Hallo Jens,

vollkommen richtig. Aber bevor wir uns von den "Rußjägern" irre machen lassen, ein paar Facts:

1. ist inerter Kohlenstoff - gemeinhin Ruß - im Tierversuch nur bei einer der drei getesteten Arten, nämlich bei Ratten, kanzerogen gewesen - und daß bei tatsächlich abenteuerlich hoher Konzentration. Analog zur uralten Berufskrankheit "Staublunge" ist es durchaus möglich, daß Ruß erst jenseits eines gewissen Schwellwertes problematisch wird; getsetet hat das niemand.

2. Ist die Meßtechnik bei heutigen Abgasemissionen am Limit. Es lagern sich bei am Glasfaserfilter abgeschiedenen Kohlenstoffpartikeln nachweislich andere organische und anorganische Moleküle an, die das in der Praxis womöglich nicht tun.

3. Ist der Zusammenhang Verkehr - Feinstaub ein reiner Politikreflex. Nachdem die nationalen Regierungen die EU-Richtlinie, die an sich sinnvoll statt Emission Immission regeln will, jahrelang verschlafen haben, ist jetzt Aktionismus angesagt, und gegen den Verkehr zieht sichs leichter zu feld als z.B. gegen den Hausbrand (geade im Winter). Allerdings war die Feinstaubkonzentration zB. lt. Eingeständnis der Wiener Umweltstadträtin in der Schulferienwoche Anang Februar mit signifikant weniger Verkehr am Höchsten. Verdacht: Die Belastung kommt zu einem wesentlichen teil luftverfrachtet aus der Ferne (bei Ostwind: aus den uralt-Anlagen unserer Nachbarn). Und die Umweltschutzbudgets dorthin zu tragen, wo mit dem Betrag x am meisten gemacht werden kann, ist politisch auch nicht so einfach durchsetzbar: "unser Geld nach Ungarn/Tschechien/Polen etc. tragen" - da fragt die Volksseele nicht mehr, ob das für unsere Luft vielleicht am wirksamsten wäre...

Grüsse,
Peter