Soo, jetzt sind wir schon ein paar tage wieder da.
Hier mal zusammengefasst unsere Erfahrungen in einem Reisebericht.

Nach anfänglichen Rumänienüberlegungen sind wir dieses Jahr in Ermangelung einer frühjährlichen oder herbstlichen Sahara- Schulferienregelung auf die Türkei gekommen.
Eigentlich sogar glücklicherweise, sonst wäre ich irgendwann in der nordafrikanischen Endlosschleife gelandet. :hammer:

Zunächst:
Dieser Reisebericht gibt einzig und allein die persönliche Wahrnehmung der Autorin wieder. Positives oder negatives ist unverblümt dargestellt.



Stau bei Bologna, die Strecke nach Ancona ist einfach eher nur Gagge, es stinkt von südl. Verona bis Rimini nach Pfurz, Ancona stinkt irre nach Fischabfällen und ist kein Platz der in irgendeinerweise inspiriert.
Kleine Schlange für die Fähre Cesme, viele Schweizer, ein paar sehr britische Zyprioten, Franzosen und "Türken" aus Deutschland, Frankreich und der Schweiz.
Abwicklung für die Fähre ist ein Witz im vergleich TN. Schiff kommt, klein, seeehr betagt aber gut gepflegt. Spuckt etliche HZJ und andere GW aus, vornehmlich Franzosen und Italiener.
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Überfahrt durch das schwach belegte Schiff recht angenehm, gute Kabine, gutes Essen, das türkische Frühstück ist inklusive.
1.Offizier ruft uns auf die Brücke, erklärt uns die ganzen Bordsysteme, lässt uns Tee und Saft servieren- wir sind am "Hellas Corner" fast 2 Std mit auf der Brücke. Supernett!!!
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Nach 3 Nächten und 2einhalb Tagen Ankunft in Cesme um 6:30 in der Früh- auf der eine Schiffsseite das griechische Chios auf der anderen das türkische Festland. Handy springt minutenlang zwischen Vodafone TR und GR hin und her laugh
Rausaus dem Schiff auf den eher kleinen Pier im Urlaubsort Cesme.
Die Autos werden vor der Einfahrt recht genau angeschaut, die Jungs von der Polis Narkotik schauen alles durch, einige Autos werden mit Spürhunden untersucht. Aber sehr freundlich und korrekt.
Zack sind wir raus und haben freie Fahrt. Der Ort selbst hätte auch in Spanien oder sonstewo sein können, netter Touristenstandardmittelmeerort. Wir holen Türkische Lira am Geldautomat und fahren auf die Autobahn....
Karte ziehen wie in FR, die Autobahn ist dicke ausgebaut, 3 Spuren in jede Richtung. Über die Halbinsel von Cesme gehts Richtung Izmir duch recht unbesiedeltes Gebiet vorbei an Windkraftparks. 70km später die ersten Ausläufer der megalopolis Izmir (ca. 4Mio Einwohner), viel teuere SUVs, Ranges und Q7 sieht man aber auch die in der Türkei produzierten LKWs von BMC und Fargo die mit einer manchmal schon leicht pakistanisch bunten Optik, vieeel Russ und wenig Leistung daherkommen :mrgreen: :mrgreen: .
Izmir erstreckt sich in jede Richtung bis an den Horizont. Rieeesig. Auf er Umgehungsautobahn fahren wir an der Zahlstelle prompt in die Reihe wo mit Funksignal abgerechnet wird, der Alarm springt an, hinter uns eine Schlange hupender Autos. Der verantwortliche an der Mautstation weist uns an einfach zuzufahren ohne zu zahlen- auch recht :oops:
hinter Izmir gehts Richtung Ankara/ Afyon ins Binnenland. 4spurig ausgebaute Landstrasse durchgehend mit Autowerkstätten, Industrie, Wohnhäusern....
Nach ca. weiteren 100km stoppen wir in Tugurtlu. Hier ist nix mehr mit Q7 und Co.LKWs , Eselskarren, alte Renault und Fiats- auch Ford Granada sieht man...
In einem sog. "Family Tea Garden" (eine junge Erfindung für konservative Städte wo es nicht üblich ist mit Frau und Kind Tee zu trinken oder zu essen - das passiert ja normalerweise getrennt- essen wir ein Sandwich mit komischer roter Wurst laugh , sehr asiatisch, Kindspielgelegenheit, wir und der Wagen sind Gesprächsmittelpunkt :biggthumpup:
Weiter gehts auf super Strasse bis Usak wo ein Einkaufszentrum ausgeschildert ist. Hier konservativ alles eher verschleiert, ländlich, provinziell, Einkaufszentrum ein verglaster in die Jahre gekommener Kachelbau mit Kino, Supermarkt und ein paar sehr konservativ bunten Klamottenläden. Mich erinnerts haarscharf an Malaysia/ Indonesien. Im Keller ein piekfeiner Migros Supermarkt mit Riesenauswahl - wir kaufen gross ein und fahren weiter Richtung Afyon und wollen als Tagesziel die Seen Eber Gölü/ Akshehir Gölü erreichen. Auf der Landstrasse erinnert alles etwas an die USA, sehr weit und das mit Abstand dichteste Tankstellennetz das ich jemals gesehen habe :lol:
Es dämmert als wir die Seen erreichen und in einen feldweg einbiegen um am Seeufer zu schlafen. Durch Mischobstplantagen gehts zum "See"...aber da ist kein See :nixweiss: :nixweiss: :nixweiss: confused
Alle hin und her Fahrerei duch Obst und kleinstdörfer hilft nix. Kein Eber Gölü weit und breit. So stellen wir uns in dicht besiedeltem Obstland an ein Feldrand und geben auf. Abendessen in hohem Gras....viele Vogelstimmen, hin und wieder ein Gewehrjägerschuss, ein Personenzug mit Diesellok zieht in naher Entfernung vorbei. Da kommt ein Ford voller Feldarbeiter, man bleibt kurz verwundert stehen und diskutiert fährt aber weiter. Kurz drauf kommt ein Trekker mit Hänger voller Äpfel, offenbar der Besitzer des Feldes auf dem wir stehen. Und bringt uns relativ wortlos eine Tüte voller Äpfel vorbei smile , zieht wieder von dannen.
Moskitos und Wespen werden im Obstfeld noch ein unangenehmes Thema frown , logisch eigentlich.

