Hallo Leute,

so, jetzt will ich mal Butter bei die Fische.
Der eine steht auf einen Diesel, der andere auf den Benziner. Meistens geht’s dabei um den Verbrauch, manchmal geht’s um Drehmoment oder Laufruhe und Spontanität.

Für alle die, für die ausschließlich der Verbrauch, sprich die Kosten ausschlaggebend sind hier mal ein kleines, nachvollziehbares aber repräsentatives Rechenbeispiel:


Angenommen zwei G-Fahrer verbringen im Jahr 20.000km auf der Straße. Der eine fährt einen Diesel, der andere einen Benziner.

Wollen wir doch mal rausfinden, was das so im Jahr kostet.

Also:
Der Diesel verbraucht so im Durchschnitt 13 Liter/100km, der Benziner 17 Liter. Ich denke, dass ist repräsentativ, dass sind auch Verbräuche wie sie hier im Forum in der drei Liter Hubraum-Klasse öfters mal angegeben werden.

Bei dieser Fahrleistung verbrennt der Dieselfahrer in einem Jahr 2600Liter, der Benzinerfahrer 3400 Liter.
Der Preis für einen Liter Diesel kostet jetzt nach der Ferienzeit bei uns 1.04€. Der Liter Super kostet 1,20€.
Für den Dieselfahrer bedeutet das 2704€ für Sprit im Jahr, der Benziner kostet 4080€.

So, das spricht ja erst mal deutlich für den Diesel.

Das ist aber noch nicht alles. Denn nach der Mineralölsteuer kommt die Kraftfahrzeugsteuer:
Einen 3l Diesel (z.B. den 300TD) kann man mit ca. 820€ (Euro 1) im Jahr ansetzen. Einen G320 aus dem selben Baujahr hat Euro 2 und kostet 235€ (ich nehm einfach mal Baujahr 96. Bei früheren Baujahren ist die Steuer natürlich höher, aber der Unterschied zwischen Benziner und Diesel ist in etwa der gleiche).
D.h. der Kostenvorteil für den Diesel beträgt nur noch 791€ (Jahreskosten Diesel 3524€, Benziner 4315€).
Kommen wir zur Mehrwertsteuer. Wollen wir mal den andauernden Diesel-Hype nicht überbewerten, aber ein gebrauchter Diesel ist eine Idee teurer als ein analoger Benziner (siehe die einschlägigen Gebrauchtwagen-Websites). Setzen wir den Preis eines Diesel mal mit ca. 8% höher an, als der eines Benziners (warum auch immer das so ist) und legen das einfach mal um. Somit schrumpft der Kostenvorteil eines Diesels aufgrund des höheren Anschaffungspreises auf 737€. Das setzt voraus, dass beide Autos die gleichen Wartungs- und Instandhaltungskosten haben. Dass dies nicht der Fall ist kann man sowohl hier im Forum, als auch in verschiedenen Zeitschriften nachlesen. Der Diesel ist etwas anfälliger als ein Benziner und auch die Reparaturkosten sind etwas höher anzusetzen. Aber lassen wir das alles mal weg.
Zugegebenermaßen wird ein Benziner unter diesen Bedingungen nicht billiger als ein Diesel sein. Aber da darf nix dazwischenkommen. Keine ZKD, kein Turbolader, Ladeluftkühler oder sonst was. Und 20000km im Jahr ist eine Menge. Bei weniger Fahrleistung im Jahr kommt der Benziner schon recht nahe an den Diesel und wie gesagt, bloß keine Zwischenfälle.
Jetzt kann jeder entscheiden, ob einem spontane Gasannahme, geschmeidiger und leiser Motorlauf und höhere Zuverlässigkeit, keine stinkenden Hände und ein besseres Gewissen der Umwelt gegenüber 700€ und einem höheren Drehmoment wert sind.
<img src="/forum_php/images/graemlins/hack.gif" alt="" />

Viele Grüße
Alex


Was klappert ist dran!