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#596391 14/05/2014 10:50
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lralfi Offline OP
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Hätte mal wieder Lust auf nen Trip in den Sand....Gibt es aktuelle Erfahrungen, polit. Situation, Handling der Sperrgebiete,Sicherheitslage, all sowas.
Ich war jetzt über ein Jahr nicht dort und bekomme langsam Entzugserscheinungen...

Danke ! Ralf

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Servus Ralf,

soeben stolperte ich über folgenden Artikel:

http://www.africanmanager.com/169238.html

Herzliche Grüße

peter

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22.11.2014 Seit einer Woche zurück aus Tunesien kann ich zur aktuellen Lage hier beitragen:

- Den Norden und grenzhane Orte zu Algerien sollte man unbedingt meiden.
- Ja, wir waren da mitten drinn, in einem Fahndungsring der Garde National
- Die Garde National hat uns eindringlich vor wilden Camps gewarnt und uns dann in ein 70Km
entferntes Hotel in der Nähe von Sbeitla geführt! Sehr zuvorkommend!
- "Extremly dangerous" sagte der Mann vom tun. Geheimdienst an jenem denkwürdigen Sonntag des
26.10.2014
- Da waren nämlich gerade Wahlen.
- Da gibt es Kräfte in Tunesien die den Staat destabilisieren wollen damit sie dann ihr eigens
Süppchen auf Kosten der Bevölkerung kochen können.
- Die überwiegende Mehrheit macht aber nicht mit und die melden Vorkommnisse der Garde National:
- Bravo!
- Der Süden, ausserhalb der Hotelburgen, ist interessanterweise weniger gefährdet.
- Wir fühlten uns dort wohl, obwohl 70'000 Polizisten und Armeeangehörige unübersehbar die Strassen
kontrollierten.
- Da mein Beifahrer ein Offizier a.D. der Bundewswehr und ich eine Offizier der Schweiz. Armee (in
zivil) waren, ergaben sich interessante Gespräche an den Checkpoints. Mein Käppi ziert jetzt eine
Amtsstube in Douz.
- Mich hat die Entschlossenheit der Garde National beeindruckt. (wir haben während den Wahlen
leider drei Verluste zu beklagen).

Fazit: Tunesien kann man nach wie vor bereisen, wenn man nur ein bisschen auf die aktuelle Lage achtet.


Grüsse Gemann


Zuletzt bearbeitet von GEMANN; 24/11/2014 12:09.

..
M
Maschtuff
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Maschtuff
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M
Diese Fragen tauchen logischerweise immer wieder auf. GEMANN hat ja schon neueste Eindrücke mitgeteilt. Man kann sich - eben wegen der allgemeinen Verunsicherung in N-Afrika - an einigen generellen Fakten orientieren:

Tunesien befindet sich in einer sehr fragilen Uebergangsphase, aber - es ist kein total destabilisiertes Land, dicht am - oder lokal im - Bürgerkrieg (wie z.B. Libyen). Es gibt noch keinen traditionellen Djihadismus in der Bevölkerung, sondern eher importierte Strömungen (z.B. aus Nah-/Mittelost und dem Golf). Gleichzeitig stellen Tunesier jedoch den höchsten Anteil an ausländischen Daesh -("IS")-Kaempfern in Syrien/Irak. - Ennahdha hat in TU zwar die Macht verloren, ist aber mit einer recht subtilen Strategie sehr präsent.
Es existieren keine "alteingesessenen" Guerilla-Banden, wie im ohnehin sehr wackelnden Algerien (siehe Aures bis rüber zur östlichen Grenze) . Auch eine florierende Geiselindustrie (wie eben in Algerien) gibt es nicht.
Wenn man sich - im Norden - an die bekannten no-go-Streifen hält, ist die Gefahr, dort entführt zu werden, bisher nicht sehr hoch.
Im breiten südlichen Gürtel bei Metlaoui, Gafsa, Sidi Bouzid, Kasserine (Djebel Chambi!) haben sich die sozialen Spannungen verschärft, die Arbeitslosigkeit ist extrem hoch. Die Bevölkerung ist dort auch gegenüber Touristen nicht mehr überall so entspannt, wie früher.
Den tiefen Sueden muss man wohl sowieso anders betrachten. Hier ist die Situation prinzipiell unübersichtlicher (siehe z.B. den lebhaften Schmuggel in diverse Richtungen). Daran ändern auch positive Meldungen von Reisenden nichts, denn das sind immer nur Momentaufnahmen, die durch isolierte Ereignisse jederzeit ungültig gemacht werden können.
Zu den Sperrgebieten ist eine absolut verlässliche Aussage - nach meiner Erfahrung - nicht möglich. Denn auch das wird einfach zu unterschiedlich gehandhabt und richtet sich deutlich nach temporären Vorgaben, die sich ständig ändern. Muss man vor Ort selbst entscheiden.
Die Hotelpreise sind teilweise erheblich gestiegen, während die traditionell bekanntesten Campings sehr leer bleiben.

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Das Orakel
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Das Orakel
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..je südlicher. desto bleihältiger ist die Luft.. dort treiben sich die ganze Transporteure und andere zwielichtige Gestalten herum, und die Armee bemüht sich wirklich, durchaus um einen hohen Preis.

Es ist sinnvoll, sich die Karten der Reiseinfoseiten des britischen und französischen Außenamts anzusehen und ggf. übereinanderzulegen (der absolute no-go-Streifen an der Grenze zu Algerien auf der frz. Karte ist seehr wichtig)

Grüsse
Peter

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@Maschtuff

Danke für die Einschätzung. Respekt, da ist offenbar geballtes Hintergrundwissen vorhanden. Entspricht exakt meinen Erfahrungen vor Ort.

Nur, die Hotelpreise sind mit 50 Euro all inclusive, nicht eben teuer (Paradis Palace, Hammamet) Bucht man eine Woche, wird es etwas billiger. Und nur auf Schnäppchen aus, hilft den Leuten nicht weiter.

Grüsse Gemann





..
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"Ein Trainingslager der IS-Extremisten existiert inzwischen nur 45 Kilometer vom tunesischen Territorium entfernt.
...
Die meisten ausländischen Gotteskrieger des "Islamischen Kalifates" in Syrien und im Irak stammen aus Tunesien – gefolgt von Saudi-Arabien und Marokko. Bezogen auf seine elf Millionen Einwohner liegt das kleine, säkulare Land am Mittelmeer damit im gesamten Nahen Osten einsam an der Spitze. Nach Schätzung des Innenministeriums kämpfen 3.000 junge Männer, teilweise auch junge Frauen, in Mesopotamien. 9.000 wurden bisher an der Ausreise gehindert, etwa 300 sind zurückgekehrt, mindestens 170 gestorben."


Quelle: http://www.zeit.de/politik/ausland/2015-03/tunesien-anschlag-museum-terror

mfG
Rainer


Vor der Hacke ist es dunkel. (Bergmanns-Spruch)

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