Am nächsten Morgen gehts auf den Highway Richtung Konya. Das Land wird immer weiter und weiter (Mittlerer Westen USA, Mongolei sind so die Ecken die mir in den Kopf kommen), wir sind mittlerweile auf +/- 1000 Höhenmeter unterwegs.
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Zusammen mit Schwerlast LKWs ziehen wir mit durchschnittlich angenehmen 90 km/h zügig Richtung Osten....überall Dörfer, die Moscheetürme sind grün beleuchtet- so kann man jedes Dorf klar ausmachen.
Dann kommt Konya. Über Konya dem Zentrum der Derwische sagen die Reiseführer: "sehr islamisch- konservativ". Mitten in der weiten Steppe ragen plötzlich brandneue supermoderne Wohnanlangen mit modernster Strassenbahn in den Himmel. Wenige Meter dahinter das nichts.....
Stahlglastürme, sehr asiatische Architektur, schon wieder eine wie immer perfekt ausgeschilderte Megatown. Wir folgen den "Sehir Merkiz" (Stadtzentrum) Schildern und parken in einer Nebenstrasse das Auto zwischen Einkaufszentren, Basarstrassen, Kinderlandvergnügungsparks, unendlicher Gastronomie, Garküchen, TukTuks, fauligen Betonfassaden. Ich bin nur baff wie asiatisch das hier doch alles anmutet!
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Konya zieht uns planlos für ein paar Stunden in seinen Bann, trotz Ramazan geht das Leben weiter, man kann einkaufen, essen und rumschauen. Ein blödes Gefühl in Bezug Auto oder eigener Sicherheit ist anfangs wie in jedem "neuen" Land da, stllt sich aber als unbegründet raus. Jede Stadt hat unzählige sog. Otoparks die gut ausgeschildert sind und ebenso bewacht.
Nach Konya gehts mit Volldampf nochmal 100 km bis Karapinar. Warum?
Deshalb
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Meke Gölü, ein Vulkankratersee in einer sehr lustigen staubigen "Mini Auvergne". Auf der einen Strassenseite 2600m hohe Hügelberge, auf der anderen Vulkane.
Hier bleiben wir für die Nacht. Eine Mischung aus Island, Waw en Namous und der Mongolei - je nach Blickrichtung. Und dazu ruft der Muhezzin (oder Fezzan wie er hier heisst) aus Karapinar...

