Hallooo erst maaaal..... Ich weiß nicht ob Ihr schon wußtet.... (würde R. Hofmann sagen)...
Ich kann nur sagen: Wow, bereits 3 Seiten zum Thema "Totalausfall BREMACH" und dann "Nur" ein Schaden am Kupplungsseil (und ich dachte es wär was Ernstes), inklusive reger Beteiligung zur Problemlösung. Da erkennt man die wirklich wichtigen Dinge im Leben.

Und deswegen einige Anmerkungen:

Die seilzugbetätigte Kupplung gabs bei BREMACH bis ca. Anfang 2005, dann wurde auf das hydrl. System des IVECO Daily umgestellt. Die mechan. Kupplungsbetätigung ist ähnlich der vom Daily, aber mit eigenem BREMACH-Kupplungsseil.
Und das ist die eigentliche Problemzone, weniger der U-förmige Haltebügel.
Je nach Einsatz(gebiet) wird das Seil im Bowdenzug durch Staubeintrag aus dem Fahrerhaus in den oben offenen Bowdenzug und/oder inneren mechanischem Abrieb im Laufe der Zeit immer schwergängiger, bis die Summe aus erforderliche Ausrückkraft der Kupplung und Reibungswiderstand im Seil zu einer Überbelastung an einem der Befestigungsteile führen. In 99,9% der Fälle ist das der von Ziro beschriebene U-Bügel, es kann aber auch der am Seil aufgepresste Haltenippel ausreißen (wurde anno 1999/2000 verbessert und kommt heute kaum noch vor). Des weiteren verschleißt auch der originale Haltebolzen, weswegen ich diesen durch einen Stahlschraube M6 mit langem Schaft ersetze. (Sieht man auch auf Ziros Bild)
Merkwürdig dabei: Jedesmal wenn ein BREMI mit seilzugbetätigter Kupplung zum mir zum Service kommt und ich beim Reinfahren in die Halle „schwergängiges Kupplungsseil“ diagnostiziere sehen mich Fahrer (oder Fahrerin) immer mit ungläubigen Augen an und erklären. „Hab ich noch gar nicht bemerkt“.
Scheint das altbekannte „Stoßdämpfersverschleißsyndrom“ zu sein: Die Kupplungsfußmuskulatur paßt sich an die permanent langsam ansteigende Betätigungskraft an, ohne das es der Fahrer bemerkt und sobald ein „Fremder“ erstmalig die Kupplung betätigt gibt’s das große Erstaunen.

Abhilfe: Seil ab und an von oben mit WD40 oder ähnlichem Einsprühen. (Anm: Das kann in Wüstengebieten (=Staub) aber den Verschleiß noch weiter erhöhen)
Oder tauschen (kostet aktuell Euro 37 inkl. Mwst.), und unbedingt auch den mitgelieferten Metallbügel ersetzen.
Im Schnitt brauchts (je nach Einsatzgebiet) ca. 25.000-50.000 Km bis obige Symptome auftreten, bei meinem BRIO, der dasselbe Kupplungssystem hat sind sie aber z.B. auch nach 125.000 Km noch nicht zu beobachten.

An die Extremumbauer: Ein Verstärken des U-Bügels behebt ein Symptom, aber nicht die Ursache. Wenn Ihr schon was Basteln wollt, dann wärs besser einen anderen Seilhersteller zu finden. BREMACH wird das nicht mehr tun, da wir mittlerweile eine hydrl. Kupplungsbetätigung verwenden und natürlich mit dem Ersatz der originalen Kupplungsseile „Seilreich“ werden wollen.

An die Afrikafahrer: Grundsätzlich ist es empfehlenswert das Seil (bzw. mehrere auf langen Touren) als Ersatzseil mitzunehmen. Durch regelmäßiges Schmieren kann die Seillebensdauer z.T. deutlich verlängert werden. Im Notfall den Schlitz im U-Bügel in eingebauten Zustand verschweißen (dann muß man aber zum Ausbau des Seiles dieses Abschneiden, um Seil und U-Bügel wieder zu trennen)

Mit freundlichen Grüßen, Erich

PS: Ozy, würden zumindest alle anderen Fahrzeughersteller ihre Fahrzeuge fertig bauen und langfristig funktional ausliefern (wie Du forderst), dann bräuchte es keine Marken-Foren mehr und alle Land Rover, Toyota, Mercedes G und UNIMOG Spezialisten wären arbeitslos. So gesehen erkenne ich beim BREMACH keine ungewöhnlich höhere Defekthäufigkeit als in den anderen einschlägigen Foren zu finden ist.
Ach ja, Jeep habe ich vergessen, die sollen auch hie und da mal Probleme haben.