen, wenn es Aldi schon gegeben hätte.

Wenn man nur Wassersuppe kocht, braucht man auch weniger Zutaten...

und noch was

man stelle sich die Masse der Autos die täglich auf den Discounter Parkplätzen stehen bei der Suche nach einem Parkplatz in der Innenstadt vor

hmm .. wie soll ichs sagen? .. sicher hast du nicht ganz unrecht, wenn du den Deutschen da eine spezielle Mentalität unterstellst.

es ist aber billig, wenn man aufrechnet, was fürs Auto ausgegeben wird und was fürs Essen. In D kann auch der ÖV nicht an den ÖV der Schweiz ranstinken .. da brauchst du häufig ein Auto, wenn du auf dem platten Land nicht abgeschnitten sein willst. Das ist hierzulande nicht der Fall und darum "leisten" es sich viele, gleich gar nicht erst ein Auto zu besitzen.

wenn du allerdings die Durchschnittslöhne so betrachten würdest wie die Autokosten, dann würde dir auffallen, dass in D inzwischen die Löhne am niedrigsten sind und in CH am höchsten.

niedrige Löhne MÜSSEN billige Produkte (nicht nur Lebensmittel) nach sich ziehen .. sonst funktionierts nicht mal so schlecht wie es das tut.

genau .. bleibt wo ihr seid!