Am nächsten Morgen fahren wir Richtung Kappadokien weiter über kleine Nebensträsschen auf über 1500m durch ursprünglichste anatolische Dörfer, die Hüner rennen rum, die Männer rauchen die Wasserpfeife am Strassenrand....einfach klasse!
Zurück an der hauptstrasse zum Tuz Gölü passieren wir den 3700m Vulkan Hasan Dagi
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Bauern arbeiten im Feld auf ca. 2000m Höhe, die Sonne scheint beissend, richtig warm ists nicht. Als wir vorbeifahren auf dem Feldweg weisst man uns durch gesten an zu stoppen. Ein Bauer kommt herbei, deutet uns das Fenster zu öffnen und ohne eine Mine zu verziehen fängt er an Wassermelonen ins 3Raum einzufüllen. Erst bei der fünften können wir ihn stoppen da Wassermelonen doch ganz empfindlich das Raumvolumen im Auto einschränken .
Der versuch ihm dafür IRGENDWAS zurückzugeben schlägt wie immer in der Türkei fehl. Er wendet sich ab, arbeitet weiter.
Weiter gehts nach Kappadokien.
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Schon in Nevshehir fängt die bizzarre Landschaft geformt aus Tuffstein an. Feenkamine, die ersten mit Fenster und Türen. Einfach unglaublich!
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Im Weltkulturerbe Göreme fahren wir durch den Ort zum allseits gelobten Kaya Camping. Hier stehen bereits ein Unimog U1300 und ein Toyota Buschtaxi aus Wien und Konstanz. Ein Holländer mit Absetzkabine und eine holländische wunderbare 4x4 Renault Goelette sind auch da.
Der Campingplatz hat eine 3*** Aussicht, sogar vom Pool - liegt aber ca. 2km überhalb des Ortszentrums von Göreme.
Wir spannen aus, quatschen mit den anderen die aus Syrien und Jordanien zurückkommen und seit vielen Jahren die TR begeistert bereisen und auch Reiseerfahrungen über den Iran tauschen wir aus.
Wir spannen nach den Marathonetappen vorallem wegen der tapferen lena richtig aus, geniessen den Pool und das Backpackerflair von Göreme und gehen toll essen.
Am dritten Tag in der früh gehts dank Daniel schon um 5:30 los....
ein Sprinter holt und vom Campingplatz und dann:
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Zwei Stunden fliegen (fahren) wir Balloon über die kappadokischen Täler. Zusammen mit seeehr viel anderen die das auch machen. Ist eine kappadokische Spezialität! Ein Traum! Nicht zu fassen! und soo präzise zu bewegen! Hätt ich nie gedacht! Am Ende landet er sogar auf dem Hänger :yau: respekt . Ist aber auch der Ausbilder der türkischen Heissluftballoonorganisation :yau:
Es gibt eine Urkunde, einen Sekt (der wie Essig schmeckt) und eine standegemässe Heimfahrt mit einem Otokar110.
Wir verlassen Kappadokien immernoch Richtung Osten und fahren südlich des 3900m Eryces Dagi bis Develi unserem östlichsten Punkt der Reise, etwa gleichauf mit Tel Aviv. Hier die östliche Kreuzung :trust:
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Richtung Süden zwischen 3700m Bergen hindurch über Pisten die jede Alpentour hinter sich lassen suchen wir einen Platz für die Nacht.
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Den finden wir auch am Fusse der Berge. 2 Jungs kommen mit ihrem Trekker vorbei.
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Wir quatschen ein wenig so gut wies halt ohne Sprache geht. Leider fängts dann an zu gewittern und wir beschliessen den Metallklotz aus der Hochebene zu fahren um ins 3km entfernte Camardi auf dem Hof einer Pension zu campen.
Hier treffen wir eine Tölzer Familie die zum bergsteigen hier ist und einen britischen Tourenradfahrer.

