Da hast Du was falsch verstanden fürchte ich...

Kein Mensch ruft hier zur Selbstjustiz auf, es geht hier um Stellungnahme und Meinungsäusserung und darum das zu tun, was in der eigenen Macht liegt. Wenn man nicht daran interessiert ist was zu ändern kann mans natürlich lassen, auch das ist jedermanns Recht.

Jagd gehört zum Leben, auch zum Leben des Menschen. Jagd als Hobby oder Sport zu betreiben find ich dagegen pervers.
Das mag im Alltag noch so ein lieber Kerl sein, wer Tiere abknallt, weils ein schöner Zeitvertreib ist hat in meinen Augen eine Zivilisationsstufe versäumt.
Das Naturerlebnis kann man auch haben ohne mit der Flinte rumzurennen, ebenso dasgemeinschaftliche Erlebnis. Als Gruppe naturbegeisterter Wanderer den Wald zu erleben mag nicht den Adrenalinkick einer ordentlichen Treibjagd haben, dasgeb ich zu, aber dazu sag ich jetzt mal nix.
Ich kann Dir mal sagen wie ich mir Jagd vorstellen könnte, falls es Dich interessiert. Wenn nicht bitte einfach überspringen.
Die Sportjagd gehört in meinen Augen abgeschafft. Das Töten von Tieren sollte aus gutem Grund geschehen und dafür sollte ein Auftrag einer Aufsicht erfolgen, die sich meinetwegen aus einem Jagdverband und einem Umweltverband zusammensetzt und dieser Auftrag sollte von Berufsjägern ausgeführt werden.

Was momentan passiert ist, daß jede Menge (nicht die Mehrzahl aber viel zu viele) Ballermänner nach dem Stammtisch in den Wald ziehen und auf alles knalllen was sich bewegt. Nicht offiziell, faktisch aber schon. Leider ist das so, sonst würd ich hier wahrlich nicht so nen Aufstand machen.
Ein Beispiel:
Wir sind in Kontakt mit Tierschützern, weil wir einen Luchs gesichtet haben. Die waren voller Panik, wer davon schon erfahren hat, weil sie wissen, dass das Tier keinen Monat überleben wird, wenn die hiesige Jägerschaft davon erfährt.
Der Luchs ist streng geschützt. Er hätte momentan sehr gute Chancen sich anzusiedeln. Der Rehbestand ist derzeit sehr hoch und in dieser Region gibt es große zusammenhängende Waldbestände. Je nachdem welche Strategie die Jäger gerade verfolgen (Abschussquoten) werden auch die das bestätigen. Geht es darum, dass der Luchs wieder in den Wäldern heimisch wird ist der Rehbestand natürlich plötzlich dramatisch gefährdet. Ergo... der Luchs muss weg. Leider warten manche der Herren nicht bis in so einer Sache entschieden wird. Der Luchs ist dann plötzlich einfach weg... Ende.
Kleine Anmerkung am Rande... es muss gar nicht erst entschieder werden. Der Luchs ist bundesweit geschützt und darf unter keinen Umständen geschossen werden.Bei den Wölfen macht man da schon mehr Theater, weil die fressen kleine Mädchen mit roten Mützen.
Ich verurteile nicht den Berufstand des Jägers, Problem ist, dass die Jagd nichrt als Beruf unter strikter Einhaltung der Vorschriften durchgeführt wird, sondern dass im Wald auf alles geballert wird, was vor die Flinte kommt und es wird quasi nicht kontrolliert.
Tanja und ich sind vor einiger Zeit mit einem Jäger im Wald ins Gespräch gekommen. Der meinte uns nen Vortrag über Rechte im Wald halten zu müssen. Stockbesoffen... Ich hab ihn dann gefragt, ob er mit dem Flachmann in der Jacke wirklich im Wald rumballern wolle.

Glaub mir... es ist eine Farce was da teilweise abläuft.

Und... ja, scheitern gehört zum Leben. Zum Scheitern gehört aber, dass man etwas versucht. Hingucken, abwägen, bleibenlassen ist nicht scheitern.

Zuletzt bearbeitet von RoverLover; 30/07/2009 19:59.

Der Charme eines Geländewagens wächst mit dem Grad seiner Abnutzung.