Mein lieber Andreas, wir sprechen nicht von irgendwelchen diffusen Ahnungen bei irgendwelchen Inversionswetterlagen. Studiert werden Schädigungen für Gruppen wie Berufskraftfahrer, Lokführer, Hafenarbeiter aber auch einfach mal Anwohner oder Pendler dazu viel zu detailliert, und bei Verkehrssituationen wie denen von bspw. Straßenbahnpendlern in Spitzenzeiten ging's sogar schon um beobachtete signifikante Anstiege von Rettungseinsätzen bis direkt an/in die Straßenbahnen, in denen aufgrund ihres Weges im Verkehr entsprechende Partikelanzahlkonzentrationen herrschen — wenn's nicht Krebserzeugung sein muß, ist es nämlich längst nach Stunden auflösbar! Ergeben sich bald Tagesgänge fast wie für Dieselpartikel oder PM2.5 / PM0.1 / NOx.

Die beobachtete Geschwindigkeit der Vorgänge bei dieser für die Krebsentstehung relevanten Schädigung bekräftigt nur einmal mehr, daß an wirkliche Schwellenwerte nicht zu denken ist. Noch so plakative Verkürzungen von "Feinstaubepisoden" sind schließlich nicht mehr beruhigend, wenn durchaus mäßig erhöhte Belastungen schon innerhalb von Tagen Schädigungen bedeuten, aus denen ggf. Krebs resultiert, der zu Entwicklung und Fortschreiten ja keiner weiteren Dosen mehr bedarf.
Langfrist-Schwellwerte haben ohnehin nur noch ein mal niedriger gehalten zu werden. Aber das ist eh keinem mehr neu.

Schon in den Jahren zuvor war für Schlaganfälle, Herzinfarkte.. bekannt geworden, daß selbst kurzzeitig starke Belastungen wie gerade aus hohen Verkehrsaufkommen in signifikantem Maße nicht oder nur auf der Intensivmedizinischen überstanden werden. Hier auf die Schnelle bspw. ein 24h-Horizont:
http://www.northwestern.edu/newscenter/stories/2007/09/mutlu.html

Ist auch alles nicht wenig plausibel, denn die Masse eines großen PM10-Teilchens, das seinerseits vielleicht noch nicht einmal überhaupt schädlich ist, liegt als Dieselrußmenge ggf. in Anzahlen von 1000³ (zig Millionen bzw. noch Milliarden) Feinstpartikeln vor.
Wieviel deshalb vom Wetter bei PM2.5 und PM0.1 überhaupt noch zu reden sein wird, wenn ihre (die eigentlichen schädlichen) Aufkommen im Verkehrsraum nun zunehmend einbezogen werden, zeichnet sich dann noch ab.


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Nachricht nebenbei: http://www.bild.de/BILD/regional/ru.../kostet-uns-166-tage-unseres-lebens.html



Das Problem des ADAC wird sein, daß er in erster Linie PM10-/ Feinstaubmassenbetrachtungen zusammentrug. Hier wird man noch sehen, worauf sich die Meldungen letztlich stützen, die er seine Autofahras liefert. Der vergleichende Ansatz selbst wäre durchaus richtig gewesen.