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Durch schöne Landschaft gehts am nächsten tag Richtung Süden, Lena will endlich mal im meer baden. Von gut über 2000m fällt die Strasse die später ab Pozanti in Autobahn übergeht auf 0m ab. Wir schalgen auf Höhe der Mweiteren Mehrmillionenstadt Mersin (Icsel) an der Küste auf.
WAS FÜR EIN KONTRAST!
Aus der endlosen Grosstadt geht es über in kilometerlange Feriensiedlungen, im internationalen Tourismus unbekannt, hier machen vor allem viel Türken, aber auch massig Russen Urlaub. Viele Werbeschilder sind zweisprachig. In Erdemil hat die Lena die Schnautze voll und wir bleiben stehen. Essen einen Burger zwischen Bauruinen (hier ist nur jedes zweite haus fertig, der rest ist schief)
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Ich komm mir vor wie in Beirut :hammer:
Das hässlichste Stück Mittelmeer das ich je sah.
Wir fliehen nach Kizkalesi, hier immernoch Bauruinen, Müll, alles russisch aaaaber: Sandstrand!Und eine Insel mit Burg vor dem Strand.
Ab ins Wasser.BRÜHWARM, glasklar und seeehr angenehm. 2 Stunden Pause.
Die Bebauung nimmt dann ab, es wird erträglicher. Wir fahren bis Silifke am Meer und biegen dann in den Taurus ab nach Mut.
Nur 15min nach Silifke schaut so aus:
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Die Strasse nach Mut läuft die ganze Zeit entlang am Fluss am Canyon mit spektakulären Ausblicken auf den türkisen Fluss.
Es geht kurvig stetig bergauf durch taurische Dörfer
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Etwas abseits der Strasse vor Mut übernachten wir am Canyonrand mit Weitblick über viele Dörfer. Die Fezzane rufen von überall her.
Durch Mut gehts Richtung Ermenek richtig durch den Taurus. Der ist weniger felsig wie die Berge im Osten aber zunächst so Zedern- und Pinienbewaldet das es riecht wie in der Sauna
Oft wechselt der Taurus völlig sein gesicht! Von finnischen Landschaften über mongolische Ebenen schaut plötzlich aus wie Monument Valley in klein. Zwischenzeitlich mal auch kurz langweilige Agrarebenen.
Die meiste Zeit aber
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und offroad OHNE ENDE! Man würde Monate oder Jahre brauchen um das abzufahren.
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Mittendrin immer wieder hypermodern sozialistisch anmutende "Städte"/ Dörfer im Hang. Alte Jeeps (Kaiser, Willys) gibt es hier wie Sand am Meer!Im Ortskern aber sitzen die Männer am Strassenrand und die Hühner rennen rum. Da gehts ganz konservativ zu.
Nach Westen schlagen wir uns paralell zur Küste on und offroad durch bis zu einem Nationalpark nordöstlich von Antalya.
Tolle Canyons!
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Hier übernachten wir in einem Holzbungalow und geniessen es ein Badezimmer zu haben und ein Restaurant überm Fluss mit Forelle im Weinblatt und auch ansonsten.....absolut überromantisch!
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Nachdem wir die Szenerie verlassen die ausschaut wie ein Zeugen Jehova Werbeprospekt fahren wir runter nach Antalya was sich als weit weniger dramatisch herausstellt wie zunächst angenommen (Mehr Grosstadt als Touristenhochburg). Antalya durchfahren wir auf der Umgehungsaustobahn und ab gehts nach Süden die zerklüftete Küste entlang an Kemer vorbei bis zur Talstation der gewaltigsten Seilbahn der letzten Jahre:
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von 0m auf den 2300m hohen Tahtali Dagi
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Kostet pro Person schlappe 25€ aber ist echt nicht schlecht! Der höchste Punkt den man weltweit soküstennah erreichen kann.

Weiter gings nach Cirali, einem "Geheimtipp" der Reiseführer an der lykischen Küste.
Hier hatten wir eine spektakuläre Szenerie, tolles Meer, tolle Gastro aber den wirklich lausigsten Campingplatz.
Ist ab der Hauptstrasse 400 in einem Tal.
Weiter ging es über Kumluca durch Finike bis Demre wo wir hinterm Berg dieses Extrakleinod fanden und gleich blieben!!!
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Ein Traum am Traumstrand mit Traumbesitzer und Traum Musikgeschmack!
Sauwarmes Wasser, glasklar, 3 ganz tolle Hunde.......grossartig!

