Die Probleme mit dem DURO sind in der CH-Armee schon länger bekannt. Deshalb gab es folgendes Schreiben an die Truppe:

Probleme beim Bucher DURO 4x4

In letzter Zeit sind an den neuen Bucher Duro's vermehrt Probleme aufgetreten, welche ein rasches Handeln nötig machen. Alle diese Probleme sind ausnahmslos auf Fehlbedienung des Fahrzeuges zurückzuführen.

Diese wären:

* Überhitzte Automaten
* Enormer Verschleiss an Bremsbelägen
* Defekte Parksperren
* Defekte Umschaltung Strassengang < > Geländegang

Daher möchten wir an dieser Stelle hier aufzeigen, wie sich diese Probleme durch richtige Information und Ausbildung der Fahrzeuglenker vermeiden lassen. Dadurch können die Unterhaltskosten massiv gesenkt und die Reparaturen und Standzeiten auf ein Minimum reduziert werden.


Problem 1: Überhitzte Automaten

Dieses Problem ist sicher den meisten Fahrern des Duro's bekannt. Bei zügiger Bergauffahrt (mit oder ohne Ladung) kann beobachtet werden, dass die Temperaturanzeige des Kühlwassers sich relativ schnell in Richtung 'warm - wärmer - noch wärmer' bewegt. Die Heizung funktioniert dann bestens, vor allem im Sommer...

Ab ca. 100..110 °C leuchtet eine rote Kühlwasserwarnlampe im Armaturenbrett auf - und die signalisiert, dass unbedingt etwas dagegen unternommen werden muss! Gleich schnell weiterfahren bedeutet dann, dass der Fahrer fahrlässig handelt und einen Schaden am Fahrzeug bewusst in Kauf nimmt. Der dann auftretende Schaden (die Dichtungen und Simmerringe verbrennen - der Automat verliert dann massiv Öl) wird mit Sicherheit zu einer sehr teueren Reparatur führen (mit den entsprechenden Konsequenzen für den 'Rennfahrer')!

Wenn das Fahrzeug zur Überhitzung neigt, so ist unbedingt als Erstes die Geschwindigkeit zu verringern, evtl. muss manuell in einen niedriegeren Gang geschaltet werden, damit der Automat nicht dauernd im Wandlerbereich (hier wird wegen des Schlupfes viel Wärme erzeugt) arbeitet.
Bringt auch diese Massnahme nichts, so muss angehalten werden. Aber unter keinen Umständen den Motor abstellen, denn dann bricht das Kühlsystem zusammen und die Wärme kann nicht mehr an die Umgebung abgegeben werden - ein Hitzeschock droht! Der Motor muss dann im Leerlauf (Wählhebel der Automatik auf Neutral N stellen und Handbremse anziehen) mit leicht erhöhter Drehzahl (so ca. 1500 U/min) weiterbetrieben werden, um das Automatenöl (dieses wird über einen Wärmetauscher, der am Kühlkreislauf angeschlossen ist) auf eine tiefere Temperatur zu bringen. Die Kühlwassertemperatur sollte dann innert ca. 1 .. 2 Minuten wieder auf ein normales Mass zurückgehen.
Wenn dies nicht der Fall ist, so könnte ein Defekt am Kühlsystem oder zuwenig Öl im Wandler daran schuld sein - oder es ist bereits zu spät....

Um diese Problematik besser in den Griff zu bekommen, wird laufend in alle Duros eine zusätzliche Temperaturüberwachungsanzeige installiert - und wer dann noch einen Automaten 'verheizt', der sollte eine gute Ausrede parat haben!

Problem 2: Bremsbelägeverschleiss

Es wurde festgestellt, dass die Bremsbeläge einem enormen Verschleiss unterlegen sind. Auch sind bereits mancherorts regelrecht verglühte Bremsscheiben aufgetaucht. Diese weisen dann typische Merkmale wie farbig (blau-grau) angelaufene Stellen (tritt bei Temperaturen von über 500 .. 600 °C (!) auf) und Risse in der Oberfläche der Scheiben auf. Und dass solche Bremsen nicht mehr ihre volle Leistung erbringen, sollte also keinen Motorfahrer wundern.

