Bei sowas bekommt man Gänsehaut !




UNWORT DES JAHRES

"Entlassungsproduktivität"

"Smartsourcing", "Qualitätsoffensive", "Unternehmerische Hygiene": Die ökonomische Sphäre ist für viele grob verharmlosende Begriffe gut. Auch die Top-Vokabel des euphemistischen Sprachgebrauchs kommt aus der Wirtschaft: "Entlassungsproduktivität" ist das Unwort des Jahres 2005.

Frankfurt/Main - 1100 Vorschläge gingen bei der Jury ein, darunter das vollmundige "Smartsourcing", das Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann benutzte, um die Verlagerung Tausender Arbeitsplätze in den Niedriglohnsektor euphemistisch zu beschreiben. Auch die "Qualitätsoffensive", mit der DaimlerChrysler eine Rückrufaktion bezeichnete, wurde als Favorit gehandelt, ebenso der moralisch leicht schmuddelige Begriff der "unternehmerischen Hygiene".
Der Sieger ist allerdings ein spröder terminus technicus: "Entlassungsproduktivität" lautet das Unwort des Jahres 2005. Gemeint ist die Steigerung von Produktivität nicht aufgrund von kreativer Leistung oder verbesserten Produkten, sondern durch den Rausschmiss von Arbeitnehmern.