Am nächsten Abend ging es weiter gen Westen an der Küste entlang auf einer Strasse die ihresgleichen sucht.
Wie Bootfahren!
An Kas vorbei bis nach Kalkan wo wir gestoppt sind, nobel, laut, britisch. Seeehr Ibiza! Oder: alles ausser türkisch...
Überhaupt nimmt das türkische etwas ab zugunsten einer mediterrran- griechisch angehauchten Atmosphäre. Aber das war der Kompromiss mit lena- wir bleiben am meer.
Spät am Abend wollen wir zur "Traumlagune Ölüdeniz" fahren um dort zu campen, viel Auswahl hat man an der bebauten Steilküste nicht wenn man nicht in die berge abdreht.
Auf einer spektakulären Nebenstrasse erleben wir echtes OffroadAbenteuer. Wir verfahren uns nach einem Steilanstieg von 0 auf 1200m und landen auf dem Fernwanderweg "Lykischer Weg"....
In einer Steilwand über dem Meer geht es auf Schotter sehr steil mit unglaublichen Spitzkehren (hier läuft man ja auch zu Fuss) bergab, immer die Sorge im Nacken das es irgendwann zu eng wird. Totalverlust der hinteren Spritzlappen :pope:
Nach einer Ewigkeit kommen wir ins Discolight beleuchtete Ölüdeniz.....zack auf die Hauptstrasse....wie auf der Wiesn......junge Briten, Aussies, Deutsche, Holländer lassen sich knappstbekleidet in einem pseudobackpacker Umfeld vollaufen und grölen......
Verd.... Scheisse! Üargl....
Ein grosser campingplatz ist da, ein britischer Expeditionsreisebus und ein englisches Wohnmobil stehen da noch.
Alles ist auf "Thaistyle" getrimmt, Stelzenbungalow, offene Bar etc...
Schnell schlafen.
Am nächsten tag ein Blick aufs "Meer" , schaut aus wie der Walchsee, Uferschilf und Berge. Hennatätowierte Batikkleidchentanten überall...ab dafür!