Daher ist es von grösster Wichtigkeit, die Motorbremse (jawohl, es gibt eine - der Schaltknopf ist links neben dem Bremspedal angeordnet und wird mit dem linken Fuss bedient) häufig zu benützen.
Aber vor allem bei Bergabfahrten muss darauf geachtet werden, den Getriebeautomaten in einer Stellung zu blockieren, in der auch die Bremswirkung des Motors ausgenützt werden kann.
Die Motorbremse 'zieht' bei niedrigen Drehzahlen praktisch überhaupt nicht (nur Motorgeräuschveränderung), aber sobald die Motordrehzahl sich dem gelben resp. dem roten Bereich nähert, ist eine deutliche Bremswirkung spürbar.
Die vermeindlich 'schlechte' Motorbremsleistung ist durch das geringe Motorvolumen (nur etwa 4 l Hubraum) zu erklären. Um trotzdem wirken zu können sind hohe Drehzahlen nötig. Der Motor nimmt deshalb keinen Schaden - er darf nur unter keinen Umständen überdreht werden!

Die richtige Gangwahl zusammen mit der Motorbremse schont den ganzen Antriebsstrang und senkt die Temperatur der Bremsen massiv. So stehen diese im Notfall voll zur Verfügung!

Problem 3: Defekte Parksperren

In letzter Zeit werden viele Duro's nach und während WK's, RS oder ausserdienstlichen Fahrtrainingskursen mit defekten Parksperren in den AMPs wieder abgegeben. Dies äussert sich dahingehend, dass diese Fahrzeuge keine zusätzliche Parksperre (ausser der Handbremse) mehr aufweisen. D.h., wenn die Handbremse gelöst ist und der Automatikhebel auf P steht, rollt das Fahrzeug ungebremst davon!

Dies lässt sich jedoch sehr einfach vermeiden, indem die Parksperre (Stellung P in der Schaltgasse des Automaten) erst dann eingelegt wird, wenn dass Fahrzeug völlig still steht! Korrekterweise wird ja zuerst die Handbremse angezogen und erst dann die Parksperre eingelegt. Ansonsten hört man ein metallisches Klacken aus dem Getriebe - vielleicht dann zum letzten Mal....

Danach ist eine teuere Reparatur dieses Stahlstiftes, welcher das Automatikgetriebe mechanisch blockiert, notwendig!

Problem 4: Defekten Umschalter (Geländeuntersetzung)

Die Umschaltung (Hase < > Schildkröte) der Geländeuntersetzung gehört ebenfalls zu den Sorgenkindern der AMP-Mechaniker. Normalerweise muss die Geländeuntersetzung sehr selten benützt werden, da der Wandler alle Zwischenstufen zur Verfügung stellt. Bei grossen Lasten (zBsp. Duro vollgeladen mit Anhänger im Gelände) ist es unbedingt erforderlich, die Untersetzung zuzuschalten, um den Wandler nicht unnötigerweise aufzuheizen (mögliche Folgen siehe unter Problem 1). Gemäss Handbuch kann die Untersetzung bereits während langsamer Fahrt zugeschaltet werden - aber nicht bei 100 km/h !!! Es wird leider viel zu viel mit der Untersetzung 'gespielt' und bei viel zu hohen Geschwindigkeiten umgeschaltet - bis es zum Getriebe heraus kracht! Dann ist es jedoch zu spät, denn es haben sich diverse Lamellen der automatischen Kupplung verabschiedet.... und die nächste, ebenfalls sehr kostspielige Reparatur wartet darauf, erledigt zu werden.

Die Umschaltung sollte daher nur bei Geschwindigkeiten bis max. 15 km/h (funktioniert meistens auch im Stillstand des Fahrzeuges) vorgenommen werden, weil dann die obengenannten Probleme nicht auftreten können..

Im Grunde ist der DURO kein schlechtes Gerät. Er braucht nur eine pflegliche Behandlung. Die Bremsscheiben und manch anderes sind Baugleich mit dem "G". War seinerzeit eine Forderung der Militärs. Deshalb sind sie und auch zu schwach. Den Duro 3 kenne ich allerdings nicht mehr. Er dürfte in der Konstruktion seinem kleinen Bruder aber ähnlich sein.

Gruß Manix