Na ja, wenn der Artikel in der ZEIT nicht gerade von Jessen wäre...

Ist ja einiges wahres dran, aber dieser selbsternannte Kämpfer gegen das deutsche Spießertum hat es auch immerhin fertiggebracht, dem Rentner, der in der Münchner U-Bahn um ein Haar ermordet worden wäre, eine Verantwortung für die Tat zuzuweisen. Also mit diesem Autor habe ich meine Probleme, auch wenn er mal ansatzweise etwas richtiges schreiben sollte...

Ansonsten liegt die Sache vielleicht noch viel einfacher. Die Menschen wehren sich nicht, weil sie die Erfahrung gemacht haben, daß es nichts nützt. „Die machen doch sowieso, was sie wollen,“ ist in vielen Köpfen.
Und sieht man sich beispielsweise den Kampf der Sozialverbände und Arbeitsloseninitiativen gegen die Hartz-IV-Gesetzgebung an oder die Aktionen der Studenten gegen die Studiengebühren, dann kann man schon konstatieren, daß es nichts genutzt hat.

Die Resignation breiter Bevölkerungsmassen schlägt sich in wachsender Politikverdrossenheit und seit Jahren schwindenden Wahlbeteiligungen nieder. Damit verliert die Demokratie aber auch zunehmend ihre Legitimation.

Umso wichtiger ist es, daß Betroffene dennoch etwas unternehmen, sich organisieren und sich wehren. Zumindest es versuchen.

mfG

Rainer


Vor der Hacke ist es dunkel. (Bergmanns-Spruch)