Hallo Leute
Ich habe letzten Samstag die Pleuellagerschalen an sämtlichen Zylindern getauscht. Es waren nicht alle "schlecht" und das Lagerspiel war nirgendwo ausser Toleranz, teilweise aber hart an der Grenze.
Aber wenn schon alles offen ist, dann doch gleich richtig . . .Hier mal ein Vergleich zwischen einer alten und einer neuen Lagerschale
Ich kann mir schlecht vorstellen, dass die Lagerschale links erst 12'000km oder 240h auf dem Buckel hat. Die wurden bei der Motorrevision wohl eher nicht getauscht.
Nun habe ich an allen Zylindern wieder ein gleichmässiges Lagerspiel, welches sich zwar in der oberen Hälfte des Toleranzbereichs (ca. 0.6mm) bewegt, aber nirgendwo grenzwertig ist.
@Ozy
Deine Vermutung zum ungleichmässigen Messbild mit dem Plastic Gauge war richtig. Wenn der Pleuelschaft leicht aussermittig steht, wird er beim Festziehen des Lagerdeckels in Position gedrückt. Ist bei dieser Aktion das "Plastikwürstchen" bereits drin, wird dieses natürlich stärker zusammengedrückt als normal.
Deshalb nach dem vorübergehenden Abheben der Pleuel/Kolben-Einheit ab dem Kurbelzapfen, den Lagerdeckel zuerst ohne Plastic Gage montieren und festziehen - wieder lösen - und das Ganze nochmals mit dem Würstchen. Doppelte Arbeit aber korrektes Resultat.
Das korrekte Festziehen der Pleuelschrauben war übrigens gar keine einfache Sache:
Stufe 1 Festziehen auf 50Nm = kein Problem
Stufe 2 Vorspannen auf 63° (+/- 3°) = grosses Problem
Ich musste mir einen starken Burschen dazu holen, um dies zu bewerkstelligen. Die Gefahr ab dem Schraubenkopf abzurutschen war sonst zu gross. Er hat den Schlüssel (1/2 Zoll Gelenkgriff von fast 500mm Länge) gedreht, während ich ihn axial gegen die Schraube gedrückt und gleichzeitig auf der Gradscheibe den Winkel abgelesen habe.
Die Tatsache, dass die neu verwendeten Pleuelschrauben von Febi Bilstein nur einen 6-kant mit 15mm Schlüsselweite statt 19mm wie bei den originalen hatten, war auch nicht gerade eine Erleichterung.
Die erste kurze Testfahrt am Berg hat mich dann vorsichtig optimistisch gestimmt.
Das Geräusch hat erst später eingesetzt, bei 90-95° Öltemperatur, zudem erst ab 2500 rpm und war auch deutlich schwächer als zuvor.
Ev. ist diese Verbesserung auch nur auf das neue Motorenöl zurückzuführen. Dies wird sich erst mit der Zeit zeigen.
Aber wie auch immer, es deutet nach wie vor einiges daraufhin, dass das Geräusch mit einem Schmierproblem zusammenhängt.