Original geschrieben von Tempo
Moin,

ich bítte um Infos zum Kangoo.

Hallo Dirk,

die wesentlichen Probleme sind zigfach auch im Kangoo Forum zu finden.

Neu gekauft haben wir ihn 06/2002. Mit der Info aus dem Forum habe ich auf die Nachrüstung der Abschirmbleche an den Bremsen gedrängt. Der Kangoo war das erste Auto das ich hatte, bei dem keine Abschirmbleche vorhanden waren.
Trotzdem bin ich knapp ein 3/4 Jahr später samt Anhänger mit nahezu Null Bremsleistung beinahe aus der Autobahnausfahrt geflogen. Die Werkstatt wollte dann allen ernstes 78€ für das Reinigen und Gangbarmachen der Schwimmsättel. "Normale Wartungsarbeiten", "Keine Garantie", etc. war alles was ich vom Händler zu hören bekam. Auf die 78€ haben sie erst nach einer halbstündigen Diskussion, in der ich Verkaufsraum recht laut geworden bin, verzichtet.
Seither zerlege und reinige ich bei jedem Räderwechsel die Bremsen. Trotzdem habe ich bei aktuell 84.000km den dritten Satz Scheiben und den 4. Satz Beläge drin.
Die Tatsache, daß an den Bremsen serienmäßig weder die Abschirmbleche vorgesehen sind, noch daß die Führungen des Schwimmsattel durch Gummibälge geschützt sind würde ich als Konstruktionsfehler einstufen.

Beim ersten TÜV mit knapp 30.000 waren beide Gelenkköpfe fällig.

Mit 3 1/2 Jahren und etwa 38.000 ist die el. Servopumpe ausgefallen. Kosten knapp 650€. Lt. Händler sei keine Kulanz möglich. Ich könnte mich aber selbst an Renault wenden, evtl. ginge dann etwas. Habe ich postwendend auch getan.
Ein paar Wochen später hatte ich dann eine Gutschrift der Werkstatt in Höhe des Arbeitslohns im Briefkasten. Auf meine Nachfrage hin hat mir der Inhaber erklärt, daß Renault wohl bei ihm angerufen hat und eine Kulanz seitens Renault nur in Frage käme, wenn er sich daran beteilige.
Das Kulanzmäßig nur was geht wenn sich der Kunde selbst an den Hersteller wendet ist an sich schon eine Frechheit, den Händler dran zu beteiligen ist schon Unverschämt. Letztlich kann er nix dafür, muß aber dafür sorgen den Kunden bei der Stange zu halten.
Tage später habe ich von Renault einen Scheck über 25% der Materialkosten erhalten.

Mittlerweile hat die Pumpe etwas über 40.000km drauf und ist letzthin auch wieder ausgefallen, konnte aber mit ein paar Hammerschlägen zur Weiterarbeit überredet werden.
Aus dem Forum ist bekannt, das es nur daran liegt, das sich die Kohlen des Motors verklemmen, richtig kaputt ist die Pumpe in dem Sinn nicht.

Sonstige Kleingkeiten:
- Als da Auto noch im Carport stand sind im Winter regelmäßig die Schiebetürschlösser eingefroren, d.h. die Tür ging zwar auf, aber nicht mehr zu.
Bei -15° und einem Baby sowie einem Kleinkind im Auto nicht unbedingt witzig.
Auch das ist im Forum hinlänglich bekannt, also auch kein Einzelfall.

- Die Scharniere der hinteren Flügeltüren lassen sich so gut wie gar nicht schmieren und rosten fest.
Auch erwärmen und diverse Kriechöle haben nur kurzfristig für Abhilfe gesorgt. Seit ich aber ein Loch in das Scharnier gebohrt habe und das warme Scharnier mit Mike Sanders geflutet habe scheint jetzt Ruhe zu sein.
Der Daily hat ähnliche Scharniere, diese Rosten aber nicht fest. Einmal jährlich ein Spritzer Ballistol reicht völlig.

- Bei 60.000 sind die Drehstäbe der Hinterachse gebrochen. Lt. Werkstatt angeblich auch nix ungewöhnliches.

Von einem Neuwagen hatte ich deutlich weniger Ärger erwartet.

Insgesamt sind das wenig Argumente, die für ein weiteres Auto dieser Marke sprechen.

Gruß
Christoph


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