Hallo, die Reifenproblematik und weicher Untergrund beschäftig mich schon einige Jahre. Allerdings bezieht sich das mehr für Spezialreifen der großen Forstmaschinen. Trotzdem denke ich, dass man folgendes generell sagen kann:
1. Das Ganze ist ein Spiel zwischen der Tragfähigkeit des Bodens und dem Bodendruck der Maschine (korrekt eigentlich "Kontaktflächendruck"). Wenn letzterer höher ist als die Tragfähigkeit entsteht eine Spur. Dabei wird der Boden soweit komprimiert (=verdichtet) bis seine Tragfähigkeit dem Bodendruck entspricht (ansonsten würden wir ja bis zum Erdmittelpunkt einsinken smile
2. Bei gleicher Radlast und gleichem Reifendruck ist ein breiter Reifen generell günstiger. Der Bodendruck ist nämlich nicht gleichmäßig über die Aufstandsfläche eines Reifens verteilt, sondern hat ein Maximum unterhalb der Radnarbe (wir nennen das auch "Hauptlastbereich"). Wenn jetzt der Reifen breiter ist, dann verteilt sich die Hauptbelastung auf eine größere Fläche und damit sinkt dort der Bodendruck. Aber dieser Effekt ist normalerweise nicht so groß. Besser zunächst den Reifendruck absenken.
3. Durch Absenkung streckt sich der Reifen hauptsächlich in Laufrichtung. Das hat im Gelände viele Vorteile:
- es wird komfortabler
- die tragende Aufstandsfläche wird größer, damit senkt sich der Bodendruck
- es kommen mehr Stollen auf den Boden. Damit erhöht sich die Traktion.
- man spart Sprit (klingt erstmal komisch). Im Gelände fährt der Reifen eigentlich immer "bergauf", da er einen Sand/Boden-Wulst vor sich herschiebt. Je tiefer die Spur, desto höher der "Berg".
- das Maximum an Bodendruck-Reduktion erreicht man, wenn man breitere Reifen verwendet, da diese i.d.R. eine größere Reifendruckabsenkung erlauben (bei gleicher Radlast).

Ich habe das Ganze mal mit Erich´s Reifendruckangaben gerechnet
- Reifen 315/75 R16, Radlast 1 t (hinten):
Straße 3,5 bar = 3,4 bar Bodendruck, Piste 2,8 bar = 3,0 bar Bodendruck und Sand 1,8 bar = 2,1 bar Bodendruck.
- Reifen 255/100 R16, gleiche Last und Fülldrücke (denke, dass hier die entsprechenden Reifendrücke etwas höher sind. Habe aber keine Tabelle zur Hand):
Staße 3,6 bar Bodendruck, Piste 3,2 und Sand 2,2 bar.

Ihr seht, dass man damit den Bodendruck um 40 % senken kann.
Noch ein Wort zum Profilreinigen mittels durchdrehender Reifen: Das macht zwar das Profil u.U. frei, aber ihr verliert vollständig die Traktion und grabt nur. Besser Luft raus, vernünftiger Schwung und quasi drüberrollen (mit etwas Gas - klar).

Hoffe es hilft - Dietmar