Nur mal eben übern Berg ist man in Fethiye und wird beim Anblick der hiesigen Mitteleuropa Urlauber fast selbst radikal.....gruselig! Würden Menschen so durch München laufen gäbe es eine Verordnung, da bin ich sicher!
Wir stoppen weil es hier eine grosse Zahl der sog. "Gulets" (traditionelle türkische Holzboote/ Yachten) zu sehen gibt.
Weiter gehts nach Göcek, einer Yachtanlaufstelle in der weiten Bucht von Fethiye. Hier steht der kleine Hinweis im Reiseführer das man mit geländewagen tolle Buchtenauf der vorgelagerten Halbinsel erreicht. Richtig! Und zwar über spektakuläre strassen :yau: zu genialen Buchten wo nur Fahrtensegler und Gulets sind.
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Auf dem weiteren Weg nach Nordwesten finden wir auf der Halbinsel von Bodrum diese Guletmanufaktur und wilde Schildis :bier:
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In Gökova gehts wieder ans Meer, von hier führt eine Strasse die in KEINER Karte eingezeichnet ist am meer entlang Richtung Bodrum. Ein Hammer Schlafplatz am anderen an dieser Traumstrasse an Pinienküste.....aber als es Zeit wird einen ebensolchen zu finden sind wir gerade in Ören gelandet...ein Ort mit einem rieeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeesigen Kohlekraftwerk.
Ein paar Kilometer weiter finden wir einen Hinweis auf das Cökertme Motel und entdecken schon wieder "ausversehen" ein Superkleinod!
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In Cökertme treffen wir einen betagten britischen Musikproduzenten der uns einen besuch von Bodrum ans Herz legt. Er schwärmt von " beautiful cosmopolitan city"...fahren wir also doch bis Bodrum weiter.
Und tatsächlich:
Bodrum stellt sich nicht als zweites Fethie oder Ölüdeniz dar sondern ist echt ne nette Stadt. Wenn auch recht "griechisch".
Auf der Autobahn brausen wir von Bodrum Richtung Milas um den See Salda Gölü als Nachtplatz anzusteuern. Soll landschaftlich 1A sein und sehr "laid back". Die Nordumfahrung sei nur mit gutem GW möglich. Das ist doch was!
Dort angekommen biegen wir von der Hauptstr in die Nordumfahrung durch winzige Dörfer in Feigen und Olivenhainen.
Plötzlich so eine Landschaft:
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Aber alles sind Privatäcker, die Wege verzweigen sich hundertfach, überall Kühe, mehrfach zurücksetzen weil wir auf nem Acker gelandet sind, Boden sumpfig, immerhin das Mitteldiff kommt zum Einsatz. Irgendwie haben wir kein gutes Gefühl über Äcker zu fahren, zumal die Luft vor Fliegen und Mozzies schwirrt in sumpfiger Hitze...hmmmmm.....
Da kommt eine krummbeinige Bäuerin angerannt und meint das wir ihr folgen sollen. Im 2.Gang untersetzt fahr ich in Bäuerinspeed hinter ihr her. Am Ende des Weges (dauert ne Weile) weist sie uns einen "Schlafplatz" zu und öffnet ihr Bündel. Ketten, Tücher, und Kram will sie uns also verkaufen! Wir kaufen ihr 2 Deckerl und ein Ketterl ab umus "freizukaufen" und verlassen den Salda Gölü zugunsten der nahen Küste.
Ab Richtung Didim......eine recht innertürkische Stadt hier an der Küste- nicht so touristygreek wie vieles andere. 6km ausserhalb finden wir einen sehr gepflegten Campingplatz (von den Sanitäranlagen abgesehen, wie im kaukasischen Knast) mit Sandstrand. Kalt ist das Wasser hier im "Norden" an der Ägäis....
Nächster Tag ausschlafen, baden und ab gen Ephesus an der Kusadasi Tourihölle vorbei.
Sehr bewölkt und kühl, gut für Besichtigung...
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respekt
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Dann jedoch zieht ein Gewitter erster güte auf. Ab 16h kann man übrigens auch was sehen von den alten Steinen, die Busse rauschen langsam ab.
Top Campingplatz in Pamucak direkt bei Ephesus. Suuuuuuper Restaurant!
Hinter uns....festhalten........der "Verein christlicher Camper Deutschlands" :aliena_vampirshrek: , händchenhalten mit langen Bärten und Mittelscheitel und dann wir lauthals gesungen: "Gelobt sei der Herr"...
:hammer:

Der fast final letzte Tag ist Izmir gewidmet. Irgendwie wollen wir da auch noch eintauchen.
Und der Grund warum wir hier ewig in einem Aussenviertel rumkreuzen?
Jede türkische Stadt hat ein komplettes sog "Autoviertel" Da gibt es nur Autozubehör, Autos, Werkstätten, kilometerlang.
Und das haben wir uns in Izmir angeschaut. lena und ich waren wohl die einzigen Frauen weit und breit. Genial. Dazu stell ich mal einen Film ein.
An der Waterfront von Izmir begnen uns erstmal die da
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und wir denken uns noch: "Was ne Begrüssung..." :bier:
Später sehen wir das Strassen abgesperrt werden, Bühnen aufgebaut werden....hmmmmm....
Izmir ist klasse, macht mit dem Basarviertel etc sehr viel spass zu durchstöbern. Ich finde ein paar wundervolle Billigdinge :dance:
Als wir fahren wollen fragen wir doch noch mal was eigentlich los ist und erfahren das es eine Parade wegen 86 (?) jahren Türkischer Unabhängigkeit gibt.
Also bleiben wir noch was sich voll gelohnt hat
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Kurz vor Mitternacht brausen wir auf der Autobahn nach Cesme und übernachten am Strand.
Denn am nächsten Tag um 14h legt die Cesme dann von Cesme :hammer: ab......
Samstagabend um 20h kamen wir in Ancona an, fuhren noch bis ca. Rovereto, schliefen auf dem LKW Rastplatz und kamen am Sonntag um 13h in München an.

Das war mit Sicherheit nicht unser letzter Türkeiurlaub!!!
Hoffe den geneigten Interessierten einen Einblick verschafft zu haben.
All Pics: Mr. Grabinski smile


Orbis non sufficit