Viermalvier.de, das Geländewagenportal Foren viermalvier markenunabhängiger talk Geländewagentechnik allgemein Fahrzeugrahmen erneuern - Fahrgestell Nummer?

Hallo zusammen,

ich habe mal eine Frage zum Rahmen eines Autos und dessen Fahrgenstellnummer. Was wenn man z.B. einen Rahmen inkl. Papiere hat,
welcher nicht mehr zu retten ist aber dessen Bj usw. erhaltenswert sind.

Könnte man z.B. zum Tüv gehen und einfach die alte Nummer in einen Ersatzrahmen schlagen und den alten Rahmen vernichten?

Was ist hier der rechtlich korrekte Weg?

Jepp, genau so gehts!

Muss man nachweisen, wie man den neuen Rahmen gebaut hat? Mein Vater hat eine Schlosserei und ich würde am liebsten den Rahmen aus Edelstahl nachbauen. Dann hat sich
das mit dem Rost erledigt.

Dass würde ich auf gaaar keinen Fall machen: abgesehen davon, daß der (rostfreie) Edelstahl wegen seines inneren Aufbaues als Biege- und Torsionsschwingelement schlecht geeignet ist, würde er jedes Futzelchen "normalen" Stahl, mit dem er in Berührung kommt, im Beisein von Feuchtigkeit zu fürchterlichstem Rost umwandeln. Und glaub mir: die (theoretische) vollständige galvanische* Trennung schaffst (nicht nur) Du nie! Das ist jetzt gar nicht böse gemeint!

Gruß aus Ösium, wo man sich mit dem Rost, bzw dessen Bekämpfung auch ordentlich abmühen muß:

Wolfgang

*Galvanische Trennung bedeutet, daß zwischen dem rostfreien und dem nicht rostfreien Material KEIN Strom fließen darf. Wenn da konstruktiv nichts vorgesehen wird (nichtleitende Scheiben und Büchsen, flächige Isolationsmatten usw usf) hast Du in dem Moment, wo die erste Feuchtigkeit auftritt, eine Batterie, mit der Du zwar leider kein Birnchen zum Leuchten bringst, aber welche das "Eisen"-Blech gnadenlos zerfrißt.
W

Okay, danke für die Hinweise. Dennoch, wie ist es in der Theorie, könnte man auch einen Rahmen selber bauen und dann die Nummer neu "einschlagen"?

In Österreich, wenn Du ein konzessionierter Kfz-Meister bist, oder ähnliche Qualifikationen vorweisen kannst und nach umfangreichen Vorbesprechungen mit Deinem Prüfer....vielleicht. In D würde ich mich (glaube ich) nicht trauen, kenne aber auch die Vorschriften zu wenig.
Das Hauptproblem ist aber, daß die Rahmenträger original auf einer Mörderpresse mit einem (bzw zwei, weil symmetrisch pressen geht ja nicht) Mördergesenk(en) hineingemördert werden, daß es nur so raucht, und wie willst Du dem Prüfer klar machen, daß Deine Fertigungsmethoden adäquate Festigkeitswerte bringen können...

Ganz umsonst macht(e?) Iveco das nicht, weil grundsätzlich* kann man so Längsträger mit Schweißautomaten und maßgeschneiderten Wandstärken auch super zusammenbasteln. Ist alles eine Investitions- und Return on Invest Frage.

Meine Meinung
Wolfgang

*In meiner aktiven Zeit habe ich bei einer österreichischen Schweißroboterfirma (igm, falls es jemand kennt und jemanden interessiert), eine Vorrichtung konzipiert, mit deren Hilfe 35 verschiedene Längsträgermodelle für Automobiltransportanhänger verschweißt werden konnten. Die ursprüngliche Umrüstzeit war 8 Stunden, die Vorgabe waren 2 Stunden, mit dieser (hydraulisch gegen Anschläge arbeitenden ) Vorrichtung waren es dann ganze 30 Minuten. Es ist daher auch nicht verwunderlich, daß der Kunde (Kässbohrer, wenns jemand wissen will) anläßlich einer Verlegung seines Standortes diese Vorichtung mitgenommen hat.

Im Prinzip ist das ähnlich dem Verfahren der "Taylored blanks", aber eben aus verschieden dick berechneten Stücken anstatt aus Blechplatinen mit örtlich unterschiedlichen Dicken zu arbeiten.

W

In der Theorie müsstest Du/Dein Schlosser die geeigneten Qualifikationen nachweisen. Ggf brauchst Du ein Festigkeitsgutachten für den Rahmen.
Praktisch lohnt sich der Eigenbau sowieso nicht weil Du keinen Aufbaurahmen hast um den Nachbaurahmen maßhaltig zu bekommen.

Sofern es um einen Landyrahmen geht: Kauf Dir einen fertig verzinkten Rahmen aus Polen! Die Dinger sollen sehr gut sein, es gibt hier und im Nachbarforum (BL)Threads dazu.

Okay, danke für die vielen Antworten.

Bei den gekröpften "PkW-ähnlichen" Gelaändewagenrahmen stirbst Du. Bei einem "ziemlich" geraden LkW-Rahmen ist der Spaß recht einfach, wobei es da auch gegelentlich für die haarigen Stellen Schmiedeteile gibt. Und wenn ich aus zwei offenen Profilen einen Kasten schweißen will, geht das verzugfrei nur mit guten Schweißrobotern. Frag Puch (heute: Magna) in Graz, was die für den G investiert haben.

Grüsse
Peter